Bings Güterwagen aus der frühen Zeit von 1898 in I. Im Rahmen einer Entstaubungsaktion sollen die kleinen frühen Güterwagen von Bing, von denen farbige Abbildungen nicht so sehr häufig zu finden sind, mal dokumentiert werden, soweit diese verfügbar sind. Allen gemeinsam ist: - die frühe Bügelkupplung, - kein Bing-Logo vorhanden, - gusseiserne(!) Speichenräder, braun lackiert, - bei den geschlossenen Wagen innen eine hellblaue Lackierung , (ist bei Märklin auch anzutreffen) - Puffer haben die sogenannte "Trompetenform". - Achslagerblenden rund Dazu 2 Belegbilder:
Weiter sind die - Blech-Verbindungen gelötet, - keine Lackgrundierung, wie immer, - spröder, „sandender“ Spirituslack. - In Spurweite I alle 11 cm lang, - Radachsen mit einem „Blechrohr“ ummantelt.( um im Fahrbetrieb ein gleitendes Verschieben der Räder nach innen zu verhindern, denn die blockierenden "Nasenvorsprünge" der Achsenabschnitte vor dem jeweiligen Rad gab es noch nicht. - Dieses Rollmaterial findet sich im Händlerkatalog aus den Jahren 1897-1899, aber auch noch bis 1909. Da die Wagen bis 1909 in gleicher Erscheinung, aber teilweise unter unterschiedlichen Katalognummern aufgeführt sind, erfolgt nur Angabe des Objektnamens, ohne Katalognummer.
Der Zustand entspricht dem über 100 jährigen Alter, ist dafür original und ursprünglich. Der Gaswagen:
Der Kalkwagen:
Der Langholzwagen:
Der Packwagen ohne Bremserhaus in braun:
Der Packwagen mit Schiebetüren und Bremserhaus, Treppe fehlend:
Der Petroleumwagen in grau:
Der Petroleumwagen in blau:
Der Planwagen:
Last not least, der gelbe Personenwagen:
Diese kleinen Wagen wurden in der Folgezeit weiter lange angeboten, offensichtlich weil sie gefielen und auch preiswert waren. Ein Beispiel dafür, der Packwagen in braun, innen blau mit allen oben genannten Kriterien, jetzt mit der Kleeblattkupplung ausgestattet:
Ich liebe ja diesen kurzen, kleinen Wägelchen! Wobei Deine Spur1 sind?
Hatte dieses Frühjahr in Gaggenau zur Tischbahn-Ausstellung passend eine kleinen 6er-Radius-Arabeske mit den kurzen 8,5cm Wägelchen und vorne die kleinen Kraftlok-Spiritusteufelchen zoggelnd und scheppernd ihre Runden.
Hallo, Riera, vielen Dank für die zahlreichen tollen Bilder. Den grauen Petroleum-Wagen kannte ich in dieser Version noch nicht. Wenn ich mit den Fotos noch etwas übe, könnte ich diese Galerie noch weiter ergänzen, da diese Wagen meine absoluten Favoriten sind. Doch zunächst eine Frage zu den Bing Katalogen. Mein ältestes Nachschlagewerk ist der Katalog von 1898 mit dem Nachtrags-Katalog von 1899 (New Cavendish Books). Danach ist die Dokumentation einigermaßen sicher. Mein ältestes Wägelchen ist eine Kipplore mit der ersten "Überwurf"-Kupplung. Ferner div. Lok-Tender mit der gleichen Kupplung. Diese gezeigt im 1898 er Katalog. In den Katalogen davor, also 1895 (kenne nur das Deckelbild) oder in folgenden Nachträgen: gab es dort auch schon Bilder von rollendem Material, außer Zukaufware? Meines Erachtens sind diese Wagen die erste Eigenfertigung von Bing. Im Nachtragskatalog von 1899 ist dann schon die 2-teilige Hakenkupplung (Haken angelötet) zu sehen. Bilder dazu muß ich noch anfertigen.
Nachtrag: die Räder bei der "Überwurf"-Kupplung sind ähnlich wie bei Märklin oder R&GN mit Lochspeichen versehen. Ab 1899 dann die bekannten Guß- Speichenräder ab Spur I aufwärts. In der Spurweite 0 hat Bing die Lochräder beibehalten, bis zur Umstellung auf Blechräder (um 1903/04). Gruß Wolfgang
Und jetzt habe ich eine Frage: Wolfgang, du schreibst von der ersten Eigenfertigung von BING. Hat denn BING vorher Fremdware angeboten ? Ich selber habe aus dieser Zeit höchsten Gleise in Spur 1 von BING. Mehr nicht.
Hallo, Udo, ja, Bing hat zunächst sehr umfangreich zugekauft. Habe gelesen, daß sogar Lutz geliefert hat, identifizierbar über bestimmte Artikel-Nummern. Bei Carette hat man u.a. Spiritus-Loks gekauft, später aber nicht mehr, dafür bei Schoenner die großen Loks in Spur II, III und IV. Ferner bei Plank, und einfache Uhrwerkloks sowie Bodenläufer bei Issmayer. Dies ist anhand der Bilder aus dem 1898 Katalog und auch noch danach ersichtlich. Die Zukäufe beschränkten sich keineswegs auf Eisenbahn-Artikel sondern auch Dampfmaschinen und dgl. Da ich die frühen Kataloge selbst nicht habe (1895) sondern nur die Deckelbilder kenne (siehe www.wiswin.nl) beschränkt sich meine Zuordnung auf die Zeit ab 1898. Viele Grüße Wolfgang
Guten Tag Wolfgang! Zunächst freut mich, dass Du ein gleiches Empfinden bei den kleinen Uraltwagen von Bing hast. Die sind einfach lieblich. zu den Katalogen, ich kann auch nur bis 1898 argumentieren, mein 1898ger ist der Anhang im " Der kleine Eisenbahningenieur". Interessant hier, dass die aufgeführten Wagen teils noch die alte Hakenkupplung (Überwurfkupplung?) aufweisen, zum Teil auch noch mit gelochten Rädern. Gleichzeitig aufgeführt die Modelle mit den "Bügelkupplungen". Alle haben die "Trompetenpuffer. Denke, dass das auf dem Scan erkennbar ist.
Hatte mal in einem Beitrag Bings Trompetenpuffer, Bügel-und Kleeblattkupplungszeit am Ende den Personenwagen mit der dazugehörigen Lok abgebildet. Schön, dass Du evtl. der Allgemeinheit Deine Schätzchen mal vorstellen willst. Da kommt Freude auf. Grüße, R.R.
Hallo, Riera, (jetzt weiß ich auch den richtigen Namen) vielen Dank für das Bild mit dem kleinen Eisenbahn-Ingenieur von 1898. Das hat mich insofern stutzig gemacht, da hier schon einige Wagen aus dem "I. Nachtrag zur Special-Preisliste über optische und mechanische Spielwaaren, Ausgegeben Juli 1899" enthalten sind. Im Bing Katalog von 1898 (ohne Monats-Angabe) sind nur 6 Wagen (2-achsig) zu sehen, allesamt mit der "Überwurf-Kupplung". Im Nachtragskatalog, dann weitere 7 Wagen plus Tender. Diese dann schon mit der Hakenkupplung. Außer dem Postwagen sind diese alle vorhanden, wobei ich hier nur die 2-achsigen erwähne. Ich muß diese heraussuchen (wegen Baumaßnahmen weggeräumt) und Fotos machen. Auch vielen Dank für den Link mit der Anleitung für bessere Bilder. Mit dunklem Hintergrund werden diese vielleicht auch bei mir besser. Ich vermute, dass der kleine Eisenbahn-Ingenieur zum Weihnachtsgeschäft 1898 aufgelegt wurde, während die "Preis-Liste über optische und mechanische Spielwaaren 1898" bereits zur Spielwarenmesse heraus kam. Übrigens: ein paar Wagen hat Udo bei den Frankfurter Blechbahnstammtischen Ende März und April fotographiert. Ein altes Bild aus meinem Fundus passt vielleicht zu den alten Bing Wagen, wenngleich die handlackierten Loks von 1902 sind. Dazu noch der Matarial-Wagen von 1900 mit glatten Bordwänden. Das Bild mit den Loks habe ich u.a. vor knapp 5 Jahren an Deine email-Adresse gesendet. War im Oktober. Viele Grüße von der Weingegend in die oberfränkische Biermetropole Wolfgang img]http://up.picr.de/22460044ji.jpg[/img]
Zitat von Wolko im Beitrag #8Hallo, Riera, (jetzt weiß ich auch den richtigen Namen) vielen Dank für das Bild mit dem kleinen Eisenbahn-Ingenieur von 1898. Das hat mich insofern stutzig gemacht, da hier schon einige Wagen aus dem "I. Nachtrag zur Special-Preisliste über optische und mechanische Spielwaaren, Ausgegeben Juli 1899" enthalten sind. Im Bing Katalog von 1898 (ohne Monats-Angabe) sind nur 6 Wagen (2-achsig) zu sehen, allesamt mit der "Überwurf-Kupplung". Im Nachtragskatalog, dann weitere 7 Wagen plus Tender. Diese dann schon mit der Hakenkupplung. Außer dem Postwagen sind diese alle vorhanden, wobei ich hier nur die 2-achsigen erwähne. Ich muß diese heraussuchen (wegen Baumaßnahmen weggeräumt) und Fotos machen. Auch vielen Dank für den Link mit der Anleitung für bessere Bilder. Mit dunklem Hintergrund werden diese vielleicht auch bei mir besser. Ich vermute, dass der kleine Eisenbahn-Ingenieur zum Weihnachtsgeschäft 1898 aufgelegt wurde, während die "Preis-Liste über optische und mechanische Spielwaaren 1898" bereits zur Spielwarenmesse heraus kam. Übrigens: ein paar Wagen hat Udo bei den Frankfurter Blechbahnstammtischen Ende März und April fotographiert. Ein altes Bild aus meinem Fundus passt vielleicht zu den alten Bing Wagen, wenngleich die handlackierten Loks von 1902 sind. Dazu noch der Matarial-Wagen von 1900 mit glatten Bordwänden. Das Bild mit den Loks habe ich u.a. vor knapp 5 Jahren an Deine email-Adresse gesendet. War im Oktober. Viele Grüße von der Weingegend in die oberfränkische Biermetropole Wolfgang img]http://up.picr.de/22460044ji.jpg[/img]
Hallo! Ja, hab das noch im Hinterkopf. Wegen anderer Verpflichtungen und eines PC-Ausfalls konnte ich mich nicht früher melden. Was für ein toller Materialwagen. ein echtes Schmankerl. Hab von BING z.Zt. nichts neues zu berichten. Möchte später etwas über die ausgeschliffenen Stromabnehmer berichten. Da war mal eine Frage von Wolfgang. Liebe Grüße, R.R.
Hallo Moba Freunde Beim Betrachten der schönen Bilder ist mir aufgefallen, das bei den beiden Petroleum Wagen, die Verschlußschraube auf der Oberseite schraubbar aussieht. Konnte man die Wagen befüllen ? Ich könnte mir nur vorstellen, das der Herr des Hauses da eventuell Schnaps drin verstecken konnte....
Es fiel mir beim genauen Hinsehen auf, kann mich natürlich auch irren und das mit den scheinbaren Schraubverschlüssen ist Zufall. Wär toll, wenn mich da einer von den Fachleuten mal aufklären würde.
Hallo Ghert, Klar, die Wagen könnten befüllt werden! das hat den Spieltrieb damals sicherlich gefördert. Hatte schon einige Tankwagen mit Wassertropfen in der Hand. Öfters hat es auch gescheppert, wenn angerostete Blechreste im Tank lose herumschwirrten. Hätten die jeweiligen Väter die Tankwagen mit Schnaps befüllt, wären auch weniger durchgerostet. Durch Wasserreste gab es leider zahlreiche Durchrostungen. Wolfgang
Zitat von Redfox1959 im Beitrag #15Hallo Moba Freunde Beim Betrachten der schönen Bilder ist mir aufgefallen, das bei den beiden Petroleum Wagen, die Verschlußschraube auf der Oberseite schraubbar aussieht. Konnte man die Wagen befüllen ? Ich könnte mir nur vorstellen, dass der Herr des Hauses da eventuell Schnaps drin verstecken konnte....
Es fiel mir beim genauen Hinsehen auf, kann mich natürlich auch irren und das mit den scheinbaren Schraubverschlüssen ist Zufall. Wär toll, wenn mich da einer von den Fachleuten mal aufklären würde.
Herzliche Grüße sendet der GG1 Ghert
Hallo! Alle Verschlüsse sind schraubbar, der Tank ist zu öffnen. Es gibt auch Kesselwagen mit Ablaufhahn.
Die angedachte Sache mit der Möglichkeit eines versteckten Schnapsdepots des Hausherrn ist wohl doch sehr spekulativ gewagt. Die Firmen hatten sich immer bemüht, der Realität in den Produkten nahezukommen, wegen des "pädagogischen Lehreffektes" fürs Kind. Natürlich müsste dann Petroleum eingefüllt werden.
Im Übrigen ist Wolfgang zuzustimmen. Es wurden sicherlich Tankfüllungen mit Wasser praktiziert, das führte dann dazu, dass das Kesselblech von innen so langsam durchrostete. Hab einige Wagen gesehen, die den "Lochfrass" aufwiesen und bei denen im Innern die Rostchips "klapperten". Zum Schnapsdepot: Hier wurden die Aquavits in Glas- oder andere Flaschenbehältnisse abgefüllt und verwahrt.
Sollte es nicht auffällig sein, so verwendete man Tarngefäße, wie z.B. in Form eines Buch aus Porzellan und Tarnaufdruck auf den Buchrücken: "Bibliothek des Geistes, neueste Ausgabe".