Hallo zusammen, kann mir jemand sagen ob die Uhrwerke bei den Loks R880 und R890 die selben sind ?!
Habe eine R880 die lief auf der Ausstellung an Weihnachten auf der Anlage 2,5 Runden, die R890 war schneller, entgleiste oft und schaffte nur ca. 1,5 Runden. Da bei dieser Nachkriegs-Lok wegen Zinkpest die Räder mal auf Alu-Vollscheibenräder getauscht wurden bin ich mir nicht sicher ob da ggf auch was mit dem Uhrwerk war. Ggf. andere Feder eingebaut oder dergleichen. Des Weiteren habe ich festgestellt, dass die Aluräder nicht wirklich sauber auf den Achsen sitzen und eine Seite der Antriebsachse einen leichten Höhenschlag hat. Könnte also auch sein dass das Entgleisen auch daher rührt. Will demnächst bei Ritter die passenden Radsätze bestellen, bin mir aber nicht sicher ob das Sinn macht wenn das Uhrwerk der R890 ggf nicht original oder aber verändert ist. Lok ist sonst in einem sehr guten Zustand. Noch zur Info, bei beiden Loks wurden vor Beginn der Ausstellung die Triebe der Uhrwerke aussen an der Platine vorsichtig etwas geölt, damit sie nicht trockenlaufen. Hab leider gerade keine Fotos vom Uhrwerk der R890 nur ein Bild wo man sie mit den Scheibenrädern sieht. Werde am Do. welche machen.
Zitat von Heiligsblechle im Beitrag #1Noch zur Info, bei beiden Loks wurden vor Beginn der Ausstellung die Triebe der Uhrwerke aussen an der Platine vorsichtig etwas geölt, damit sie nicht trockenlaufen.
Die Uhrwerke sollten so gut gar nicht geölt werden, siehe hier.
die Zahl der geschafften Runden sagt nichts aus, wenn man die Länge der Strecke nicht kennt. Liefen beide Loks allein oder mit einem Zug am Haken?
Wenn die R 890 nun so schnell unterwegs war, dass sie häufig entgleiste, kann auch der Fliehkraftregler defekt sein. Die in Relation zur R 880 deutlich geringere zurückgelegte Strecke kann bei zu hoher Geschwindigkeit auch daran liegen, dass die Räder durchdrehen. - Ich betone in beiden Fällen bewusst das "auch", weil andere Fehlerquellen ebenso denkbar sind. Ein paar weitere Probleme der R 890 hattest Du ja bereits geschildert.
Hallo zusammen, erst mal vielen Dank für Eure Nachrichten,
@ Andreas Es ist mir schon klar, dass man die Zahnräder etc. nicht ölt, aber die Lager der Triebe meines Wissens schon. Die Loks lagerten bis 2012 etwa 30 Jahre offen irgendwo rum und als ich sie bekam waren sie total verstaubt, die Uhrwerke verklebt/verharzt und voll mit Teppichflusen. Damals hab ich die Uhrwerke komplett gereinigt. Zuerst die Flusen etc. mit einer Pinzette entfernt soweit es möglich war und dann im Ultraschallbad gereinigt, vorsichtig ausgeblasen und getrocknet. Das Uhrwerk damals nicht geöl. Für die Ausstellung von 2 Tagen an Weihnachten habe ich dann wie bereits geschrieben die Lager der Triebe vorsichtig geölt, war ein unterschied wie Tag und Nacht. Sie liefen deutlich weicher und auch weiter. Ölen gleich weniger Reibunungsverluste. Kein Gleitlager läuft dauerhaft ohne Schmierung es sei denn Du hast entsprechendes Material als Triebachsen und Lagerbuchsen die quasie "selbstschmierend" sind.
@Thomas Ja da hast du recht, wenn man die Länge der Strecke nicht kennt ist das sehr relativ zu betrachten. Hab mir gerade anhand der Fotos die ca. Strecke berechnet, beträgt pro Runde etwa 16m somit fuhr die R880 etwa 40m, die R890 nur etwa 24m mit gleichem Zug am Haken, denn Waggons könnten ja sonst auch das Problem sein. Das mit dem Räder durchdrehen ist bei der R890 schon der Fall gewesen beim Losfahren so ca. die ersten 50-60cm. Das mit dem "Fliehkraftregler" habe ich jetzt so gar nicht auf dem Schirm gehabt, werd ich mir mal zu Gemüthe führen und das Werk nochmals genau betrachten. Frag mich gerade ob die Alu-Vollscheibenräder beim Durchdrehen auch eine Rolle spielen könnten...
@ Lastra danke für die Info bezüglich der Unterschiede der Uhrwerke, Habe zwar gesehen das bei der R890 noch was anders ist als bei der R880 aber die Funktion nicht ganz verstanden. Mir ging es ja darum ob der eigentliche Antrieb identisch ist, ohne Zusatzfunktion, wobei da im Zusammenspiel auch der Hund begraben sein könnte, wer weiss. Werde mir das Uhrwerk der R890 nochmals genau anschauen.
da bin ich jetzt doch überrascht wegen der Uhrwerksfedern. Verstehe gerade den Zusammenhang nicht, aber lerne gerne noch was dazu. Vielleicht kannst mich mal aufklären was das Problem ist.
Das ist einfach ein Erfahrungswert aus der Werkstatt und zwar nicht nur aus meiner.
Federn, die unter Spannung beschallt werden, neigen zum Brechen, bzw sogar zum Splittern. Und in Uhrwerken eingebaut haben Federn auch im abgelaufenen Zustand immer Spannung.
"Das Land steckt in einer Krise, Johnny!" "Wir latschen von einer Krise in die nächste..."
das ist sehr interessant und bedeutet letztlich wohl, dass sich die Gefügestruktur des Federstahles unter Ultraschalleinwirkung verändert. Die Konsequenz müsste dann leider sein, dass die Feder nicht nur sofort brechen kann sondern auch späterer Federbruch vorprogrammiert wird.
das ist sehr interessant und bedeutet letztlich wohl, dass sich die Gefügestruktur des Federstahles unter Ultraschalleinwirkung verändert. Die Konsequenz müsste dann leider sein, dass die Feder nicht nur sofort brechen kann sondern auch späterer Federbruch vorprogrammiert wird.
Viele Grüße
Thomas
So ist es, das meinte ich mit "Todesurteil".
"Das Land steckt in einer Krise, Johnny!" "Wir latschen von einer Krise in die nächste..."
Na wenn ich mir das so genau überlege, was wir in der Ausbildung zum Werkzeugmacher und später im Studium so gelernt haben bezüglich Ultraschall klingt das sehr plausibel, dass die Federn der Uhrwerke Schaden nehmen können oder gar zerstört werden können. Ultraschalreinigen ist ja gewissermassen eine Art reinigen durch Wegsprengen der Verschmutzungen durch pysikalische Schockwellen, bei manchen Geräten sogar mit wechselnden Frequenzen. Somit kann ich mir gut vorstellen, wenn da was in Resonanz geht oder dergleichen, dass da die Spannungen im Material freigesetzt werden, sich das Materialgefüge verandert und bis hin zur Zerstörung des Objektes alles möglich ist.
Hoffe mal, dass sich die Federn auf kurz oder lang nicht noch verabschieden, auch wenn sie nur ca. 1 min. im Bad waren. Hatte das Uhrwerk ja vorher in Reinigungsbenzin gelegt damit sich etwaige Verharzungen etc. auflösen und das Ultraschallbad war sozusagen nur das Tüpfelchen auf das "i" um den Dreck quasie vollends aus allen Ecken zu bekommen.
Könnte ja auch nicht ganz ungefährlich sein, wenn sich die Federn bei Benutzung unkontrolliert verabschieden.
Danke Felix nochmal für Deine Info und hoffen wir mal das Beste. Grüsse, Markus
Das Problem bei platzenden Federn ist meist nicht die geplatzte Feder an sich, sondern daß die Federn beim Platzen noch ein bis zwei Zahnräder kaputtschlagen...
"Das Land steckt in einer Krise, Johnny!" "Wir latschen von einer Krise in die nächste..."
Zitat von ElwoodJayBlues im Beitrag #12Das Problem bei platzenden Federn ist meist nicht die geplatzte Feder an sich, sondern daß die Federn beim Platzen noch ein bis zwei Zahnräder kaputtschlagen...
nicht nur das.
Mir ist bei einer Bing 0 Tenderlok das Gehäuse bis an die Decke geflogen zum Glück eine ganz billige B Lok Das Gehäuse ist jetzt angenietet weil es nicht mehr anders ging und die Feder etwas kürzer
Das mit dem Ändern im Gefüge wegen Ultraschall ist mir unbekannt gewesen.
Zitat von Eisenbahn-Manufaktur im Beitrag #14.... ist hier im FAM aber schon x-mal erwähnt worden.....
da ich gerade mal zwei Uhrwerkloks und genau null Ultraschallbäder besitze, hätte mir das nicht passieren können. Trotzdem finde ich es nicht schlecht, wenn hier von Zeit zu Zeit daran erinnert wird. Für die alten Hasen fühlt es sich sicherlich nach "x-mal erwähnt" an. Aber so häufig ist das nun auch wieder nicht, wenn man die Forums-Suchfunktion mit dem Stichwort "Ultraschall" bemüht:
So war Ultraschall in Zusammenhang mit Uhrwerken vor ziemlich genau 2 Jahren ein Thema, davor im August 2016 und davor Anfang 2014. Meist war der Anlass, dass jemand ein Uhrwerk in Ultraschall gebadet hatte oder im Begriff war, dies zu tun. - Die aufgezeigte Häufigkeit dieses Themas finde ich noch absolut akzeptabel, schließlich gibt es hier im Forum weitaus unwichtigere Themen, die einen ganz erheblich längeren Bart haben!