mein Name ist Bernd und ich habe mich hier angemeldet, weil ich eine Frage habe.
Mein Vater (76) hat eine Bing-Lok Spur 1 und ihm ist beim Versuch, den Antrieb zu reparieren, ein Rad gebrochen. Er hatte versucht das Rad von der Achse zu bekommen.
Nun meine Frage. Wo bekommt man solch ein Rad oder gar eine komplette Achse wieder her? Ich glaube ein kompletter Antrieb wird so gut wie nicht beschaffbar/bezahlbar sein. Aber auch diese Alternative würde ich in Erwägung ziehen. Der Achsabstand im Antrieb beträgt ca.75 mm. Der Antrieb entspricht dem, der in den Bildern gezeigten E-Lok.
Der Laufkreisdurchmesser beträgt ca 44 mm der Spurkranzdurchmesser ca 49 mm. Die Raddicke ca 8 mm.
Er ist nicht wirklich glücklich über das Missgeschick und nun hoffe ich, ihm über diesen Weg helfen zu können.
Weiterhin suchen wir eine Güterwagenachse. Leider habe ich da kein Bild.
Hallo Bernd, mit dieser Lok wird Dein Vater noch einige Wochen zu tun haben. Diese Motoren sind sensibel. Das zerbrochene Rad ist sehr selten. Diese Radgröße in Spur 1 wurde nicht viel verwendet. Der Motor ansich ist aber ein Standardmotor und zu finden in vielen Maschinen aus dieser Zeit. Diese bekommt man komplett mitunter günstig. Als Dampflok. E-Loks gibt es nicht günstig. Schon gar nicht die orange 2B2. Angesichts des Alters Deines Vaters rate ich zu einer Nachfertigung des Rades. Wenn sich nicht ein Sammler hier findet mit dem passenden Ersatzteil ist es schneller, das Rad aus Vollmaterial zu drehen und die Speichen auszufeilen. Oder ein Rad nachzugießen, das kostet aber entsprechend, wenn man Stahl verwenden will. In Weißmetall bekommt man schnellere Ergebnisse.
Die orange 2B2 war für den amerikanischen Markt gemacht mit einer schnellen Übersetzung. In den USA mussten die Züge schnell fahren. Du zeigst die Zahnradbrücke nicht, ich vermute aber es ist die ohne Zwischenübersetzung. Davon kann ich nur abraten. Es ist besser, den Motor mit höherer Übersetzung einzubauen. Sofern man einen bekommt.
Ja der Antrieb selber war in einer Dampflok verbaut. Mein Vater sagte mir, sein Vater hätte den baugleichen Motor verbaut, deshalb das Bild der E-Lok. War halt damals nicht anders zu machen, da war er froh, überhaupt einen Antrieb zu haben.
Du sprichst von der Zahnradbrücke. Ich glaube, da stehe ich gerade auf dem Schlauch, was Du damit meinst. Im 5. Bild sieht man 3 Zahnräder, mehr gibt es nicht. Ich denke das meinst Du mit schneller Übersetzung, also keine weiteren Zwischenräder.
Aber wo habe ich die Chance mich nach Antrieben umzuschauen? Im Netz findet man nicht wirklich viel, wenn man nicht genau weiß, wo und wonach man suchen muss. Bin bei ebay gelandet, aber das ist gerade nicht so vielversprechend. Bei der Suche bin ich eben auch auf dieses Forum gestoßen, fand das sehr interessant und habe mich gleich mal angemeldet.
Ich habe heute mal bei Lankes Auktionen gesucht, bin aber nicht fündig geworden. Selbst eine Bastellok nicht. Solche Teile darf man nicht suchen, man findet diese, das kommt schon, irgendwann. Momentan fällt mir nichts ein. Ich bin ja aber nicht der Einzige hier im Forum.
Eben habe ich bei meiner Lok nachgesehen, es stimmt, das Ritzel von der Motorwelle geht direkt auf das Zwischenzahnrad. Das ist der schnelle Motor. Es gibt den gleichen Motor mit einem doppelten Zwischenzahnrad, das auf der Lagerbrücke befestigt ist.
Hallo Bernd, als Erstes würde ich es mal bei den Herren Bachor und Schlichting versuchen. Möglicherweise findet sich in deren unzähligen Kisten das Gesuchte.
Ein Versuch ist es immerhin wert.
Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.
leider war der Tipp zu Herrn Bachor leider nicht von Erfolg gekrönnt, aber es war ein sehr netter Kontakt, muss ich an der Stelle echt mal sagen. Vielleicht gibt es ja den einen oder anderen Tipp, wo ich weitersuchen kann.
Wie gesagt, es kann auch ein Antrieb sein. Vielleicht mit etwas anderen Rädern? Gibt es ähnliche Antriebe wie der von mir oben beschriebene?
Dieser Motor von Bing ist ein Universalmotor, der für Spur 0 und 1 verwendet wurde. In der 1 wurden darin drei verschiedene Radgrößen verbaut, Du hast die mittlere. Die kleineren Räder wurden auch nur für diese Blechlok verwendet, die großen für die Dampflok. Die mittlere Radgröße, wie Du sie hast und suchst, wird wohl nur an dieser Lok verwendet worden sein. Mir fällt auf die schnelle nichts anderes ein. Es sind ja Räder aus Grauguß, dann vernickelt. Preiswertere Bleigußräder oder ähnliches mag es noch gegeben haben. Leider kann man Bing Ersatzteile nicht kaufen wie im Kaufhaus, so wie das bei Märklin meist der Fall ist. Man muss suchen, oft dauert das Jahre und ist in der Regel mit Lehrgeld verbunden. In meinen Kisten lager auch Räder, die ich kaufte, weil ich dachte sie passen. Daher kann ich nur noch mal meinen Tip erneuern, sich mit der Alternative Eigenbau zu befassen. https://www.kunstguss.de/service/das-wac...chmelzverfahren Solltest Du das Wachsausschmelzverfahren in Betracht ziehen, so verdicke das Musterrad an Lauffläche und Spurkranz. Damit hast du dann "Fleisch" zum Abdrehen. Beim Ausschmelzverfahren bildet sich eine harte Gußhaut. Durch die muss man erstmal durch. Wenn die Materialzugabe zu gering ist, bekommt man keine saubere Oberfläche. Mit dem normalen Drehstahl konnte ich da nichts ausrichten. Meine Erfahrung habe ich vom Nachbau einer Bing-Gußlok, die in Lauchhammer nachgegossen worden ist. Die Räder leider ohne Zugabe an Material, so dass ich sehr mit unrunden Rädern zu kämpfen hatte.
Nun, ich will wenigstens einen Abschlusskommentar abgeben. Mein Vater hat eine kleine Firma gefunden, die ihm das Rad nachgedreht haben. Nun läuft die Lok wieder und das Besser denn je :-) Danke für Eure Anregungen.
Es wurde vereinfacht. Mein Vater hat ein Foto auf die Radscheibe geklebt und da das Rad relativ verdeckt im Rahmen läuft, fällt das auf den ersten Blick gar nicht auf. Er ist zufrieden und das ist die Hauptsache.
Nächste Baustelle sind ein paar Wagen, wo Räder fehlen bzw. die Achslagerbleche weggebrochen sind.
Er hat Beschäftigung und auch noch Spass dabei. Das ist mir am wichtigsten.