Frühe Bing-Spur I Uhrwerklok mit D.R.G.M.: 96751 von 1898
Da ich bei der Erstellung des ersten Beitrages Schwierigkeiten bei der Bildereinstellung ins Forum hatte, will ich nun nicht aus der Übung kommen.
Beim Ordnungschaffen fiel mir die Lokomotive in die Hände, die mich vor Jahren zu Bing führte.
Der auf der Führerhausseite rechts aufgedruckte Hinweis: Ges. Geschützt, D. R.G.M. No. 96751 weckte Interesse. Dank der Freundlichkeit eines Mitarbeiters des Patentamtes gelang es, herauszufinden, was sich hinter der Nummer verbirgt. Nach Auskunft der Informationsstelle des Patentamtes handelt es sich bei einem Gebrauchsmusterschutz um ein „kleines Patent“, das mit der entsprechenden Anmeldung sofort urheberrechtlich geschützt war. Nach Eingang eines Musterschutzantrages wurde dieser handschriftlich in die „Gebrauchsmusterschutzrolle“ des Reichspatentamtes eingetragen. Die genauere Beschreibung des Gebrauchsmusters wurde nachgereicht und im Patentamt hinterlegt. Bis in die 1930er Jahre war die Zahl der Gebrauchsmuster so gewaltig angestiegen, dass, da die Aktualität eines großen Teils der Gebrauchsmuster im Laufe der Zeit unbedeutender wurde, die ausführlichen Beschreibungen der registrierten Gebrauchsmuster gelöscht, d.h. vernichtet wurden. Lediglich die Gebrauchsmusterrollen mit den Eintragungen der Titel der angemeldeten Gebrauchsmuster sowie die Mitteilungen des Patentamtes wurden weiterhin archiviert.
Nun zur Lokomotive. Es handelt sich hier um ein Modell, das im Bing-Katalog von 1898 unter der Bestellnummer 8388/1 aufgeführt ist
Literatur- und Bildnachweis:
-Literaturstelle Seite 114, aus Archiv Nr. 125, ISBN 3 85649 125-2, Claude Jeanmaire, Gebrüder Bing, Spielwaaren 1898,
Verlag Eisenbahn, CH-5234 Villigen, Schweiz,
-eigene Unterlagen,
-Fotos: Verfasser, der Redaktion bekannt
(Bild a, b, c, d).
Bei der vorliegenden Maschine dürfte es sich um eine frühe Ausführung handeln, da hier nur die Bremseinrichtung, ohne die Uhrwerksregulierung, installiert ist.
Nun, es ist die Bremseinrichtung, die patentiert wurde. (Bild e).
Durch den zur Seite gedrückten Auslösehebel, (Bild f)
werden durch Freigabe einer Feder-Arretierung (Bild g)
zwei Bremsschuhe an die Laufflächen der Räder der vorderen Achse gedrückt, sodass hier durch den Druck die Bremswirkung einsetzt. Durch Zug an einer Stange im Führerhaus wird die Bremse wieder gelöst. (Bild h)
Das abschließende Bild zeigt eine Komposition aus der Zeit.