Hallo, ich bin ein absoluter Neuling was die Märklin Spur 0 angeht. Habe eine Kiste mit Schienen, Zubehör und einer E66 / 12920 auf dem Dachboden meiner Schwiegermutter gefunden. Da meine Enkel unbedingt die Bahn fahren lassen wollen, habe ich versucht die wieder in Gang zu setzen.
Den Motor habe ich ausgebaut, gereinigt und die Kohlen angeschliffen und den Umbau auf Gleichstrom, wie hier im Forum beschrieben, durchgeführt. Die Lok fuhr auch zuerst, hat aber meiner Ansicht nach sehr viel Strom gezogen (ca. 600 - 800 mA). Nach einiger Zeit hab ich dann leider einen Kurzschluss festgestellt.
Habe dann das Multimeter gezückt und die Spulen gemessen. Der Widerstand zwischen den Ankerwicklungen ist etwa gleich (ca. 2,6 Ohm), der Widerstand der Feldspule hat etwa 4,6 Ohm. Da die Verkabelung nicht mehr taufrisch ist, habe ich angenommen, dass ein beschädigtes Kabel den Kurzschluss gegen Masse verursacht hat. Ich wollte dann den Motor zerlegen, den Anker überprüfen und neue Kabel einziehen. Den Anker bekomme ich wegen der Antriebsräder nicht raus. Und die Räder bekomme ich nicht runter und bin mir auch nicht sicher, ob die auf einer Vierkanntwelle sitzen oder auf die Achse geschraubt sind. Habe die Sicherungsmutter entfernt, möchte jedoch beim Abziehen nicht unnötig Gewalt anwenden. Hab im Forum gesucht, aber keinen weiteren Hinweis gefunden.
Gibt es da einen Trick oder brauche ich einen Abzieher? Bin für jeden Tipp dankbar.
Wäre trotzdem nett, wenn ich einen Hinweis bekommen könnte, wie ich die Antriebsräder demontieren kann. Zumindest auf der Seite mit der Bürstenbrücke würde ich gerne mal die Räder entfernen um den Anker zu säubern und die Kontaktflächen zu polieren.
Bei mir sind übrigens wirklich Kohlen drin (siehe Bild). Kann man da alternativ auch Kupferbürsten einbauen?
also, da gehört eine Kohle und eine Kuperbürste rein, aber das Hauptproblem sind auf Deinem Bild die Federn!
Die sehen aus, als wären sie VIEL zu stark. Auf keinen Fall damit die Lok weiter betreiben!
Einen Satz Kohle Bürste und Federn kriegst Du bei Ritter. Danach würde ich mir das Fahrverhalten der Lok nochmal anschauen.
Wenn die Räder auf Vierkantachsen sitzen, kann man sie nach entfernen der Mutter "einfach" abziehen. Mit einem Abzieher wäre ich da vorsichtig. Die Räder sind aus Eisenguß und gerade am dünnen Spurkranz bricht da gerne mal ein Stück raus.
Gruß,
Felix
"Das Land steckt in einer Krise, Johnny!" "Wir latschen von einer Krise in die nächste..."
Grund für den Kurzschluss ist übrigens die Stellung der Schaltwippe.
So, wie sie auf Deinem Bild steht, werden gerade alle Bereiche verbunden.
Und Du erwähntest, daß Du die Lok auf Gleichstrom umgebaut hast.
Dann MUSST Du die Schaltwippe zwingend außer Betrieb nehmen! Die meisten klemmen da ein Stück Kunststoffolie zwischen die Wippe und die Kontaktfinger. So, wie das auf Deinem Bild aussieht, kann das nicht funktionieren.
Wahrscheinlich hast Du den Brückengleichrichter damit schon ruiniert.
Gruß,
Felix
"Das Land steckt in einer Krise, Johnny!" "Wir latschen von einer Krise in die nächste..."
Ich habe schon einen Satz Kohle/Bürste/Federn bestellt. Sobald die da sind werde ich einen ausführlicher Test durchführen und mich wieder melden. Die Isolierung der Schalterwippe werde ich, wie von dir vorgeschlagen, mit einen Stück Kunstofffolie machen.
Melde mich dann mit dem Ergebnis.
Nochmals viel Dank. Ärgere mich nur, dass ich nicht schon früher ins Forum geschrieben habe.
Ich habe den Motor wieder auf Gleichstrom umgebaut (zwischenzeitlich hatte ich den Gleichrichter ausgelötet), die Umschaltplatte isoliert und dann den ersten Test gemacht. Leider ohne Erfolg:
IMG_0986.jpeg - Bild entfernt (keine Rechte)
Ich habe zwar eine Spannung zwischen den Kohlen messen können, aber keinen Strom. Danach habe ich mir noch einmal die Schaltung zum Umbau auf Gleichstrom angesehen und mit meinem Umbau abgeglichen.
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Bei mir geht das Kabel (0) vom Schleifer direkt auf einen der Wechselspannungseingänge des Gleichrichters. Am Fahrtrichtungsumschalter sind zwei schwarze Kabel (1 u. 2) sowie ein rotes Kabel (3) auf den Schaltlippen der Wippe aufgelegt. Messungen mit dem Multimeter zeigten, dass die Feldspule je nach Stellung der Wippe zwischen 1 und 2 oder 2 und 3 liegt. Je nach Stellung der Wippe ist entweder Kontakt 1 oder 3 auf Masse. Für mich war die einfachste Lösung, die Isolation zu entfernen, eine Stellung der Wippe zu wählen und über die Befestigungsschraube die Schaltwippe in dieser Stellung festzusetzen. Dazu muss ich dann natürlich dann den Hebel für die Umschaltung entfernen.
IMG_0989.jpeg - Bild entfernt (keine Rechte)
Ich musste dann nur noch das Kabel von Kontakt 2 der Schaltwippe auf den zweiten Wechselspannungseingang des Gleichrichters legen und die beiden Kontakte der Ankerbrücke mit dem Plus- bzw. Minuspol des Gleichrichters verbinden.
Danach funktionierte alles wunderbar. Die Lok führ sanft bei ca. 8 - 9V und etwa 400mA auf meiner Teststrecke an. Umpolen der Spannungsrichtung und schon ging es in die andere Richtung. Hätte nicht gedacht, dass der Austausch der beiden alten Kohlen gegen die Bürste und eine Kohle so einen Unterschied macht. Jetzt geht es wieder an den Zusammenbau der Lok und die weitere Tests meines PWM Fahrpults. Wenn das auch komplett funktioniert melde ich mich und poste die Schaltung.
Nochmal vielen Dank für eure Hilfe. Ohne die wäre ich wohl verzweifelt. Ich hatte zwar die gleiche Schaltung für den Umbau auf Gleichspannung verwendet, aber den manuellen Umschalter belassen. Dann hat sich wohl die Schaltwippe irgendwann in einer Stellung befunden, in der ich den Kurzschluss hatte.
Jetzt ist alles super.
Ralf
Angefügte Bilder:
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Du hast Deine Lok offensichtlich etwas anders verkabelt, als der "übliche" Weg (es gibt da natürlich keine Vorgaben oder Normen), aber Hauptsache, die Lok läuft und funktioniert richtig.
Freut mich, daß es geklappt hat!
Gruß,
Felix
"Das Land steckt in einer Krise, Johnny!" "Wir latschen von einer Krise in die nächste..."