Ich hatte eine Lok im Kopf, deren Bilder ich auf der Festplatte habe. Ich dachte, ich hätte die Bilder unter "CEM" abgespeichert, aber da sind sie nicht.
Ich muß mal die Bilder suchen und nach der korrekten Bezeichnung schauen.
"Das Land steckt in einer Krise, Johnny!" "Wir latschen von einer Krise in die nächste..."
zu der Frage, warum die EE und die ECE in Spur 0 nur einen dreiachsigen Tender haben:
Die Uhrwerk- Ausführungen dieser Maschinen erscheinen bereits im Jahre 1912. Zu dieser Zeit gewinnt die Spurweite 0 langsam stärkere Bedeutung. Im Nachtrags- Katalog L M 12 heißt es zur der EE 1020 und der ECE 1020 kleingedruckt:
"Für die Maschinen Spur 0 empfiehlt sich der grösseren Kurven wegen die Verwendung von Schienen 1620, doch sind Schienen 1650 ebenfalls verwendbar."
Auf der nächsten Seite werden die Gleise 1620 als "Neuheiten in Schienen" vorgestellt:
"Durch die vermehrte Verwendung von extra grossen Lokomotiven (4-5 Achsen) und Wagen (4 Achsen) ergibt sich das Bedürfnis, die Leistung und Betriebssicherheit auf jede Weise zu steigern. Hierzu dient vor allem auch der grössere Schienenradius, durch welchen die Reibung der Achsen vermindert, und dem Zug eine gestreckte Bahn gegeben ist; die Zugkraft wird erhöht, und Entgleisungen nach Möglichkeit verhütet."
Wohlgemerkt: Hier wird der 8er Kreis (1620) vorgestellt.
Im Jahre 1912 war der normale Kreis in Spur 0 noch der 6er Kreis (1650). Den 8er- Kreis gab es in Spur 0 zwar auch schon seit 1906, er kommt aber erst 1912 in das offizielle Katalogprogramm.
Die ECE 1020 fährt laut Katalog auch noch auf dem kleinen 6er Kreis.
Zwar kamen die Spur 0 Gleise des 12er Kreises der Reihe 1610 mit dem "extra grossen Kreisdurchmesser" schon 1909 heraus, es sollte aber noch bis 1913 dauern, bis mit der H 1020 PLM, H 3020 PLM, H 64/3020 PLM und der H 4020 PLM auch in dieser Spurweite große Lokomotiven mit vierachsige Tendern erscheinen. Vor 1913 gibt es in Spur 0 nur zwei- und dreiachsige.
Viele Grüße,
Bodo
Hallo,
ergänzend hierzu noch ein Vergleichsbild mit dem 8er Kreis in Spur 0 und Spur 1. Der gezeigte Spur 0 Tender gehört zu einer E 1040. Es ist gut nachvollziehbar, dass die Lokomotiven in der Spur 0 den dreiachsigen Tender benötigen, um auch noch den 6er Kreis zu bewältigen.
Zitat von hchris im Beitrag #53Es ist gut nachvollziehbar, dass die Lokomotiven in der Spur 0 den dreiachsigen Tender benötigen, um auch noch den 6er Kreis zu bewältigen.
Stimmt das so?
Ein Tender oder ein Wagen mit Drehgestellen durchfährt, meiner Ansicht nach, engere Radien als ein 3 Achser.
vielleicht mache ich heute Abend nochmal ein Vergleichsbild mit einem HR Tender. Ich glaube, den 6er Kreis habe ich leider nicht zur Hand.
Vielleicht muss man tatsächlich den Versuch auf dem 6er Kreis wagen. Beim dreiachsigen Tender begrenzt die Seitenverschiebbarkeit der Radsätze die Kurvengängigkeit. Beim vierachsigen Tender ist es der Anschlag der Drehgestelle am Außenrahmen.
Ein Beispiel: Der Tender einer EE 1021 schafft problemlos den 8er Kreis. Beim Tender einer H 1021 wäre ich mir nicht so sicher.
bei der Entwicklung der damaligen vierachsigen Wagen musste in Spur 0 auf den kleinen 6er Kreis Rücksicht genommen werden (z.B. Abstand der Drehgestelle). Die Länge der normalen D- Zugwagen beträgt ab 1906 gerade einmal 17,5 cm, davor waren sie noch kürzer.
Sicher spielte auch die Gesamtwirkung eines Zuges eine Rolle. Der Tender der Lokomotive sollte erkennbar kürzer als die vierachsigen Wagen sein.
das ist schon ein gutes Vergleichsobjekt. Als die EE und die ECE 1912 herauskamen, waren die normalen vierachsigen D- Zugwagen noch etwas kürzer als dieser Güterwagen.
Spur 0 Uhrwerksgleise 1650 des kleinen 6er Kreises sind schon 1925 nicht mehr im Detailkatalog. Der Handel kann sie aber noch bis 1936 beziehen.
vielleicht habe ich mich auch unglücklich ausgedrückt - mir ging es nicht allein um die technische Machbarkeit (ein Extrembeispiel dafür sind ja die vierachsigen Personenwagen um 1900 mit dem engen Drehgestellabstand), sondern um die Gesamtlösung, die auch die optische Wirkung mit einschließt. Bodo hat es hier viel besser formuliert:
Zitat von Eugen & Karl im Beitrag #57 Sicher spielte auch die Gesamtwirkung eines Zuges eine Rolle. Der Tender der Lokomotive sollte erkennbar kürzer als die vierachsigen Wagen sein.
Vielleicht erübrigen sich dann auch alle weiteren Versuche, denn ein historisch korrektes Vergleichsobjekt - ein vierachsiger Tender für den 8er Kreis ist mir im Spur 0 Programm bis zur CER nicht bekannt.
Der CER-Tender ist agiler als ein Serientender einer E920, gerade in Wechselkurven ("Schikanen" ich weiss leider nicht, wie das bei der Eisenbahn heisst) ist mir das aufgefallen. Kurzer Achsstand, zwei Drehpunkte, dass hilft. Einschränkung: mein Tender von der E hat fixe Gussräder von Herrn Becker, was -glaube ich- nicht der Serie entspricht. Theoretisch könnte man die mittlere Achse auch so abändern (mehr Verschiebbarkeit der Räder auf der Achse bei Blechrädern z.B.), dass man das Handling verbessert. Ich weiss nicht, ob Märklin da etwas getan hat.
Praxistests können zu der Datierung von Fahrzeugen beitragen:
Zitat von Blechnullo im Beitrag #33Hallo Bodo,vielen Dank für die ausführlichen Erklärungen.Zitat von Eugen & Karl im Beitrag #31Die ECE 1020 fährt laut Katalog auch noch auf dem kleinen 6er Kreis.Das hätte ich jedoch nicht vermutet! Werde, wenn die Lok dann fertig ist, das Ganze einmal ausprobieren. Habe zwar nur 6er Uhrwerksgleise aber ein Mittelleiter läßt sich ja einlegen.Gruß Rolf
Die von Märklin 1912 beschriebene Verwendbarkeit der ECE 1020 für den 8er und 6er Kreis ist auch 1920 im Text des neuen Hauptkataloges O 19 nicht eingeschränkt. Dies ändert sich im nächsten Jahr. Im Detailkatalog D 1 von 1921 heißt es: "Nur für großen Radius".
Die ECE 1020 hat eine bewegte Angebotsgeschichte. Sie war von 1912 bis einschl. 1919 erhältlich. 1920 erscheint sie zwar im Katalog, ist aber laut Preisliste nicht zur Lieferung vorgesehen. Bekommen konnte man sie dann wieder von 1921 bis 1924. 1925 und 1926 ist die Maschine auch in den Gesamtpreislisten der Händler nicht mehr aufgelistet. Hier erscheint sie dann aber im Jahre 1927 noch einmal zu einem etwas günstigeren Preis. Als Katalogreferenz ist der (noch gültige) Hauptkatalog O 19 genannt. 1928 ist sie dann gestrichen.
Demnach gibt es eine ECE 1020, die auf dem 6er, 8er und 12er Kreis fährt. Und es gibt eine, die den 12er Kreis benötigt.
Ich würde bei der Einordnung nicht nur ein reines Oval berücksichtigen, sondern, das komplette Schienenangebot. Die Lok muss ja alles können und wenn es Elemente gibt, die sie nicht (mehr) schafft, ist das komplette System de facto raus.
Meine E920 hat auch keine substantiellen Probleme bei meinen "Fahrtagen", aber mit etwas Feinarbeit könnte man die Sache noch verbessern. Die Achsen sitzen schon sehr satt im Fahrgestell des Tenders, ich würde da Potential sehen. Die alten Tender ohne Achslagerkappen und dünnes Blech, die sollten eigentlich schon sehr gnädig sein, was das betrifft? Was ist denn bei der einer ECE das limitierende Element? der Nachläufer schwenkt doch gut aus, der Überhang der Lok hinter der Antriebsachse ist nicht zu brutal, die Lok-Tender-Verbindung ist grosszügig im Auslenkbereich.
mit einem Muster kann ich leider nicht dienen, aber mir fällt auf, dass ein Teil der ECE in Spur 0 für den Nachläufer an der Stelle eine Führung haben, wo bei der EE unter dem Führerhaus die Führung der Tenderkupplung sitzt. Passend dazu haben solche Nachläufer noch einen kleinen nach oben abstehenden Haken.
Außerdem sollte der Nachläufer wohl so vor den Trittstufen ausschwenken können, dass eine Kollision dort ausgeschlossen ist.
Zitat von hchris im Beitrag #68dass ein Teil der ECE in Spur 0 für den Nachläufer an der Stelle eine Führung haben, wo bei der EE unter dem Führerhaus die Führung der Tenderkupplung sitzt. Passend dazu haben solche Nachläufer noch einen kleinen nach oben abstehenden Haken.
Die Sache mit dem Haken findet man an Uhrwerkslok's ECE 1020.
das erklärt vielleicht, wieso Dein Gehäuse hinten den Bügel zur Führung der am Nachläufer befestigten Kupplung hat. Beim Gehäuse von Felix fehlt dieser Bügel vermutlich, weil der Nachläufer durch den Haken gehalten wird.
Zitat von Eugen & Karl im Beitrag #64 Die von Märklin 1912 beschriebene Verwendbarkeit der ECE 1020 für den 8er und 6er Kreis ist auch 1920 im Text des neuen Hauptkataloges O 19 nicht eingeschränkt. Dies ändert sich im nächsten Jahr. Im Detailkatalog D 1 von 1921 heißt es: "Nur für großen Radius".
Hallo,
ich erlaube mir, ein wenig zu spekulieren - vielleicht darf man den Hinweis von Märklin nicht zu absolut verstehen. Womöglich springt die ECE im 8er Kreis auch im Jahr 1921 nicht gleich aus den Gleisen. Im Laufe der Jahre muss die ECE 1020 aber zunehmend mehr leisten. Die anfangs verkürzten Personenwagen kamen hier ja schon zur Sprache. 1919 wurde die ECE 1020 dann mit „Luxuszug“ aus Wagen der 1930er Reihe angeboten. Dieser Zug wurde 1919 in der Spur 0 noch „serienmäßig“ mit dem 8er Kreis ausgeliefert. Vielleicht stellten die Kunden (und in der Folge auch Märklin) fest, dass die Laufeigenschaften der ECE 1020 in Kombination mit den längeren Personenwagen im „großen Kreis“ deutlich befriedigender ausfielen.
Das Jahr 1919 wurde noch mit dem alten Katalog L 9 und seinen Nachträgen bestritten, der neue Hauptkatalog O 19 kam erst 1920 heraus.
Die Luxuszüge ECE 1020/31/2 und ECE 1020/31/3 gehören zu den Neuheiten des Jahres 1914 und sind bis einschl. 1919 lieferbar.
Wie auch die Lokomotive ECE 1020 sind diese Züge im Jahre 1920 im neuen Katalog zu finden, sie sind aber (wie weite Teile des Programms) nicht zur Lieferung vorgesehen. Märklin muss sich 1920 auf gängige Artikel konzentrieren.
Die beiden Züge sind laut den Gesamtpreislisten erst zwischen 1921 und 1922 noch einmal zu haben.
Der neuen Detailkatalog D 1 zeigt 1921 nur "einen kleinen Auszug" "aus der reichen Kollektion", die beiden Luxuszüge mit der ECE gehören nicht dazu.
Auf der Seite 7 heißt es hier: "Wo nichts Gegenteiliges vermerkt, passen die Lokomotiven für alle Radien der betreffenden Spurweite." Bei der ECE 1020 (und der ECE 1021) finden wir die Einschränkung "Nur für großen Radius". Wenn die Einschränkung nicht notwendig gewesen wäre, dann hätte man sie nicht gemacht. 1912 warb man noch damit, dass die Lokomotiven auf dem 8er und 6er Kreis fahren.
Schon bei der Einführung der großen Kreise im Jahre 1909 schrieb Märklin: "Nicht notwendig, aber den Lauf günstig beeinflussend ist er für alle normalen Bahnen."
wollte Euch noch zeigen wie der Nachläufer aussieht.
Das Teil ist ein Universal-Nachläufer, er passt an die Uhrwerksversion und an die Elektroversionen der ECE, ebenso kann man ihn für die D 1020 und die CEM 1020 benutzen.