Hallo u. guten abend Von einem Bekannten aus der Spielerszene habe ich den Auftrag erhalten für seinen Paya Orient - Express einen passenden Packwagen zu bauen. Die Firma Paya hat zwar einen recht ansprechend schönen Zug auf das Gleis gestellt sich aber für den Packwagen keine Mühe gegeben. Man hat einfach einen Güter- wagen umlackiert, der in Größe und Lichtraumprofil überhaupt nicht passt. In mehreren Beiträgen möchte ich Euch nun über die Entstehung und den Neubau eines Gepäckwagen informieren.
Nachdem ich mir einen 1 : 1 Plan gezeichnet habe und von meinem Aufraggeber genehmigen lies beginne ich mit dem Bau der Einstieg bzw. Kopfseiten. Das Maß dafür übernahm ich von einem anderen Payawagen.
Hier sieht man das fertigabgekanntete Teil. Die schraffrierten Flächen werden später ausgeschnitten.
Der Anfang ist gemacht. Diese Arbeit mal zwei.
Wir sehen beide Teile bereits bearbeitet. Auch die Türen sind geschnitten und das Unterteil mit den Pufferbohlen liegen bereit.
Weiter geht es erst mal mit den Seitenteilen. Die Ausschnitte für Schiebetüren und Fenster sind schon eingezeichnet.
Hier liegt das benötigte Werkzeug: ein Dremel u. ein Feilensatz.
Beide Seiten nach dem ausschneiden und entgraten.
Das ist Halbrundprofil, es wird gebraucht zur Nachbildung der Sicken am Wagenunterteil.
Man erkennt das angelötete Profil an der Unterkante der Abwinklung.
Weiter am Unterwagen. Die Pufferbohlen werden fixiert und angelötet.
Auch diese Arbeit ist bereits fertig.
Die Drehzapfen der Drehgestelle sind eingelötet und die Löcher der Kupplungsaufnahmen gebohrt.
Sämtliche Treppen wurden ebenfalls angebracht.
Weiter geht es mit den Türen. Dazu muß ich passend geschnittene Messinghülsen an die Türblätter anlöten. Bei vier Türen kein Problem aber bei meinen Hechtwagen (21 Stück) incl. 3 Postwagen und bei diesen 7 Türen pro Seite eine Sträflingsarbeit.
Man erkennt den fertigen Unterwagen und die beiden Kopfteile mit den bereits eingehängten Türen. Im Hintergrund sieht man die Zwischenwände die Stirnteile u. Seiten verbindet.
Provisorisch zusammen gesteckt sieht das alles dann so aus. Die Umrisse eines Gepäckwagen nehmen Formen an. Allerdings gibt es noch viel zu tun. Über diese Arbeiten werde ich Euch weiter berichten.
Hallo u. guten Tag Heute geht es mit dem Projekt weiter.
So heute habe ich an den Kopfenden weitergearbeitet. Für die Aufstiegsleitern habe ich Schlitze gefräst.
Hier sehen wir die fertige Arbeit, die Leitern sind lose eingesteckt.
Jetzt geht es weiter mit den Schiebetüren. Insgesammt brauche ich vier Stück, diese sind bereits fertig geschnitten.
Oben und unten habe ich Abstandshalter angelötet, dann laufen die Türen später besser in den Türschienen. In der Mitte verläuft eine senkrechte Verstärkungsstrebe. Ebenso habe ich die Löcher der Haltegriffe angerissen.
Hier sehen wir das Tageswerk. Die fertigen Schiebetüren mit den Griffen habe ich provisorich eingepasst. Rechts u. links der Türöffnungen habe ich noch zusätzliche Senkrechtstreben angebracht. Das gibt dem Ganzen den Eindruck von Festigkeit.
So Feierabend Wünsche Euch allen einen guten Rutsch und vor allem viel Gesundheit für das Jahr 2014 Gruß Frank
Hallo Frank, ich finde das Klasse, daß Du Deine Arbeit so genau dokumentierst und zeigst. Respekt, das bisherige Ergebnis sieht schon mal sehr gut aus. Und da ich einiges an fertigen Fahrzeugen von Dir sowohl im Original als auch auf Bildern sehen konnte, habe ich keine Zweifel, daß da ein super Fahrzeug im Entstehen ist. Eine kleine Frage noch: wie machst Du das mit den Fenster- und Türenausschnitten? Man sieht auf Deinen Bildern ein Feinwerkzeug (Dremel/Proxxon) mit einer kleinen Trennscheibe (?) und einen Feilensatz, was Du auch mit Worten beschreibst. Bei mir klappt das nicht so recht mit dem Ausfräsen per Trennscheibe. Ich habe eine biegsame Welle an der Bohrmaschine, mit der ich schon nicht zufriedenstellende Versuche unternommen habe. Vielleicht liegt es an der Art der Trennscheibe, es ist eine Dremel Speed-Clic. Die sitzt leider nicht allzu fest in der Halterung. Aber ich glaube, mir fehlt die ruhige Hand beim Ausfräsen. Oder verwendest Du eine Art Halterung und kannst die Trennscheibe wie bei einer Kappsäge gezielt absenken? Momentan verwende ich wieder lieber Bohrer und Laubsäge mit Metallsägeblättern. In Sachen Feilen muß ich mir wohl noch ein paar in unterschiedlichen Abmessungen zulegen.
Weiterhin viel Spaß bei diesem Fahrzeug wünscht Karl
Hallo Karl Also , ich mache das wirklich frei Hand. Mein Dremel ist von Proxon aus dem Bauhaus, ebenso die Trennscheiben. Da gibt es feine u. grobe. Ich habe mir eine Technik angeeignet bei der ich ungefähr in der Mitte des Schnitt anfange. Dann ohne großen Druck nach beiden Endpunkten arbeiten, immer an der gezeichneten Linie entlang. Mit dem Feilensatz arbeite ich nach. Mit der Zeit wird das schon, Übung macht den Meister. Ein Tipp noch mit den kleineren Fensterausschnitten. Da nehme ich gesammelte Scheiben die schon zu 2/3 abgenutzt sind. Die haben dann die richtige Größe für diese Ausschnitte. Gruß u. frohes neues Jahr Frank
Hallo Zusammen und frohes neues Jahr Auch heute war ich nicht ganz untätig und habe ein wenig an den Feinheiten weitergearbeitet. Wieder mal waren die Kopfenden dran. Bestimmt wundert der eine oder andere sich warum ich zwischen den Teilen so hin u. her springe. Das liegt einfach daran das es mir beim bauen nicht langweilig wird.
An den Türeinstiegen habe ich mir die Bohrlöcher angezeichnet, dort befestige ich später die Griffstangen.
Diese bestehen aus 1 mm Messingdraht, den ich mit Flach u. Rundzange zurechtbiege.
Erst provisorich eingesteckt, nachgerichtet
und anschliesend festgelötet.
Jetzt kommen die Türen nochmal an die Reihe. Die Fenster wurden mit dem Dremel ausgeschnitten. Dann die Löcher für die Türgriffhülsen an- gerissen und gebohrt.
Hier sieht man die eingelöteten Hülsen an den Türen. Dummerweise müssen diese Hülsen anschliesend nochmals mit 1.4 aufgebohrt werden weil die Türgriffe sonst nicht passen. Möglicherweise ein Produktionsfehler. Jetzt mit feinem Schmiergel noch sauber verschleifen. Fertig!
Ab diesem Baustadium muß ich eine Zwangspause einlegen, ich warte auf Zurüstteile. Sobald die eingetroffen sind melde ich mich. Gruß Frank
Hallo Zusammen am Samstag brachte der Postbote die erwarteten Ätzteile, so kann es erst mal am Packwagen weitergehen.
Hier der Rohling mit den Fensterrahmen.
Diese habe ich jetzt rundherum festgelötet und verschliffen. Das ist die linke Seite, auf besonderen Wunsch des Kunden mit Hundeklappe.
Rechte Seite,
und die Mitte.
Anschliesend habe ich an den Kopfenden je zwei Löcher gebohrt und Muttern eingelötet. Diese dienen zur Befestigung zwischen Unterwagen u. Wagenkörper.
Die obere Laufschiene der Schiebetüren habe ich an anderer Stelle schon erwähnt, jetzt baue ich die unteren. Dazu habe ich dieses Rahmenteil angefertigt das nachdem die Türen in den oberen Schienen eingesteckt wurden von oben durch den Wagenkasten eingelegt wird. Mit einer Zentral- schraube wird das Ganze mit dem Unterwagen verschraubt. Hoffetlich hat das jemand verstanden.
Das sieht dann so aus.
Von unten keine herkömmliche Mutter sondern ein Kasten. Den habe ich aus der Restekiste entnommen. Damit ist der Bau des Unterwagen und des Wagenkasten abgeschlossen. An den Türen fehlen noch die Rahmen (Kleinigkeit) anschliesend ist das Dach dran. Davon werde ich später berichten. Einen schönen Sonntagsgruß Frank
Hallo u. guten abend Mit dem Bau des Packwagen geht es dem Ende entgegen. Der letzte Akt ist die Fertigstellung des Dach. Dies hat mir ein Spur 0 Freund in die Grundform gebracht.
Das Dach ist mittlerweile gebogen und schon mal probeweise aufgesetzt. Die Dachenden habe ich mit einer kleinen Flachzange umgebörtelt.
In den Wagenkasten habe ich zusätzlich noch Versteifungsbleche eingelötet. Diese verhindern ein Verdrücken der Seitenteile, außerdem sitzt das Dach strammer auf.
Jetzt beginne ich mit dem Bau der Aussichtskanzel. Diese halbrunden Teile stellen die Stirnseiten der Kanzel da. Eine dieser Teile hat schon ausgebohrte bzw. ausgefeilte Fenster bei dem anderen Teil sind die Fenster nur angezeichnet.
Endlose Zeit später ist auch das zweite Teil fertig. I In diesem Baustadium habe ich mich für eine asynchrone Anordnung der Kanzel entschlossen. Jetzt werden beide Teile erst angeheftet und nach dem ausrichten fest verlötet und verschliffen.
Anschliesend wird die Innenseite des Daches ausgeschnitten. Das sieht dann nach dem entgraten so aus.
Abschliesend bekommt das Ganze noch eine Haube. Auf dem Dach befestige ich einige Lüfter und fertig sind sämtliche Blecharbeiten.
Hier noch aus einem anderen Blickwinkel. Ab jetzt wird das Blech gereinigt, grundiert und lackiert. Das fertige Ergebnis hoffe ich Euch nächste Woche präsentieren zu können. Bis dahin ein schönes Wochenende Gruß Frank
Nun lasst doch mal... Jezt kann der Gucker doch auch nach rechts oder links durch die offenen Türen gucken -ist doch praktisch! Schöne Grüße rundum vom Blech
Hallo Leute, diese Dachform habe ich aus einem Buch über den Orientexpress herausgesucht und mit meinem Kunden abgesprochen. Gebe aller dings auch zu das ich nicht darüber nachgedacht habe das die Kanzel dann genau über den Schiebetüren liegt. Habe noch ein ganz anderes Problem. Der Wagen ist inzwischen fertig. Das Blau das ich in Verbindung zu dem originalen Payawagen ausgesucht habe sieht auf den Blitzlicht aufnahmen fast schwarz aus. Muß es noch mal bei Tageslicht probieren. Gruß Frank
Hallo Frank, ich würde das Dach so lassen wie es ist. Beim Verhältnis 3 zu 5 spricht man vom goldenen Schnitt - ...und bei einer Dampflok wurde der "Ausguck" sicher nur in Aunahmefälen benutzt. Gruß Gerd.
Gratuliere, der Wagen ist Dir perfekt gelungen. Und selbst bauen macht doch wesentlich mehr Spass, als alles (für teures Geld) fertig zu kaufen. Sind doch das Planen, Tüfteln, zwischenzeitliche Scheitern, Suchen nach neuen Lösungen und das schlussendliche Erfolgserlebnis durch nichts zu ersetzen. Nimmst Du den Wagen mit nach Schwäbisch Gmünd? Hoffentlich!
Hallo Swiss-Tinplater Da ich den Wagen im Kundenauftrag gebaut habe und derjenige schon sehnsüchtig darauf wartet kann ich den Wagen nicht mehr vorstellen. Außerdem komme ich auch nicht nach Schwäbisch Gmünd. So gesehen muß ich beide Anfragen negativ beantworten. Wir sehen uns dann im April. Gruß Frank