Hallo zusammen,
die Tage kamen meine Freundin und ich auf die Idee mal ein kleines Projekt zusammen zu bauen. Das ist kein Problem dachte ich mir, also suchte ich mal ein wenig Holzmaterial zusammen. So eine Chance sollte man gleich nutzen, vielleicht hat sie Spaß dran und bleibt dabei, zumal Ihr Sohn ja auch noch eine Eisenbahn, aber in H0 bauen möchte. Eine Holzplatte 75 x 52cm, 1 cm Stärke hatte ich noch da stehen, 60 x18 mm Holzleisten ebenso. Die Platte war ursprünglich silbergrau lackiert und fungierte als Fußablageplatte meines alten Stellwerks zu Uhlerborn. Die Leisten waren recht schnell zurechtgesägt und unter die Platte als Rahmen geschraubt. Die Deckplatte wurde gespachtelt, geschliffen und mit brauner Abtönfarbe gestrichen. Der Rahmen selbst bekam, wie immer in Silbergrauem Lack.
Aber was genau sollte da auf die neue Base eigentlich draufkommen?
Spur H0e und N kamen in die engere Auswahl, viel mehr lässt der Platz ja nicht zu. In beiden Spurweiten habe ich genügend Material da. Ich entschied mich dann aber für Spur N, genauer Arnold, alte Gleissystem mit schwarzen Schwellen und den alten Antrieben.
Bevor ich das Plänchen machte testeten wir so auf der Platte mit den Gleisen herum, bis wir dann eine Lösung fanden. Erst dann zeichnete ich mit Gleisplanungsprogramm SCARM den Plan, leider hat sie nicht Vorstellungskraft und es fehlt an räumlichen Denken. Möglicherweise bin ich aber auch einfach nur zu blöd, um es richtig zu erklären. Egal wie, hier mal der Plan, damit Ihr es auch nachvollziehen und vielleicht nachbauen könntet. Als kleines Übungsprojekt, oder Nebenbei Projekt ist es sicherlich auch nicht schlecht und Kleinstanlagen haben ihren Reiz. Zudem man braucht nicht so viel Material und hat damit jede Menge Spaß.
Im Prinzip verwendete ich bewusst nur Seriengleise. Diese steckten wir alle, wie gewünscht zusammen und verschraubten diese. Oben rechts mussten die Gleise ein klein wenig verzogen werden, bis es exakt passte. Bei den Spur N Gleisen ist das aber kein großes Problem. Im Plan zeichnete ich ein Flexgleis und kleinere Bogenstücke ein, einmal um den exakten Gleisverlauf und zum anderen, um den Tunnel besser einzeichnen zu können. Im Prinzip sind es aber 2x45 Grad R1 Gleise. Der Verzug liegt bei ca. 7mm, welchen man mit den 2x45 Grad Bögen und der Diagonale oben ausgleichen kann.
Der urspüngliche Gleisplan
So in etwa könnte es Landschaftlich aussehen. Die Trasse wird hinten auf 15mm, dabei liegen wir bei 2,3% Steigung. Eine Straße soll unter der Brücke durchgeführt werden und sollte ca. 15 bis 20mm abgesenkt werden. Als Brücke sollte eine Stahlgitterbrücke ( Vorfluter ) eingesetzt werden. Damit hätte die Straße eine Durchfahrthöhe von ca. 30-35mm Höhe. Alternativ, könnten wir aber auf die Steigung verzichten und dafür die Straße weiter absenken. Mal sehen..
Die Gleise und der Bahnhof sind bei +70mm ( Rahmen + Deckplatte = 70mm ) gezeichnet, links vor den Anschlussklemmen und rechts von der Zwischengerade steigt die Strecke dann auf +85mm. Natürlich soll die Straße nicht bis 0mm, wie hier dargestellt, sondern nur auf +45 mm abgesenkt werden. Alternativ lasse ich die Steigungen und die Gleise bleiben bei +70mm, dafür senke ich die Straße auf + 30mm.
Hier mal als Landschaftsnetz dargestellt. Die beiden leichten Steigungen vor der Brücke sind gerade so zu erkennen.
Nachdem der Rahmen und die Deckplatte miteinander verschraubt wurden, lackierten wir die Deckplatte in brauner Abtönfarbe und den Rand in silbergrauem Lack. Die Gleise und Weichen waren schnell aufgebaut und angeschlossen. Nun ließ ich meine Freundin ausgiebig Probe fahren und die ersten Rangierspielchen wurden ausprobiert. Hier stellte sich schnell heraus, das es ihr Problem machte die Wagen von Hand auszukuppeln ( kurz anheben und dann wieder einsetzen ). Auch nach mehrmaligen Versuchen wollte das nicht so recht klappen. Hmmm [nachdenken] Hatte ich nicht noch irgendwo Entkupplergleise ? Ja, ich müsste eigentlich noch 2 Stück haben. Also, mal eben gesucht und gefunden. Die habe ich dann auch gleich auf Funktion geprüft und eingebaut.
Anfänglich fehlte noch der Entkuppler auf dem Gleis, wo im Bild die Personenwagen stehen. Diese wäre aber noch eine sinnvolle Ergänzung, denn wenn man Rundfahren möchte, müssen die anderen Wagen auf der Seite abgestellt werden. Durch den Bogen und Platz bedingt hätte da auch gar keins mehr hingepasst. Wie wir es aber dann doch noch da eingebaut bekommen habe, seht Ihr etwas später
Das Stellwerk
Das Stellwerk, wenn man es denn so nennen möchte, brachte ich auf der linken Seite auf der Platte unter. An die Elektrik wollte sie nicht dran gehen. Die Bedienfläche lackierten wir in silbergrauem Lack, da dieser grifffester als die Abtönfarbe ist. Dann montierte ich meine beiden Arnold Weichenschalter und 2 Taster für die Entkuppler.
Der Trafo steht separat neben der Anlage und ist nicht fest montiert. Unter der Platte befindet sich eine 4 Polige steckbare Lüsterklemme, wo man den Trafo anschließen kann. Die Anlage ist als Tischbahn gedacht und zu Ausstellungszwecken kann man den Trafo dann auch hinter die Bahn stellen. Außerdem wird der selbe Trafo auch noch für andere Tischbahnen benutzt. Ein Vorteil, wenn man ein einheitliches Steckersystem baut.
Die Sonderlösung
Mit ein wenig Tricksen ging es dann doch noch...
Durch Zufall fand ich sogar noch ein drittes Entkupplergleis, hier waren jedoch die Kabel abgerissen und ich wusste nicht, ob es noch funktioniert. Zuerst lötete ich neue Kabel an und probierte ob sich da überhaupt was tut. Drrrrrrrrrrrrrrrrrrrt, aha die Spule scheint zu gehen, aber die restliche Mechanik saß fest. Nachdem, ich das Teil dann wieder gangbar gemacht hatte, konnte ich das Gleis für meinen Sonderfall anpassen. Für einen Neuling, ohne jegliche Kenntnisse ist das nicht zu machen.
Für alle nicht Arnold N-Bahner, so sieht das Entkuppler aus. 111mm lang, Das Blech der Mechanik ist mit 2 kleinen Nieten an den Schwellen befestigt.
Nachdem genauen Betrachten stelle ich fest, das ich das Gleis bis 1 Schwelle vor und hinter der Wippe kürzen könnte. Mittels Dremel und Trennscheibe, schnitt ich erst mal das Blech bis zu den besagten Schwellen durch. Dann längte ich die Schienen mit dem Arnold typischen Versatz ab. Statt 111mm ist das Gleis selbst nur noch 40mm lang. Der seitliche Antrieb stört mich in meinem Fall nicht.
Hier im Vergleich, Serie unten, modifiziertes Gleisstück oben.
Damit nun das Ausziehgleis passt, schnitt ich das Schwellenband der beiden R1 Bögen zwischen jeder zweiten Schwelle ( äußere Schiene ) durch und bog die Schienen nun parallel zu den R1 Schienen ( Gleismittenabstand 30mm ) nach. Die Schienen ( innere Schiene ) wurden dann in der Länge entsprechend mittels Trennscheibe angepasst. Der Radius des Ausziehgleis beträgt damit r=162mm. Da auf der kleinen Bahn sowie nur kurze Fahrzeuge eingesetzt werden, ist das auch kein Problem.
Zum Schluss montierte ich noch den Taster für das neue Entkupplergleis.
Damit kann die Bahn erstmal ausgiebig getestet werden.