mir sind eine 1361-4 (01 182) und eine 1364(S)-2 (41 1364) zugerollt. Ich war doch etwas konsterniert, als ich die Schätzchen in den Händen hielt. Nicht nur die Tender sind bis auf's feinste Detail völlig identisch, auch die Lokgehäuse unterscheiden sich fast nicht. Lediglich einige wenige Details unterhalb der roten Zierlinie sind verschieden. Selbst das Schild mit der Nummer auf der Rauchkammer ist identisch (Nummer 1361-64). Die Fahrwerke sind selbstverständlich unterschiedlich.
Daraufhin habe ich mir bei eBay Abbildungen der 1360 angeschaut, und stelle fest, dass diese ebenfalls einen bis auf's kleinste identischen Tender zu haben scheint? Ich habe mich zuerst gefragt, ob eines (oder beide) meiner Modelle vielleicht den falschen Tender haben.
Aber auch der identische Gehäuse-Aufbau der 41 und 01 irritieren mich. Im Original ist z.B. der Kessel der 41 viel schlanker als der der 01, und sie hat auch einen Dampfdom weniger. Hat Fleischmann damals wirklich so verrückt Kosten gespart, dass man einfach Konstruktionen kopiert hat? Das Design eines Fahrwerks sollte doch wohl erheblich teurer gewesen sein als ein überarbeitetes Gehäuse.
Hallo, beim Vorbild waren die Kessel und die Tender der 03 und der 41 in der Ursprungsausführung gleich. Fleischmann machte sich dieses zu Nutze, siehe oben. Das Fahrwerk der 41 war wiederum das selbe, das Fleischmann auch in der 65 verbaut hatte, von Vor- und Nachläufern abgesehen. Natürlich stimmte einiges nicht, der Abstand der Dome bei 03 und 41 war größer als bei der 01, dafür war der Kessel schlanker. Meine 1361 trägt am Führerhaus die Bezeichnung 03-1361, später wurde sie dann als 01 bezeichnet. Offenbar war man sich bei Fleischmann nicht ganz sicher, was man jetzt für ein Modell hat. In den 50ern und den 60ern nahm man es eben nicht so genau. Gruß Werner
Hallo, die Fleischmänner haben den "dicken " Kessel der 01 auf das Fahrwerk der 65er gehockt -das war's dann.....! Damit entstand eine "schwere 1 D1", die beim Vorbild immer gewünscht war, aber nie realisiert wurde - im Modell. Die echte 41 basierte auf der leichteren 03 und hatte auch deren Kessel erhalten , eher für den Einsatz im deutschen Osten mit dem leichteren Oberbau. Ein interessanter Aufsatz zur 41 findet sich momentan in der "Eisenbahngeschichte". Man muß für die 50er und erste Hälfte der 60er vor Märklin den Hut ziehen, deren 01 (F 800) und 44er (G 800) doch schon mehr Modelltreue und vor allem stimmige Maße und Proportionen aufwiesen. Und auch Trix schickte ein seltsames Monster von 01 auf die Geleise, erst etwa 1961 abgelöst durch ein besseres Modell... lupowr
Hallo zusammen, das ist ja wohl wieder einer aus dem Schubfach "Äpfel mit Birnen vergleichen"
Zitat von lupowr im Beitrag #3 Man muß für die 50er und erste Hälfte der 60er vor Märklin den Hut ziehen, deren 01 (F 800) und 44er (G 800) doch schon mehr Modelltreue und vor allem stimmige Maße und Proportionen aufwiesen... lupowr
Bei der F 800 von mehr Modelltreue zureden ist ja wohl etwas gewagt oder willst du etwa die extra breite Hochleistungsfeuerbüchse als vorbildgetreu bezeichnen ? ich behaupte einfach mal das zu jener Zeit fast JEDER Modellbahnhersteller so einen "Klops" im Angebot hatte, für die Kinder (für diese waren sie ja ursprünglich wohl gedacht ) zählte doch nur der Gesamteindruck. So gehörten eben zur schnellfahrenden Personenzuglok große Treibräder, die Güterzuglok hatte entsprechend kleinere Räder. Nebenbahnloks waren entweder Tenderloks oder hatten nur einen kurzen 2- oder 3-achsigen Tender ohne Drehgestelle, die "Kraftpakete" hatten dann größere Tender mit Drehgestellfahrwerk.
Diese Maschinen stammen aus Zeiten, wo so ein Modell noch ein Kunstwerk war und trotz der Platzprobleme mit den ziemlch großen Motoren und der noch nicht auf zierlich aber zerbrechlich getrimmten Steuerung hatten all diese Modelle einen stimmigen Gesamteindruck. Mir gefallen diese Loks wesentlich besser als die heutigen 1:87 Kopien, deren Details man nur noch in Makroaufnahmen erkennen kann. Auf der Anlage sind sie dann frarblose mattschwarze Mäuse.
Zitat von pete im Beitrag #5und das würde mich auch interessieren ...
Zitat von lupowr im Beitrag #3und auch Trix schickte ein seltsames Monster von 01 auf die Geleise
Das "Monster" kam 1937 raus und >>> war dem Vorbild schon sehr nahe <<< .
Gruß Peter
Hallo zusammen,
diese Lok ist das erste Modell auf dem Weg der Abkehr vom " Spielzeugstadium " zur wirklichen Modellnachbildung auf das man die Bezeichnung " Modelleisenbahn " im heutigen Sinne anwenden kann.
Mit den gleichfalls 1937 erschienenen Modell D-Zugwagen war erstmals ein dem Vorbild nachempfundener Betrieb auf der Modelleisenbahn realisierbar, ein Jahr später sogar mit Fernentkupplung.
die letzte Ausführung der 01 in "alter Machart", nun feine Räder, Fahrwerk mit freiem Durchblick, zeige ich mal zum Vergleich:
Zur Nürberger Spielwaren-Messe 1967 stellte Fleischmann die neue 01 220 zum Preis von DM 62,50 vor. Die Lokomotive war bis in die allerfeinsten Einzelheiten nachgebildet. Bei freier Durchsicht erstmalig aufgesteckte Bremsklötze und sämtliche Armaturen am Kessel und im Führerstand ausgeführt. Lichtwechsel. Antrieb im Tender.
Das Modell setzte als "Der schwarze Gigant" Massstäbe ...
Hallo! Frage: Kann es sein, dass die Form der alten 01 bei Georg Grötsch Fürth für "Kaufhaus-Bahnen" weiter verwendet wurde? Siehe mein Post 7 hier: Georg Grötsch Fürth (GGF) Kaufhaus-Eisenbahnen
es kann natürlich alles ein, aber es sprechen zwei Dinge dagegen: - Es ist bisher immer gesagt worden, dass Fleischmann nie Formen aus der Hand gegeben hat. - Wenn Du beide Gehäuse nebeneinander legst (bzw. die Fleischmann-Lok neben Dein Foto), dann siehst Du Unterschiede, die zu groß sind, als dass beide aus der selben Form (selbst in überarbeiteter Fassung) stammen könnten.
Die Rauchkammertür ist natürlich schon ulkig, die selbe falsche Betriebsnummer. Aber das Nummernschild von Fleischmann ist eben, das von Grötsch zumindest auf dem Foto gewölbt. Die Auflage der Rauchkammer ist anders ausgebildet. Der Kessel von Grötsch ist zwischen Kamin und erstem Dom einen ganzen Schuss kürzer, man sieht da aber keine Formtrennkante. Das mittlere Sandfallrohr und die erste Waschluke fehlen. Dafür ist die "Feuerbüchse" riesig. Sie erstreckt sich weit in den Bereich, wo der Kessel rund sein sollte, damit der Antrieb hinein passt. Gussformen sind aber aus massivem Material gemacht, die biegt man nicht mal eben auf.
Fazit: ich denke, Grötsch hat sich stark von der Fleischmann-Lok inspirieren lassen, aber die selbe Form ist es nicht.