Joha, ich versteh ja was Du meinst, aber ich habe -so für mich- nicht das Gefühl, dass die Lok "fertig" ist, da ist im Hinterkopf immer ein Gedanke á la "Naja sie läuft, aber richtig ist das nicht". Mittlerweile glaube ich auch, dass es ein Fehler war, dass Thema "öffentlich" zu erörtern. Anhand von Bildern und mit meinen wilden Beschreibungen kann man keine belastbare Idee bilden, verstehe ich. Zudem habe ich nur die Lok und mir fehlt die Erfahrung, eine Art "interne Datenbank" von vergleichbaren Setups sowieso. Ich möchte es Maschinenbau-technisch lösen. Du schreibst 30m Laufweg, ich habe, vorallem in Udo´s Betrag über seine Stromlinienlokomotive, den Wert 40m Laufweg gefunden. Da ist mein Ansatz: sagen wir 35m als Ziel, die Gesamtübersetztung der Lok ist ermittelbar, die Antriebsräder kann man vermessen. Mit den Grössen und einer brauchbar bestückten Formelsammlung kann man sich schon Elementare Kenngrössen ausrechnen. Aber ich habe den Verdacht, dass ist eher etwas für das stille Offline-Kämmerlein. Vorschlag zur Güte, ich baue die Lok zusammen, kümmere mich um meine Bestellung der Merkursachen und dann gibt es ein paar schöne Bilder der Lok auf dem Gleis. Die Sache mit dem Federspeicher lasse ich mal aussen vor, da spricht wohl der Modellbauer in mir zu laut. Früher oder später habe ich darauf schon eine Antwort, aus der Nummer komme ich nicht mehr heraus.
Oder 15, auch gut. Dann führt sie eben nur 13,50 m mit der um 10% gekürzten Feder. Ist ja nun wirklich egal für so ein Teil. Wir reden ja nicht über eine FE mit Doppeluhrwerk.
so einfach wie Joha das schreibt, ist das nicht. Wenn ein Teil der Feder fehlt wie hier 10 %, fährt die Lok nicht entsprechend weniger, sondern noch weniger, denn so ein Uhrwerk wird genau berechnet und da fehlt entsprechend dem Durchmesser der um 10 % reduzierten Feder mehr Spannung als 10 %.
Die Uhrwerkskunst ist eine fantastische Kunst. Das schreibe ich nun nicht wegen dem Felix, sondern das ist immer ein Meisterwerk von dem, der so ein Uhrwerk konstruiert hat. Bei all den Eisenbahnherstellern gab es Ingenieure für diese Uhrmacherkunst, und was die manchmal geschaffen haben, das ist so unglaublich, dass man es kaum fassen kann.
Zur Laufleistung: Angaben der Hersteller zur Laufleistung von Uhrwerkloks (sofern sie diese überhaupt mal angegegebn haben) basieren immer auf eine gerade Strecke, absolut sauber geputzt und bei der richtigen Außentemperatur. Da hat sich bis heute in Bezug auf die Automobilindustrie nicht viel geändert. Kraus beispielsweise nennt bei einer Lok 55 m. Wie schon geschrieben: Gerade Strecke. Wenn man aber auf der Anlage gute und saubere Gleise nimmt, dann erreicht man trotz der Kurven bei gutem Ölen der Achsenden (aber nicht der Zahnräder) und bei nicht ausgeschlagenen Lagern auch solche Laufleistungen. Siehe hier:
Die Uhrwerk-Loks von Kraus haben in der Regel eine hohe Laufleistung von 45 bis 55 m, Laufdauer etwa 50 bis 60 Sekunden. Wenn man nun denkt, das ist toll - es geht noch besser. In einer Restekiste lag ein kleines Uhrwerk für so eine Kirmesautobahn wohl aus Nürnberger Produktion. Und dieses winzige Uhrwerk läuft tatsächlich 3,5 Minuten lang. Noch länger geht es mit diesem Uhrwerk, das ab Beitrag #46 beschrieben wird:
Danke für Eure Einlassungen, dass hilft mir immer weiter, ein Bild von den Gesamtverhältnissen zu machen. Die Sache hört ja nicht bei meiner Lok auf, mich zu interessieren. Genau solche Videos habe ich mir einige Angesehen, Udo, da war ich fleissig am Zeitnehmen wenn ich mir wenigstens halbwegs sicher war, das nicht geschnitten wurde. In gewisser weise hat Joha schon recht, ich will das Rad nicht neu erfinden und keine Lorbeeren ernten, aber irgendwo habe ich auch den Anspruch eine Sache "richtig" zu machen, sonst kann man es auch bleiben lassen. Die Dimension einer Uhrwerkfeder zu verändern ist halt immer so eine Sache, oft schön Gedacht, im Grunde aber immer -verschlimmbessert. Wenn ich sie kürze verändere ich auch das Drehmoment, das kann dann ziemlich schnell das Werk ruinieren. Das ist sicherlich bei meiner Feder nicht das grosse Thema, die geht sowieso schon ziemlich relaxed an die Arbeit. Sie war vorher 171cm lang und ist jetzt auf 150cm geschrumpft (12 x 0,495mm Klinge). Ablaufzeit der Feder ohne Last: 58- 60 Sekunden, wieviel davon netto auf der Schiene nutzbar bleiben, kann ich nicht beurteilen (mehr als 40s bestimmt nicht). Wie schon gesagt, irgendwann habe ich eine Antwort (und hoffentlich nicht die Wohnung voller Lok´s...), jetzt schaue ich erstmal was eine Billerbahn ist, nie gehört.
Soweit ich hier schnell nachgesehen habe ist das Drehmoment einer Spiralfeder nicht von der Federlänge abhängig sondern vom Durchmesser (Biegeradius) der gewickelten Feder und natürlich von Breite, Dicke usw. Insofern ist sicher ein Längenverlust von 10 % meßbar, aber praktisch wohl zu vernachlässigen. http://www.tedata.com/2153.0.html
Joha, was du immer wieder findest ! Sehr interessant. Wie ich schon schrieb - das ist eine Meisterleistung, so ein Uhrwerk zu bauen.
Was ich noch nicht weiß, ist etwas, was Felix schon angedeutet hat, aber noch nicht beschrieben hat: Ein Loch in ein Federblech zu bringen. Schleifen ginge, Lasern auch, aber verbunden mit Hitze. Felix schrieb, ich finde es nicht mehr, von Einschlagen des Loches ? Ist das ein Gerät, in das das Federende kompakt einspannt wird, und dann wird mit einem passgenauen Dorn mit Wucht ein Loch geschlagen ? Könnte ich mir so vorstellen. Oder wie geht das ?
Solche Löcher (zwei nebeneinander) sind wichtig bei nicht ausgeglühten Federenden, die mit Hilfe eines breiteren Federbleches miteinander verbunden (vernietet) werden wie diese sieben Federn in diesem in England vorgestellten amerikanischen Hochleistungsuhrwerk.
Ja, es gibt dafür ein Spezialwerkzeug. Bei Uhrmachern gibt es für alles ein Spezialwerkzeug.
In diesem Fall nutzt man dafür ein Universalwerkzeug, die sogenannte Treib- Niet Maschine.
Und Udo, in nicht ausgeglühte Federenden kriegt man zum einen kein Loch hinein, da sie dann entweder zu hart sind oder reißen, bzw platzen. Zum anderen würde das nicht ausgeglühte Federende die Belastung niemals aushalten. Beide Federenden müssen immer ausgeglüht sein, ab Loch, Endschlaufe, Federhaken, Federzaum, Joch, Schleppfeder, oder was auch immer.
Gruß,
Felix
"Das Land steckt in einer Krise, Johnny!" "Wir latschen von einer Krise in die nächste..."
Vllt kommt ja mal der Tag, an dem ich zwei oder noch mehr Uhrwerke über die Federn verbinde. Würde mich schon reizen, dürfte aber nicht einfach werden. Der Erbauer des Superuhrwerks hatte ja auch Probleme an den Stellen, an dem er zwei Federn verbunden hatte, nämlich Federbruch oder so etwas. Das muss man mal austesten, wie man ein Verbindungsblech an den beiden Federenden anbringt. Das Verbindungsblech, vllt Federmessingblech, muss ja auch elastisch sein, weil es sich beim Aufziehen und beim Ablaufen unterschiedlich krümmt.
Aber im Moment habe ich diverse andere Baustellen. Obiges kommt dann mal später.
# Daniel: Hast du mal meinen Vorschlag # 67 des einzubauenden Gewindestiftes näher ins Auge gefasst ? Du kannst ja ein Gewindeloch bohren und eine Schraube einsetzen und danach sehen, wie sich die Feder auf diesem Stift absetzt oder eben auch nicht, denn Federn verhalten sich zumindest bei der Eisenbahn beim Ablauf oft anders als man denkt. Das Loch in der Platine stört ja nicht, auch wenn es nicht klappen sollte.
Joha, da hast Du ja was ausgegraben, wie hast Du dir das zusammengerechnet? n0 für n1 und Dh geschätzt? In der ganzen Gleichung hast Du doch ein Federhaus zuviel? Ich kann Dir das leider auch nicht exakt vorrechnen, frag da mal lieber einen Uhrmacher, ich bin Masch.bauer, Aber Grundsätzlich ist das equivalent zur Federkonstante also D=(E*A)/l0. Und das Ganze musst Du ja noch durch den "Hebel" Federrad bringen, der "Antrieb" ist ja unten im Federkern.
Udo, na klar, ich habe jede Variante durchdacht. Das Problem ist der Platz, unten ist ein riesen Loch von der Nase, die ja aus der Platine kommt, dann kommt schon die Welle des ersten Triebs und dann ist auch schon Schluss, dann kommt die obere Abkantung. Da ist nirgendwo genug "Fleisch". Ich bin der Meinung, mit der zurecht gebogenen Nase, ist das so, wie es geplant war, die Feder berührt den Trieb ja nicht mehr. In ganz großer Not, könnte man evtl. ein Stück Messing J-förmig biegen und die Nase damit "auffüttern". Da bin ich ein wenig neidisch auf die beiden Triebwerke Deiner BR ähh, naja Deiner Stromlinienlok, da drüber noch einen Pfeiler zu haben, ist eine clevere Idee, dass muss man wirklich mal sagen. Die BUB-Feder drückt auch schön gegen die Rückwand des Kessels und hat mir das Führerhaus verzogen... Ist das bei Deinen BUB´s genauso?
ich habe da mal eine an sich blöde Vermutung: Ist die Feder von der richtigen Seite eingezogen worden ? Ich weiß, dass BING in einer Anleitung diesbezüglich darauf aufmerksam gemacht hat, dass man sich vor dem Federtausch die Richtung merken sollte, in der die Feder ausgebaut wird. Dementsprechend muss die neue Feder entgegengesetzt der Ausbaurichtung wieder eingebaut werden. BING würde darauf nicht besonders hinweisen, wenn dieses Problem vorher nicht schon etliche Male aufgetreten wäre.
Ich würde mal sagen, dass bei meinen BUB-Loks die Federn beim abgelaufenen Zustand nicht gegen die Kesseloberseite drücken, sonst hätte ich schon früher etwas dagegen unternommen. Ich weiß allerdings auch nicht mehr, wieviel Meter die Loks laufen. Die mit der Geschwindigkeitsregulierung wenig, obwohl das eine ganz neue Lok ist. Und an die Laufleistung der großen Lok kann ich mich nicht mehr erinnern. Ich werde sie mal nach Witten mitnehmen und dort in dem großen Oval laufen lassen. Dann weiß ich mehr.
Das kann aber eigentlich nur ein netter Hinweis von Bing gewesen sein, damit man sich nicht zweimal die Mühe machen muss (also sich nicht unnötig wundert). Sowohl das Gesperr als auch der Federhaken am Kern geben die Einbaurichtung vor. Das kannst Du dir wie eine Ratsche vorstellen, wenn Du eine Schraube festziehen willst und die Ratsche ist auf die falsche Richtung eingestellt, wird das nichts. Wenn Du die Feder gedreht einbaust, bleibt ja die Richtung des Gesperrs trotzdem gleich und wirkt damit falsch.
Gegen die Kesseloberseite drückt bei mir die Feder auf jeden Fall, da kann man auch nichts dagegen machen, da ist schlicht nichts, was die Feder einzwängt. Das dumme ist halt, dass sie auch gegen die Rückwand (also im Führerhaus quasi das cockpit) drückt und dieses verschiebt, daran hängt aber das Führerhaus und das stellt sich auf wie ein Heckspoiler (übertrieben gesprochen). Ich war so froh, dass alles schön gerade war, einmal, aufgezogen, alles für die Katz... Wenn Sie nicht so weit laufen, dann ist mir das auch egal, mir muss die Lok gefallen und das tut sie. Wenn Du Deine Lok´s mal testen solltest, kannst Du das Ergebnis vielleicht mitteilen, das würde mich interessieren.
Manchmal dauert es etwas länger, aber wenn ich schon nicht schnell bin, dann doch wenigstens beharrlich. Also präsentiere ich nicht ohne stolz meine BUB 4720 R:
Komplett mit Betriebswerkzeug, im Tender habe ich eine extra Einlage mit Kohle angefertigt, da mir das serienmässige Kohleimitat überhaupt nicht gefiel, Neodym sei dank, ist sie fest und lösbar zugleich.
Damit ist die Lok bereit für Einsätze mit D-Zug Wagen für schnelle Eilzüge (mehr Waggons habe ich noch nicht):
Oder für Fahrten vor wichtigen Güterzügen. OK, da habe ich erst einen Waggon, aber das muss ja nicht so bleiben. Da möchte ich mir sowieso einen Wunschzug bauen.
Eigentlich wollte ich noch mein erstes selbstgebautes Zubehör mit dazustellen, mit dem Material Blech muss ich erst noch warm werden, dass ist noch nicht meine Welt. Ich bin einfach nicht zufrieden mit dem, was ich baue.
Ich bin eigentlich ganz zufrieden, aus der Lok, die bei mir ankam, ist eine ganz passable KB 4720 geworden, finde ich. Mir gefällt sie, und ich hätte gerne zwei. Für mich war das völlig neu und im Grunde ist es das immer noch. Der ganze geschichtliche Aspekt z.B., den hatte ich weder bedacht, noch erwartet in der Tiefe und Breite. Da ich auch mitbekommen habe, dass das nicht immer allen recht ist und das Thema Originalität hoch angesetzt ist und ich als Fummler etwas aus dem Rahmen falle. Sorry, aber man kann auch nicht immer alle bespassen, und den Lauf der Menschheit habe ich mit der Bub-lok bestimmt nicht verändert. Dafür gibt es hier im Forum jetzt Bilder einer KB 4720, ist ja auch schon mal etwas. Ganz herzlich bedanken möchte ich mich bei all denen, die mir hier in diesem Beitrag geantwortet haben, um mir etwas zu erklären, mir die Richtung zu zeigen oder um mich wieder auf die Spur zu bringen, danke,ich weiss das zu schätzen! Bei der zweiten Lok wird das schon geschmeidiger ablaufen, eine gewisse Lernkurve habe ich.
Bevor hier der Überschwang auch noch überhand nimmt, reiche ich ein paar technische Daten nach. Ich habe mir vor einiger Zeit eine Kiste mit alten Gleisen, Weichen usw. aller Marken, die ich kenne und die ich nicht kenne gekauft. Aus den Märklin-gleisen habe ich ein Testoval von 3,56m länge zusammengesteckt. Das ist bei weitem nicht optimal, ich hatte noch keine Zeit mich um die Schienen zu kümmern, aber für einen ersten Versuch reicht es.
Auf Geschwindigkeitsstufe 5 fährt die Lok ziemlich genau 5 Runden solo, also 17,5m. Auf Stufe 4 sind es 5,5 Runden, Stufe 3 ist das Maximum mit ca. 6,3 Runden. die schnellste Runde habe ich da mit 5,5 Sekunden gemessen. Wenn ich den Geschwindigkeitsregler noch weiter zurückstelle, produziere ich Zugunglücke. Zusammen mit meinem D-Zug bleiben davon aber zur Zeit nur noch maximal 3,5 bis nicht ganz 4 Runden übrig, aber die sind faszinierend anzuschauen. Insgesamt läuft es geschmeidiger, als ich es mir vorgestellt habe, Die Geräuschkulisse ist allerdings eine andere, als früher in Spur TT.
Ich drehe jetzt noch ein paar Testrunden, einen schönen Adventssonntag, Daniel
Hallo Daniel, von meiner seitens Lob und Anerkennung! Viele hätten die Lok in die Kiste oder gar Tonne gehauen. Du hast viel Mühe und Arbeit investiert und sie ins Leben geholt. Dabei wiederum viel gelernt - und jetzt viel Freude, oder? Also daher "Chapeau !"