Zitat von joha30 im Beitrag #125Klaus, Danke für die Bilder. Auch das wieder spannend. Mir erscheint die Ausführung sauberer als bei Dörfler. Damit scheidet Schmitz als Erbauer der Spur-1-Adler-Züge auch wieder aus.
Hallo JoHa,
den Dörfler-Adler und den Schmitz-Adler trennen Welten, wenn es um die Ausführung geht. Allerdings: mir wirkt er schon beinahe etwas zu "steril".
Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.
Habe alle Beiträge über "DÖRFLER" Adlerzug mit Interesse gelesen. Finde die Story sehr geheimnisvoll und auch lustig, wenn ich von dem unbek.Herrn mit Strohhut im blauem Sakko und kurzer Hose lese, der bei Herrn Kestler öfters vorbei schaute..... Mir kommt das alles spanisch vor, kann mir jedoch vorstellen, daß in Spanien auch Adlerzüge enstanden und verkauft worden sind. In all meinen Sammlerjahren hätte ich einige DÖRFLER Adler kaufen können, aber weder das Original Modell noch die preiswerten Kopien gefallen mir nicht. Also reine Geschmacksache ! Interessant fand ich aber den Jub.Adler 100 Jahre der per Bahnfracht angeliefert wurde......
Nicht böse sein, es ist ein Scherzkeks ! Windbeutel-Grüsse von F.E.alias Printenbaron
Ein wahrhaft guter Thread. Hier ein paar Bilder des Original-Adlers. Schon ein legendäres Objekt.
Der Film darf natürlich nicht fehlen
übrigens in Zürich, Spielzeugmuseum Franz Carl Weber und in der Galleria Baumgartner in Mendrisio, Tessin, stehen auch noch je ein Adler-Zug von Märklin (Originale).
...nur, um dem Thread wieder die Überschrift zu verpassen, unter dem ich ihn eröffnet hatte.
Eine Unsitte, in laufenden Threads einfach die Überschriften zu ändern Auf der 10. Seite weiß dann niemand mehr, worum es ursprünglich eigentlich ging....
Trotzdem: der gezeigte Märklin-Adler ist wunderschön!
Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.
im Hinblick auf die vielen verschiedenen Adler-Züge, die in diesem thread gezeigt wurden, möchte ich im Zusammenhang mit dem Dörfler-Adler erwähnen, dass der Nürnberger Flaschner Heinrich Markus Büchner bereits vier Monate nach der Aufnahme des Betriebes der Ludwigseisenbahn, auf der der Adler mit Mr. Wilson auf dem Führerstand rollte, im Frühjahr 1836 einen Zug aus Blech, der den Adler-Zug darstellen sollte, in drei Baugrößen und mit Uhrwerk versehen, auf den Markt brachte. Also gab es in Nürnberg zumindest zwei Handwerker, die einen Adler-Zug herstellten.
Weitere Bilder, auch vom Adler von Rock & Graner, kann man hier sehen:
steht ja auf dem Schild, dass es sich um eine der 14 Patentee-Loks handelt, die waren ja baugleich. Das Modell ist schon beeindruckend, vor allem wenn man sieht wann es entstanden ist! Da funktioniert sogar die Bremse!.Irgendwo im Forum habe ich mal Bilder eingestellt. Schaue heute abend mal ob ich sie finde. Wenn nicht, habe ich sicher noch ein paar Handyfotos vom letzten Jahr, muss ich aber auch erst wieder finden
von dieser Lok von Blochmann aus dem Jahre 1838 wusste ich gar nichts. Ein Glück, dass sie 1857 von Maximilian II in den Grundstein eingemauert wurde und vor einigen Jahren zufällig wiedergefunden worden ist.
Nach der Eröffnung der Ludwigseisenbahn mit dem Adler-Zug 1835 haben einige versucht, diese Lok nachzubauen, aber anscheinend hat nur Markus Büchner aus Nürnberg geschäftlichen Erfolg erzielt und den Adler (mit Uhrwerk-Antrieb) in einer den damaligen Verhältnissen entsprechend größerer Stückzahl gebaut, was folgende Zeitungsnotiz zeigt (Originalschreibung beibehalten) Spielzeug-Eisenbahn und Dampfmaschine vor 1869 (2) Beitrag # 28
Etwas später fragt ein Leser an, ob es Modelle mit Dampfantrieb gibt und erhält am 16.6.1836 diese Antwort:
Allgemeine polytechnische Zeitung (Allgemeine Handlungs-Zeitung) 16.06.1836 Leserbrief Herrn W. Modelle von Dampfwagen, die durch Dampf in Bewegung gesetzt werden, sind zwar gemacht worden, haben sich aber im Gebrauch von zu geringer Dauer gezeigt, um empfohlen werden zu können. Dagegen hat man welche aus Blech oder Pappe, die durch Uhrwerk getrieben werden, 10 - 15 fl. das Stük kosten.
Danke für den Hinweis auf die Lok von Blochmann und schönen Gruß Udo
Ich wollte euch gerade einen Streich spielen und einen anderen zeitgenössischen "Adler" zeigen, nämlich den vom Winterhilfswerk. Und obwohl ich das Ding kenne und in der Sammlung habe ist mir nie bewußt geworden, dass das eigentlich eine Saxonia ist. Logisch, stammt ja auch aus Sachsen. Nun zeige ich es dennoch.
Bild ist nicht von mir, sondern aus dem web verlinkt.
ich werde weiter unten noch einmal auf den Dörfler Adlerzug der Ebay-Auktion eingehen, die Stephan (bulli66) im vorherigen Beitrag genannt hatte.
Zunächst möchte ich jedoch ein Bezeichnungsproblem klären. So hatten Klaus und ich in dem gesperrten Nachbarthread Dörfler-Adler -Versuch einer Dokumentation- die Dampfpfeife falsch zugeordnet. Folgendes Bild zeigt die korrekten Bezeichnungen:
Jenes Teil, von dem wir annahmen, dass es die Dampfpfeife sei, ist nämlich ein (zusätzlicher) Dampfauslass. Die Dampfpfeife gehört hingegen auf den höchsten Punkt des Stehkessels (Markierung mit einem Stern) und wurde weder von Märklin noch vom Dörfler-Replikat nachgebildet. - Interessanterweise soll auch der originale Adler von Stephenson ohne Dampfpfeife ausgeliefert worden sein. Sie soll erst ein paar Jahre später nachgerüstet worden sein!
Klaus und ich haben nun beschlossen unseren Fehler in dem o.a. Thread nicht zu korrigieren, weil es sich bei dem Dörfler Adler ohnehin nur um den Nachbau eines Spielzeuges handelt. Wenn wir dort also von der Dampfpfeife geredet hatten, meinten wir den Dampfauslass hinter dem Dampfdom.
Hier noch ein schönes Video, welches den 1:1 Nachbau des leider verschollenen Original-Adlers in Betrieb zeigt:
Das ständige Hin- und Herfahren ermüdet leider nach kurzer Zeit. Interessant wird es aber noch einmal fast am Ende des Videos, denn bei Minute 4:14 ertönt sehr schön die Dampfpfeife. Und bei der Fahrt von der Drehscheibe in den Lokschuppen wird kräftig Dampf aus dem besagten Dampfauslass abgeblasen.
Der dort angebotene Adlerzug hat erhebliche Gemeinsamkeiten mit dem von mir in dem Thread Dörfler-Adler -Versuch einer Dokumentation- vorgestellten Adler, während Klaus und ich sonst immer wieder sehr starke Abweichungen zwischen den einzelnen Dörflern festgestellt hatten.
Beide Adler haben tatsächlich den gleichen Dampfauslass, während sich dort sonst überall Unterschiede ergaben. Beide haben Haftreifen und beide haben die gleichen Mittelschleifer. Auch der Schriftzug "Der Adler" ist bei beiden als Schiebebildchen ausgeführt und nicht per Hand aufgemalt. Die auffälligste Übereinstimmung ergibt sich jedoch bei dem Fahrtrichtungsumschalter. Er ist in beiden Fällen aus dem gleichen Material - wahrscheinlich aus einem alten Kunststoffgehäuse - auf die primitivste Art gefertigt. Im folgenden Bild noch einmal der ausgebaute Umschalter des von mir untersuchten Adlers. Im Bild darunter zeigt das Radiergummi auf den praktisch identischen Umschalter bei dem Adler der Ebay-Auktion:
Ein paar kleine Unterschiede seien jedoch nicht verschwiegen. Zunächst hat der Adler der Auktion das Ölungsloch in der Radabdeckung auf der richtigen Seite. Der Fehler mit den vertauschten Radabdeckungen bestätigt sich damit für den von mir untersuchten Adler wiederum als wohl eher einmalig. Ferner waren bei dem von mir untersuchten Adler die Speichen der Radsätze von Tender und Wagen schwarz, während der Adler "3" von Klaus am Tender rote Speichen hatte. Auch der Adler in der Auktion hat am Tender rote Speichen, ebenso wie eigenartigerweise der geschlossene Wagen ohne Bremsersitz, der damit aus der Reihe tanzt, weil die beiden anderen Wagen unlackierte Speichen haben. Man erkennt also, dass man bei Dörfler für die Radsätze von Tender und Wagen wohl genommen hatte, was gerade verfügbar war.
Beide Adler haben aber noch eine weitere interessante Parallele. So schreibt der Verkäufer in der Auktion: "Der Antrieb der Lokomotive klemmt und müsste überholt werden." Dieses Problem hatte auch der von mir untersuchte Adler, welcher anfangs nicht nur verharzt war sondern einen zusätzlichen Getriebeklemmer hatte. Der Verkäufer in der Auktion konkretisiert leider nicht, worum es sich exakt dreht. Wenn man sich nun das von mir eingestellte obige Bild noch einmal genau ansieht, weist der schwarze Mauszeiger (beim ganz rechten Rad) auf eine der beiden Befestigungen des Antriebsblocks am Fahrwerk. Man kann das leider nicht genau erkennen. Aber für eine offene Bohrung mit fehlender Schraube ist der Durchmesser zu groß. Damit handelt es sich wohl um eine nachträglich gewechselte blanke Schraube, während andere sichtbare Schrauben eher rostig sind. Wahrscheinlich hatte sich der Vorbesitzer also bereits mit einem Getriebeklemmer auseinanderzusetzen. Auch das Zahnrad bei dem Radiergummi auf dem folgenden Bild scheint schiefer zu stehen als die etwas verzerrte Perspektive des Fotos erwarten lässt und könnte mithin für einen Getriebeklemmer verantwortlich sein:
Damit sind wieder die für Dörfler leider typischen Mängel erkennbar geworden.
Schlussfolgerung: Die von Klaus und mir im Nachbarthread vorgestellten Adler wiesen alle erhebliche Unterschiede auf, die darauf hindeuteten, dass Dörfler im Laufe der mehrjährigen Produktion immer wieder Änderungen vorgenommen hatte. Im Gegensatz dazu haben der Adlerzug der Auktion und der von mir untersuchte Adlerzug recht augenfällige Gemeinsamkeiten, womit anzunehmen ist, dass beide aus einem sehr eng beieinander liegenden Produktionszeitraum stammen müssten. (Dörfler soll immer Auflagen von ca. 5 Adlerzügen gefertigt haben.)
sehr interessante Details. Beim YT-Film kann man sehen, dass die Bremse am Tender, die der Heizer bedient, anscheinend nur linksseitig angebracht ist. Marcus Büchner hat 1836 seinen Adler-Zug auch mit Bremse ausgestattet, allerdings nur andeutungsweise, aber ich weiß im Moment nicht, ob die auch nur linksseitig angebracht war. Im Frühsommer werde ich es erfahren.
Naja, verschollen ist der Original-Adler nicht. Meiner Erinnerung nach wurde er an einen Nürnberger Schrotthändler verkauft. Auf jeden Fall ist er unwiederbringlich verloren gegangen, und was es von der Ludwigseisenbahn noch gibt, ist ein Gebäude und diverse Steine, auf denen die Schienen befestigt worden waren.