Hallo,
in diesem Beitrag werde ich mich mit dem Fahrwerk und dem Antrieb beschäftigen.
Fahrwerk und Antrieb
Das Fazit will ich gleich vorwegnehmen:
Das Fahrwerk der Lok ist bei diesem Exemplar über weite Teile recht ordentlich und stabil gefertigt und entspricht damit dem Qualitätsniveau, welches sich auch bei den Blecharbeiten des zugehörigen Lokgehäuses fand. Die Befestigung des 800er Antriebes ist bei allen 4 Adlern auf gleiche Weise erfolgt. Diese Befestigung ist jedoch leider nicht eindeutig und auch nicht sonderlich stabil. Das ist ein generelles Konstruktionsproblem.
Das höhere Qualitätsniveau der Fahrwerksfertigung bei diesem Exemplar wird jedoch durch zwei äußerst heftige Schnitzer bei der Endmontage empfindlich gestört. Zum einen handelt es sich um einen absolut inakzeptabel angefertigten Fahrtrichtungsumschalter. Zum anderen mussten konstruktionsbedingt immer Änderungen am 800er Antrieb vorgenommen werden. Diese Änderungen waren bei dem vorliegenden Exemplar mit den allergröbsten Werkzeugen durchgeführt worden.
Zum Vergleich: Im Gegensatz zu diesem Exemplar musste Klaus das komplette Fahrwerk aller 3 von ihm untersuchten Adler als einen Witz bezeichnen. Ich zitiere: "Grob zusammengenagelt erfüllt es zwar seinen Dienst, aber das aus zwei Messing-Platinen mit zwei Abstandswinkeln gebaute Fahrwerk entbehrt jeglicher Präzision."
Nachfolgend werde ich Euch mit vielen, äußerst langweiligen Details von Fahrwerk und Antrieb quälen. Auch die Bilder des Lokinneren sind ermüdend und nicht gerade ein Hingucker. Wer auf so etwas keine Lust hat, sollte den Rest dieses Beitrages (#5) und den nächsten Beitrag (#6) überspringen und kann jetzt getrost Feierabend machen!
Ich hoffe, dass ich alle diejenigen, die sich das Weiterlesen zumuten wollen, mit ein paar Bildern des vorangegangenen Beitrages für die Ödnis entschädigen konnte, die das Nachfolgende mit sich bringen wird.
Ich hatte den gezeigten Adler leihweise zur Verfügung gestellt bekommen und sogar die Erlaubnis erhalten, ihn zu zerlegen, allerdings mit der Bedingung verbunden, mich mit einem Getriebeproblem auseinanderzusetzen. Es kam nämlich etwas unregelmäßig, aber doch relativ häufig dazu, dass sich das Getriebe etwas verhakte. Beim Anfahren gab es dann Probleme.
Bei dem Adler handelt es sich um das Exemplar, welches ich bereits im allgemeinen Thread "Der-Adler" erwähnt hatte. Die Lok hatte bei dem Vorbesitzer bzw. den Vorbesitzern so lange bewegungslos herumgestanden, bis der Anker des Motors in seinem Lager festgeharzt war. Der aktuelle Besitzer konnte seinerzeit den Anker nach Abnahme des Lokgehäuses jedoch allein durch Zugabe von neuem Öl wieder gängig bekommen. Er musste den Antrieb also nicht zerlegen.
Nachfolgend nun das erste Bild des Fahrwerks mit abgenommenem Gehäuse, schräg von vorne rechts gesehen. Ich habe ab jetzt alle Bilder mit Nummern versehen:
Bild 1
Ganz vorne erkennt man mit a bezeichnet den Fahrtrichtungsumschalter. In die Bundschraube unmittelbar neben dem a wird die Umschaltstange eingehängt. Der zugehörige Bedienhebel befindet sich auf dem Führerstand rechts neben dem Lokführer. Der Gussblock des 800er Antriebes ist mit b gekennzeichnet. Ganz vorne unten sieht man den vorderen Schleiferlöffel des Mittelschleifers. Er entspricht dem Mittelschleifer des 12920er Antriebs und wäre damit als Replika-Ersatzteil weiterhin erhältlich. Die vordere und hintere Achse sind angetrieben. Der Raddurchmesser beträgt 22mm. Die Mittelachse ist nicht angetrieben. Sie ist axial verschieblich (Kurvenfahrt!) und hat auch ein deutliches Höhenspiel sowie ein leichtes Spiel in der Horizontalen. Die Achse ist also ledigl. ein Mitläufer. Der Raddurchmesser beträgt hier 32mm und entspricht damit dem des 12900er Antriebes. Für beide genannten Raddurchmesser wären also Replika-Ersatzteile weiterhin erhältlich.
Auf dem nächsten Bild ist das Fahrwerk genau von rechts dargestellt:
Bild 2
Mit e ist die rechte Messingplatine des Fahrwerks bezeichnet. Rechte und linke Platine werden vorne und hinten durch je einen U-Winkel (a und b) verbunden. Diese Verbindung ist bei dem vorliegenden Adler genietet, was auf den Bildern aber nicht zu erkennen ist. c und d bezeichnen die beiden rechten Halteohren für das Lokgehäuse. Sie sind bei diesem Exemplar sauber abgewinkelt.
Bei dem Fahrwerk dieses Adlers gibt es eine Besonderheit, die von den 3 Adlern abweicht, die Klaus untersucht hatte. Bei seinen 3 Adlern laufen die angetriebenen Achsen nämlich einfach in Bohrungen der Fahrwerksplatinen. Hier jedoch laufen sie jeweils in einem Messingröhrchen, welches sauber zwischen linker und rechter Platine verlötet ist. Damit gewinnt das Fahrwerk enorm an Stabilität. Der Pfeil auf dem folgenden Bild zeigt auf das vordere Messingröhrchen. Man kann das aber leider sehr schlecht erkennen, weil ich davon dummerweise kein besseres Foto gemacht hatte:
Bild 3
Eine absolute Katastrophe ist im Gegensatz zu meinen bisherigen Schilderungen über das Fahrwerk der aus weißem Kunststoff bestehende Fahrtrichtungsumschalter, der auf Bild 1 bis Bild 3 jeweils zu erkennen war. Die Machart dieses Umschalters hatte mich entsetzt und ich ging daher zunächst davon aus, dass irgendein Vorbesitzer einen originalen Dörfler Umschalter durch irgendetwas Selbstgefrickeltes ersetzt hatte. Ich konnte nur überhaupt keine Erklärung für diesen Austausch finden. Der Umschalter sitzt genau dort, wo er im Dörfler Adler auch vorgesehen ist, wie ich an 2 Bohrungen für seine Befestigungsschrauben in der linken Fahrwerksplatine erkennen konnte. Und der Adler hatte bei einem Vorbesitzer so lange herumgestanden, bis der Antrieb festgeharzt war. Und dann soll außerdem bereits der Umschalter kaputt gewesen sein und einen Austausch erfordert haben??? Ich konnte mir da absolut keinen Reim drauf machen! Dann hatte ich mir noch einmal die Bilder von Louis im Nachbarthread angesehen und dabei festgestellt, dass bei seinem Adler der stillgelegte Umschalter genau die gleiche Machart hat. Nur die verwendeten Kunststoffteile sehen etwas anders aus. Mit freundlicher Genehmigung von Louis zeige ich noch einmal das entspr. Bild aus dem Nachbarthread mit einigen Beschriftungen:
Bild 4
Bei Louis' Adler ist der Umschalthebel rostbraun (a) und die Grundplatte schwarz (zwischen den beiden Markierungslinien von b, etwas verdeckt durch die beiden Bauteile c). Der Umschalter hat aber ansonsten die gleiche Machart, wie derjenige des mir vorliegenden Adlers. (Eine nähere Beschreibung des Umschalters folgt gleich.) Außerdem kann man auf Louis' obigem Bild erkennen, dass der mechanische Umschalter später stillgelegt wurde und elektrisch durch 2 Dioden (c) ersetzt wurde. Weiterhin erkennt man unterhalb und etwas vor dem Umschalter die blanke vordere Antriebsachse (d), welche also nicht in einem Messingröhrchen läuft. Und bei der Achse sind auch die Gewinde zweier Schrauben (e) zu sehen, mit denen die Fahrwerksplatinen und die U-Winkel verbunden sind. Nach Auskunft von Klaus handelt es sich dabei um insgesamt 8 Schrauben für das komplette Fahrwerk, also 2 pro Verbindungsstelle. Außerdem sind die Halteohren der Fahrwerksplatinen für das Gehäuse unsauberer abgewinkelt.
Mit der Verschraubung der Fahrwerksplatinen und dem modifizierten H0 Mittelschleifer (vgl. entspr. Bild in Beitrag #2) dürfte das Exemplar von Louis der älteste der 4 bisher vorgestellten Adler sein, während der mir vorliegende Adler mit den zusätzlich im Fahrwerk verlöteten Messingröhrchen und der veränderten Beschriftung (vgl. Beitrag #4) der jüngste sein dürfte.
Hier nun 2 Ansichten des ausgebauten Umschalters des von mir inspizierten Adlers:
Bild 5
Das Ding besteht aus 2 nur oberflächlich bearbeiteten Kunststoffteilen. Die Basisplatte wurde krumm und schief aus wahrscheinlich einem alten Elektrogeräte-Gehäuse herausgesägt. Mit weiteren groben Sägeschnitten wurden dann 2 Schlitze in diese Basisplatte eingebracht, in die 2 kleine Stückchen Messingblech eingeklemmt wurden, die als Kontakte dienen. Man beachte die katastrophal schlechte Lötstelle eines Anschlusskabels an eine Mutter und Schraube auf der linken Bildseite. - Wären alle anderen Lötarbeiten an den Gehäusen von Lok, Tender und Wagen ebenso miserabel ausgeführt worden, fiele der komplette Zug beim ersten Anfassen auseinander! - Ein weiterer großer Mangel des Umschalters ist, dass er keinerlei mechanische Begrenzung des Schaltweges besitzt. Auf der rechten Bildseite sind die beiden Befestigungsschrauben für den Umschalter zu sehen. Es handelt sich um Linsenkopfschrauben. In der linken Fahrwerksplatine sind jedoch saubere Bohrungen für Senkkopfschrauben vorgesehen! Wer sich das obige Bild 4 des Adlers von Louis sowie ggf. seine weiteren Bilder im Nachbarthread noch einmal ansieht, wird erkennen, dass der dortige Umschalter genau die gleiche Machart hat. Fassungslos muss man also feststellen, dass das Teil original sein muss! Es handelt sich um eine Arbeitsqualität in Zusammenhang mit der Endmontage, die ganz krass gegenüber allen bisher von mir besprochenen Arbeiten an dem mir vorliegenden Zug abfällt! Einzig kann zur Ehrenrettung von Dörfler zugegeben werden, dass der Umschalter immerhin seinen Zweck erfüllt.
Für die Beschreibung der Befestigung des 800er Antriebes am Fahrwerk wiederhole ich die rechte Seitenansicht aus Bild 2 mit anderen Beschriftungen:
Bild 6
Der Märklin 800er Antrieb wird üblicherweise mit einer vertikalen Schraube befestigt. Die zugehörige Mutter ist a. Die Schraube läuft hier mit unten liegendem Kopf durch den Gussblock des 800er Antriebes und abschließend durch die bei b rechtwinklig abgewinkelte Fahrwerksplatine. Da dies wegen fehlender Führungen natürlich noch viel zu instabil wäre, erfolgt mittels der links neben dem c mündenden Schraube (leider etwas schlecht erkennbar) eine weitere Fixation. Die Schraube hat ihren Kopf auf der linken Lokseite und verläuft beginnend mit dem Motorschild durch den Feldmagneten, eine leicht nach innen doppelt und dabei gegenläufig abgewinkelte Lasche (d) der Fahrwerksplatine und endet im Gussblock des 800er Antriebes, in welchem sich das zugehörige Innengewinde links neben dem c befindet. (Bei e ist der Schlitz zwischen der genannten Lasche d und der eigentlichen Fahrwerksplatine schwach erkennbar.)
Der Antrieb ist damit nur an der rechten Fahrwerksplatine befestigt. Obwohl das Blech der Platine 1mm stark ist, ist die damit erzielte Befestigung immer noch nicht sonderlich stabil und auch nicht ganz eindeutig. Der Antrieb wird damit kaum jemals wirklich gerade stehen. Er ist entweder leicht nach außen oder innen gekippt. Ferner ist für die Zahnräder von Bedeutung, dass er minimal zu weit vorne oder hinten montierbar ist! Darauf gehe weiter unten noch ein.
Es bleibt zunächst festzuhalten, dass das Fahrwerk im Laufe der längerjährigen Produktion immer wieder leichte Verbesserungen erhalten hatte, so z.B. die weiter oben beschriebenen Messingröhrchen bei den angetriebenen Achsen, die das Fahrwerk insgesamt deutlich verwindungsfester gemacht hatten. Bei der Befestigung des Antriebes hatte es jedoch zumindest bis zum vorliegenden Adler keinerlei Verbesserungen gegeben. Die konstruktiv problematische Befestigung hält den bei dem Antrieb wirkenden Kräften dauerhaft stand, wenn die beiden Schrauben einmal in der richtigen Position festgezogen wurden. Für eine professionelle Serienproduktion wäre jedoch eine derartige Verbindung zweier Baugruppen des Antriebsstranges undenkbar!
Zum Vergleich sieht man auf folgendem Bild die völlig übereinstimmende Befestigungsart bei Louis' deutlich älterem Adler:
Bild 7
Die Bezeichnungen sind die gleichen wie in Bild 6.
Nachfolgend benutze ich erneut die bereits verwendete Seitenansicht des von mir untersuchten Adlers, und zwar nochmals anders beschriftet. Diesmal "dreht" es sich im wahrsten Sinne des Wortes um die Zahnräder:
Im nachstehenden Bild 8 sieht man bei A die Ankerwelle des Motors. Das zugehörige Ritzel treibt den größeren Umfang des Doppelzahnrades B an. Der kleinere Teil dieses Doppelzahnrades treibt nun das Einfachzahnrad C an, von welchem nur ein paar Zähne sichtbar sind. (Ich habe Markierungslinien auf die sichtbaren Zähne sowie auf den Lagerpunkt gerichtet.) Die Elemente A bis C sind fester Bestandteil des originalen 800er Antriebes. Zur Vorderachse hin folgen dem Zahnrad C noch die Zwischenzahnräder D1 und E1. E1 treibt schließlich das Achszahnrad F1 an. Zur Hinterachse hin sind es analog dazu D2, E2 und F2.
Der gesamte Antriebsstrang hat mit dem einzigen Doppelzahnrad (B) nur insgesamt 2 Übersetzungsstufen zum Langsameren hin. Die beiden Übersetzungsstufen sind zum einen das Verhältnis der Zahnzahl des Ankerritzels A zum größeren Umfang von B und zum anderen das Verhältnis der Zahnzahl des kleineren Umfanges von B zu F1 bzw. F2. Jeder, der in Antriebstechnik versiert ist, wird sofort erkennen, was dem Laien nicht leicht ersichtlich sein dürfte: Die Zahnzahl aller Zwischenzahnräder C, D1, D2, E1 und E2 ist völlig beliebig. Die letztgenannten Zahnräder haben auf die Übersetzung des Gesamtantriebes schlicht gar keinen Einfluss! Damit erübrigen sich auch alle Diskussionen über Getriebeübersetzungen, denn A und B sind durch den 800er Antrieb fest vorgegeben und bei F1 bzw. F2 ist keine große Variabilität möglich, weil der Durchmesser der Antriebsräder ohnehin schon klein ist. Man wird die Zahnzahl und damit den Durchmesser für die Achszahnräder ganz einfach so groß wie möglich wählen! Da das Gesamtgetriebe 2 Übersetzungsstufen hat, ist die Übersetzung zum Langsamen hier nicht sonderlich stark. Der Adler ist damit bei der für den Motor höchstzulässigen Spannung von 16V mit recht sportlicher Geschwindigkeit unterwegs! (Zum Vergleich hat z.B. das H0 Modell 3021 von Märklin 2 Doppelzahnräder und damit 3 Übersetzungsstufen zum Langsamen.)
Bild 8
Wie bereits gesagt, sind Ankerritzel A, Doppelzahnrad B und Zahnrad C feste Bestandteile des originalen 800er Antriebes. Zahnrad D2 nimmt eine Sonderstellung ein. Es wurde nachträglich und zusätzlich mittels Bundschraube auf dem 800er Gussblock montiert. Die Zwischenzahnräder D1, E1 und E2 sind hingegen mit Bundschrauben auf der Fahrwerksplatine montiert und die Achszahnräder F1 und F2 werden ohnehin durch das Fahrwerk geführt. Für die letztgenannten 5 Zahnräder ist festzustellen, dass sie sehr ordentlich und sauber montiert sind. Sie greifen weder zu wenig noch zu stark ineinander. Außerdem sind sie alle schön gerade ausgerichtet. Bei D1, E1 und E2 kommen zusätzlich dünne Beilegscheiben zum Einsatz, um das axiale Spiel auf den Bundschrauben zu minimieren.
Wegen der bei Bild 6 erläuterten, etwas problematischen Montageart des 800er Antriebes, kann dieser minimal zu weit vorne oder hinten gegenüber dem Rest des Antriebsstranges befestigt werden. An den mit gelbem Pfeil (vorne) bzw. violettem Pfeil (hinten) markierten Stellen können daher Zahnräder zu stark oder zu schwach ineinandergreifen. Darauf muss bei der Montage des 800er Antriebes unbedingt geachtet werden! Ganz zu Anfang dieses Fahrwerksbeitrages hatte ich erwähnt, dass es bei dem untersuchten Adler zu gelegentlichen Getriebeklemmern kam. Ohne weiter zu zerlegen, war nur feststellbar, dass es sich dabei immer um das dann blockierende Zwischenzahnrad D2 handelte. Man hätte nach den vorstehenden Ausführungen nun erwartet, dass der Klemmer an der Stelle mit dem violetten Pfeil entstünde. Das war aber keineswegs der Fall. Vielmehr war ohne weiteres Zerlegen nur erkennbar, dass D2 sich im Falle eines Klemmers nicht mehr frei gegen die Fahrwerksplatine bewegen konnte und dass außerdem Zahnrad C an dem Klemmer beteiligt war. Damit wurde eine weitere Zerlegung des Antriebs erforderlich.
Alle dem 800er Antrieb im Antriebsstrang folgenden Zahnräder müssen das von Märklin verwendete Modul von 0,4 fortführen und stammen auch von Märklin. Die Zwischenzahnräder D1, D2, E1 und E2 sind alle gleich. Klaus gab mir die Information, dass dieser Zahnradtyp z.B. bei der Märklin H0 Lok 3047 verwendet wurde. Die Zahnräder werden dort als gegenüber liegendes Paar im Knickfahrwerk eingesetzt. In die auffälligen 2 Bohrungen der beiden Zahnräder wird dort für eine kardanische Kraftübertragung ein H-förmiges Zwischenstück eingefügt. Damit ist die Märklin-Ersatzteilnummer leicht mit 205970 bestimmbar. Das Zahnrad ist mit Z33 bezeichnet und hat damit 33 Zähne. Die Zahnräder auf den Antriebsachsen (F1, F2) haben - unter Vorbehalt ! - die Nummer 207560. (Zu dem Vorbehalt siehe ggf. die Nachbemerkung ganz unten in diesem Beitrag.) Die genannten 2 Zahnradtypen sind zwar werksseitig ausverkauft, können aber weiterhin von diversen Händlern als gebrauchte, z.T. aber auch noch als neue Ersatzteile bezogen werden.
Bevor ich im nächsten Beitrag auf die weitere Zerlegung des Fahrwerkes eingehe, möchte ich noch ein letztes Mal die vollständig montierte Fahrwerksansicht bemühen, wobei nochmals andere Pfeile angebracht sind:
Bild 9
Bei dem längeren hellblauen Pfeil sollte offenbar eine Aussparung geschaffen werden, um beim Durchfahren des 8er Kreises eine Kollision des Mittelrades zu vermeiden. Hier hätte aber recht wenig genügt. Stattdessen sieht man grobe Bearbeitungshiebe, die ich mit den hellblauen Pfeilen markiert habe. Ganz kurz vor der Beschädigung des Ankerlagers wurde dann Schluss gemacht. Ähnlich wie bei dem Fahrtrichtungsumschalter dachte ich auch hier zunächst an das Werk irgendeines Vorbesitzers, jedoch nur so lange, bis ich bei der weiteren Zerlegung auf ähnliche Bearbeitungsspuren stieß!
Viele Grüße
Thomas
Nachbemerkung zum Textteil von Bild 8: Ich habe den Adler zu diesem Zeitpunkt bereits wieder abgegeben, kann also die Achszahnräder F1 bzw. F2 nicht mehr direkt bestimmen. Ich weiß aber, dass der äußere Durchmesser dieser Zahnräder knapp dem Durchmesser der Laufflächen der beiden angetriebenen Achsen (22mm) entsprach. Bei Märklin habe ich nun Zahnräder des Typs Z42 (42 Zähne) und Z48 (48 Zähne) finden können. Z42 (Artikel 205030) hat einen Außendurchmesser von ca. 17,5mm und ist damit zu klein. Z48 (Artikel 207560) hat einen Außendurchmesser von ca. 20mm und müsste damit das gesuchte Zahnrad sein. Es wurde z.B. im Loktyp 3011 eingesetzt. Wer auf das exakte Zahnrad angewiesen ist, sollte zuvor jedoch lieber die Zähne abzählen.