Wer intensiv sammlt findet auf Börsen, Flohmärkten usw. manchmal auch rare "schwerkranke" Stücke, die überlebt haben und die in sich eine Herausforderung darstellen, rehabilitiert zu werden. So kam ich über eine Internetauktion zu einem Spur I Bingtorso, der ursprünglich als Ersatzteilspender eingeplant war. Es keimte jedoch der Gedanke, dem Wrack diese Degradierung, das endgültige Aus, zu ersparen. Als Vorbild zur Rekonstruktion diente das Modell 8969 in der "Spezialpreisliste für Spielwaren des Jahres 1902" der Gebrüder Bing Nürnberg. Frisch ans Werk: Nachguss der Speichenräder, (Fremdleistung), Nachbearbeitung auf der Drehbank, Ergänzung von Fehlteilen, Rekonstuktion der fehlenden Triebwerksteile und Weissblechaufbauten sowie des Brenners, An- und Einpassen sowie Verlöten der Teile, Farbgebung und Probelauf, wobei des Stück nur mit Pressluft aktiviert wird, um Brandschäden möglichst zu vermeiden. Alles in Allem, es hat sehr viel Spass gemacht und die Freude über die erreichten, hochtourigen Drehzahlen der Antriebsräder war groß.
Das gefällt mir sehr gut ! Die antiken Stücke sind auch zu schön, um nicht wenigstens einen Reanimationsversuch zu wagen. In deinem Fall hat das auch noch funktioniert ! Bravo ! Wenn sie dann laufen , gehen sie auch ab wie Schmitt´s Katze ! immer Hp1 Joe (4 alte Märklins, zwei alte BINGs, davon 4 Echtdampfer)
"If manners maketh man as someone said, he´s the hero of today" G. Sumner
Hallo Caepsele, Räder wurden im Formsandgußverfahren von einem Freund hergestellt, dessen Ofen leider irreparabel defekt ist. Mit dem Anheizen, das stimmt. Bin jedoch mehr der Genießer des historischen Objektes, nicht so sehr der Spieler. Meine Maschinchen sind mehr Vitrinenmodelle. Der Horror für mich wäre, wie früher geschehen, dass eine beheizte Maschine aus der Kurve fliegt, der Spiritus sich ergießt und das Ganze dann abgeflammt wird. Deshalb sind ja historische Spiritusspielzeuglokomotiven so selten, gingen sie doch oft den Weg alten Eisens nach einem Super Gau-Flammenmeer. Grüße!
Deine "storchenbeinige" Schönheit würde sich bestimmt auch unter Dampf auf den Gleisen eine sehr gute Figur machen. Gut , der nasse Lappen und die Blumenspritze sind allgegenwärtiges Notfallwerkzeug, aber wer den Kniff zwischen der Dochthöhe und dem Verdampfungsvermögen des Kessels einmal ermittelt hat erlebt viele schöne Echtdampfmomente. Ich befinde mich gerade mit meiner " neuen " R 4021 auf der Suche nach genau diesem Punkt : Soviel Flamme wie möglich für genug Dampf zum dauerhaften Fahren und sowenig Flamme wie nötig um ein "Flammendes Inferno" zu verhindern . Das ist manchmal ein schmaler Grat........ aber ist das nicht auch interessant? Für mich gehört das Rumprobieren und "Schrauben" genau so zur Echtdampf - Blechbahn wie der spätere Fahrbetrieb.Brandblasen an den Fingerspitzen gehören für mich zum Hobby !
Immer Hp1 Joe
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