Schnellkupplung: alte Spur 0, Märklin

#1 von alteeisenbahn , 27.07.2009 22:32

Hallo,

habe grade das klitzekleine Problem, dass ich mir nicht erklären kann, warum Märklin bei der alten Spur 0 an der später eingeführten Schnellkupplung auf einer (female) Seite in der gebogenen Rundung so viele kleine Zacken drin hat.

Klar ist das Blech doppelt, und gepfalzt, und rund, aber das ginge technisch auch ohne die Zacken. Auf der anderen Seite (male) isses ja auch nicht doppelt gepfalzt, ist auch stabil und hat somit null Zacken..

Komisch oder ja?

Sieht schön BÖSE aus!


Quelle: http://www.alte-spur-0.de/maerklin/wagen...schnellkupplung

Beste Grüße
Peter


 
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RE: Schnellkupplung: alte Spur 0, Märklin

#2 von Merl800 , 28.07.2009 01:24

Moin!

Die Zacken sehen schon ein bisserl benutzt aus. Wie liegt denn der Kupplungshaken auf der gezackten Seite an?

Greets!

Merl

PS: Ne schöne Seite hast Du da.


Eile mit Weile, denn zwei Steine auf dem Dach sind besser als Einer im Fenster.


 
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Haken

#3 von alteeisenbahn , 28.07.2009 10:54

hi,
danke für's Lob!

Der Haken schnappt rüber, nix weiter. Er ist in alle Richtungen beweglich, also nix Führung oder so...

Entriegelt wird der Haken durch hochheben.



Beste Grüße

Peter


 
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RE: Schnellkupplung: alte Spur 0, Märklin

#4 von Gelöschtes Mitglied , 28.07.2009 11:57

Hallo,
im ersten Märklin-Katalog, in dem die automatische Kupplung auftaucht (1933/34), ist das Blech eindeutig gezahnt, und das glatte Blech dahinter fehlt. In den späteren Katalogen (hier beispielhaft 1936/37) ist das Blech offensichtlich einfach und glatt. Ab 1938/39 gibt es dann keine automatischen Kupplungen in den Katalogen mehr.
Möglicherweise hat sich die Zahnung im Betrieb nicht bewährt, war vielleicht anfangs für den geschobenen Zug gedacht. Damit sich ein Sinn ergibt, müsste der Kupplungshaken allerdings mit einer Nase versehen sein, die auf den Katalogdarstellungen aber nicht auftaucht. Vielleicht hat einer der Leser ein solches frühes Beispiel in seiner Sammlung.

1933/34

1936/37

Gruß, elaphos



Bild von unten

#5 von alteeisenbahn , 28.07.2009 13:13

Hallo,

ich hab nochmal ein Foto von unten mit der serienmäßigen Automatikkupplung in die Wiki gebaut.


Quelle: http://www.alte-spur-0.de/maerklin/wagen...lane#unterseite

Die Zahnung ist ja nur bei den femalen Seiten da, ob nun bewährt oder nicht, aber warum?

Die Zahnung ist ja auch prima bei dem Nachrüstsatz mit zusätzlicher Verschraubung zu erkennen...

Auch im 1932er Katalog sind schon die gleichen Bilder drin... Überall Zähne bei der femalen Seite.



Beste Grüße
Peter


 
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RE: Schnellkupplung: alte Spur 0, Märklin

#6 von Georg , 28.07.2009 14:26

Hallo zusammen,

möglicherweise dient die Zähnung dazu, daß beim Ankuppeln der seitenbewegliche, nur durch die Feder gerade gehaltene Kupplungshaken nicht zur Seite ausweichen kann. Besonders beim Ankuppeln von in Kurven stehenden Fahrzeugen dürfte der Kupplungshaken die Neigung haben, zur Seite ausweichen. Beim Zusammenkuppeln gleitet der Kupplunghaken nun in einer der Kerben hoch und kann nicht zur Seite ausweichen.

Zm besseren Verständnis der Leser, die in der Materie nicht so drin sind: die von elaphos gezeigte Kupplung 1760G ist zum Umrüsten alter Wagen gedacht, damit sie mit Wagen mit der automatischen Kupplung kuppeln können. Diese Nachrüstkupplung erlaubt aber nur das automatische Kuppeln. Weil der quer über die ganze Wagenbreite gehende Entkupplungsdraht fehlt, ist ein Entkuppeln mit dem Entkupplungsgleis 3620EK nicht möglich.

Der Vollständigkeit hier noch ein Bild, auf dem man auch das Entkupplungsgleis sieht:

http://www.lankes-auktionen.com/aukimage...91/e0212020.jpg

Die Entkupplungsvorrichtung befindet sich neben dem Gleis. Der lange Bügel am Gleis löst den Hebel am Wagen aus, der auf diesem Bild unten heraushängt:



Aber der Hebel dieses Wagens ist zu kurz, so funktioniert das nicht. Für eine einwandfreie Funktion müßte der seitlich (auf dem Bild unten) heraus schauende (im Bild nach oben zeigende) Hebel länger sein und eine waagerechte Fortsetzung haben, die über den Entkupplungsbügel am Gleis gleitet. Möglicherweise hat der Vorbesitzer aus irgendeinem Grund etwas vom Hebel, der die Wagenkupplung anhebt, abgeschnitten.

Die Entkupplung funktioniert nur bei geschobenen Zug und in einer Fahrtrichtung. Der Wagen ohne Haken schiebt den Wagen mit Haken. Der Auslösebügel unter dem Kupplungshaken stößt gegen den hochgeklappten Teil der Entkupplungsschiene. Der Bügel dreht sich und hebt den Kupplungshaken hoch. Nun muß die Lok die Fahrtrichtung wechseln, dann bleibt der Wagen mit der angehobenen Kupplung auf dem Entkupplungsgleis stehen. Da funktionieren heutige Entkupplungsgleise doch besser, kein Wunder, daß das in der Versenkung verschwand.

Viele Grüße Georg


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klingt plausibel

#7 von alteeisenbahn , 28.07.2009 17:01

Hallo Georg,

danke!

... "daß beim Ankuppeln der seitenbewegliche, nur durch die Feder gerade gehaltene Kupplungshaken nicht zur Seite ausweichen kann. Besonders beim Ankuppeln von in Kurven stehenden Fahrzeugen dürfte der Kupplungshaken die Neigung haben, zur Seite ausweichen. Beim Zusammenkuppeln gleitet der Kupplunghaken nun in einer der Kerben hoch und kann nicht zur Seite ausweichen. "

...ja, so möchte ichs in die wiki übernehmen,
darf ich?

...was soll ich als Quelle drunterschreiben?


----------------------------

Quellen:

Mit freundlicher Unterstützung: Georg ???

------------------------------------------

noch ne Frage; wo war da ein Draht?

...quer über die ganze Wagenbreite gehende Entkupplungsdraht fehlt, ist ein Entkuppeln mit dem Entkupplungsgleis 3620EK nicht möglich. ...

Hast Du da Material? Das hab ich noch nicht gesehen.
Ja, und der Bügel zum Entkuppeln scheint abgekniffen, der hat mal jemand gestört

Dank und
Beste Grüße
Peter


 
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RE: Schnellkupplung: alte Spur 0, Märklin

#8 von Georg , 28.07.2009 19:06

Hallo Peter

Zitat von alteeisenbahn
Hallo Georg,

danke!

... "daß beim Ankuppeln der seitenbewegliche, nur durch die Feder gerade gehaltene Kupplungshaken nicht zur Seite ausweichen kann. Besonders beim Ankuppeln von in Kurven stehenden Fahrzeugen dürfte der Kupplungshaken die Neigung haben, zur Seite ausweichen. Beim Zusammenkuppeln gleitet der Kupplunghaken nun in einer der Kerben hoch und kann nicht zur Seite ausweichen. "

...ja, so möchte ichs in die wiki übernehmen,
darf ich?

...was soll ich als Quelle drunterschreiben?



Na, bei Wikipedia schmückt sich ja keiner mit dem Namen. Da brauchst Du nichts drunter zu schreiben. Außerhalb dieses Forums könnte damit doch niemand etwas anfangen. Aber es freut mich, daß mein Lösungsansatz Dir gefällt. Und wenn Du das überzeugend findest, dann dürfte das wohl die richtige Lösung sein.

Zitat von alteeisenbahn
noch ne Frage; wo war da ein Draht?

...quer über die ganze Wagenbreite gehende Entkupplungsdraht fehlt, ist ein Entkuppeln mit dem Entkupplungsgleis 3620EK nicht möglich. ...



Die Aussage bezieht sich auf das Nachrüstset 1750G, welche nur ja nur aus dem Kupplungsbügel 1760B und dem kombinierten Kupplungsbügel/-haken 1760H besteht. Das "Drunterrunter" des kombinierten Kupplungsbügel/-haken fehlt ja unter einem damit umgebauten Wagen. Deshalb ist ein automatisches Auskuppeln nicht möglich. Eben nur das Einkuppeln.

Zitat von alteeisenbahn

Ja, und der Bügel zum Entkuppeln scheint abgekniffen, der hat mal jemand gestört



Aus dem Bild geht das nicht sicher hervor. Möglicherweise ist beim Vorbesitzer der Wagen damit an einem Bahnsteig oder einer Brücke hängengeblieben. Oder der Vorbesitzer hat gar kein Entkupplungsgleis gehabt.

Wenn Dir noch ein zweiter Wagen mit dieser Kupplung zulaufen sollte, würde ich an Deiner Stelle die Stärke des abgekniffenen Auslösebügels messen und aus geeignetem Draht nachbauen. Notfalls läßt sich das Entkupplungsgleis auch nachbauen. (Übrigens: das Konvulut auf dem weiter oben in diesem Thread verlinkten Bild erbrachte 25 Euro.)

Hier siehst Du wie der abgekniffene Bügel in voller Länge aussehen muß.



Der Zeichner hat allerdings die Zähne am Kupplungsbügel 1760B auf der falschen Seite gezeichnet.

Viele Grüße Georg


Georg  
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das flutscht ja

#9 von alteeisenbahn , 28.07.2009 21:50

Hallo Georg,
danke für Deine Zeit mit mir, hier...!

Hab jetzt verstanden, dass der Draht doch ne "Stange" ist, ne gebogene. Das System war mir vertraut... ich dachte, da gabs noch nen Draht beim Nachrüstsatz von vorne nach hinten...
So wie' bei 'ner alten Straßenbahn für die Glocke... (na, das war ja innen...)
egal

ACH
:

...ich bin der mit: http://www.alte-spur-0.de

das ist auch ne Wiki, ne Dokuwiki, sieht aus wie Wikipedia, geht wie Wikipedia, is nicht Wikipedia!

Darum hätte ich gern Dich als Quelle!
siehe auf anderen Seiten auch z.B. gaaaanz unten:

http://www.alte-spur-0.de/maerklin/lokom...ot_1_frontlampe

Das ist nicht "rumschmücken", das ist Urheber-tum... und ich mag's halt sauber. Musst ja nicht mit Deinem Nachnamen, Kürzel, Initialen...

... gleich noch was: ist das viereckige, schwarze Teil, an dem die laaaange dünne Feder für den Haken dran ist ein Gewicht, damit es besser kuppelt, wenn der Hänger nicht beladen ist? An anderen Wagen des Typs is das nicht dran, die haben Normalokupplung.



Besten Dank und Gruß
Peter


 
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Re: das flutscht ja

#10 von Georg , 29.07.2009 00:02

Zitat von alteeisenbahn
Hab jetzt verstanden, dass der Draht doch ne "Stange" ist, ne gebogene. Das System war mir vertraut...


Was dem einen ein Draht ist, ist dem anderen eine Stange

Ich habe ich mir gedacht, daß Du das System kennst, aber nicht jeder, der hier liest, ist damit vertraut und daher kann man bei der Gelegenheit das System ruhig mal komplett behandeln.

Zitat von alteeisenbahn
...ich bin der mit: http://www.alte-spur-0.de
das ist auch ne Wiki, ne Dokuwiki, sieht aus wie Wikipedia, geht wie Wikipedia, is nicht Wikipedia! Darum hätte ich gern Dich als Quelle!


Das ist mir schon klar.

Zitat von alteeisenbahn
Das ist nicht "rumschmücken", das ist Urheber-tum... und ich mag's halt sauber. Musst ja nicht mit Deinem Nachnamen, Kürzel, Initialen...


Dann schreibe dahin mit Unterstützung von Georg. Da der Name häufig schon vergeben ist, habe ich in einigen anderen Modellbahnforen den Namen schon mal auf Georg H erweitert.

Zitat von alteeisenbahn
ist das viereckige, schwarze Teil, an dem die laaaange dünne Feder für den Haken dran ist ein Gewicht, damit es besser kuppelt, wenn der Hänger nicht beladen ist?


Meine Vermutungen sind:

Beim Kuppeln (abseits der Entkupplungsschiene) hat der Wagen durch das Gewicht ein größeres Beharrungsvermögen und rollt nicht gleich davon, wenn man langsam an den Kupplungshaken heran fährt.

Ich vermute aber mehr, daß das Gewicht wegen der seitlichen Entkupplungschiene vorhanden ist. Ich kann mir vorstellen, daß wenn man mit dem "Kupplungsauslöser" eines Wagens gegen die seitlich angeordnete Entkupplungschiene fährt, die Kupplung aber träge / schwergängig ist, daß ein zu leichter Wagen zur anderen Seite aus dem Gleis geworfen wird.

Viele Grüße Georg


Georg  
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