heute möchte ich einmal eine 1-D-2-Lok (Berkshire) vorstellen. In Wittenberg hatte ich im letzten Jahr ein sehr gutes D-Triebwerk käuflich erwerben können. Dieses Triebwerk ist ein kompletter Eigenbau; d. h. der letzte Radsatz des D-Triebwerkes ist nicht "angeschuht wie bei den Märklin-Triebwerken. Ansonsten sind Radstand und Raddurchmesser absolut identisch. Das Triebwerk ist auch 2 mm höher infolge eines größer gewählten Rotordurchmessers. Es begann die Suche nach einer entsprechenden Lok der Epoche II. Als Vorbild für den Bau wählte ich die österreichische Schnellzuglok der BR 214 (Baubeginn 1929) mit der für deutsche Verhältnisse unüblichen Radsatzanordnung 1-D-2. Die imposanten 2-Zylinder-Maschinen und ihre Dreizylindervariante (BR 114) waren seinerzeit die stärksten Dampfloks Europas (2940 PS) und die Loks mit den absolut längsten je gebauten Treibstangen in Europa (bis heute). Erreicht wurden Geschwindigkeiten von 155 km/h. Die einzelnen Loks unterscheiden sich durch unterschiedliche Tender, Domverkleidungen und Windleitbleche. Ich habe die Lok BR BR 12 013 ausgewählt. Mit dem Anschluß Österreichs an Deutschland 1938 wurden die Loks der Reihe 214 zur BR 12 umbenannt. Nach 1945 liefen die BR 12 bis 1955 in Wien für die damalige sowjetische Besatzungsmacht. Dies war erkennbar an der Anschift "CCCP" und das "T" vor der Betriebsnummer. Die Loks der BR 12 liefen in Deutschland bis nach Passau. Sie sollen auch in München und Nürnberg gesichtet worden sein; ein entsprechendes Bilddokument fehlt mir leider. Als wichtigste Bauunterlage diente eine Eisenbahn-Journal-Zeichnung im aßstab 1 : 45.
Nun habe ich das Triebwerk nach meinen Vorstellungen und Erfahrungen so geändert, dass der erste und der vierte Radsatz seitenverschiebbar wurden und das Triebwerk einen Kreisdurchmesser von 120 cm ohne Zwängungen durchfahren konnte, obwohl ich grundsätzlich einen Kreisdurchmesser von 191 cm habe. Dies war notwendig, weil die Abzweigradien meiner Weichen alle 60 cm betragen. Nach harten Probefahrten konnte der Bau der Lok BR 12 013 beginnen.
Grundsätzlich baue ich all meine Fahrzeuge aus Messing. Die Anordnung der Nieten erfolgt durch Einsetzen von richtigen Messingnieten (0,6 / 0,8 mm x 5,0 mm). Nachfolgendes Foto zeigt die Lok nach der Sandstrahlung.
Nach Zusammenbau der gesamten Lok erfolgte die zweite wichtige Probefahrt auf der gesamten Anlage, um entsprechende Störstellen zu finden bzw, beseitigen zu können. Nach positiver Probefahrt erfolgte nochmals die Zerlegung der Lok in all seine Einzelteile und dann die Reinigung und Farbgebung die Farbgebung. Nachfolgende Bilder zeigen die fertige Lok.
Die Lokomotive vermittelt einen imposanten Eindruck vor langen Schnellzügen; der hochgelegte Kessel ist u. a. ein typisches Merkmal der österreichischen Dampfloks.
Anmerkung: Der österreichische Maler und Graphiker Danilowatz gestaltete die Kataloge der Fa. Märklin. Der aufmerksame Kenner dieser Kataloge stellt fest, dass Danilowatz mit seinen Bildern oft Neuankündigungen der Fa. Märklin in Bildform darstellte, die dann in wenigen Jahren afu den Markt kamen (z. B. BR 01). Aber auch Neuankündigungen, die u. a. aufgrund des Kriegsbeginnes nicht mehr bzw. nur als Muster gebaut wurden (E 18/19). Das Titelbild des Märklin-Kataloges von 1939/40 zeigt die von mir gebaute BR 12 (ex österreichische 214). Es stellt sich die Frage: wollte Danilowatz die Firma Märklin zum Bau dieser "eingedeutschten" Lok anregen?
Eine super Lok hast Du da gebaut. Was ist dein Beruf? das Du das so gut kannst.
Also die ME ist ein brauchbarer Ersatz für die 214er. Ich glaube da brauchte es keiner Anregung. Inwieweit Danilowatz die Bilder für die Kataloge frei gestalten durfte entzieht sich meiner Kernntnis.
Fa. Wyko-Echtdampf hat die Lok gerade für Spur 1 zum Selbstbau bzw. als Fertigmodell in Echtdampf herausgebracht .... steht auf meiner Dass MUSS ich HABEN Liste. nur der Preis ... der schmerzt immer in der Spur 1
Es gibt sogar noch eine in 1:1. Sie steht im österreichischen Ampflwang bei der ÖGEG im Depot. Wenn du hier klickst präsentiert sich das Original, die "12.14".
Dein Modell sieht echt klasse aus, war bestimmt eine heiden Arbeit! Respekt!
LG Mirko
DDR-Lokdoc aus Leidenschaft - Geht nicht, gibt's nicht!
Lieber Talenteschmied, ich habe den Link zu Wyko angefügt. http://www.wyko-echtdampf.de/index.php?o...=163&Itemid=118 Das Ding beginnt bei 3644 Euronen im reinen Teilesatz!! ... Aber in Spur I muss halt alles richtig Dampfen und keine E-Motoren + Sch....(Zensur) Elektronik
Kann mir jemand mal sagen was der Erbauer sich gedacht hat??????? niemand konnte mir bisher glaubhaft erklären warum es immer wieder solche schlimmen Maßstabsfehlgriffe gibt und gab( zB Jep spur 0 Nachkrieg,Fleischmann H0 1:82, Fleischmann Spur 0 , Le Rapide, Edoubaud, Billerbahn 1:39 usw).Das Argument "Spielbahn" ist mir in dieser Sache zu einfach. Wolfgang
PS: Daß die Firma WYKO- Echtdampf ihre angebotene 23 als 23024 beschildert zeugt auch von mangelnder Recherche dieser Firma.Bei solch einem hochpreisigen Produkt darf das nicht passieren.
Zur Erklärung des falschen Maßstabs bei der 214 muß ich etwas ausholen.
Der Hersteller welche die abgebildetet 214 gefertigt hat ist BOCKHOLT aus Dassendorf bei Hamburg ( http://www.bockholt-lokomotiven.de//index.php.) Ein kleine aber feine Feinmechanikerfirma. Dieser Herr Bockholt baute ursprünglich nur Einzelstücke oder eine Seie von wenigen Stücken für sein privates Hobby und ggf ein paar ausgewählte Freunde. Über solch einen Sammler ist seinerzeit die Firma Fulgurex auf Egon Bockholt aufmerksam geworden und orderte eine Serie von (ich glaube 15 Stück) der BR 86. Das war anfang der 70er Jahre und Bockholt fertigte diese erste Serie noch - sozusagen - am Kichentisch. Das kann also auch als die Geburtsstunde der Firma angesehen werden. Bockholt fertigte seinerzeit also für Fulgurex - Und bekanntermaßen vertrieb der Graf viele Modelle in allen möglichen Spurweiten verschiedener Hersteller. Er hatte dadurch schon seinen festen Kundenstamm - und dieser Kundenstamm fuhr/sammelte seit Jahren - im speziellen z.b. D-Zugwagen - der Firma WILAG - Diese (teilweise Märklin-Nachbau,- ) Wagen waren etwas groß geraten - und damit die Lokomotiven glaubhaft vor solche Wagen gehängt werden konnten entschied man sich die Modelle im Maßstab 1:30 herzustellen. (Spurweite allerdings 45 mm).Bockholt erfüllte somit lediglich einen Kundenwunsch - so wie es Fulgurex bzw. dessen Kunden es gern hätten.
Das änderte sich erst Mitte der 80er Jahre - ich glaube die Coup Vent war die letzte zu große Lok - eben weil die Ansprüche der Kundschaft sich veränderten.
Interessant ist auch , daß Bockholt nicht nur Spur 1 sondern auch einmal ein Spur 2 Modell gefertigt hat - nämlich eine T 3 -im Auftrag von M&L aus Hamburg - Ich glaube es waren nur 10 (?) Lokomotiven. In Spur 1 und für M&L wurde weiterhin eine Serie von 12 (?) Lok´s der Dänischen Reihe E gefertigt und auch eine Kleinsserie der 01.10 - hier waren es wohl gar nur eine handvoll Modelle.
Diese Informationen habe ich übrgens aus erster Hand - Ich bin etwa vor 10 Jahren auf diesen Sammeltripp gekommen . Die Modell stellen einen absolut unübertrpffenen Kompromiss zwischen Detailierung und Betriebtauglichkeit her . Es gibt sicher heute Modelle welche filigraner detailiert sind - die Solidität ist aber unübertroffen !
Wir sehen also auf welchen verschlungenen Pfaden sich der Werdegang bzw. die Geschichte dieses oder jenem Hersteller/Modells bewegt. Das macht die Sache aber überaus interessant.
Neuestes Modell wird übrigens ein sogenannter Rübezahl-Treibwagen sein . Der soll wohl noch dieses Jahr ausgeliefert werden.
um aber auf das ursprüngliche Thema zurückzukommen. das Modell der 214 finde ich richtig Klasse. Da steckt so viel Arbeit und Liebe drin. Ich wünschte ich wäre auch so kompromisslos Beständig in der Umsetzung meiner Bastel,- /Bauprojekte.
Ich erlaube mir aber trotzdem ein kleinwenig Kritik. Die Lok wirk obenherum schon fast FINESCALEMÄßIG - Das Fahrwerk erscheint allerdings sehr in Richting Tineplate - Beides hat seinen Charm - jedoch nach meinem Geschmack nicht an ein und dem selben Modell. Da man das Gehäuse sicher nur schwer ENTFEINERN kann und das auch eine Schande wäre - würde ich der Lok zumindestens noch ein paar Bremsbacken gönnen . Es muß ja nicht 100% vorbildgetreu sein - Aber gegen die Nacktheit am Fahrwerk sollte man sich was überlegen.
Das ist meine ganz persönliche Meinung . und mehr als Hinweis/Ratschlag zu verstehen - denn als Kritik.