01.12.+ 02.12.2024 Tag der Modellbahn im Binnenschifffahrtsmuseum in Duisburg - Ruhrort

RE: Märklin GR 66 (Zinkpest?)

#51 von gote , 01.04.2017 12:49

Hallo Klaus
Bis zu diesem Punkt kann ich Dir folgen, hätte es selbst nicht anders gemacht.
Aber ich höre Dich schon fluchen wenn Du versuchst die Schrauben hinter den
Windleitblechen in die Gewinde zu bekommen. Das dazu noch die Galeriestange
im Weg ist die durch die Windleitbleche geführt wurde macht die Sache nicht
einfacher.
Wie gesagt ich hätte das nicht anders gemacht, stände aber vor dem gleichen
Problem.
Wünsche Dir Glück und Erfolg.
Gruß
Frank


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RE: Märklin GR 66 (Zinkpest?)

#52 von weichenschmierer , 01.04.2017 12:51

Moin !

Das sieht doch schon richtig gut aus!

Prima Klaus, da dürfte ja bald wieder eine Maschine in den Betriebsdienst gehen..

Was mich nur gewundert hat ist ,das Du die Griffstangenhalter gekillt hast, ich hätte wahrscheinlich

die Griffstange gehimmelt. Sind die Drähte wertvoller, als die Drehteile ??

Nun denn Du weißt schon was Du machst!

Botho : Es ist schon eine Zinkpest, denn Guß kann ja auch Messing oder Stahl sein...

Aber es ist auf jeden Fall kein Reinzink, sondern eine verunreinigte Gußlegierung, die sich durch innere und äussere

Einflüsse (z.B.Temperatur und Luftfeuchtigkeit) interkristalin zersetzt.

Hatte diesbezüglich mal ein sehr aufschlußreiches Gespräch mit meinem alten Werkstoffkunde Prof.( einer von der TH Aachen)

Der mir schmunzelnd verriet, daß es für diese Krankheit keine Heilung gibt.....

Schöne Grüße

Wolfgang


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RE: Märklin GR 66 (Zinkpest?)

#53 von gote , 01.04.2017 13:16

Hallo Wolfgang

Das geht nicht anders.
Der letzte Halter vor dem Führerhaus hat Märklin entweder verlötet oder gequetscht.
Genau so wie der Klaus das gemacht hat ist es richtig.
Ansonsten kannst Du den Halter und die Stange neu machen.
Hast Du schon mal versucht eine GR o. E Stange zu biegen?
Strafarbeit kann ich Dir aus eigener Erfahrung berichten.

Gruß
Frank


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RE: Märklin GR 66 (Zinkpest?)

#54 von Eisenbahn-Manufaktur , 01.04.2017 13:40

Hallo Leute,

die Lok ist fertig! Und es ging völlig glatt, ohne Fluchen! Die Schrauben ließen sich absolut leicht hinter die Windleitbleche setzen. Zum einen war die Galerie-Stange ja ausgebaut, also nicht mehr im Wege, und durch den Ausbau der Stange ließen sich die Windleitbleche bei der Montage etwas nach außen ziehen, bzw. schräg ansetzen. Zum anderen habe ich Inbus-Schrauben verwendet, und der dünne, lange Inbus-Schlüssel paßte gut zwischen Kessel und Windleitblech. Außerdem lassen sich Inbus-Schrauben mit dem passenden Schlüssel gut "führen".

Also alles in allem eine problemlose Montage!

Die lackierten und linierten fertigen Zylinder:



Die Montage mittels Inbus-Schlüssel:





Das Ergebnis:









Komplett montiert:













Hier sitzt nichts mehr schräg oder schief!




Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.

Klaus


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RE: Märklin GR 66 (Zinkpest?)

#55 von weichenschmierer , 01.04.2017 13:56

Danke Frank für die Aufklärung, es musste wohl schon ein trifftigen Grund geben, so zu

arbeiten..... Ne GR kenne ich nur von div. Fotos und oberflächlich von Auktionen,

bin eben Einser, da gibt es sie ja leider nicht.

Klaus , was soll man noch schreiben.... einfach toll....

liebe Grüße von etwas flußabwärts...

Wolfgang


 
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RE: Märklin GR 66 (Zinkpest?)

#56 von Krzyzak , 01.04.2017 14:31

Ich bin wirklich ergriffen. So schön steht sie da. Vielen lieben Dank Klaus! Das hast Du super gemacht!

Marc


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RE: Märklin GR 66 (Zinkpest?)

#57 von gote , 01.04.2017 20:41

Hallo Klaus
Klasse!
Gruß
Frank


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RE: Märklin GR 66 (Zinkpest?)

#58 von t.horstmann , 01.04.2017 22:05

Hallo Klaus,

auch von mir ein dickes Dankeschön für die tolle Beschreibung. - Damit hast Du gleich noch eine weitere GR gerettet!

Auch ich habe nämlich eine GR, bei der die Zylinder ganz gewaltig abstanden. Bei mir betrug der Abstand 78mm, also fast so schlimm wie bei der von Dir gezeigten Lok von Marc, obwohl meine Lok dabei immerhin noch relativ gut lief. Bisher war mir auch überhaupt nicht klar geworden, dass es sich dabei um Zinkpest handeln musste, weil die Zylinder frei von feinen Rissen sind. Bei näherer Betrachtung fand sich dann aber doch das offenbar typische Symptom, dass sich nämlich die Verbindungsbrücke vom Bodenblech aus hochwölbte und damit die Zylinder nach außen drückte. Durch die Korrosionsvorgänge in der Zinklegierung hatte sich das Gussobjekt also mit den Jahren vergrößert.

Da Klaus eine super Anleitung geschrieben hat, habe ich heute nun die Verbindungsbrücke auf die gleiche Weise mittels Bohrern aufgetrennt:



Da dabei der im Bild sichtbare Messingsteg etwas im Wege ist (an ihm wird das Vorläufer-Drehgestell eingehängt), muss der Bohrer etwas exzentrisch angesetzt werden. Bei dem grünen Pfeil im Bild verbleibt am Ende also noch ein schmaler Steg. Dieser ließ sich bei mir nun nicht einfach durch Druck auf die Zylinder zerbrechen, weil die Korrosion offenbar so gleichmäßig abgelaufen war, dass kein sprödes Gefüge entstanden war. Daher habe ich diesen schmalen Reststeg mit einer Fräse aufgetrennt. Danach ließen sich die Zylinder problemlos bis auf einen Abstand von 73mm zusammendrücken. Die Limitation auf 73mm ergibt sich dabei durch die beiden Bleche (rote Pfeile). - Noch dichter kriegt man die Zylinder also nicht aneinander. Damit stehen die Zylinder aber bereits fast ideal gerade. Das von Klaus angegebene Maß von 70mm lässt sich jedoch nicht erreichen. Das mag vielleicht daran liegen, dass auch die Zylinder selbst durch die Korrosionsvorgänge im Laufe der Zeit etwas voluminöser geworden sind.

Da die Zylinder aber frei von Rissen sind, bin ich dem Vorschlag von Klaus gefolgt und habe den Verbindungssteg mit Epoxydharz-Kleber am Bodenblech festgeklebt und damit die alten Zylinder erhalten. Auf dem Bild härtet der Kleber noch aus. Daher sind die beiden Zylinder noch seitlich eingespannt.

Der Lack war bereits zuvor so stark von den Zylindern abgegriffen wie auf dem Bild zu sehen. Daran werde ich jedoch nichts ändern, weil ich das als die Patina des Alters ansehe.

Viele Grüße

Thomas


 
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RE: Märklin GR 66 (Zinkpest?)

#59 von Eisenbahn-Manufaktur , 02.04.2017 08:52

Zitat von t.horstmann im Beitrag #58
Hallo Klaus,

......... Das von Klaus angegebene Maß von 70mm lässt sich jedoch nicht erreichen. Das mag vielleicht daran liegen, dass auch die Zylinder selbst durch die Korrosionsvorgänge im Laufe der Zeit etwas voluminöser geworden sind.

.....
Viele Grüße

Thomas


Hallo Thomas,

das liegt wahrscheinlich daran, daß die Zinkdruckguß-Zylinder schon im Neuzustand voluminöser waren als die Bleiguß-Zylinder. Ca. 70 mm habe ich auch nur mit Bleiguß-Zylindern erreicht, bei den Zinkdruckguß-Zylindern waren es ca. 74 mm (siehe #49).

Noch ein Tipp: wenn man vor dem Kleben an die Zink-Brücke von vorne und von hinten jeweils ein Stück Tesa-Film oder Isolierband klebt, sozusagen als "Schal-Tafel", erst dann das UHU-Plus einfüllt, und nach dem Aushärten das Klebeband abzieht (geht ganz einfach), hat man die ursprüngliche Form der Zinkbrücke mit dem UHU-Plus wieder hergestellt. Ein wenig schwarze Farbe, und keiner sieht es mehr....

Freut mich, wenn ich mit meiner Anleitung helfen konnte!


Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.

Klaus


 
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RE: Märklin GR 66 (Zinkpest?)

#60 von Eisenbahn-Manufaktur , 04.04.2017 13:10

Hallo Leute,

hier seht Ihr meinen derzeitigen Lagerbestand an Zylindern. 34 Stück, das reicht erst einmal für 17 Loks der Typen E, GR und TCE.



Wer also Bedarf an einer Reparatur nach oben gezeigtem Muster hat, kann sich gerne an mich wenden.


Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.

Klaus


 
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RE: Märklin GR 66 (Zinkpest?)

#61 von Eisenbahn-Manufaktur , 15.05.2017 17:41

Hallo Leute,

wenn man eine Lok vorliegen hat, die komplett restauriert, also neu lackiert werden soll oder muß, ist es natürlich sinnvoller, die Nachguß-Zylinder nicht anzuschrauben, sondern anzulöten, wie in diesem Fall einer desolaten E66/12920:







Die Legierung der Nachguß-Zylinder läßt sich vorzüglich löten.


Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.

Klaus


 
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RE: Märklin GR 66 (Zinkpest?)

#62 von Goetz , 17.05.2017 08:24

Hallo in die Runde,

und eine Frage: Woran erkennt man das Alter einer E, GR ... eigentlich? Ein Typenschild mit Seriennummer und Baujahr wird es kaum geben. Auch dürften sich Internetanbieter mit Materialangaben recht schwer tun. Und auf Börsen fand ich die 'Standardlolks' zumeist hoffnungslos überteuert.

Grüße vom Götz


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RE: Märklin GR 66 (Zinkpest?)

#63 von Eisenbahn-Manufaktur , 17.05.2017 09:09

Zitat von Goetz im Beitrag #62
Hallo in die Runde,

und eine Frage: Woran erkennt man das Alter einer E, GR ... eigentlich? Ein Typenschild mit Seriennummer und Baujahr wird es kaum geben. .....

Grüße vom Götz



Hallo Götz, dann lies doch einfach mal meine Beiträge #11 und #14 weiter oben in diesem Thread. Die einzelnen Versionen habe ich in den beiden Beiträgen ausführlich beschrieben.

Ich habe mich gerade mit diesen Lokomotiven (E und GR) lange und intensivst beschäftigt, um dem Phänomen "Zinkpest bei Spur 0" Klarheit zu verschaffen.


Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.

Klaus


 
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RE: Märklin GR 66 (Zinkpest?)

#64 von Goetz , 17.05.2017 15:35

Danke für den Tipp. Damit sollten die Herstellungszeiträume gut identifiziert werden können. Und es bestätigt sich für mich erneut: Lesen bildet, und das verschafft Vorteile!


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RE: Märklin GR 66 (Zinkpest?)

#65 von Eisenbahn-Manufaktur , 11.06.2023 08:29

Hallo Leute,

Clemens schickte mir eine GR und eine E mit verpesteten Zylindern.

Besonders die GR war extreeeeem befallen:








Ich brauchte noch nicht einmal die Gußbrücke zwischen den Zylindern anzubohren, um sie zu zerbrechen. Sanfter (!) Druck mit Daumen und Zeigefinger auf die Zylinder reichte völlig aus!



Ergebnis: satte 11 mm weniger:




Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.

Klaus


 
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Märklin E 1050
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