funktionierende Bremsen an Wagen Deines Betrachtungszeitraums sind mir nicht bekannt. In Spur 0 bin ich aber nicht sattelfest, vielleicht wissen andere mehr.
Bremse tauchte in einem anderen Zusammenhang bei Lokomotiven auf:
"Uhrwerk mit Bremse"
Gemeint ist dann wohl die Feststelleinrichtung, damit man die Lok in Ruhe aufziehen und aufgleisen kann, um dann erst die "Bremse"zu lösen und das Federwerk freizugeben. Bei manchen Fabrikaten war auch durch Funktionsgleise zu erreichen, dass der Zug (z.B. am Bahnsteig) anhalten - und wieder anfahren - konnte, wenn das Uhrwerk noch nicht ablaufen war.
Das Bild aus "Mirror" ist schon sehr "Stabilbaukasten"-verdächtig. Ist da ne Fliehkraftbremse zu sehen?
Ich meine: Warum gibts Bremsen im Modellbau nicht in Serie?
Hallo Peter,
Böser Fehler. STABILBAUKÄSTEN sind nur und ausschließlich von der Firma Walther, Berlin SO 36 hergestellt worden. Hier handelt es sich um den "Metallbaukasten Märklin" . Der Wagen gehört zu einem Schaustück "Schleifenbahn", heute sagt man Achterbahn. Es ist aber das einzige mir bekannte einigermaßen serienmäßige Märklin-Produkt mit geschwindigkeitsabhängiger Bremse. Die regulierten Uhrwerk-Loks mal ausgenommen. In der Tat funktioniert der Wagen genauso wie eine Uhrwerkregulierung.
Warum es keine Bremsen gibt? Weil man sie nicht braucht. Die Naturgesetze gelten in 1/32 oder 1/87 eben nicht in maßstabsgerechter Verkleinerung sondern genauso wie in der normalen Welt. Ein 1/1 ICE braucht einige Kilometer bis er aus Höchstgeschwindigkeit zum stehen kommt. Ein 1/87 ICE bräuchte maßstabsgerecht einige zig Meter, er braucht tatsächlich aber nur wenige cm, da sich die Naturgesetze eben nicht mitändern.
ja, das war aber mehr umgangssprachlich mit dem Stabilbaukasten, ikke aus Bärlin bin nun mal mit dem ufjewachsen...
Dennoch Dank für Deine Mühen...! Die Naturgesetze sind auch fein und klar, aber wenn alles so modellig ist, warum keine Bremsen...`... müssen ja nicht zischen, obwohl...
Die richtigen Symbole und Buchataben z.B. bei irgendwelchen Wagen müssen ja auch dran sein!
Ich will sagen, ich versteh's nicht, warum's nicht mal feine imitierte Bremsschläuche, Steckverbinder und so Zeug überhaupt nicht gibt...
Harmonikaverbindungen gibts ja auch, und Inneneinrichtung und so! Und ne Bremse, die auf nem Berg den Wagen hält, wäre doch geil!
ich frage mich gerade: wenn es eine Bremse gäbe, wie sollte die dann angezogen/gelöst werden? Immer Bremse an, wenn kein Strom da? Und was, wenn ich mein Material langsam ausrollen lassen will? Oder einen Wagen über den Ablaufberg schicke? Und was ist mit den "Zwischenbremsungen", die sich bei Kontaktproblemen ergäben?
Also: prinzipiell steuerbar ist eine Bremse erst mit Digital, da dann aber auch an einzelnen Wagen. Und Digital-Loks, die das Bremsen-Geräusch machen, soll es ja schon geben ...
Praktisch gebraucht wird die Bremse wohl nicht; bei Trafo-Aus stoppt das Material ja so schon unrealistisch plötzlich, so dass Digital hier für eine Brems-Verzögerung sorgt, sprich: beim Bremsen noch mal extra "Zwischengas" gibt. Und am Hang hält der stromlose Motor den ganzen Zug - wenn der Hang nicht so unrealistisch steil ist, dass ohnehin kein Fahrbetrieb drauf stattfinden könnte.
Hmmm...Bandbremschen mit nem kleinen Lederriemchen, der mit einem kleinen Stellmotörchen um das kleine Trömmelchen gezogen werden kann....
Heutzutage wird sowas wohl eher mit Piezo- Aktorik bewerkstelligt. Was in der Spur H0 die Türen öffnen, den Panto bewegen, oder den Kranaufbau drehen lassen kann, wird in der Spur 0 oder 1 sogar die Bremsen betätigen können?
Solch Mechanik, wie Fliehkraftbremsen verbraten schon recht viel Bauraum, siehe die Achterbahnabbildung von CCS. Der Rahmen für die Bremse geht schon über das Wagenkastenprofil heraus. Wahrscheinlich wegen Platzproblemen ist sowas nicht in Serie gegangen.
Trotzdem ein geniales Teil.
Greets!
Merlin
Eile mit Weile, denn zwei Steine auf dem Dach sind besser als Einer im Fenster.
Die einzige Waggonbremse die mir einfällt, ist der Bremswagen von Märklin um die Jahrhundertwende (ca. 1903).
mit einer Schaltschiene konnte eine Achse eines Güterwagens blockiert / entriegelt werden um den Reibungswiderstand des Zuges zu erhöhen / herabzusetzen.
Bild habe ich leider nicht, das Wägelchen ist aber in der Literatur (auch Schiffmankatalog) zu finden.
Der Wagen wurde in den Zug eingestellt und die Bremse konnte über die Schaltgleise "aktiviert" werden.
Die Bremsvorrichtungwurde meines Erachtens so konzipiert, dass über das Schaltgleis jeweils einer der beiden außen und um 90 Grad versetzt angebrachten Bremsflügel (sahen ähnlich aus wie die Flügel eines Aufziehschlüssels) erfasst wurde. Das Schaltgleis hatte deshalb an der mittleren Schwelle 2 außen angebrachte Schaltstifte (das ist auch so auf der Abbildung zu erkennen). Infolge der Drehung der Bremsflügel wurde ein auf der Achse befindliches viereckiges Blech wiederum bewegt, welches dann mit einer Federsperre in die jeweilige Position (Bremsen bzw. Lösen) gebracht wurde. Dabei muss die Feder auf die Achse gewirkt haben.
Das war damals schon eine sehr interessante Technik. Ich habe eine solche Bremsschiene bzw. einen solchen Wagen leider selber noch nicht im Original gesehen, evtl. Fotos wären schon toll.
Hallo, richtig funktionierende "fast originalgetreue" Radreifenbremsen gab es bei Märklin schon vor 1900. Das erste Foto zeigt eine frühere Ausführung aus den 1890er Jahren mit angezogener Bremse (vom Gleis auslösbar!), das zweite Foto eine etwas spätere Ausführung, auch noch vor 1900, mit gelöster Bremse.