Ich besitze in meiner HUSCH Sammlung einen Personenwagen hergestellt von HUSCH mit der Marktung Märklin und Cie, Göppingen. Kann mir hier jemand dazu folgende Fragen beantworten? Hat die Firma Märklin die Produktion der FIrma HUSCH übernommen, nach dem die Firmeninhaber 1939 das Land verlassen hatten? Giebt es Unterlagen zu dieser Thematik?
ich halte diesen Stempel für sehr ungewöhnlich, um nicht zu sagen unglaubwürdig. Wenn Märklin gestempelt hat, dann mit der Marke oder mit dem Markenschriftzug, zuweilen in Kombination mit der Herkunftsbezeichnung "Württemberg" oder "Germany", aber niemals "Göppingen". Wenn Märklin auf Papier die Ortsbezeichnung "Göppingen" verwendet hat, so niemals ohne den Zusatz "Württemberg", oftmals auch abgekürzt.
So habe ich an der Authentizität ganz erhebliche Zweifel.
Dieser Stempel ist mit Sicherheit nicht orginal.In den 30er/40er war der MÄRKLIN Schriftzug immer in Großbuchstaben gestempelt und geschrieben und im weiteren schließe ich mich "CCS"an.
Die Schriftart(Type) ist ebenso völlig MÄ.untypisch
Vielen Dank erst einmal für die Infos. Ich bin aber der Meinung, dass der Stempelaufdruck echt ist. Warum sollte jemand einen Wagen als Märklinwagen ausgeben, der offensichtlich dem Nürnberger Stiel entspricht. Ist es nicht möglich, dass Märklin HUSCH übernommen hat, nach dem die jüdischen Inhaber 1939 das Land verlassen hatten, um eine zweite Marke am Markt zu platzieren. Es wurde ja später mit PRIMEX und ANTEX auch gemacht. An bei noch zwei Bilder. Einmal der Wagen 202 und einmal ein vierachsiger D-zug Waqen, der dem Märklin Wagen 17510 sehr änlich ist, aber auch von HUSCH stammt.
.... Ich bin aber der Meinung, dass der Stempelaufdruck echt ist. Warum sollte jemand einen Wagen als Märklinwagen ausgeben, der offensichtlich dem Nürnberger Stil entspricht.....
Hallo Lastra,
Beginnend in den frühen 1970ern wurde alles mögliche auf auf dem Sammlermarkt auf Märklin umgestempelt. Damals waren die Sammler wesentlich weniger orientiert als heute, alte Kataloge waren echtes Expertenwissen. Es gab fast keine Reprints und auch Photokopien waren noch richtig teuer. So konnte man den Neuling leicht über den Tisch ziehen.
Auf Flohmärkten war dieses Unding bei halbprofessionellen Händlern noch viel weiter verbreitet. Noch in den frühen 1990ern waren frisch umgestempelte Produkte auf Berliner Märkten weit verbreitet. Nichts war zu schade für einen MÄRKLIN-Stempel. Noch nicht mal ein Distler TEE. Ich halte es auch für durchaus plausibel, das tschechiche Flohmarkthändler in den frühen 1990ern die gleiche Umsatzchance erkannt haben. Aber ich war nicht dort.
Es ist auch geschichtlich wenig plausibel, das sich Märklin in dieser Zeit eine zweite Marke hätte zulegen wollen. Zum einen hätte man auf eine zweite Marke natürlich nicht die ursprüngliche Marke gestempelt, zum anderen konnte man in GP schon 1939 aufgrund der Materialverknappung sowieso nicht mehr alle Kundenbestellungen befriedigen.
Hast Du den Stempel denn schon mal unter UV-Licht betrachtet?
-Märklin hat die grossen Spuweiten nach der Entwicklung der Spur 00 "auslaufen lassen". Da passt eine Übrenahme 1939 einfach nicht in das Konzept.
- CCS hat schon richtig darauf hingewiesen,..die sich ankündigende Materialknappheit bzw. die Verwendung von "Ersatztstoffen" spricht gegen eine derartige Annahme.
-Qualitativ passen diese Artikel einfach nicht in die auch damals noch bestehende "firmen- Philosophie", trotz Einschränkungen weiterhin bestmögliche Ware anzubieten. (Damit will ich den Reiz und die Besonderheit dieser Husch Erzeugnisse keineswegs schmälen, denn es sind sicherlich interessante Raritäten).
Vielen Dank für Eure Meinungen. Sie enthalten einige interressante Anhaltspunkte. Den Stempel habe ich noch nicht untersuchenlassen. Das mit der Materialknappheit stimmt auch. Das Blech des blauen Wagens ist wesentlich dünner wie bei org. Märklin. Ich werde demnächst mal einige HUSCH Fahrzeuge im Forum vorstellen.
Die weitere Vorstellung der Husch Fahrzeuge - evtl. sogar einer kleinen Anlage ? - wäre schön. Ich kenne diese Erzeugnisse bisher nur aus Abbildungen bzw. einzelnen Katalogseiten.
Hallo Lastra 38, ich bin kein grosser Fachmann, natürlich bin auch aber der Meinung, daß der Wagen nicht von Märklin stammt...Aber - ich habe mal gehört, daß die Inhaber (Heller und Schiller), als sie aus Tschechien fliehen mußten (vor Nazis), haben Sie möglichst "paar" Sachen mitgenommen und in Deutschland dann in Jahren 1939-40 (?) entweder Ihr Speilzeug an anderen Firmen verkauft haben (die dann weiter verkauft haben...) oder ein wenig selbst produziert haben. Dies alles unter Vorbehalt. Es könnte sein, daß Märklin selbst nicht viel produzieren konnte (durfte) während des Krieges, hat Fremdfabrikate eingekauft und als Verkäufer (nicht Hersteller) abgestempelt. Das sind meine persönliche Spekulationen und Überlegungen. Ich denke nicht, daß damit Märklin wollte seine Name kaputt machen (Husch hat billigere Ware damals gemacht, wie Bub oder Bing), wollte vielleicht nicht ins Vergessen zu kommen, dann hat wenigstens paar bilige Eisenbahnen abgestempelt. Könnte sein...muss aber nicht. Viel Spaß bei Detektivarbeit Ihr neues Mitglied starwad - M. Uhlir, Ingolstadt