Hallo Blechbahner,

habe diesen Märklin Waggon leider in schlechter Erhaltung. Da der Schiffmann Katalog nur wenige Bilder liefert, könnt Ihr mir helfen, ob außer den Oberlichtdächern dieses amerikanischen Types dieser Bahngesellschaft sowie des New Yorker Pendants noch andere Waggons diese Dächer aufweisen. Die Märklin Kupplung weist noch nicht die "Querstrebe" auf und damit scheint es eine frühe Datierung zu sein.
Sprich, nach welchen Dächern muß ich Ausschau halten.
Vielen Dank für Eure Hilfe.

Grüße von Axel

Hallo,

bei Schiffmann sind Wagen diesen Typs im Band 1/B auf den Seiten 684 und 685 abgebildet.

Bei den auf der Seite 685 gezeigten Wagen ist die Datierung "1919 - 1924" zu finden. Das Jahr 1919 ist hier wohl ein Druckfehler.

Im Band 1/T ist dagegen "1912 - 1924" genannt.

Die Datierung "1912 - 1924" (nach Schiffmann/Cors/Rinderknecht) basiert auf der Erwähnung des Wagens in der "Preis-Liste 1912 amerikanische Spezialitäten." auf der Seite 33 und in der "PREIS-LISTE zu der Hauptkatalogen O und P 19 und Nachtrag I 1924" auf der Seite 16.

Vermutlich hat man bei den Recherchen in den Gesamtpreislisten der folgenden Jahre dann nicht mehr weit genug nach hinten zu den "Amerikanischen Spezialitäten" geblättert. Hier findet man die Wagen 2944 in Spur I noch bis 1926 und in Spur 0 sogar noch bis 1927.

Auch das Erscheinungsjahr 1912 darf als umstritten gelten. Die Gesamtpreisliste 1912 ist ja keine Neuheitenpreisliste.

2008 wurde (wohl durch Rinderknecht) angemerkt, dass der Wagen auch schon in dem französischen Katalog von 1911 zu finden ist (Cors, Märklin´s amerikanische Personenwagen der Tinplate-Ära, Vortrag am 22. Tinplate- Forum 2008, S. 17).

Hier ist das Modell auf der Seite 75 tatsächlich auch schon 1911 im Angebot.

Dies würde die frühe Fixkupplung (Originalausstattung vorausgesetzt) aus der Zeit bis 1912 an dem gezeigten Muster erklären.

Der Wagen war wohl von 1911 bis 1927 im Angebot.

In dieser Zeit gab es mit jeder Serie eine kleine Veränderung am Dach.

Vergl. hierzu auch Pos. 481 der heutigen von der Warth und Lankes Auktion.


Viele Grüße

Hallo Bodo,

herzlichen Dank für Deine ausführliche Erläuterung. Auf Deine Anmerkung zur Orginalität füge ich noch weitere Bilder an. Für mich sieht es schon so aus, als ob die Fixkupplung sich original am Wagenboden befindet. Die beiden "Nieten!" sind unversehrt mit Lack in der Innenseite zu sehen. Für den Originallack spricht wahrscheinlich auch die Abrundungen für die Pufferbohlen auf den Schmalseiten (Innen). Aus- bzw. übergetupft sieht es auch nicht aus. Ich denke, man wechselt doch eher alte gegen neue (moderne) Kupplungen aus. Ein mögliches Argument der Höherdatierung und damit einen höheren Wert zu erzielen, dürfte bei diesem Erhaltungszustand auch zu vernachlässigen sein.
Würdest Du bzw. Ihr das auch so sehen?
Etwas komisch sehen die "Rändelschrauben" zur Befestigung der Drehgestelle aus. Gab es sowas schon 1911/12?

Bleibt für mich noch die Eingangsfrage: Welche Dächer kann ich benutzten, auch ohne das Dach des ersten Auslieferungszustandes, welches doch sicherlich schwer zu beschaffen sein dürfte.
Der Waggon ist allein vom Alter zu schade für die Tonne und sollte doch wieder rollfähig einsatzfähig sein nach der Säuberung.

Liebe Grüße

Axel

Hallo,

es sieht so aus, als sei schon einmal der ganze Wagenboden ausgetauscht worden.


Viele Grüße

Mhm,

das verstehe ich nicht. Dann muß ich den Waggon in Peto haben, falls ich mal auf einen Stammtisch oder Spielertreffen komme. Der Raum Kiel ist mir leider zu weit.
Danke und liebe Grüße in den Norden

Axel

Schade im übrigen, dann wäre ja die Datierung auch wieder offen.

Aber spricht nicht weiterhin die ältere Fixkupplung und der Gummistempel (laut koll/Schiffmann, von 1916) auf dem Wagenboden und auch das Wappen nur mit Germany auf der Frontseite des Wagenkastens für Gleichzeitigkeit?

Wahrscheinlich müßt Ihr das Teil wirklich in der Hand haben.

Grüße

axel