erstmalig will ich im Forum einen kleinen Beitrag hinsichtlich Eigenbaumodelle erstellen. Grundsätzlich möchte ich erwähnen, dass ich Modelle in Finescale und Scaleplate Stil baue. Es ist kein Widerspruch, wenn man eine Finescale-Anlage und eine Tinplate-Anlage baut und betreibt, denn letzendlich sind aus den Tin-plate-Spielzeugbahnen im Laufe der Zeit die heutigen Modellbahnen entstanden. Auf meiner Tinplate-Anlage verkehren unterschiedliche Fahrzeuge; meine Eigenbauten baue ich jedoch in Scaleplate Stil. Als Beispiel stelle ich hier meinen dreiteiligen Wittfeld-Triebwagen dar, der exakt im Maßstab 1 : 45 gebaut wurde.
Sollte dieser kleine Betrag Gefallen finden, könnte ich weitere Modelle vorstellen.
Winfried, und wie Dein Beitrag gefällt! Diese Arbeiten sind ein sehr guter Beitrag für Tinplate-Fahrer! Selbst Rostsammler stellen sich solche Sachen ins Regal. Also bitte weiter! Schöne Grüße aus Hessen Botho
Kannst Du mich mal aufklären, was du mit "Scaleplate Stil" meinst? Der Triebwagen ist eine feine Sache, zumal wenn er komplett selbst gebaut ist. Hast Du Maßskizzen gemacht? Daran hätte ich Interesse. Ich hab da nämlich auch so ein Projekt im Hinterkopf, aber in Spur 1 und will mir bei der Planung nicht so viel Mühe machen müssen.
Hier die entsprechenden Antworten zu den aufgeworfenen Fragen:
1. Scaleplate- Bahnen ordnen sich wie folgt in die Hirarchie von Miniaturbahnen ein: Tinplate-Bahnen - Scaleplate-Bahnen - Modellbahnen nach Norm (NEM und NMRA) - Finescale-Bahnen - pur-Bahnen Die Scaleplate-Bahnen sind somit verbesserte Tinplate Bahnen, die man wie folgt charakterisieren kann: - vorbildgerechtere und maßstabsgerechtere Bahnen (Länge, Breite und Höhe müssen genau im Maßstab 1 : 45 eingehalten werden, - die Achsanordnungen müssen exakt sein (z. B. asymmetrische Anordnung wie bei der P 8, der E 94 usw.), - Bahnen, die auf Tinplate-Gleisen bzw. Märklin-Modellgleisen laufen (möglichst 5,0 mm Profilhöhe), - Gleichstrom-Bahnen mit Mittelleiter, - heute werden teilweise diese Bahnen auch digitalisiert (s. Schweiz). Vorreiter fürdiese Scaleplate-Bahnen waren Henry Greenly, Bassett-Lowke (England) und Marescot und Fournreau (Frankreich). In den englischsprachigen Ländern werden diese Bahnen auch als "Coarescale" Bahnen bezeichnet.
2. Unterlagen zum Wittfeld-Triebwagen: - Eisenbahn-Journal, Sonderheft 3/2006: Akku-Triebwagen, - Preußen-Report Bd. 9, - diverse andere Literatur bzw. Fotos von Fa. Liliput und andere, Ich vergrößere stets die Zeichnung für den Maßstab 1 : 45 und danach wird gebaut; eine vollständige Komplettzeichnung habe ich nicht. Ansonsten verwende ich 1 : 45-Zeichnungen von Hettler; 1 : 43,5-Zeichnungen aus Eisenbahn-Journalen und HO-Baupläne aus "Modelleisenbahner"
Hinweis: würde man die Einzelachsen starr anordnen, würde der lange dreiteilige Triebwagen (79,6 cm LüP) den 12er Kreis nicht passieren können. Hier müssen kinimatische Kunstgriffe realisiert werden (s. 2-achsige Wagen der ungarische Firma PV).
Es hat sich ein kleiner Tippfehler eingeschlichen: es heißt Coarse Scale. Nur falls jemand mal das Wörterbuch wälzen will. "Coarse" heißt "grob, grobschlächtig", für den Modellbau interpretiere ich das so, daß der Massstab nicht so genau eingehalten wird, eben nur annähernd. Aber eben doch mehr als bei Tinplate. Für mich wäre eine Märklin HR xx/12920 typisch für Coarse Scale. Soviel ich weiß, werden die Erzeugnisse der Firma Ace-Trains in diese Kategorie eingeordnet. Übrigens, Winfried: Der Wittfeld-Triebwagen sieht super aus! Respekt!
Herzliche Grüße aus dem spätsommerlich sonnigen Südschwarzwald Karl