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Instandsetzung einer Märklin Uhrwerklok R 900 B

#1 von Eisenbahn-Manufaktur , 30.09.2023 13:25

Hallo Leute,

kürzlich habe ich Louis in Frankreich besucht, und bei dieser Gelegenheit schenkte er mir ein Gehäuse einer R 900 B, also der recht seltenen Lok mit Beleuchtung durch eine Batterie im ersten Waggon. 1000 Dank an dieser Stelle an Louis!

Bis auf wenige Stellen ist das Gehäuse recht gut erhalten, eben bis auf lediglich eine kleine Delle im Kessel hinter dem Kamin und ein abgebrochenes und mit Sekundenkleber wieder fixiertes Windleitblech:











Die Delle im Kessel bleibt, damit der noch vorhandene Lack nicht bei der Bearbeitung abblättert. Das Windleitblech mußte allerdings wieder angelötet werden, was diesmal leider nicht ohne Lackschäden ging:





Und hier die kleinen Unterschiede der R 900 B zu der lampenlosen R 900:

Das Kabel in der Führerhausvorderwand ist durch eine speziell eingesetzte Hohlniete geführt:



Im Kessel ist eine kleine Blechlasche zur Fixierung des Kabels angelötet:



Natürlich die veränderte Rauchkammertür mit der Fassung für die Birne:



Das Massekabel ist einfach an das Gehäuse angelötet:



Ich habe aber einige Fragen zu der Lok: Wie funktionierte das mit der Beleuchtung? Also welche Batterie kam in den ersten Waggon? So eine gewöhnliche 4,5 Volt-Flachbatterie hat doch wohl keinen Platz, oder? Und wie wurden die Kabel an die Batterie angeklemmt? Durch die üblichen Blechstecker?


Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.

Klaus


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RE: Instandsetzung einer Märklin Uhrwerklok R 900 B

#2 von LG , 30.09.2023 14:24

Hallo Klaus,

Es freut mich, dass diese seltene Lok ein zweites Leben gegeben wird !

Viele Grüße,

Louis


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RE: Instandsetzung einer Märklin Uhrwerklok R 900 B

#3 von Fahri01 , 30.09.2023 15:23

Hallo Klaus,
was für ein Tender gehört zu dieser Lok?
Ich habe noch Reste eines Tenders für die R880 liegen.
Nur die Bleche, ohne Achsen und Kupplungen.
Im Bild der rechte:








Grüße
Karsten


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RE: Instandsetzung einer Märklin Uhrwerklok R 900 B

#4 von Eisenbahn-Manufaktur , 30.09.2023 16:53

Hallo Karsten, der 909er Tender ist marginal größer, und hat zwei Puffer.

Hallo Leute, das Windleitblech ist auch bereits neu lackiert:



Mehr mache ich nicht an dem Gehäuse.

Jetzt geht es darum, die vielen fehlenden Teile zusammenzubekommen.


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Klaus


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RE: Instandsetzung einer Märklin Uhrwerklok R 900 B

#5 von messingcolera , 30.09.2023 22:58

Hallo Klaus,


ein normaler 909 Tender ist kein Problem, da habe ich sicher mehr als einen zur Auswahl. ABER berichtigt mich, wenn ich falsch liege. Gehört zur R900B nicht ein spezieller Tender mit Aufnahme für die Batterie?

Beste Grüße

Utz


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RE: Instandsetzung einer Märklin Uhrwerklok R 900 B

#6 von hchris , 30.09.2023 23:09

Hallo Klaus,

ich freue mich sehr über Deinen Bericht. Uhrwerkeisenbahnen mit Beleuchtung sind ein spannendes Thema. Es ist ja gerade das Licht, das bei der Eisenbahn erheblich zur Atmosphäre beiträgt.

Bei Märklin gab es diese Funktion schon im Jahr 1909. Die D1021/3393 konnte mit einem Dynamo ihren eigenen Strom erzeugen. Im Spur 1 Bereich hat Heinrich diese Lok schon einmal gezeigt.

Viele Grüße
Christian


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RE: Instandsetzung einer Märklin Uhrwerklok R 900 B

#7 von Eisenbahn-Manufaktur , 01.10.2023 08:06

Zitat von messingcolera im Beitrag #5
Hallo Klaus,


ein normaler 909 Tender ist kein Problem, da habe ich sicher mehr als einen zur Auswahl. ABER berichtigt mich, wenn ich falsch liege. Gehört zur R900B nicht ein spezieller Tender mit Aufnahme für die Batterie?

Beste Grüße

Utz


Hallo Utz, die Batterie wurde wohl im ersten Waggon des Zuges deponiert, nicht im Tender:





Daher paßt der Tender der R 900 auch an die R 900 B.


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Klaus


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RE: Instandsetzung einer Märklin Uhrwerklok R 900 B

#8 von t.horstmann , 01.10.2023 09:06

Hallo,

im Internet kursiert immer wieder das Gerücht, dass es für die Batterieunterbringung 2 verschiedene Varianten gegeben habe, nämlich im Tender oder auch im ersten Wagen.

Im aktuellen Schiffmann 1/B heißt es auf S.187:

Zitat
R 900 B Uhrwerk-Dampflok, elektr. beleuchtet (1935 - 1936)
Tender-Kohleblech abnehmbar, zum Einstecken einer Batterie.


und auf S.135:

Zitat
R 900 B - herausnehmbares Tenderblech, darunter eine Batterie.


Von einer speziellen Aufnahmevorrichtung für die Batterie ist dort nicht die Rede. Die Batterie muss ohnehin ein Block aus 2 (3V) (siehe auch * ganz unten) oder 3 Zellen (4,5V) gewesen sein, der heute nicht mehr üblich ist, da die heute teilweise noch verwendeten 4,5V-Flachbatterien (Typ 3R12) zu sperrig wären. Ein spezieller Wagen mit einer Aufnahmevorrichtung für die Batterie ist mir nicht bekannt. (Vielleicht kann aber jemand Informationen zu einem solchen beisteuern.)

Wenn man nun davon ausgeht, dass es eine spezielle Aufnahmevorrichtung für die Batterie weder im Tender noch in einem der angebotenen Wagen gegeben hat, muss die Batterie einfach lose eingelegt worden sein. Demnach müsste es sich um eine Batterie mit einer Klemmvorrichtung an den Polen gehandelt haben, vielleicht einer ähnlichen Klemmvorrichtung wie der heutigen Druckknopfvorrichtung an den 9V-Blockbatterien. Das Gegenstück müsste sich dann am Kabel an der Lok befunden haben.

Schiffmann bildet übrigens auf S.135 und 187 die gleiche Lok und das gleiche herausnehmbare Kohleblech ab. Bei der Lok kann man jedoch deutlich erkennen, dass es sich um ein modernes Kabel handelt (ein schwarz und ein braun ummantelter Leiter). Also wurde an der abgebildeten Lok bereits gebastelt!

Auf Ricardo wurde einmal eine R 910 B angeboten. Auf dem 5. Bild ist zwar deutlich das Kabel mit den beiden Steckern zu sehen. Die Unterseite der Lok auf Bild 9 zeigt jedoch deutlich, dass an der Lok bereits erheblich gebastelt wurde. ich nehme daher stark an, dass auch hier das Kabel (und damit die Stecker von Bild 5) nicht mehr original sind.

Viele Grüße

Thomas

(*): Eine 3V-Batterie ist wahrscheinlicher als eine 4,5V-Batterie, da das Lämpchen gesichert nur mit 3,5V belastbar war. An einer 4,5V-Batterie würde es viel zu hell leuchten.


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RE: Instandsetzung einer Märklin Uhrwerklok R 900 B

#9 von Eisenbahn-Manufaktur , 01.10.2023 09:40

Hallo Thomas, danke für Deine Ausführungen.

Wenn man davon ausgeht, daß die Kabel an meiner Lok noch original in ihrer Länge sind, und "nur" die Stecker fehlen, wären sie für eine Batterie im ersten Waggon zu kurz. Das untermauert die Theorie der Batterie im Tender. Aber warum steht dann in allen Katalogen was von "Batterie im ersten Waggon"? Es wäre ja auch einfacher, das Kohleblech hochzuheben, als das Dach eines Waggons abzuschieben.

Alles merkwürdig.

Ich gehe aber davon aus, daß tatsächlich diese einfachen kleinen Stecker aus Blech an den Kabelenden waren, und einfach mit ihrem Schlitz irgendwo aufgesteckt wurden, z.B. auf die Blechstreifen der Flach-Batterie. Aber die scheidet ja aus....

Ich besitze noch eine graue R 900. Bei der ist das Kohlenblech nicht mit dem Boden verlascht, also problemlos herausnehmbar. Möglicherweise hat bei der R 900 B dieses Kohlenblech einfach eine (vielleicht bei Märklin von Hand angebrachte) Aussparung an der vorderen Unterkante, durch die das Kabel geführt wurde.

Und wie funktioniert das bei der größeren R 910 B ? Da ist das Kohlenblech nicht so einfach herausnehmbar. Gab es verschiedene Lösungen, bei der einen Lok so, bei der anderen Lok anders? Oder war das Ganze mit den beleuchteten Uhrwerk-Loks zwar eine schöne Idee, in der Praxis aber unbrauchbar?

Vielleicht weiß Bodo Genaueres!


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RE: Instandsetzung einer Märklin Uhrwerklok R 900 B

#10 von Eisenbahn-Manufaktur , 01.10.2023 10:09

Leute, ich habe was gefunden:

https://gama-panzer.eshop.t-online.de/We...F2/CIMG4739.JPG

https://gama-panzer.eshop.t-online.de/We...B5/CIMG4746.JPG

https://gama-panzer.eshop.t-online.de/Batterien

OK, das sind Nachbauten, aber so müssen die 3 V-Batterien ausgesehen haben. Und auf die Blechstreifen kann man einfach die Blechstecker aufschieben. Und klein genug, um in den Tender zu passen, sind diese "3 Volt Vollraumbatterien" auch, wenn man sie mit der 4,5 Volt Flachbatterie vergleicht.


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RE: Instandsetzung einer Märklin Uhrwerklok R 900 B

#11 von Eisenbahn-Manufaktur , 01.10.2023 10:39

Hallo Leute,

was mir bislang nie aufgefallen war: die Uhrwerke von R 900 und R 910 sehen zwar auf den ersten Blick gleich aus, unterscheiden sich aber wohl im vorderen Bereich, wo die Kinetik der Bremse eingebaut ist:





Dadurch ist das 900er Uhrwerk, trotz gleicher Platinenlänge und gleichem Achsabstand kürzer als das der R 910.

Ist das bei allen R 900 / RS 900 so, oder gibt es da Unterschiede, vielleicht auf Grund des Herstellungsdatums?


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RE: Instandsetzung einer Märklin Uhrwerklok R 900 B

#12 von LG , 01.10.2023 11:01

Hallo,

Schade, dass ich nicht daran gedacht hatte, aber das hatte ich auch :

20231001_105137_resized.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

20231001_105145_resized.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

20231001_105200_resized.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Das lag in einem Schlüsselanhängertaschenlampe...

Es ist seit lange leer, aber trotzdem interessant.

Louis


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RE: Instandsetzung einer Märklin Uhrwerklok R 900 B

#13 von Eisenbahn-Manufaktur , 01.10.2023 11:06

Louis, das ist topp!

Ein Wunder, daß die Batterie nicht längst ausgelaufen ist.


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RE: Instandsetzung einer Märklin Uhrwerklok R 900 B

#14 von LG , 01.10.2023 11:09

Spannung gleicht 0,0V...

Abmessungen : 12 x 31 x 37 mm

Louis


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RE: Instandsetzung einer Märklin Uhrwerklok R 900 B

#15 von Blechnullo , 01.10.2023 11:10

Hallo zusammen,

es gab früher auch 4,5 Volt Flachbatterien die kleiner waren. Hatte als Kind eine Taschenlampe mit dieser Batterie.

Hier ein Werbeblatt von früher. Die Batterie hörte damals auf den Namen Gnoma.




Gruß und einen schönen Sonntag, Rolf

Hallo, habe in der Zwischenzeit dieses Blättchen gekauft. Deshalb die Änderung meines Beitrags. Es ist für mich eine schöne Erinnerung an längst vergangene Tage.

Das Bild selbst habe ich mit Genehmigung des Verkäufers hier eingestellt.

Rolf


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RE: Instandsetzung einer Märklin Uhrwerklok R 900 B

#16 von Eugen & Karl , 01.10.2023 11:26

Hallo,

die R 900 (und auch die R 910) hat im Laufe ihrer Angebotszeit unterschiedliche Uhrwerke gehabt.

Mit einer Taschenlampenbatterie meinte Märklin damals schon die große 4,5 Volt Flachbatterie (vergl. Märklin Elex Baukasten: "gewöhnliche Taschenlampenbatterie", vergl. Märklin Bogenlampe 3553: "Taschenlampenbatterie" im Sockel). Auch bei vielen anderen (Zubehör-) Herstellern war es üblich, an diesen Batterien 3,5 Volt Glühlampen anzuschließen.

Die Batterie passt in offene Güterwagen und (nach meiner Erinnerung) auch schräg liegend in die größeren geschlossenen Wagen, ich müsste dies aber noch einmal überprüfen.

Den Einbau in den Tender hat Märklin nicht vorgesehen. Man führt die Kabel nicht sorgfältig durch eine Öse aus der Lokomotive, um sie dann mit dem scharfen Kohleblech abzusäbeln. Außerdem wäre dies in der Gebrauchsanweisung (und im Katalog) beschrieben worden.

Ich kann bestätigen, dass die Kabelenden mit den damals üblichen einfachen Metallsteckern versehen waren.


Viele Grüße,

Bodo


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RE: Instandsetzung einer Märklin Uhrwerklok R 900 B

#17 von Eugen & Karl , 01.10.2023 11:46

Hallo,

die R 900 und die R 900 B haben den selben Tender: R 909.

Man erkennt ihn u.a. an dem schwachen Stempelaufdruck auf der Rückseite.


Viele Grüße,

Bodo


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RE: Instandsetzung einer Märklin Uhrwerklok R 900 B

#18 von Eisenbahn-Manufaktur , 01.10.2023 11:48

Hallo Bodo, danke für Deine ausführlichen Erklärungen. Damit ist die Sache wohl geklärt, und das Kabel an meiner Lok zu kurz.

Macht aber nichts, ein längeres, originales, altes Kabel, sogar mit den Steckern, liegt bereit:


Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.

Klaus


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RE: Instandsetzung einer Märklin Uhrwerklok R 900 B

#19 von hchris , 01.10.2023 14:19

Hallo,

ich habe immer ein umfangreiches Sortiment an unterschiedlichem Beleuchtungszubehör für Puppenhäuser und Weihnachtskrippen vorrätig. Damit lässt sich z.B. ein schöner Bahnhof auf dem Sideboard dezent beleuchten. Neben einem Netzteil gibt es die Möglichkeit, die Lämpchen mit 4,5 Volt "Taschenlampen-Batterien" oder mit 3x 1,5 Volt Batterien zu betreiben. Ich habe mit diesem Batterieformat einmal den von Bodo geschilderten Versuch unternommen. Zumindest in einer großen Donnerbüchse gibt es kein Platzproblem. Es ist sogar noch ein wenig Luft:

Batterie - 1.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Batterie - 2.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Batterie - 3.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Batterie - 4.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Viele Grüße
Christian


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RE: Instandsetzung einer Märklin Uhrwerklok R 900 B

#20 von Eisenbahn-Manufaktur , 01.10.2023 17:05

Hallo Leute,

so langsam trudeln die fehlenden Teile hier ein.

Eben schaute mein Dorf-Nachbar auf einen Kaffee vorbei, und brachte mir die beiden Pleuelstangen (Messingausführung) mit:



1000 Dank dafür an unseren FAM-Kollegen hus (D-EOUK)!

Die Lok hat auch bereits ein neues und längeres, aber originales Kabel:



Den Tender hat mir Utz zugesagt, auch ihm 1000 Dank dafür!

Fehlt nur noch das Uhrwerk....


Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.

Klaus


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RE: Instandsetzung einer Märklin Uhrwerklok R 900 B

#21 von Rhombe , 03.10.2023 15:40

Hallo,

Diese beleuchteten Uhrwerkloks sind ja schon eine spezielle, seltenere, Variante, aber natürlich eine sehr reizvolle. Ich will da Christian wirklich beistimmen, mit Licht kommt diese spezielle Eisenbahnatmosphäre auf, dass ist dann in gewisser Weise eine eigene Welt, ich verstehe da wirklich jeden, der sich so eine Lok anschaffen möchte, ich habe selber auch schon mehrfach eine halbe Hand an einer R910 B gehabt.

Klaus, noch etwas zum Uhrwerk, obwohl sie eigentlich im Katalog eng beieinander liegen, kann man ein 900´er mit einem 910´er nicht vergleichen, da liegt zuviel dazwischen. Ein Uhrwerk der 910´er Klasse ist eher ein kleineres 920er Uhrwerk vom Aufbau her, ein 900´er kommt da bei der Regulierung, der Bremse und auch der ganzen Zahnradkaskade nicht mit. Bei den frühen Werken war das noch deutlicher, weil die 900´er anfänglich ja auch keine Umschaltung der Fahrtrichtung vom Gleis aus hatten. Die bekamen die Loks erst mit den Uhrwerken der zweiten Generation, die dann nicht mehr vorne eingesteckt und hinten seitlich verschraubt wurden, sondern von oben durch den Lokrahmen an die bekannten herausgekanteten Flügel geschraubt wurden.
Das geschah zwar vermutlich bei der R900 und R910 auch wieder parallel oder zumindest sehr zeitnah, ändert aber nichts an den bauarttechnischen Unterschieden. Ich kenne keine R900 B mit dem alten Werk, also vermute ich, das diese Version auch erst mit der Modellpflege der Lok ins Programm kam. Für Dich ist also wichtig, dass Du ein späteres Uhrwerk brauchst, mit Flügeln und Umschaltung vom Gleis aus.
Erstaunlicherweise sind die R900 nicht so häufig, wie die R910 zu finden (vermutlich spielt die Bauzeit eine Rolle??), ich kann Dir zur Zeit auch keines anbieten, ich habe nur eines der alten Generation auf Halde. Augen offen halten, auch nach Loks mit ruiniertem Gehäuse, da kommen vielleicht noch ein paar Knäufe bei rum... Da habe ich schon alle Varianten gesehen, würde aber eher sagen: die späteren R900 hatten die "kleinen" Bedienknäufe.

Die Kabel kenne ich auch so mit den Steckern, bei dem angelöteten Pol hätte ich so meine Zweifel, weder dass es Sinn macht, noch das ich ein Kabel da so am Uhrwerk haben möchte, aber OK, ich kann auch nichts anderes Beweisen.
Bei den Batterien bin ich aber offener als Ihr, ich halte es durchaus für realistisch, dass es da mehr Möglichkeiten gab, als nur die olle Flachbatterie. Man muss da auch bedenken, dass es damals auch noch andere -sagen wir- Standarttypen gab, in 3 Volt. Die Normalbatterie 2-zellig 3V mit 42x21x65mm ein Drittel schmaler als die Flachbatterie (z.B. Daimon Typ 202) oder die kleinen 3V "Gnom-Batterien" (32x17x56), dass geht genauso.
Bei KB gab es auch Loks mit Uhrwerk und einer Stirnlampe, die 4230/9 und die 4540/9, dort wurde die Batterie im Tender deponiert. Im Katalog steht 2,5V Taschenlampenbatterie, ich gehe davon aus, dass die Gnom-Batterie damit gemeint ist, mehr gibt der Tender auch nicht her.

Viele Grüsse, Daniel


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RE: Instandsetzung einer Märklin Uhrwerklok R 900 B

#22 von Eisenbahn-Manufaktur , 03.10.2023 17:49

Hallo Daniel, danke für Deinen ausführlichen Beitrag!

Die Lok ist mir halt zugelaufen, Louis drückte sie mir bei meinem Besuch bei ihm in die Hand. Und daher ist es mehr als selbstverständlich, daß die kleine Lok wieder auf die Gleise kommt.

Die vorne gesteckten und hinten seitlich verschraubten 900er Fahrwerke könne nicht allzu lange gebaut worden sein. Ich besitze diese Lok:













und die hat schon das mittig von oben verschraubte Fahrwerk mit den vier Ohren.

Zu der Lötstelle für das Massekabel: da ich vermute, daß noch das originale Kabel, wenn auch seiner Stecker beraubt, in der Lok steckte, und die kleine Lötstelle "uralt" und grau aussah, gehe ich davon aus, daß das auch original war. Die Lok ist "handlackiert", nicht lithographiert, und das Kabel wurde wohl nach der Lackierung angeschlossen.

Nun befindet sich aber die Lampenfassung vorne im Kessel, wo bereits Pianistenfinger gefragt sind, um ein zum Ring gezwirbeltes Kabelende über die Schraube der Fassung zu schieben, und dann auch noch die Mutter draufzudrehen (ich habe jedenfalls ziemlich geflucht dabei). Wie soll man denn dann noch das Massekabel an der Fassung anlöten?

Die Seltenheit der R 900 führe ich darauf zurück, daß sie knapp unterhalb der R 910 angesiedelt war. Für eine paar Mark mehr bekam man schon eine Lok, deren Tender mit seinem Kohlenkastenaufbau deutlich mehr hermachte, abgesehen davon, daß die R 910 ja auch noch nach 1945 in den Katalogen aufgeführt wurde.


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Klaus


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RE: Instandsetzung einer Märklin Uhrwerklok R 900 B

#23 von Rhombe , 03.10.2023 19:20

Hallo Klaus,

Die Überarbeitung der Lok muss 1933 passiert sein, danach, z.B. im Katalog 1934 "offiziell", war die R900 auch vom Gleis aus umsteuerbar, also in der "grauen Periode" der Lok.
Noch etwas, weil das vielleicht etwas mäkelig klang: das Werk ist nicht schlecht, dass ist eine solide Sache! Das sind die Kleinigkeiten, an denen man merkt, dass sie auch mit einem spitzen Bleistift gerechnet haben damals. Der Regler ist z.B. halt nur ein Klöppel, der sein Leben in seiner Bremstrommel fristet, nicht ganz die doppelt wirkende Konstruktion der R910. Aber funktioniert trotzdem problemfrei, ich habe mich auch nicht komplett ohne Grund dazu entschieden, einen ETA 900 zu bauen und keinen 910´er, insgeheim hoffe ich darauf, dass das Werk etwas weniger innere Reibung hat und am Ende mehr Energie von der Feder am Rad ankommt...

Wie gesagt, beim elektrischen Anschluss habe ich wirklich nicht mehr, als ein seltsames Gefühl, ich hätte es anders erwartet. Da sind wir wieder beim Thema, wie wurde es hergestellt, im Grunde wie vor einiger Zeit bei der E/GR 12920. Ich hätte die Rauchkammertür erst komplett aufgarniert, dann das Kabel durch das Gehäuse gefredelt, Tür immer nachziehen, einclipsen und gut. Dann die Griffstange darüber - fertig.
Aber ich hätte auch gedacht, dass das Kabel komplett verlötet ist, warum sie da nun ausgerechnet eine Schraube genommen haben, ich kann es nicht sagen.
Wie sah das denn bei der rein elektrischen aus? Die Rauchkammertür sollten sie doch von der genommen haben, oder?

Grüsse, Daniel


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RE: Instandsetzung einer Märklin Uhrwerklok R 900 B

#24 von Eisenbahn-Manufaktur , 04.10.2023 07:13

Hallo Daniel, bei der elektrischen 900er ist das eine Kabel an der Fassung auch mit der mittig in der Fassung und gegen diese isoliert sitzenden Schraube fixiert. Eine besondere Masse-Zuführung braucht es da aber nicht, da bei den elektrischen Loks die gesamte Lok "unter Maasse steht", die Masse also vom Gleis über das Gehäuse auf die eingelötete oder eingepreßte Fassung übertragen wird.


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Klaus


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#25 von Rhombe , 04.10.2023 19:47

Hallo Klaus,

Stimmt, da ist ja fast alles Masse. So schnell kommt der Uhrwerker ins schwimmen...
Dann wird das so passen und mein seltsames Gefühl war ein Fehlalarm.

Die Weihnachtsauktion bei Lankes könnte schon ein passendes Werk bringen, ich habe gerade etwas geschaut, da ist immer mal etwas brauchbares zu holen. Ich schaue mit, wenn sich eines unerkannt in den Losen mit Ersatzteilen verstecken sollte. Fehlende Anbauteile sind kein Hinderungsgrund.

Nur zur Info: <Die hier> sollte die früheste Version der R900 B sein.

Viele Grüsse, Daniel


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