… aber vielleicht doch für den Einen oder Anderen interessant.
In einigen meiner Beiträge wie z.B. „Erlebnisse einer V200 in Chicago“ waren ja bereits Ausschnitte aus meiner US-Modellbahn zu sehen.
Meine „Modellbahnkarriere“ begann wie üblich mit Märklin, ein längerer Aufenthalt in den USA, und die Verfügbarkeit entsprechender Räumlichkeiten verführte mich dann allerdings dazu eine Modellbahn nach US-Amerikanischem Vorbild zu bauen.
Grob angelehnt an das Vorbild gestaltet die Anlage einen relativ moderaten Rangierbahnhof der Santa Fe im Weichbild von Chicago.
Baubeginn war 1997. Bei einer Gesamtgleislänge von ca. 345m sind die beiden Hauptstrecken 44m und 46m lang (bis ein Zug zu seinem Ausgangspunkt zurückkehrt), wobei die Strecken jeweils über einen verdeckten Schattenbahnhof geführt werden. Die Anlage verfügt über 38 Schattenbahnhofgleise.
Verbaut wurden 149 Weichen, im sichtbaren Bereich mit motorischen Weichenantrieben (Hankscraft) ausgestattet. Die maximale Steigung beträgt 1,8 %.
Typische Zuglängen bewegen sich im Bereich von 20-40 Güterwaggons mit jeweils 2-5 Loks (Units). Alle Loks sind motorisiert, und werden Analog betrieben (Impulsbreitensteuerung, 12 Fahrkanäle à 5A). Die Loks verfügen über keine Haftreifen, was den Vorteil hat, dass die Gleise wenig zur Verschmutzung neigen.
Das Gleismaterial besteht aus Code 83 Shinohara/Walthers auf den Hauptstrecken, Tillig, Peco und Atlas auf den Nebengleisen sowie Roco generell auf den verdeckten Strecken.
Beim Rollmaterial sind so ziemlich alle Hersteller vertreten wie Athean, Roundhouse, Bowser, Atlas, Bachmann, Rivarossi, Accurail etc.
Vom operationellen Konzept her ist die Anlage so ausgelegt, dass man mit 3-4 Personen den Betrieb gestalten kann. Es klappt aber auch alleine ganz gut.
Hierfür gibt es kein zentrales Stellpult, sondern Einzelne, jeweils am Ort des Geschehens angeordnete, Stellpulte, welche den unterschiedlichen Funktionen „Strecke und Einfahrt von Osten“, „Strecke und Einfahrt von Westen“, Ablaufberg, Dampf-BW und Hafenanschlußgleise sowie Schattenbahnhöfe zugeordnet sind.
Und nun viel Spaß beim Rundgang über die Anlage!
Die Züge kommen auf die „Bühne“ im „Osten“, wo die beiden Hauptstrecken aus einem gegenläufigen Gleiswendel an die Oberfläche treten, und das Dampf-BW (Roundhouse) beheimatet ist. Auf dem folgenden Bild ist die eine Hauptstrecke links zu erkennen, während die andere Hauptstrecke rechts unten aus dem Tunnel kommt.
Der Lokschuppen verfügt über sechs Stände, von welchen zwei extra lang sind, damit Big Boy, Challenger und Co. darin abgestellt werden können.
Darüber hinaus gibt es eine Anzahl von Freiständen, die auch im nächsten Bild zu sehen sind.
Das Übersichtsbild zeigt, dass neben dem Lokschuppen auch noch eine weitere Halle für kleinere Reparaturen an Lokomotiven an die Drehscheibe angeschlossen ist.
Die Länge der Bühne der Drehscheibe von Walthers erlaubt auch die größten Dampfrösser aufzunehmen – hier eine „Allegheny“.
Das nächste Bild gibt einen Blick auf die drei Zufahrtsgleise zur Drehscheibe mit Bekohlungsanlage. Für die ölgefeuerten Dampfloks gibt es selbstverständlich auch Schwerölkräne.
Blick über das östliche Bahnhofsvorfeld auf das Bahnbetriebswerk.
Und noch einmal ein Blick aus der anderen Richtung auf die S-Kurve der Hauptstrecke wo sie bereits vom Ausziehgleis („Switching Lead“) des Ablaufbergs begleitet wird.
Die zweite Hauptstrecke verläuft verdeckt hinter dem BW und sieht man erst in Höhe der Ketchupfabrik ans Tageslicht treten (im Bild links hinten)
.
Vor dem Areal der Ketchupfabrik befindet sich ein Abstellgleis für „Gastloks“ anderer Bahngesellschaften die ihre Übergabezüge im Santa Fe Bahnhof abliefern, wie hier zwei GPs und eine BL2 der Rock Island.
Hier ein Blick aus der Vogelperspektive auf den Bereich mit einigen der dezentralen Stellpulte
Zoomen wir etwas näher heran, so finden wir in der Mitte den grauen Hügel des Ablaufbergs …
… an den sich rechts die Gleisentwicklung für die 7 Richtungsgleise anschließt. In der Mitte des Bildes sind die Abstellgleise für die Caboose zu erkennen…
… und im Hintergrund ein Hotelgebäude …
… welches zur Nacht im obersten Stockwerk links einen entsprechend beleuchteten Ballsaal aufzuweisen hat …
… und rechts einen Salon.
Im folgenden Bild sehen wir einen Überblick über die Gleise des kleinen Vorortbahnhofs, mit einer Haltestelle für Vorortzüge und den Richtungsgleisen des Ablaufbergs.
Der gleiche Bereich noch einmal betrachtet aus in der Gegenrichtung. Inzwischen ist ein Kühlwagenzug aus dem sonnigen Kalifornien mit Orangen und Zitronen eingetroffen.
Hinter der Brücke befindet sich links die Konkurrenz zur Bahn: die Greyhound Bus Station.
Offensichtlich hat ein liegengebliebenes Fahrzeug bereits einen ordentlichen Stau auf der Brücke verursacht.
Im Hintergrund deutet sich bereits die Skyline von Downtown an …
… während im Vordergrund ein Teil des Hafens sichtbar ist.
Im Hintergrund ist das Diesel BW zu erkennen …
… und wie man sieht, müssen die Gleise im Hafengebiet noch eingeschottert werden.
Erste Stadtgebäude schieben sich ins Bild …
In „Downtown“ befindet sich neben dem „Bank Tower“ der weithin berühmte und ebenso verufene „Luke´s Saloon“. Man kann davon ausgehen, dass sich die windigen Geschäfte, die in diesen beiden Gebäuden abgewickelt werden, in nichts nachstehen.
Immerhin trägt Chicago ja auch den Beinamen „the windy city“, und das nicht wegen der Winde vom Michigansee.
Im Vordergrund wird übrigens gerade ein Film gedreht, bei dem es um einen Banküberfall gehen soll :-)
In einem weiteren Skyscraper befinden sich vorwiegend Büros …
… und im Erdgeschoss eine Bar…
… in der man sich offensichtlich gerne nach Feierabend trifft.
Wer Hunger hat geht zu Miss Bettie´s Diner um die Ecke, mit den garantiert besten Burgern „in town“ …
… der damit auch das Ende der bislang erreichten Anlagengestaltung markiert.
Danach geht es in einen weiteren Raum, der allerdings bislang nur erste Rohbauelemente enthält, unter anderem einen weiteren
Abstellbahnhof, der später mal vollständig unter Landschaft verschwinden soll.
Ich hoffe der kleine Rundgang gefällt.
Schöne Grüße
Peter