habe letztens diesen Spur 0 Packwagen ersteigert. Leider hat der Vorbesitzer diesen Waggon "gereinigt". Sprich der Waggon wurde in ein Ölbad eingelegt. Ich habe versucht diesen nach Erhalt mit Ohrstäbchen und Lappen wieder zu entölen. Dieses ist mir nur zum Teil gelungen. Was kann ich machen? Der Wagen stinkt nach Öl, glänzt speckig und ich habe Angst das die Lackierung vielleicht weiter Schaden nimmt (wie bei den Ballistol Einsätzen). Ich kann aber nicht sagen, was für ein Öl benutzt wurde. Freue mich auf Eure Tipps. Übrigens ist der Stempel eigentlich eine Kontrollziffer von Märklin? Unter dem Wagen ist eine Zahl von 1,20 zu sehen. War das der Preis und für welches Jahr gilt das. Da komme ich im Schiffmann auch nicht weiter.
da der Waggon eh ziemlich fertig mit sich und der Welt zu sein scheint, schlage ich folgendes Verfahren vor:
- Bad in lauwarmen Spüli-Wasser. Mit einem weichen Pinsel nachhelfen. Danach ist das Öl weg. Gut abspülen.
- Gut trocknen lassen, am Besten auf der Heizung.
- Wenn jetzt der Lack weißlich-milchige Schleier zeigt: vorsichtiges Einspühen (mit einer guten Blumenspitze, besser noch: Parfümzerstäuber) mit Spiritus, aber so, daß der Spriritus nicht runterläuft. Gut trocknen lassen. Danach sollten die Schleier weg sein.
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Grundsätzlich Ja, aber wie ich schon mehrfach schrieb, reicht der Alkoholdampf aus und ist sanfter. Ich würde eine Kiste mit Deckel nehmen, Wagen rein, auf den Boden etwas Alkohol (Spiritus oder 99% Industriealkohol) spritzen. Der Dampf genügt. Für beste Ergebnisse muss der Dampf allerdings umgerührt werden, sonst wirkt er nur im unteren Teil des Wagens. So meine (leidvolle) Erfahrung mit hochwassergeschädigten Wagen dieser Art.
Hallo Holger, ich weis ja nicht, ob Du so einen schwachsinnigen Vorschlag selber ausprobieren würdest. Ich denke völlig unbedarfte würden das jetzt für bare Münze nehmen.
Hallo Klaus,
recht herzlichen Dank für Deine Ratschläge. Ich denke, so ähnlich sind auch die von Botho in seinen Büchern. Schade, die Heizperiode ist jetzt rum. Ein Fön dürfte dann wohl zu heiß werden wenn man den Abstand ungenau einhält. Aber vielleicht ist es die nächsten Tagen wieder warm und das Modell kann unters Dach. Oder dauert das dann wieder zu lange für die Rostbildung? Wie warm darf es denn so sein? 30-35 Grad, geht das? Ab wann gibt es Probleme mit dem Lack?
Schade, das ich so in der Provinz wohne. Ein Kursus über einfache Schritte zur Restaurierung oder grundsätzlich erstmal zum Erhalt der Sachen wäre nicht schlecht. Ohne solche Tipps wie Katzenstreu oder Ballistol. Nicht falsch verstehen, nicht jeder kann oder wird ein Restaurator. Gehört langjährige Erfahrung dazu und ist nicht umsonst ein Lehrberuf. Aber Fehlervermeidung hat auch schon was gutes. Dein Seminar zum Bau des Bahnwärterhaus war ja schon ganz klasse.
Joha, bitte mehr. Wie wird denn der Spiritusdunst umgerührt? Das ist mir neu. Hört sich wohl im ersten Moment kompliziert an.
Seit über 50 Jahren benutze ich den Zerstäuber, halte einen guten Abstand, damit eventuelle Tropfen vor dem Modell runterfallen, und mach' auch vorher die Kerze auf dem Tisch aus. Und der eventuellen Luftfeuchte wegen, mache ich das auch im Raum (gelüftet) und nicht bei Regenwetter. Bislang beste Erfahrung am Modell und die Feuerwehr kam auch noch nie. Also alles problemlos. Und schnell in der Wirkung. Nur dann aber auch die Daumen für längere Zeit vom Modell lassen. Aber bitte, wenns anders auch geht mit der umgerührten Luft...aber wie? Würde mich interessieren. Schöne Grüße aus Hessen Blech
PS So macht man auch seinen Eigentumsnachweis am Modell: Innnen irgendwo eine Stelle mit Spiritus anfeuchten, einen Moment warten und dann den Daumen draufdrücken! Ein Signum für die Ewigkeit (fast) -und keiner weiß davon. bgw
würde mich auch interessieren. Schon allein bei der Kiste würde es bei mir losgehen. Bin in Chemie etc. völlig unbedarft. Handelt es sich um eine Kunststoffbox oder eine Holzkiste. Oder lösen sich da irgendwelche Inhaltsstoffe? Ich weis, Du hast mehrjährige Erfahrung aber ich bin da eher ein Schisser auch wenn der Zustand mancher Objekte eher zum probieren einladen würden.
Axel, eigentlich kann nix schief gehen -bei Beachtung folgender Erfahrung: 1. Kein offenes Feuer in der Nähe! Kerze, Gas o.ä. 2. Geringe Luftfeuchte im Raum! 3. Abstand zwischen Modell und Zerstäuber regulieren- es dürfen keine dicken Tropfen aufs Modell fallen! Gibt hinterher "Placken"! 4. Modell gut trocknen lassen -nicht anfassen, Fingerabdruck bleibt dran! Braucht Zeit! 5. Raum danach belüften. So sollte es klappen -bei mir hats immer funktioniert. Trotzdem übernehme ich keine Garantie... Schöne Zeit! Botho
Botho, geht das eigentlich auch mit einem guten Doppelkorn? Ich meine nur, wegen der Gesundheitsverträglichkeit.... Spiritus ist ja bekanntermaßen giftig. Aber auf der anderen Seite, ich lebe ja noch.... Trotz mannighafter Spiritusvernebelei....
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Klaus, danach ist einen Doppelkorn sicher gut! Und zwei sind sicher noch besser. Zumindest reinigt er Mund und Kehle vom Spiritusdunst. Na ja, vorsichtige Leute könnten ja auch einen Mund- und Nasenschutz benutzen. Und auch noch eine Brille aufsetzen -die habe ich eh. Aber hypervorsichtig war ich ja mein Leben lang nicht... Schönes Wochenende wünscht dir Botho
warum soll der Vorschlag mit Katzenstreu "schwachsinnig" sein ? Ich könnte mit vorstellen, dass ganz fein zerkrümmeltes Katzenstreu durchweg Öl aufnehmen kann. Gefahr für den Lack sehe ich nicht.
# Botho: Alkoholischen Dunst verrührt man so: Loch in den Deckel des Behälters bohren, Schlauch dran montieren, Schnaps (oder zwei) trinken, Schlauch in den Mund und in den Schlauch ausatmen.
Aber man kann den Dunst tatsächlich "verrühren", in dem man den Schlauch mit einem kleinen Blasebalg versieht und durch Drücken des Gummibalges eine Zirkulation herbeiführt.
Bothos fünf Punkte Plan in allen Ehren. Es geht auch mit weniger Risiko. Wie man Luft in einer Kiste umrühren kann sich jeder selbst ausdenken. Kleiner Tip: mal der Liebsten beim Kuchenbacken zusehen.
warum soll der Vorschlag mit Katzenstreu "schwachsinnig" sein ? Ich könnte mit vorstellen, dass ganz fein zerkrümmeltes Katzenstreu durchweg Öl aufnehmen kann. Gefahr für den Lack sehe ich nicht.
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Schönen Gruß Udo
Udo,
Katzenstreu, ein Granulat, besteht aus Calciumsilikathydrat (ein Silikat) und Bentonit (ein Ton-Mineral), also Mineralien, und ist also entsprechend scharfkantig und vor allem staubig. Zumal, wenn es auch noch zerkrümelt wird. Und das kann bei Berührung mit der (angegegriffenen) Lackoberfläche natürlich zu Schäden, mindest aber zu weiterer Verschmutzung führen. Der Staub dringt nämlich in alle Ritzen ein, und zusammen mit dem Öl entsteht dann feinster Kitt!
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Also, Joha, dann bleib ich mal bei meiner Machart. Das mit dem Rumrühren soll mir erst mal einer mit gutem Erfolg am Modell vorführen. Und warum das mit weniger Risiko behaftet sein soll, erklärt sich mir im Moment auch nicht. Aber bitte, der Alte Fritz hat schon gesagt, dass jeder nach seiner Fasson selig werden soll.
Klaus - und dann kommt auch noch der Stubentiger, der das Zeug ja kennt, schei...nein, schnuppert dann auch noch. Wirbelt das Zeug auf... Armer Waggon! Aber lustig ists bestimmt! Nur nicht für den Axel. Botho
Hallo Klaus, Danke für Deine Erklärungen. Hätte ich so nicht bedacht. Ich dachte eher, wie gesagt in Chemie unbedarft, eher an Gips oder ähnliches im Katzenstreu. Nichts gegen sanfte Katzenpopos aber irgendwie muß das Zeug ja saugfähig sein. Deswegen hielt ich das von vorn herein für schwachsinnig. Udo nichts für ungut.
nee lustig wäre das nicht. Aber ich habe keine Katzen mehr. Eher nur noch eine zweibeinige. Aber das ist ein anderes Thema. Und sie braucht auch kein Katzenstreu.
von mir mal einen unfachmännischen Tipp.Spiritus mit Backofenwärme funktioniert einwandfrei mir aber zu aofwändig und erwärmter Spiritus riecht nicht gerade angenehm und den Geruch hat man in der ganzen Wohnung.Ich nehme ein Mittel names Bike Lust,wie der Name sagt eigentlich eine Fahrrad Politur,in diesem ist ebenfalls Spiritus enthalten.Einfach aufsprühen danach mit einem Baumwolltuch trocken reiben.Die Wasserflecken verschinden und ein schöner Glanz bleibt.
Hat jemand schon mal den dickflüssigen Kfz -Wachs an den alten Blecheisenbahnwagen ausprobiert, z.B. den "Turtle Wax"? Den kann man einem Auto nach intensiver Wäsche mit Polierwatte oder Lammfell-Scheibe "einreiben" und nach dem Trocknen auspolieren. Es entfernt kleine Unreinheiten, führt zu einem Schmutz- und wasserabweisenden Schutzfilm (letzteres sieht man dann beim nächsten Regen, da perlt das Wasser schön ab), und lässt etwas stumpfen Lack wieder glänzen. Beste Grüße spurnullo
Frank, in Bike Lust ist Silikon drin. Wenns gut gemacht ist, dann würde ich Silikon an anderen Spielzeugen mehr mögen als an meinen historischen Eisenbahnen.
Finger weg mit irgendwelchen Chemikalien. In modernen Polituren oder Wachsen sind Bestandstoffe drin, von deren langfristige Auswirkungen auf den spiritus-löslichen Lack unserer alten Eisenbahnen man nix genaues weiß!
Die weißlichen Schleier entstehen dadurch, daß der spiritus-lösliche Lack bei Kontakt mit Wasser dieses aufnimmt. Durch die finger-berührungsfreie Behandlung mit Spiritus wird dem Lack die ehemalige Konsitenz wieder zurückgegeben.
Also, Tipp vom Restaurator: wer nicht irgendwann Tränen trocknen will (die im Gesicht, und nicht auf dem Waggon), sollte tunlichst solche Sachen wie Auto-Wachse, Silikon-Öle, Polituren, Waffen-Öle etc. meiden!
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Klaus, da kannst du sagen, was du willst... Was habe ich schon gegen Waffenöl gewettert...Waffenöl ist Kriechöl. Und kürzlich kam wieder ein Waffenöl-Liebhaber mit großflächig abgeblättertem Lack an einem Bahnhof. Er war aber jetzt einsichtig: "Ei, damals habe ich nicht auf deine Warnungen gehört!" Okay, jetzt hat das Ding den Wert von Altmetall...
Die Sache mit dem Spiritus-Zerstäuber handhaben wir Alten seit gut 50 Jahen. Bestens bewährt -aber jetzt müssen andere Dinge her. Spiritus zerstäuben passt wohl nicht mehr in die grüne Zeit? Mir ists eigentlich egal -ich weiß ja, was beim Wasserschleier erfolgreich funktioniert. Hat mir übrigens Dieter Haas+ beigebracht.