Hallo!
Es gibt von der GR vier Gehäuseformen mit ihren besonderen Merkmalen:
1. Kleine Windleitbleche, kleines Führerhaus mit kurzem Dach. Bauzeit 1933 - 1937. Angelötete Einzel-Zylinder aus Blei, angelötete Windleitbleche. Kamin aus Blei. Loklaternen aus Messing-Blech. Zahnräder, Puffer und Steuerung aus Messing, vernickelt. Fahrwerksplatinen aus Messing, schwarz lackiert.
2. Große Windleitbleche, kleines Führerhaus mit kurzem Dach (Übergangs-Version). Bauzeit 1937. Angelötete Einzel-Zylinder aus Blei, angelötete Windleitbleche. Kamin aus Blei. Loklaternen aus Messing-Blech. Zahnräder, Puffer und Steuerung aus Messing, vernickelt. Fahrwerksplatinen aus Messing, schwarz lackiert.
3. Große Windleitbleche, großes Führerhaus mit langem Dach. Bauzeit 1938. Angelötete Einzel-Zylinder aus Blei, angelötete Windleitbleche. Kamin aus Blei. Loklaternen aus Messing-Blech. Zahnräder, Puffer und Steuerung aus Messing, vernickelt. Fahrwerksplatinen aus Messing, schwarz lackiert.
4. Große Windleitbleche, großes Führerhaus mit langem Dach. Bauzeit 1938 - 1940. Zylinderblock aus Zinkdruckguß, angenietete und verlaschte Windleitbleche. Kamin aus Zinkdruckguß. Loklaternen aus Zinkdruckguß. Zahnräder, Puffer und Steuerung aus Aluminium. Fahrwerksplatinen aus Aluminium, schwarz lackiert.
Der Ersatz aller bisherigen Messing-Teile (Steuerung, Puffer, Zahnräder, Fahrwerksplatinen) durch Aluminium-Teile bei der Version 4 war rüstungsmäßig bedingt, Bunt-Metalle wurden für den geplanten und dann begonnenen Krieg benötigt. Daher tragen diese Loks auch den Beinamen "Endsieg-Loks" , "Heimstoff-Loks" oder auch "Herrmann-Göring-Loks".....
Die beiden seltensten Versionen sind Nr. 2 und Nr 3, wobei die Nr. 3 noch schwerer zu finden ist.
Ich besitze schon seit längerem eine Version 1 und eine Version 4, wobei ich bei der letzteren bereits im Jahre 1988 die damals schon zu verpesten beginnende Zylindergruppe entfernte und durch Blei-Nachgüsse ersetzte.
Version 1:
Version 4:
Ich war aber immer auf der Suche nach einer echten Version 3, die ich endlich nach Jahren in diesem Jahr (!) gefunden habe, und die derzeit restauriert wird.
Version 3:
Ich bin im Besitz von zwei originalen, noch nie in eine Lok eingelöteten originalen Märklin-Blei-Zylindern:
Von diesen hat mir ein Bekannter eine Handvoll Nachgüsse gemacht:
Diese Nachgüsse bedurften aber Einiges an Nacharbeit an den Oberflächen. Die entsprechenden Löcher (1x rund, 1x Vierkant) waren schon beim Guß angelegt.
Gebrauchte originale Zylinder zu bekommen ist nahezu unmöglich. Wie Felix schon schrieb, ich habe Jahre gesucht, und keine gefunden. Und selbst wenn man eine Schrottlok kauft, besteht das Problem, die angelöteten Blei-Zylinder sauber abzutrennen, und vor allem, sie wieder sauber an die zu reparierende Lok anzulöten. Und: wenn man die Zinkdruckguß-Zylinder entfernt, fallen die Windleitbleche ab, da diese zusammen mit der Zylindergruppe angenietet sind. Diese müssen dann ebenfalls angelötet werden, was eine Neulackierung zumindest der Windleitbleche und des roten Streifens bedingt, möglicherweise aber, damit alles zusammenpaßt, der ganzen Lok plus Tender....... Also alles Andere als eine Küchentisch-Bastelei.....
Übrigens sind nicht alle Endsieg-Loks schlecht. Manchmal hat man Glück und erwischt ein Exemplar, bei dem die Zink-Legierung wohl stimmte, wie ich bei meiner nahezu neuwertigen E920 (Uhrwerk-E):
Die Lok zeigt bis heute keinerlei Anzeichen von Zerfall ...
Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.
Klaus