wie angekündigt möchte ich hier versuchen, ein Schritt für Schritt Fotoalbum über den Nachbau einer Märklin Spur 0 Lok aufzubauen.
Die Lok wird komplett in Weißblech gebaut, einige wenige Messingteile, sowie einige zugekaufte Teile der üblichen Händler.
Die Lok wird eine GNL66/ 12920, eine Lok, die Märklin wohl nur in zwei oder drei Exemplaren auf Bestellung hergestellt hat. Ein Exemplar steht wohl im Märklinarchiv, ein weiteres stand im holländischen Museum und ist inzwischen in Privathand gelandet. Also besteht die Baugrundlage aus ganzen vier Fotos... soll mich nicht abhalten. Wer noch weitere Bilder oder Informationen hat... immer her damit.
Das qualitativ beste Bild habe ich im Buch "Mythos Modelleisenbahn" gefunden. Es zeigt die Lok in dunklerem Grün, mit roten Rädern. Die andere Lok ist in hellerem Grün, mit schwarzen Rädern. Diese Bilder habe ich auf der Seite www.tinplatefan.ch gefunden, die momentan irgendwie nicht erreichbar ist...
Sie hat ein HR Fahrwerk, HR Vorläufer, sowie einen leicht modifizierten HR Tender, dazu später mehr. Die Maße lassen sich ermitteln, da die Lok dankenswerter Weise auf Modellgleisen fotografiert wurde, da lassen sich auf Basis des Schwellenabstandes die Maße ausrechnen.
Als Vorbild diente eine Lok der niederländischen Staatsbahnen der Serie 3900. Es gibt Fotos, auf denen eine Lok dieser Serie den Rheingold, sowie den Oostende- Wien Express zieht. Angeblich hätte man sie sogar vor den Orientexpress gespannt, dazu konnte ich bis jetzt noch kein Bild finden... meines Wissens hat der Orientexpress Holland auch nie durchquert...
Wie man sieht also eine Schnellzuglok und eine würdige Ergänzung/ Vertretung der HR.
Gruß,
Felix
"Das Land steckt in einer Krise, Johnny!" "Wir latschen von einer Krise in die nächste..."
Deinem Wunsch nach weiteren Bildern komme ich gerne nach. Leider sind sie, wie man so schön modern sagt, nur suboptimal, da das Vitrinenglas lästige Spiegelungen verursacht hat. Aber vielleicht dienen die Fotos trotzdem.
meines Wissens hat auch Friedrich Schmitz die GNL nachgebaut. Um sich dem Märklin-Original gegenüber zu unterscheiden hat er das Fahrwerk in grau gehalten. Das war ums Jahr 2000 herum - kann mich nicht mehr ganz genau erinnern. Die Lok ist in Scheyern gelaufen. Schmitz hat angeblich nur ein einziges Exemplar gebaut. Die Lok gefällt mir sehr. Vielleicht kann man den aktuellen Eigentümer dazu überreden, ein Bild zur Verfügung zu stellen.
n.b.: Schmitz hat auch eine kleine "Köf", eine E-91 "DreizimmerWohnung" & eine SchlepptenderDampflok BR 45 sowie eine Serie von kleinen Elloks im Stil einer E-69 [wie Thul in Spur 1] gebaut . Dazu ist er für die Prototypen der grossen Baukasten-Autos aus der Replica-Serie verantwortlich. (sorry für den falschen Thread)
Erstmal vielen Dank für all den Zuspruch, die Informationen und Bilder, die hier, per PN und auch per Mail bei mir angekommen sind! Vor allem vielen Dank für die beiden zusätzlichen Bilder, die sind für mich fast unbezahlbar! Da hat sich der Fred für mich schon rentiert!
Desweiteren habe ich mit dem Chef abgesprochen, daß dieser Fred hier in der Märklin Rubrik läuft, auch wenn es ein Eigenbau ist.
Der Bau ist selbstverständlich schon in vollem Gange, ich werde heute abend die ersten Bilder hochladen und Erklärungen dazu schreiben. Da es sich um ein Privatprojekt handelt, kann ich leider nur nach Feierabend daran werkeln... also Botho, keine Angst, Deine Autos kommen in der normalen Arbeitszeit dran!
Da ich schon mehrere Anfragen bekommen habe: Ich werde die Lok nicht dem Vorbild entsprechend abwandeln. Ich will keine holländische 3900 in Tinplate, ich will eine möglichst genaue Kopie der Märklin Lok!
Gruß,
Felix
"Das Land steckt in einer Krise, Johnny!" "Wir latschen von einer Krise in die nächste..."
Hallo an alle GNL-Fans (bisher wußte ich nichts von einer GNL, aber ich glaube, ich bin nicht der Einzige),
das zweite Bild von Swiss-Tinplater (schräg von vorne) hat es mir angetan. Mir fiel die schwungvolle "Treppe" über der Pufferbohle und die recht eckige Abdeckung der Feuerbüchse auf. Sowas findet man häufig bei englischen Lokomotiven. Dabei wurde das Vorbild der Lok bei Henschel gebaut. Beides sind sehr schöne Maschinen, sowohl das Vorbild als auch das Modell. Ich werde gespannt den Bericht verfolgen.
hier also mal die ersten Bilder vom Bau. Wie bei der 44er habe ich auch hier mit dem Tender angefangen. Das hat mir ein berühmter Lokomotivbauer mal so beigebracht und es hat sich bewährt.
Auf den ersten Blick scheint es ein regulärer HR Tender zu sein, wenn man genau hinsieht, erkennt man aber, daß der Tender unten runde Wangen hat, um die bauchige Form des Originaltenders zu imitieren. Also kommt eine HR Tenderkopie nicht in Frage. Und an einen HR Tender unten einfach ein rundes Profil anlöten, das wollte ich auch nicht, da man das sofort gesehen hätte.
Auch der Rahmen des GNL Tenders ist breiter und an den äußeren Ecken nicht "ausgeschnitten".
Also muß die Konstruktion hier etwas anders aussehen. Größeres Rahmenblech, Seitenwände müssen an umgebogene Rahmenwangen angelötet werden, da die Seitenwände unten Überstand haben, um die Rundungen nachzuformen.
Die Rundungen müssen noch angepasst und versäubert werden, dann muß ich mir genau überlegen, wie ich die hinteren Treppen anpasse. Der Rest ist identisch mit dem HR Tender.
Gruß, Felix
"Das Land steckt in einer Krise, Johnny!" "Wir latschen von einer Krise in die nächste..."
Nachdem die Seitenwände aufgelötet und ausgerichtet sind, wird hinten der Werkzeugkasten aufgesetzt, der auch die Lötnaht der zwei Seitenteile verdeckt.
Danach kommt der Deckel auf den hinteren Tenderteil und der Tender sitz probehalber mal auf den Drehgestellen, um die Optik zu prüfen und ihn ggf auszurichten. Auf dem letzten Bild sieht man auch sehr schön das viertelrunde Profil unten am Tender.
Gruß,
Felix
"Das Land steckt in einer Krise, Johnny!" "Wir latschen von einer Krise in die nächste..."
für die Löcher benutze ich ein ziemlich unbekanntes neues Spezialwerkzeug. Es heißt "Bohrer" :-P Nur ein Witz. Ich habe eine kleine Standbohrmaschine und neue, scharfe Spiralbohrer sind Pflicht. Für kleine Bohrungen nehme ich auch oft sogenannte Eurekabohrer.
Die Langlöcher sind vorgebohrt, gesägt (Laubsäge) und dann noch ein bißchen nachgefeilt.
Blech wird von Hand geschnitten, Nieten werden auch von Hand geklopft, jede einzelne.
Ich löte fast alles mit der Flamme, manchmal nehme ich einen 150 Watt Lötkolben.
Gruß,
Felix
"Das Land steckt in einer Krise, Johnny!" "Wir latschen von einer Krise in die nächste..."
Komme momentan leider nur selten zum Lokomotivbau, aber der Tender ist nun fertig, sozusagen lackierbereit. Ab jetzt startet der Bau der eigentlichen Lokomotive.
Gruß,
Felix
"Das Land steckt in einer Krise, Johnny!" "Wir latschen von einer Krise in die nächste..."
...ich lobe das Werk des Meisters -und bitte dabei nicht die Reparatur meiner Mini-Uhrwerke zu vergessen... Denn da ist der Uhrmachermeister und Dozent Felix auch großer Meister. Schöne Grüße über den Main aus Hessen Botho
bin durch Zufall auf dieser Seite gelandet (bin eher in H0 unterwegs), hab mir jetzt auch Deine ganzen anderen 'Arbeiten' reingezogen. Alles erste Sahne kann ich da nur sagen, da versteht einer sein Handwerk. Nur woher bekommt man die 'nicht Blechteile' wie Drehgestelle, Puffer und Kupplungen, hab schon gegurgelt, aber nichts gefunden. Verrätst Du uns woher?
Als Teilelieferant kann ich bezogen auf die von mir gebauten Loks an die Fa. Ritter in Nürtingen, Fa. Blumhardt + Cie (Herr Hehr) in Schwaikheim und Herrn Alfred Becker in Flensburg verweisen.
Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.
Hallo Wolfgang, da gibt es noch Roland u. Renate Steuer aus Oberlungwitz. Die führen außer Bing u. Märklin auch E-Teile für die alten DDR Bahnen. Gruß Frank
bin durch Zufall auf dieser Seite gelandet (bin eher in H0 unterwegs), hab mir jetzt auch Deine ganzen anderen 'Arbeiten' reingezogen. Alles erste Sahne kann ich da nur sagen, da versteht einer sein Handwerk. Nur woher bekommt man die 'nicht Blechteile' wie Drehgestelle, Puffer und Kupplungen, hab schon gegurgelt, aber nichts gefunden. Verrätst Du uns woher?