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Resteverwertung

#1 von adlerdampf , 02.01.2011 18:41

Hallo liebe Leute,

was soll man an einem Sonntag tun? Nun, man könnte dem Anlass entsprechend herumlaufen und den Tag zur spirituellen Einkehr, Meditation oder anderen Besäufnissen nachgehen. Oder man geht kreativen Tätigkeiten nach, z.B. Landschaftsbau, Schneeschippen, oder man mistet aus. Man könnte aber auch aus angesammelten Schrottteilen etwas schaffen, dass wäre dann die Sache mit der Kreativität. Nun bleiben wir doch mal dabei. Bei mir fanden sich nach einer längeren geplanten und immer wieder verschobenen Aufräumaktion, eine defekte Dampflok, ohne Tender, und ein defekter Tender, ohne Lok.
Die Lok war mal eine 1305, der Tender einer von 1360, 1361, 1364...etc.
Die Lok hatte einen Kurzschluß, ein verzogenes Gehäuse, das Führerhausdach ist gebrochen, die Räder wie auch Gestänge nur noch mit Farbresten bzw. verrostet.
Der Tender hatte keine Räder mehr, die Kupplungsdeichsel abgeschnitten, das Gehäuse an den Seiten gebrochen, der Kohleneinsatz als solcher kaum mehr zu erkennen.
Aus diesen Teilen wurde nach etwas Behandlung, z.T. auch etwas intensiever, etwas fahrbares was stark an ein Modell aus den Mitte der 50er Jahre erinnert.
Lange Rede, kurzer Sinn:






In der Lok wurde der Kurzschluß beseitigt, daß Licht wieder funktionsfähig gemacht. Am Tender wurde der Kohlenaufsatz entfernt und durch eine neue Bekohlung ersetzt. Alle Teile gründlich gereinigt, neu lackiert und dann wieder zusammen gebaut. Verkaufsfähig ist dieses Phantasieprodukt zwar nicht, aber wer will schon etwas verkaufen. Hauptsache es gefällt (einigermaßen) und es fährt.
Anmerkung der Redaktion: bei Fleischmann hieß dieses Modell 1305A, wurde von 1954 bis 1956 gebaut und doch tatsächlich auch so verkauft.


Herzlich gegrüßt aus der heimlichen Bierhauptstadt Deutschlands, Kulmbach
Karsten


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RE: Resteverwertung

#2 von Bahnler1951 ( gelöscht ) , 02.01.2011 19:02

Hallo Karsten,

das ist ein sehr schönes Modell geworden. Wie oder mit was hast Du die Lackierung vorgenommen - Air-Brush ?

Aus was besteht denn die Kohlennachbildung ? sieht toll aus.

Wie Du ja weißt, habe ich dreimal BR01-1952 zur Restauration. Komme zur Zeit leider nicht wirklich weiter.

Aber mal sehen - vielleicht kommt dann noch die " göttliche Eingebung " - wer weiß.



Gruß aus Schwetzingen
Thomas


Bahnler1951

RE: Resteverwertung

#3 von adlerdampf , 02.01.2011 20:26

Hallo Thomas,

richtig, für die Lackierung habe Air-Brush, genauer gesagt Farbe aus der Dose, verwendet. Und für die Kohle musste eine Weinflasche heute dran glauben. Es ist ein kleingeschnibbelter Korken. Die Krümel, besser Brocken, wurden dann auf eine Kunststoffplatte geklebt, diese in den Tender geklebt und dann der Tender komplett mit Sprühlack versehen.


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Karsten


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RE: Resteverwertung

#4 von Ochsenlok , 03.01.2011 12:04

Hallo Karsten,
prima geworden, dein Reste-Recycling. Interessant auch wieder die Isolierbuchse auf dem rechten Treibrad. Ich nehme an, das Blech für den Schlittenbalken (Kreuzkopfführung) ist hier auch wieder einteilig, oder?

Viele Grüße und alles Gute für 2011
Dennis


 
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RE: Resteverwertung

#5 von adlerdampf , 04.01.2011 10:47

Hallo Dennis,

fast richtig. Der Gestängeträger ist zweiteilig, aber ohne Isolierung direkt auf das Metallfahrwerk geschraubt. Daher die Isolierbuchse am Treibrad. So ist dies bei allen Variationen dieser Lok gelöst. Die Ausnahme bildet hier nur die Uhrwerksvariante. Die hat keine Isolierbuchse am Gestänge und spasseshalber auch keine Isolierung im Rad. Somit ist ein gemeinsamer Betrieb von Uhrwerkbahn und "Strombahn" auf dem selben Gleis nicht möglich.


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RE: Resteverwertung

#6 von arokalex , 04.01.2011 15:20

Hallo Karsten,
hallo Dennis,

da widerspricht sich Fleischmann, wenn das wirklich so im Originalzustand ist,
erstaunlichweise selbst... denn die Kompatibiltät von Uhrwerk-, Batterie-
oder Elektrobahn sollte nach früheren Aussagen immer gegeben sein.

Dies stellte einen tragenden Grundgedanken dar, Anfänger die über die
Uhrwerkbahn zu Fleischmann gelangten, für die elektrische Bahn zu gewinnen.

Viele Grüsse

Alex


arokalex  
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RE: Resteverwertung

#7 von Ochsenlok , 04.01.2011 19:21

Zitat von arokalex
Hallo Karsten,
hallo Dennis,
da widerspricht sich Fleischmann, wenn das wirklich so im Originalzustand ist,
erstaunlichweise selbst...
Alex



Das ist sehr interessant! Da brauchen wir wohl weitere Beispiele von Uhrwerksloks. Kann ich leider nicht mit aufwarten...
Vielleicht findet sich noch ein anderes Exemplar zum Beweis oder Widerlegung ... oder hat Fleischmann nur eine mechanische Kompatibilität angestrebt?

Liebe Grüße
Dennis


 
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RE: Resteverwertung

#8 von adlerdampf , 04.01.2011 20:43

Hallo Dennis, hallo Leute,

so hier mal Bilder meiner Uhrwerksloks:
hier 1099 bzw. 1260 von 1968 - 1978/79




die 1255 von 1954 - 1960/61




Man man genau hinschaut, sieht man , dass keine Isolierbuchsen an den Achsen wie auch dem Gestänge vorhanden sind. Zu allem Überfluß wird bei der 1255 auch über die Gestängeführung (Kolbenstangen im Zylinderkasten) ein Kurzschluß hergestellt.
Somit ergibt sich das folgende Bild:
die 1255 hat an drei Stellen einen Kurzschluß,
1. über den "Treibradsatz"
2. über den "Kuppelradsatz"
3. über die Gestängeführung in den Zylinderkästen
die 1260 hat Kurzschlüsse nur über die Radsätze

Meine 1250 hat Radsätze aus Kunststoff und daher unproblematisch.


Herzlich gegrüßt aus der heimlichen Bierhauptstadt Deutschlands, Kulmbach
Karsten


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