die ab 1914 hergestellten Bing 2B-Lokomotiven 11/280 sind in der Vergangenheit im Forum bereits in einigen hilfreichen Beiträgen behandelt worden. An dieser Stelle also nun mein bescheidener Beitrag zu diesem Thema. Vor einiger Zeit habe ich eine gut erhaltene Lokomotive dieses Typs ersteigert. P1600968.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Auffällig ist dabei, dass ein Vorbesitzer einige Umbauten vorgenommen hat; u.a. ist der Stecker für die Waggon-Innenbeleuchtung durch einen solchen für Märklin-Buchsen ersetzt worden: P1600974.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Allerdings scheinen diese Umbauten auch Auswirkungen auf das Fahrverhalten gehabt zu haben. Bei einem normalen Anschluss mit 20 Volt Wechselstrom leuchtet zwar die Frontlampe und der Motor summt, aber die Lok bewegt sich nicht vorwärts (siehe Abb.). P1600972.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Mein Verdacht ist nun, dass der Motor auf Gleichstrom umgebaut worden ist. Daher nun meine Frage an erfahrenere Foristen: Ist diese Vermutung begründet, oder gibt es beim Anschluss noch etwas zu bedenken? Für alle Auskünfte und Empfehlungen wäre ich natürlich sehr dankbar.
Wenn es nur um Versuche geht, also kein dauerhafter Fahrbetrieb, dann schieß Dir auf Ebay einen LGB Rgeltrafo aus einer Anfangspackung. Die haben 0,5 oder sogar ein Ampere, das reicht dafür allemal. Ich hab hier in der Werkstatt einen LGB 50080, der reicht auch für einen kleinen Fahrbetrieb.
Gruß,
Felix
"Das Land steckt in einer Krise, Johnny!" "Wir latschen von einer Krise in die nächste..."
FALLS die Lok auf Gleichrichter umgebaut wurde, sollte man das aber zum einen sehen können (Selenscheiben oder Dioden) und zum anderen müsste der Anker dann zumindest im Stillstand "vibrieren", wenn Du Wechselstrom anlegst.
Wenn er absolut still bleibt, ist etwas anderes faul.
Gruß,
Felix
"Das Land steckt in einer Krise, Johnny!" "Wir latschen von einer Krise in die nächste..."
Das Hauptprobelm ist erstmal, welche Lok ist es? Wenn es eine 11/820 ist, handelt es sich um eine Starkstromlok. Es gibt aber auch eine baugleiche Lok 11/872, welche für 18V ist.
zunächst einmal vielen Dank für das Interesse und die einzelnen Hinweise. Was nun die Fragen im einzelnen betrifft, kann ich folgendes als Ergänzung mitteilen:
Gleichstrom: Soweit ich das beurteilen kann, sind am Motor keine sichtbaren Umbauten oder Veränderungen vorgenommen worden. P1600980.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)P1600976.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)P1600977.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Ein Vibrieren des Ankers ist nicht festzustellen.
Starkstrom: War mein erster Gedanke, aber bei einem Probelauf mit langsam hochgefahrener Spannung hat der Motor schließlich bei 30 Volt einen kurzen Hopser getan, um dann mit einem Kurzschluss regungslos liegenzubleiben. Entweder habe jetzt was übersehen, beim Betrieb verkehrt gemacht oder es gibt ein anderes Problem für dessen Benennung ich überaus dankbar wäre.
... oder es gibt ein anderes Problem für dessen Benennung ich überaus dankbar wäre.
Wenn ich mir das (leider recht dunkle und etwas unscharfe) Bild Deiner Lok von unten ansehe, könnte es sein, dass die Isolierung der Kabel nicht mehr gut in Schuss ist. Ich meine da blanke Stellen zu sehen, z.B. dort, wo das Kabel ganz dicht an der vorderen Achse liegt. Aber das kann natürlich auf Deinem Foto täuschen. Wenn es irgendwo defekte Kabelisolierungen gibt, kann der Kurzschluss natürlich an allen möglichen Stellen auftreten. Das kann man von außen überhaupt nicht beurteilen.
Bing Starkstromloks sollten bereits bei 20V recht zügig laufen, wenn sie in Ordnung sind, keinesfalls also erst bei 30V den ersten "Mucks" machen. (Das sieht bei Märklin etwas anders aus, wo die Starkstromloks bei 20V erst so gerade eben ordentlich laufen.)
und es sieht so aus, als würde uns das tatsächlich zum eigentlichen Problem führen. Wie gesagt, ein Vorbesitzer hat sich am Motor und besonders an den Kabelverbindungen zu schaffen gemacht und dabei einzelne Kabel ausgetauscht und mitunter auch neu verlötet. P1610100.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Da ich jetzt kein Elektrotechniker bin und alles durch eigenes Herumpfuschen nicht noch schlimmer machen möchte: Wer kennt eine Adresse im Raum Bonn/Siegburg, an die ich mich wegen einer gründlichen Inspektion und evtl. auch Reparatur wenden könnte? Bei dieser Gelegenheit: Besteht der Stammtisch in Troisdorf noch? Für alle Hinweise wäre ich, wie gesagt, stets dankbar.
Schiffmann sagt zwar, dass es eine 18 Volt Version der 11/820 gibt. Und der Umstand, dass er eine Nummer 11/872 benennt, ist noch kein Beweis. In Spur 1 gib es eine 872, aber nicht in Spur 0. In Spur 0 habe ich noch nie eine 11/872 gesehen. Hast Du eine? Bitte zeige Fotos. Die in den vorherigen Beiträgen gezeigte Lok ist eindeutig eine Starkstromlok. An einen eingebauten Gleichrichter glaube ich nicht. Die Lok brummt eben nur, weil sie als Starkstromlok zu wenig Spannung bekommen hat.
zu deiner Frage nach dem Stammtisch Rhein-Sieg in Troisdorf: Ja, den gibt es noch, aber im Moment wird länger umgebaut, neuer Betreiber. Wir hoffen, dass es im September wieder losgeht.
Und was eine Person zu deinem Lokproblem angeht: Der Hans-Gerd (eisenbahner), der regelmäßig am Stammtisch in Troisdorf teilnimmt, hat Ahnung von solchen Sachen. Zwar sammelt er hauptsächlich Spur 00 und H0, aber ich könnte mir vorstellen, dass er dir Tipps geben kann.
Hallo "Falkenhorst", mit Bing Loks des Typs 11/820 habe ich so meine Erfahrungen gemacht. Bin zwar kein Elektriker, verstehe aber die Zusammenhänge. Da ich ungern lange Texte schreibe, empfehle ich, die Lok am Wochenende 25. / 26. August zum Spur 0 Spielertreffen ins Freilichtmuseum Grefrath (Kreis Viersen/Niederrhein) mitzubringen. Das ist problemlos aus dem Raum Bonn zu erreichen. Dort könnte vieles geklärt werden. Ich besitze eine gleiche Lok, die ich "lauffähig" gemacht habe. Ich werde sie mitbringen. Gruß Manfred
zunächst einmal vielen Dank für Euer Interesse am thread, und die zahlreichen Hinweise und Empfehlungen, die mir schon erheblich weitergeholfen haben. Das Problem hat sich inzwischen dahingehend geklärt, dass das Problem der Starkstrommotor ist, der einer gründlichen Inspektion und evtl. auch Reparatur bedarf. Meine folgende Anfrage richtet sich daher gezielt an die Angehörigen der "Starkstrom-Fraktion": Wer kennt einen Experten im deutschsprachigen Raum (und natürlich auch anderswo), dem ich die Lokomotive zur Untersuchung anvertrauen könnte? Wie vordem werden alle Empfehlungen und Ratschläge dankend angenommen.
Grundsätzlich ist der Motor nicht anders aufgebaut wie ein 20 Volt Motor. Nur bei deinem Motor sind die Drähte dünner. Beschaffe dir ein Labornetzteil bis 50 Volt. Ich empfehle eines von Pollin. Siehe andere Themen.
"Falkenhorst 72" kam zum Spur 0 Treffen in Grefrath und brachte den Patienten mit. Ein Aktiver hatte seine 11/820 dabei, die problemlos ihre Runden drehte. Vergleichen und erläutern war deshalb einfacher. Der Patient ist inzwischen in einer Klinik. Diagnose: Starkstromlok, mehrfach in den letzten Jahrzehnten von Kurpfuschern behandelt, Therapie ist klar, wartet auf Termin beim Operateur. Operationsziel: Patient muss auch bei 20 Volt laufen können.
Eindeutig Starkstromlok mit originalen Feld- und Ankerwicklungen. Nach 4,5 Std. auf dem Operationstisch konnte Patient reanimiert werden. Läuft bei 20 Volt Gleichstrom akzeptabel, bei 20 Volt Wechselstrom etwas lahm. (Grund : induktiver Widerstand des Wechselstroms) Nutzer wird Netzgerät mit 30 Volt Wechselstrom einsetzen