Heute möchte ich Euch meinen aktuellen Neuzugang in der Spur 0 vorstellen, es ist eine ganz anständige GR70/12920. Leider ist an der Lok nicht viel zu basteln,
hoffentlich war das deswegen kein Fehlkauf.... Sie benötigt am Vorlaufgestell zwei einzelne Räder und am Tender sind an zwei Achsen die Räder übern Jordan.
Sie haben mal wieder Zinkpeter, das kommt ja bei den Tenderachsen wohl recht häufig vor. Für den Tender hatte ich noch gute gebrauchte original Achsen,
und auch für den Vorläufer hatte ich noch Räder liegen. Die Teile waren noch von den HR-Basteleien in der Bastelkiste gelandet.
Nun aber mal ein Schwung Bilder für Euch.... So schaut sie aus...
Von vorne sieht sie etwas nackt aus, irgendwie etwas schlicht, naja es fehlt da etwas. Ein zentrales Verschlussrad an der Kesseltür, so wie bei der HR ?
Die andere Seite.
Von unten erkennt man, das der Schleifer schon etwas abgenudelt ist. Ich denke, da sponsor ich mal einen neuen für die Lok.
Den Typ der Lok erkennt man am Führerhaus noch, obwohl er doch schon ziemlich abgegriffen ist.
Ein Blick unter den Tender zeigt uns, das da der Zinkwurm in den Rädern steckt. Komisch ist, die mittlere Achse ist noch völlig gesund.
Hier Bilder vom Vorläufer... Zuerst die beiden defekten Räder.
Hier sind die gebrauchten Räder bereits wieder montiert. Sie waren auch noch prima in Schuss.
Einer ihrer Vorbesitzer hat am Vorlaufgestell noch ein zusätzliches Gewicht angebracht, vermutlich sprang der öfter mal aus dem Gleis.
Normal wäre ich ja nun, bis auf den Schleifer, schon fertig mit der Lok.... Wie langweilig ist das denn ! Vielleicht sollte ich sie ja zu Studienzwecken
mal komplett in ihre Einzelteile zerlegen, da könnte ich bestimmt wieder viel lernen, oder nicht ? Mal schauen, was mir da noch so einfällt.
Für welche Züge kann man sie denn gut verwenden ? Ist sie gar ein Mädchen für alles mögliche, oder wie wurde sie eingesetzt ?
Ich hoffe, ihr habt ein wenig Spaß an meiner Neuvorstellung.
Ghert, achte mal auf die Zylinder. So, wie es aussieht, hast Du nämlich eine Endsieg-Lok mit Zinkdruckguß-Zylindern.
Einfach festzustellen:
Sind beide Zylinder einzeln angelötet (dann hast Du unkritische Blei-Zylinder) , oder liegt eine einteilige Zylindergruppe vor, bei der beide Zylinder durch einen 7 x 11 mm starken, angegossenen Steg verbunden sind. Letztere Zylindergruppe ist im Umlauf von oben vernietet, zusammen mit den Windleitblechen, und hat gerne mal die Pest...
Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.
Hallo Ghert Denke das sich die Befürchtungen von Klaus wegen den Zylinder bewahrheiten. Die neigen unten schon verdächtig zur V-Form. Ersatz ist schwierig aber evtl. machbar. Noch etwas lass bitte die Rauchkammertür in Ruhe die ist so Original und richtig. Gruß Frank
ich meine auch, hinter den Windleitblechen die Vernietung zu sehen.
Bloß nichts dran machen... so lange es hält, nichts dran machen!
Ersatzzylinder für diese Lok gibt es nämlich nicht so ohne weiteres...
Ein weiteres Indiz für Zink-Zylinder: die angenieteten und verlaschten (nicht angelöteten) Windleitbleche, mit dem dadurch sichtbaren Spalt zwischen ihnen und dem Umlaufblech, und den Laschen unter der Frontschürze.
Bei mir sind die Ersatz-Zylinder vorrätig:
Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.
Hallo Ghert Am besten Du liest Dir den Reparaturbericht von Klaus mal genau durch, der ist nämlich Klasse gemacht. Da ist u. a. auch der Massunterschied in mm beschrieben. Messe das an Deiner Lok doch einmal nach, dann kannst Du evtl. sehen wie gravierend der Prozess der Ausdehnung schon fortgeschritten ist. Reparieren bzw. Austauschen kann man immer noch. Gruß Frank
Zu allererst mal ganz lieben Dank für Eure ganzen Anmerkungen und wirklich hilfreichen Kommentare. Keine Angst Frank, ich bohre da schon keine Löcher rein....
Allerdings ist diese kleine Westentaschen HR schon wirklich interessant. Ihr hab mich mit Euren Hinweisen auf den Zinkpeter in den Zylindern neugierig
gemacht, also hab ich das Ganze dann mal fix zerlegt. Was ich dabei entdeckt habe, nun, das war mehr als eine coole Nummer.
Aber seht selbst....
Damit man etwas sehen kann, musste der Vorläufer weg....
Eine ganz einsame Schraube, hmmmm, wo kam die denn her ? Na, wer von Euch weiss es ?
Schon eine Idee ? Ok, hier ein kleiner Tipp.
Ok, jetzt wird´s einfach. Schwupp Zack, da liegt das dicke Ding.
Klaus, gib es zu, Du hast sie heimlich repariert und keinem was verraten.
Allerdings gibt es da vermutlich ein paar Unterschiede. Der Steg zwischen den beiden Zylindern besteht aus Messing. Die Zylinder selbst sind wohl aus Zinkguss hergestellt.
Ich konnte jedenfalls nicht mal eben an einer nicht sichtbaren Stelle, mit dem Schraubendreher eine Delle rein drücken. ausserdem ist im Zylinder irgendwie ein
Blech mit eingegossen. Auch der Steg für die Vorläuferführung ist aus Messing-Vollmaterial.
Was glaubst Du Klaus, wer hat die Lok mal so fachgerecht repariert ? Ich denke immer die ganze Zeit, das Du sie mal behandelt hast....
Ja Leute, nun sagt mir doch mal was dazu ! Eines steht fest , neue Zylinder braucht sie ganz bestimmt nicht, die sind ja schon drin, Juhuuuu !
Ach ja, das Gewicht von dem Zylinder habe ich auch ermittelt. Er bringt 63,6 Gramm auf den Wiegomaten.
Nun noch zwei Bilder..
Hier war er verschraubt, übrigens mit kleinen Imbusschrauben.
Auf dem letzten Bild seht Ihr, das die Teile aus Messing sind, es schimmert so ganz leicht gülden durch.
Die beiden Motorplatinen sind ebenfalls aus Messingblech gefertigt.
So, nun seid Ihr wieder gefragt, wer hat sie wohl mal repariert. Ich bin echt neugierig auf Eure Anmerkungen zu dieser neuen Entwicklung
was meine GR 70 betrifft.
Herzliche Grüsse an alle Mitglieder sendet der GG1 Ghert
da bin ich ja mal sehr gespannt, was Klaus zur Reparatur der Zylinder sagt!
Zitat von Redfox1959 im Beitrag #9 Allerdings ist diese kleine Westentaschen HR schon wirklich interessant.
Eine HR für die Westentasche, das wird der GR aber nicht gerecht. Ich finde, die GR ist eine Klasse für sich und definitiv eine Lok der Oberklasse. Ich wünsche Dir viel Freude mit dieser tollen Maschine. Auf meiner Wunschliste steht sie auch.
Hallo Leute, diese Reparatur entspricht nahezu den Vorgaben, die ich in meinem oben genannten Thread gemacht habe, mit der einzigen Ausnahme, daß ich den Steg zwischen den Zylindern nicht ersetze.
Die Reparatur an Ghert's GR ist allererste Sahne!
Aber von mir stammt sie nicht. Es sind auch nicht die Zylinder, die ich vertreibe, meine sind hohlgegossen (wie die originalen aus Blei), und nicht massiv. Diese massiven Nachgüsse entsprechen in ihrer Kompaktheit den Zinkdruckguß-Zylindern, was in dem Fall dieser Lok ja auch nicht verkehrt ist.
Hier noch einmal zum Vergleich beide Zylinder-Versionen:
Nachtrag:
Mir ist gerade ein Gedanke gekommen:
Könnte es sein, daß es sich bei Ghert's Zylindern um die Originale aus Zink handelt, bei denen die restlichen Steg-Stummel abgeschnitten wurden?
Mir kommt der Lack mit seinen kleinen Macken nämlich sehr original, und somit passend zur Lok, vor. Und Ghert's Aussagen, daß die Zylinder extrem hart sind, läßt auch darauf schließen. Frage ist nur: wie ist das kleine Halteblech befestigt: wirklich "eingegossen", oder doch nur geklebt?
Wenn meine Vermutung sich bewahrheiten sollte, gehe ich schwer davon aus, daß mir bekannt ist, wer die Reparatur durchgeführt hat ....
Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.
Ghert, dann kann ich Dir ja nicht nur zu Deiner neuen Märklin GR, sondern zu Deiner neuen GR mit lückenlosem Checkheft gratulieren. Auf Deine Lok hat der Vorbesitzer offensichtlich acht gegeben.
Über die Reparatur kann man wirklich nicht meckern. Wurde da der originale Blechsteg entfernt und ersetzt um die freien Schlitze dann neu nutzen zu können? Ich meine ja, darauf muss man auch erstmal kommen. Klaus, weist Du, ob so etwas auch Märklin selber ersetzt hat? Ich denke mal, die werden bei Märklin ja früher oder später selber mitbekommen haben, das es -sagen wir mal- Problemloks gibt. Vielleicht haben sie eine Reparaturmethode dafür entwickelt, also nicht, dass das ein Privatmann nicht könnte, aber die Zylinder dafür muss man ja auch erstmal haben, und die von Ghert´s Lok sehen top aus, nicht wie von einem Totalschaden kanibalisiert.
Hallo Daniel, als das Problem mit den Zylindern auftauchte, hat Märklin bereits keine Reparaturen an den großen Spuren mehr durchgeführt, schon gar nicht im "Blech-Bereich".
Diese (professionelle) Reparatur ist woanders gemacht worden. Wenn meine These stimmt, daß Ghert's Zylinder aus Zink sind, dann wurden die originalen Zylinder wieder verwendet. Das ging aber nur, wenn diese selber noch nicht von der Zinkpest befallen waren, sondern nur der Steg.
Meine Vermutung ging dahin, daß das bei Ritter gemacht wurde. Elmar Ritter hat mir dies soeben telefonisch bestätigt.
Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.
Danke für die Erklärung! Das ist ja dann quasie der Werks-autorisierte Kundendienst, wenn ich das richtig im Hinterkopf habe, hat die Fa. Ritter ja volle Befugnis von Märklin erhalten.
Dann ist das Blech aufgeklebt, der Stegansatz und die oberen Befestigungsniete verfeilt und ersatzweise Sacklöcher gebohrt. Auch nicht unbedingt mal eben nebenbei gemacht...