Staub und Schmutz sind gerade für die elektrische Modellbahn ein ständiger Störenfried. Seit gefühlten Ewigkeiten kämpfen Modellbahner dagegen an und die unterschiedlichsten Methoden haben sich etabliert. Bei mir haben sich die unterschiedlichsten Schienenreinungswagen angesammelt. Zeit um mal eine kleine Auswahl hier zu zeigen und zu beschreiben.
Beginnen möchte ich mit dem wohl bekannten Klassiker von
Roco Die trockene Reinigung mittels dem Schleifgummi hat Vor- und Nachteile, funktioniert aber ganz ordentlich. Den Wagen gab es meines Wissens auch in verschiedenen Bedruckungsvarianten. In dem hier gezeigten orange fällt er natürlich sehr ins Auge. Die Zuglok sollte auch schon ordentlich demensioniert sein, ansonsten ist aufgrund des sich erhöhenden Reibungswiderstandes spätestens an der nächsten Weiche stillstand angesagt.
Liliput Einen ganz anderen Weg verfolgt Liliput mit seinem Nassreinungswagen. Der Tank dient als Vorratsbehälter und mittels der mittig angeordneten Dosierschraube wird eine Öffnung unter dem Wagen freigegeben. Von da aus tropft die Reinungsflüssigkeit, vorzugsweise SR 24, auf ein Filz. Das fehlt bei dem gezeigten Wagen leider. Auch diesen Wagen gab es in unterschiedlichen Bedruckungsvarianten.
Electrotren Bei diesem Wagen wird der selber Weg verfolgt, jedoch ist die massive Metallausführung qualitativ als hochwertiger anzusehen. Auch die Dosierschraube ist aus Metall und der Wagen verfügt über ein hohes Gewicht. Neben dem hier gezeigten "Shell" habe ich diesen Wagen auch schon als "Esso" gesehen. Für mich ist der Elektrotren einer der Wagen die im Preis-/Leistungsvergleich am besten abschneidet.
Schnabel Kommen wir zum Mercedes unter den Nassreinigungswagen. Der 4 -achsige Schnabelwagen ist von der Verarbeitung ein Traum. Egal auf welcher Moba auch immer, er ist ein dezenter Hingucker der aber auch deutlich seinen Preis hat. Ab 50-60€ geht es los und nach oben kann es auch mal dreistellig werden. Der hier gezeigte ist der SR 101 für Märklin. Es gab ihn aber noch unter anderen Nummern für Trix und auch Fleischmann mit entsprechenden Achsen und Kupplungen. Wichtig ist bei einem Kauf das die Dosiernadel nicht krumm ist, sonst funktioniert er nicht richtig. Gleiches gilt für die Lüftungsbohrung in der zweiten Schraube auf dem Wagen. Diese sollte nicht zu sitzen. Das gilt im übrigen für die zuvor gezeigten Wagen sinngemäß! Der hier gezeigte ist eine recht frühe Variante, was an den handgemalten Anschriften erkennbar ist.
Zum Vergleich eine neuere Variante mit Decals als Anschrift
Pocher Wenn wir gerade beim Mercedes waren, dann müssen wir jetzt über den Ferarri reden. Der wunderschöne Pocher Wagen passt sehr gut zu den 3xx Kesselwagen von Märklin. Er besitzt federnde Puffer und ist mit viel liebe zum Detail hergestellt. Allerdings kosten diese Wagen auch einiges, sind es aber in meinen Augen wert.
Herkat Auch die Fa. Herkat hatte sich recht früh um die Reinigung der Modellbahngleise gedanken gemacht und unter anderem in H0 Schienenreinigungswagen auf den Markt gebracht (auch in Spur N, allerdings als Kesselwagen). Auf Basis eines Fleischmann Kühlwagen wurde ein Nassreinigungswagen mit rotierender Scheibe gebaut. Extra für den Mittelpunktkontakt wurde hier ein Schleifstück aus Messing wie ein Ski-Schleifer zum Schutz der Scheibe vorgesehen. Das war bei der 2L Variante nicht nötig. Angetrieben wurde die Scheibe mittels Gummiantrieb von den Achsen. Auch diesen Wagen gab es in unterschiedlichen Bedruckungsvarianten.
Gruss Norbert
Wer seine Gedanken nicht auf Eis zu legen versteht, der soll sich nicht in die Hitze des Streits begeben..
schönen Dank für die Vorstellung der verschiedenen Wagen, von denen ich so Einige noch gar nicht kannte. Ich reinige mittels Lux Schleifwagen und anschliessendem Staubsaugerwagen. Leider gehen damit klebrige Rückstände auf den Schienen nicht weg. Ich hoffe das klappt dann mit dem Nassreinigungswagen von Herkat. Den habe ich mir nämlich jetzt mal gekauft. Obs funktioniert werde ich dann kundtun, sobald der Wagen angekommen ist.
vielen Dank auch von mir für diese Übersicht, die unterschiedliche Herangehesweisen aufzeigt.
Zur Naßreinigung ist zu sagen, daß der SR24 Film, der (auch beim Herkat) noch bleibt, unter Umständen zum Schleudern der Lok führt und doch eine gewissen Trockenzeit benötigt, bevor die Lok erneut die Stelle erreicht.
Daher lasse ich hinter einem Herkat noch 2-3 NOCH Zwerge oder den KPF Zeller Wagen für die Schienen mitlaufen.
die effizientesten Reinigungswagen dürften die von LUX sein. 1 x ein, ich nenn's mal "Abkratzwagen" und dahinter dann der Staubsaugerwagen der alles abgekratzte wegsaugt.
jetzt habe ich als dummer Spur 0er mal eine Frage. Kriegt man mit den zuletzt gezeigten Wagen auch die Punktkontakte des Märklin-Gleises gereinigt? Oder schwebt der Filz über die Punktkontakte hinweg?
Hallo Thomas, das mit dem Schweben über den Punktkontakten stimmt, sont wäre der Filz auch schnell durch. Die Punktkontakte werden durch die Schleifer praktisch laufend blank gehalten. (........sagt auch Märklin) Was bei regelmäßig benutzen Gleisen ja auch stimmt.
Zitat von t.horstmann im Beitrag #8Hallo, Kriegt man mit den zuletzt gezeigten Wagen auch die Punktkontakte des Märklin-Gleises gereinigt? Oder schwebt der Filz über die Punktkontakte hinweg?
Zitat von SJ-Express im Beitrag #9Hallo Thomas, das mit dem Schweben über den Punktkontakten stimmt, sont wäre der Filz auch schnell durch.
aus dem Grund hat Herkat auch den Metallstreifen unter seinen Wagen gemacht.
Gruss Norbert
Wer seine Gedanken nicht auf Eis zu legen versteht, der soll sich nicht in die Hitze des Streits begeben..
da will ich euch mal meinen Schienenreinigungswagen vorstellen.
ausgestattet mit Staubsauger und Tank für Nassreinigungsmittel.
die Saugleistung des Staubsaugers hat mich nicht so überzeugt, da sind die Lux sicher besser,
zum reinigen der Schienenköpfe ist die Polierscheibe optimal, mit Schmirgelpapier gibt´s die auch, aber nicht mein Ding. Der Antrieb der Scheibe wird über Decoder gesteuert, geht analog aber auch.
Der fährt ab und zu die gesamten Gleise ab und seit ich ihn habe, ist keine Lok mehr wegen Dreck auf den Gleisen hängen geblieben.
Zitat von NSUFIAT im Beitrag #14Unter den Tankwagen habe ich einen Magnet gesetzt, welcher selbst hält, Blechfahrgestell. Damit finden sich immer wieder Metallteile.
Super Idee !
LG Wolfgang - der Ideen immer prima findet
Märklinist - Fallerist - Gitarrist - und das gnadenlos Analog ( geht das noch ? ) - FuBa
Hallo Mobafreunde Was das Schrubben von Gleisen angeht, na, da habe ich auch was für die Putzteufel unter Euch.... Lach. Ich habe mal kurz einen Karton gegriffen und da waren drei doch sehr unterschiedliche Reinigungswagen drin.
Hier nun mal das erste Bild....
Die beiden vorderen sind garantiert Eigenbauten, Der grüne Kesselwagen hat das Chassis eines Märklin Personenwagens, ursprünglich waren an ihm sogar die Drehgestelle eines 334 Kesselwagens verbaut. Die habe ich allerdings anderweitig benötigt und ihm daher andere verpasst. Er hat einige Rohrleitungen verbaut und einen richtigen kleinen Kugelabsperrhahn. Da hat sich jemand mal sehr viel Mühe gegeben beim Bau. Seht Euch am besten mal alle Bilder genau an. Der Zweiachser mit dem fetten Messingklotz hat an seiner Unterseite kleinere Stücke eines Autoledertuches angeschraubt bekommen. Er putzt wohl nur über sein schieres Gewicht die Gleise. Dann wäre da noch der dritte Wagen, er ist ein richtiger Serienwagen, allerdings habe ich keine Ahnung von welcher Firma er stammt. Er ist mit GFN Kupplungen ausgestattet, aber er ist mit Sicherheit nicht von GFN.
So nun kommen noch die Bilder für Euch... Gefunden habe ich die Wagen auf der Mobabörse in Hannover, es liegt aber schon länger zurück.
So, nun konnte ich hier auch noch etwas schreiben, ich gebe aber zu, meine Reiniger sind wohl echte Unikate und nicht oft zu finden... Vermutlich .
Zitat von Redfox1959 im Beitrag #17 ... Dann wäre da noch der dritte Wagen, er ist ein richtiger Serienwagen, allerdings habe ich keine Ahnung von welcher Firma er stammt. Er ist mit GFN Kupplungen ausgestattet, aber er ist mit Sicherheit nicht von GFN.
ich habe sehr gute Erfahrungen mit folgendem System gemacht: eine möglichst schwere Metallrolle umwickelt mit einem zurechtgeschnittenen Streifen handelsüblichen Haushaltstuchs, das mittels doppelseitigen Klebeband auf der Rolle befestigt wird, und damit schnell austauschbar ist.
Diese Metallrolle wird von einem Waggon mitgeführt, und hat aufgrund der leichten Reibung den Effekt, die Schienenoberfläche sanft zu reinigen, ohne dass der Waggon blockiert.
Auf meiner US-Anlage bewege ich 2 solcher Waggons in einem Zug zusammen mit einem Schienenstaubsauger von Dapol mit 2 Athearn Loks (die ja bekanntlich keine Haftreifen haben).
Das Ganze kann man sich als professionelles fertiges Produkt kaufen (Stichwort „Centerline track cleaner car“) oder wie in meinem Fall einfach selber basteln (für die Metallrollen wende man sich an den Metallbetrieb seines Vertrauens).
das ist ein sehr interessantes Thema. Ich kann hierzu nur anmerken, dass es auch bei Fleischmann Schienenreinigungswagen gab: in H0 den 5569, später den 556701, bei dem die Filzscheiben über ein von den Achsen angetriebenes Gummiband bewegt würden. In Spur N gab es diverse Ausführungen einer Schienenreinigungslok.
Auf meiner Anlage habe ich verschiedene Reinigungswagen im Einsatz
Für die Strassenbahnschienen habe ich mir diesen gebaut, wegen den engen Kurven da fährt keine große HO Lok durch. Köf mit Wagen, ist Drehgestell mit Gewichten.
Zitat von roggalli im Beitrag #20 Sehe ich das richtig, daß die Rolle nicht arretiert ist und frei mitläuft?
Hallo Uwe,
ja, das siehst Du richtig, und das die Rolle nur relativ locker und frei mitläuft ist genau der Trick, denn das gibt nur einen leichten Schlupf (durch die Reibung and den geneigten Mitnahmeflächen am Wagen), und so ist die Reibung gegenüber der Schiene gerade groß genug, dass der Dreck am Fließstoff hängenbleibt, aber aufgrund nicht stattfindender Blockierung sich nicht in größeren Brocken akkumuliert, und dann an der nächsten Weiche in Klumpen die Mechanik der Weiche blockiert.