Guten Tag Wolfgang,
zu Deinem Beitrag möchte ich trotz aller Warnungen mal versuchen:
Zitat von swfreund im Beitrag #6
Vielen Dank für Eure (theoritischen) Ausführungen. Leider sieht es in der Praxis sehr oft NICHT so aus wie es aus Euren Ausführungen sein soll.
Möchte hier nochmal das leidige Thema der verschiedenen Geschwindigkeiten bei Vorwärts und Rückwärtsfahrt anschneiden,was bei nicht wenigen Märklin Lokomotiven,insbesondere bei der 66 Schaltung zu finden ist.
Ich selbst habe mal vor Jahren einen Beitrag auf dem TINPLATE FORUM gehalten mit dem Thema: Finetuning bei Märklin Motore.
Im Vorfeld habe ich mit einigen Fachleuten (nein KEINE Bastler oder selbsternannte)sondern mit Motorenentwicklern und Diplomingenieuren versucht diesem Phänomen auf die Schliche zu kommen,was uns aber NICHT gelang.Wir wagen nur zu behaupten,daß es irgendwas mit dem Magnetfeld zu tun hat. Listigerweise liefen alle untersuchten Loks VORWÄRTS langsamer als RÜCKWÄRTS. Es war zum verzweifeln!!!!!
Alle oben genannten Fakten stimmen wohl in der Theorie funktionieren aber leider oft nicht in der Praxis.
Ich will hier KEINE endlose Diskussion vom Zaume brechen und will auch nichts besserwissen. Dieses Thema ist(zumindest für mich) endlos.
Geschwindigkeiten alias Drehzahlen hängen ab von Spannung und Belastung. Bei Reihenschlussmotoren kann man am Motor einiges "tunen" um das Ständerfeld zu beeinflussen. Der Läufer ist wieder eine Geschichte für sich selbst. Will man dieser Sache auf den Grund gehen, benötigt man vergleichbare Bedingungen für beide Richtungen. Vergleichbar heisst: alle betrieblich wichtigen Einstellungen (Parameter) müssen identisch sein, außer der Fahrtrichtung (=Drehrichtung des Läufers).
In H0 ist das leider nicht der Fall: unterschiedliche Induktivitäten der Feldspulen, unsymmetrische Gestaltung des Läufers und unterschiedlicher (Ab)nutzungsgrad des Getriebes je nach Fahrrichtung: "Vorzugsfahrrichtung".
Du schreibst von Fahrtrichtungs vorwärts in allen ausprobierten Szenarien.
Dazu einen Vorschlag (denn nach meinen Beobachtungen hängt das stark vom benutzten Modell ab): man nehme ein beliebiges Modell mit dem "LFCM1" (die Läufer aus der HR800, F800, 3021 usw.) messen bei einer bestimmten (z.B. 12V) Spannung nach dem Einfahren zu je 30 Minuten pro Fahrtrichtung das Tempo. Jeweils 10 Runden.
Dann tauscht man den Läufer 1:1 aus gegen den "LFCM2" (der Läufer aus den BR 44 G800 und nachfolgende) und wiederholt die Messung. Diese Läufer ist elektrisch identisch mit dem LFCM1, lediglich der Wickelsinn der Spulen ist gegenüber dem LFCM1 vertauscht; die Verdrehung der Läuferspulen gegen die Kollektorspalte ist ebenfalls anders. Sollten beide Messungen die selbe Richtung bevorzugen, so scheidet die Unsymmetrie des Läufers als Ursache aus. Sollte die Bevorzugung umgekehrt sein, dann ist der Beweis des Läuferaufbaus als Ursache (fast) erbracht, weil alle anderen Einstellungen identisch sind.
Selbstverständlich sollten mindestens 3 verschiedene Modelle auf diese Weise getestet werden.
Nachtrag zu meinem vorherigen: die Geschwindigkeitserhöhung ist mit den mir bekannten Modellen in H0 nicht erreichbar.
mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn