Hallo zusammen,
den Mittag hab ich damit vollbracht und hab die Holzarbeiten gemacht. Für eine reine Stichsägenarbeit bin ich recht zufrieden, ich denke ich muß es nicht noch mal neu bauen. Zudem hab ich so auch mal Reste verschaffen können. Mehrere Dinge waren mir bei dem Bau wichtig:
1. Stabilität
2. Optik soll zum Rest passen
3. das Stellpult soll abnehmbar bleiben
4. es wird mit dem gearbeitet, was vorhanden ist, da Baumärkte geschlossen und ich keine Lust auf umständliche Bestellerei etc. zudem wollte ich es heute bauen und nicht irgendwann. Für sowas kann ich nur meine freien Tage nutzen und in Ruhe Arbeiten und nicht wie so oft zwischen Tür und Angel.
Nachdem ich heute mittag also meine Sägeomi etwas gequält hab, konnte ich den Zuschnitt meiner alten Platten und Holzleisten vollenden und den Rohbau des Stellpults fertig stellen.
Um möglichst wenig mit der Feile nacharbeiten zu müssen, ließ ich mir beim Zuschneiden Zeit.
Fertig ist das damit aber noch lange nicht. Aber zumindest mal habe ich den Umständen entsprechend eine gute Basis.
Da nicht jeder so bewandert in Sachen Holzbau ist, nutze ich die Gelegenheit um mal ein paar Tricks zu zeigen.
Alle Sägekanten werden mit Schmirgelpapier leicht angefast, damit keine Grate abstehen und es eine saubere Optik ergibt. Für solche Arbeiten nehme ich zumeist 240er.
Grundsätzlich, werden bei mir alle Löcher vorgebohrt und wo Schrauben eingesetzt werden auch gesenkt. Das vermeidet das Ausreissen, was im Endeffekt unschön aussieht. Das zu bohrende Bauteil lege ich dabei glatt auf ein Restholzstück, somit ergibt sich auch auf der Unterseite eine saubere Bohrung, ohne das etwas ausreisst. Bohrgrate entferne ich mit Schmirgelpapier, bzw je nach Holztyp auch mit einem Senker.
Grundsätzlich verklebe und verschraube ich tragende Bauteile, also beim Rahmenbau sowieso und hier an solchen anschraubbaren Stellpulte ist es auch sehr ratsam. Die Trafos sind schwer, die auftretenden Kräfte wollen aufgenommen und abgeleitet werden. Trotzdem soll das Teil ja auch noch filigran sein.
Den rausquillenden Holzleim, wische ich direkt nach dem festschrauben ab. Das geht recht gut mit einem Stück Küchenpapier. Ist er schon etwas angetrocknet, feuchtet man den Lappen ein wenig an. Vorteil, neben der bombenfesten Verbindung, kleine Ritzen und Unregelmäßigkeiten, wie sie hier beim Sägen mit der Stichsäge unvermeidlich sind werden dadurch verschlossen und fast unsichtbar. Natürlich nur bis zu einem gewissen Maß.
Nachdem die eigentliche Platte und die Halteleiste miteinander fest verbunden waren, bohrte ich 2 Löcher a 7mm für M6 Schrauben. Dann richtete ich die Platte exakt an der vorderen Wange der Anlage aus und bohrte die Löcher durch. Unter den Schraubzwingen legte ich Restholz, damit man später keine Abdrücke von den Schraubzwingen am Bauteil hat.
Zur Befestigung kommen M6 Schrauben zum Einsatz. Eigentlich wollte ich zwecks einfacher Handhabung Flügelschrauben und Flügelmuttern verwenden, jedoch hab ich im Moment keine die lang genug sind, daher setze ich stattdessen M6 Inbus, L = 60mm ein. Durch die über den Rand geklebte Grasmatte ist das sogar besser, da man so besser die Schrauben andrehen kann. Nachteil, man muß den Inbusschlüssel mitschleppen. Möglichst große Karosserie Unterlegscheiben verhindern, das sich Schraube oder Mutter zu sehr ins Holz ( Seitenwangen ) beim Andrehen hineinfressen. Vorteilhafter wären hier Harthölzer gewesen, aber der Anlagenrahmen und meine Haltelatte sind nun mal Weichhölzer. Geht, aber ist technisch gesehen nicht so schön.
Hier mal Testweise einer der späteren Trafos aufgestellt, um zu sehen, ob da noch ausreichend Platz ist, um die Schrauben bequem handhaben zu können.
Zum Thema Kräfte. Die Kräfte werden durch die Haltelatte und der Seitenwange über die beiden M6 Schrauben weitergeleitet. Im Unterbau der Anlage ist es daher wichtig, das sich unmittelbar in der Nähe zwei Querlatten befinden, damit die auftretenden Kräfte auch weitergeleitet und abgebaut werden können. Hat mein keine Querlatten in der Nähe, könnte sich die Seitenwange, je nach Gewicht des Stellpults zur Seite biegen. Statisches Funktionsprinzip Kragarm, oder Balkon an einem Haus
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Die Kraftübertragung und Befestung des späteren Pultes ist damit abgehandelt. Wenn man genauer schaut, sieht man das die Maserung des Holzes quer und nicht wie es besser wäre längs verläuft. Für längsverlaufende Maserung waren leider meine Holzreste nicht ausreichend. Ist aber jetzt in dem Fall nicht so tragisch. Um die Platte zu Versteifen baute ich aus Buchenholzleisten ( Hartholz ) einen Rahmen vorne und seitlich, worüber die Platte an sich versteift wird und sich nicht mehr biegen kann. Die seitlichen, schräg angebrachten Leisten dienen dazu, um die Gewichte der Trafos abzufangen.
Rein optisch ist das recht filigran anzusehen und durch Verschrauben,sowie Verkleben extrem stabil. Da kann man sich auch ohne Bedenken mal drauflehnen.
Die vordere Leiste, dient gleichzeitig auch als Blendleiste, damit man später die Kabel darunter nicht mehr so sehen wird. Rechts zu sehen, die 4x40mm Spax Schrauben, ansonsten hab ich im Sichtbereich die etwas filigraneren 3x20mm Holzschrauben. Vielleicht werde ich im Sichtbereich, wenn die Baumärkte mal wieder geöffnet haben die Schrauben gegen zeitgenössische Holz Schlitzschrauben mit Kragenzierränder tauschen.
Natürlich, habe ich mir etwas bei den Ausmaßen von 60 x 21cm des Stellpults gedacht und nicht einfach drauf losgebaut. Es soll so klein und handlich wie möglich sein und aussehen, trotzdem aber Platz genug für alle Elemente die da drauf müssen + etwas Reserve bieten. Aus dem Grund studierte ich mal wieder das Gleisplanbuch 0020 und probierte mit den bereits vorhandenen Weichenschalter. Die Maße der Elemente zog ich mir aus den Katalogen. Übrigens, der 0709 Serie 2 Trafo, hat das selbe Gehäuse wie der Fleischmann 6755 MSF. Letzere nutze ich deshalb als Muster für die Planung.
Nach den Maßen fertigte ich eine Skizze von Hand an, welche mir nun zum weiteren Aufbau des Stellpults dienen wird.
Die Linien der Gleisführung sind im Rastermaß die Arnold im Gleisplanbuch vorgab, die Schalter selber hab ich bloß von Hand eingekritzelt
Wie man erkennen kann, wird das mal ein klassisches Gleisbildstellpult, nach Arnold Manier und Arnold Bauelementen. Was die Trafos angeht, gefiel mir die Optik der 0709 Serie 2 einfach besser, zudem dürften sie sicherer sein, wenn ich mir so die Zuleitungen anschaue. Auch gehe ich davon aus, das sich die Serie 2 bereits feinfühliger regeln läßt.
1970/71 waren noch die alten Trafos abgebildet. 1972 weiß ich nicht, weil ich aus dem Jahr keine Kataloge fand ( warum eigentlich ? ) 1973 war die neue Serie bereits abgebildet. Die Anlage fällt m.E. genau in den Zeitraum der Umstellung, von daher gesehen sollte die Serie 2 ebenso passend sein. Sie könnten ja auch damals gegen die aktuellere Serie ausgetauscht worden sein, wer weiß ? Auf jeden Fall liegt es im Zeitrahmen.