"Eine Dampfmaschine mit elektrischer Beheizung als vollwertiges Lehrmittel". (Zitat Bing) Vor dem WW I scheint BING den Höhepunkt der Vielfalt seiner angebotenen Dampfmaschinenmodelle erreicht zu haben. Während alle Dampfmaschinen in den Fertigungszeiträumen von vor 1900 bis 1932 mit Flüssigkeitsspiritus beheizt werden, fällt ein Modell , nachgewiesen im Katalog von 1914 unter der Nummer140/154 auf Seite 378 ob seiner elektrischen Beheizung auf. Da es sich um ein seltenes Stück handeln dürfte und sich diese Art der „Befeuerung“ offensichtlich nicht durchgesetzt hat, soll dieses Maschinchen vorgestellt werden. Erwähnenswert ist auch die Steuerung, die, je nach Anwurfdrehrichtung des Schwungrades automatisch Vor- oder Rückwärtslauf einstellt. Zunächst der Katalogauszug:
Die Ansichten der Maschine: Die Stromentnahme erfolgt aus der Deckenlampenfassung, Speisepumpe mit Kessel-Speisung über Dreiwegehahn macht die Maschine interessant.
Die Heiz-Glühlampe ist mit der Fassung von unten in den Heizraum eingebracht und reicht, durch den Kessel geführt, in der Länge bis zum Kamin. Die Basisplatte, mittels Bajonettverschluss verriegelt, und mit einem Klavierhaken gesichert, kann nicht herausrutschen.
Die Birne ist noch i. O., erstaunlich nach 100 Jahren, und ist die besondere Ausführung einer Kohlenfadenbirne. Insgesamt 4, jeweils zweifädige Kohlenfäden biegen am oberen Ende, dem Scheitelpunkt des Fadenpaares, um. Dieser Scheitelpunkt ist an kleinen, eingeschmolzenen „Glashörnern“ aufgehängt.
Der Aufdruck auf dem vernickelten E 27-Sockel lautet:W Heizlampe 110 Volt 250 Watt. Die Stoffkabelisolierung ist in Takt, sodass, nach technischer Überprüfung des Systems, das Anlegen einer Spannung von 110 Volt gewagt wird.
Eine bullige Hitze wird spürbar. Um nicht die Kohlenfadenwendel zu gefährden, wird auf das Anheizen der Dampfmaschine verzichtet.
was es nicht alles gegeben hat ! Hast du deinen Puls gemessen, als du die Lampe angeschlossen hast und sie aufleuchtete ? Nach 100 Jahren ! Das muss doch wahnsinnig aufregend gewesen sein.
Vielleicht bekommst du irgendwo im Handel eine Lampe neuerer Bauart in ähnlichen Dimensionen, die du als Ersatz für einen Versuchsbetrieb einsetzen kannst.
Hallo! Naja, eine gewisse innere körperliche Spannung mit erhöhtem vegetativen Tonus und Adrenalinausschüttung konnte registriert werden. Zum Betrieb, es langt mir, dass die Maschine mit Pressluft gut läuft. Grüße, R.R.
Zusätzlich steigerst sich der Adrenalinpegel aber durch das Anklemmen von 110V über zwei Klemmen. War ja sicherlich nur kurzzeitig für den Testbetrieb .
Weiterhin viel Spaß
Viele Grüße Kai Koef2
Viele Grüße Kai Koef2
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H0: Märklin und Trix Express (TRE), Spur 0: Fleischmann (GFN)
danke fürs Zeigen, ich finde solch alte Elektrik immer sehr interesant. Ersatzlampen dieer Bauform wird es sicher nicht mehr geben. Diese hat sicher nur überlebt, weil vor dem Krieg irgendwann die Spannungsumstellung an ihr vorbeigeschlichen ist.
Liebe Grüße
Wolfgang
Liebe Grüße
Wolfgang
Unter solchen Umständen wie heute sind nicht notwendige Dinge zwingend notwendig.
Hallo riera Es gibt in Deutschland noch eine Dreimannmanufaktur (Dreifrauenmanufaktur) die Kohlenfadenlampen herstellt.Die können fast Alles.Die haben für einen Freund von mir der ein historisches Kleinwasserkraftwerk in einem Museum in Südtirol betreibt auch schon Sonderglühlampen hergestellt Mit einem Gruß Wolfgang
Herzlichen Dank für den freundlichen Hinweis, aber ich will es nicht auf die Spitze treiben, zumal ich in der Restaurationskiste noch so ein Bing Wrack liegen habe.
Die Heizspirale, in Schamott ähnlichem Material eingebettet, ist an mehreren Stellen durchgeschmolzen. Ein dicker Messingrundstab taucht in den beheizbaren Kegelstumpf ein, der Stab zieht durch den Kessel bis zum Kamin und kann so die Wärme an den Kessel abgeben. Aber auch der Kesselboden wird beheizt.
Glühdraht hab ich mir bereits gesichert von einem Föhn. Vielleicht gelingt eine Reparatur. Geht natürlich an den geltenden Sicherheitsbestimmungen vorbei. Aber wegen der brisanten, historischen Technik aus dem Spielzimmer der Jugend vor nicht ganz 100 Jahren, interessant Frohe Weihnachten, R.R.
Riera Ob das mit dem ollen Föhndraht geht glaube ich eher nicht.Man sollte versuchen die Reste des Orginaldrahtes zu analysieren: Länge,Durchmesser und Widerstand pro Meter. Dann läßt sich leicht die orginal Leistung der Heizpatrone errechnen. Widerstandsdraht gibts z. B. bei Conrad.Nur mit Mundschutz arbeiten,Isolierung ist garantiert aus Asbest(gab damal nichts anderes) Viel Erfolg Wolfgang PS1. Man kann auch mal im Netz suchen nach Heizpatronen. Man glaubt nicht,was es alles gibt. PS2. Wenn man dann ein neues dreiadriges Kabel verwendet und Grün Gelb an das Gehäuse anschließt,kann eigentlich nichts mehr passieren.