Grüß Gott liebe Limafreunde, wie die Altphilologen unter euch wissen, bedeutet "lima" auf Latein "Kunstfertigkeit". Nun, ob das wirklich der Ursprung des Namens des Modellbahnherstellers aus Vicenza ist bleibt offen, denn bei 'Kunstfertigkeit" im Modellbau denke ich eher an Mikro-Metakit als an Lima... Dennoch ist der ETA150 von der Form her recht gelungen, weshalb ich ihn als Basis für einen Umbau verwendete. Angetrieben wird das Modell von dem G-Motor, welcher aber nach gründlicher Wartung und in Verbindung mit einem lastgeregelten Decoder durchaus zufriedenstellend läuft.
Das Modell besaß (mindestens) folgende Fehler: - gelbe, recht grobe Beschriftung - deutlich zu dunkler Farbton des Wagenkastens - hellgraues Fahrwerk und Drehgestellblenden
Folgende Arbeiten wurden unternommen: - Neulack in Purpurrot / Tiefschwarz und Zierleisten - Neue Beschriftung - Hervorheben der Gummieinfassung der Fenster durch schwarze Farbe - Anbringen von Bremsschläuchen, Schraubkupplung, Heizschläuchen und Scheibenwischern - Halterung des Laufdrehgestells durch eine Scheibe am Bolzen, elektrische Übertragung über ein Kabel direkt an die Radkontakte - Einbau eines digital schaltbaren weißen Dreilichtspitzensignal, Schlusssignal und einer Innenbeleuchtung.
Abschließend noch zum Vorbild: Für Epoche III und IV Anhänger sind die Einsätze im Ruhrgebiet und in Holstein sicher bekannt. In Bayern waren etliche solche ETAs bei der Direktion Augsburg stationiert, von wo aus sie etliche Strecken bedienten, beispielsweise die Hesselbergbahn, die Weldenbahn, die Staudenbahn und Leistungen über Buchloe nach Wörishofen, Memmingen oder Füssen. Aber auch in München sind solche Wägen in den 1950ern und 1960ern gelaufen, zusammen mit den für den altbayrischen Raum typischeren ETA177 "Wittfeld". Dabei waren die modernen Neubau-ETA zwar in der Unterzahl, fuhren aber wie die 30 Jahre eher "immigrierten" Preußen von München z.B. über Unterhaching und Taufkirchen nach Deisenhofen, über Aying nach Kreuzstraße und über M.Schwaben nach Erding. In den frühen 1970er Jahren wurden sie allerdings wegen der Elektrifizierung der genannten Bahnstrecken von E41ern bzw. vor allem 420ern verdrängt.
bitte nicht böse sein, wenn ich ein wenig Kritik übe: deine Farbübergänge sind schon "sehr freelanced"! Vor allem, wenn man die Fotos in größerer Auflösung betrachtet, fällt die "Pinselkunst" sehr ins Auge. Der Gedanke des "pimpens" an sich ist ja nicht schlecht, Lima selbst hat den verfolgt und ziemlich spät, so "kurz vor Toresschluß" eine Auflage mit verbessertem Antrieb und einzeln(!) eingesetzen Fenstern rausgebracht. Ich hätte mir aber bei Gassner die Beschriftung und einen Zierstreifensatz, zudem ein gutes Abdeckband besorgt, das hätte das Ergebnis wesentlich verfeinert, denke ich...
Der Firmennamen Lima hat nichts mit Kunstfertigkeit zu tun, sondern ist die Abkürzung für "Lavorazione Italiana Metalli e Affini". Bevor Lima mit der Spielzeugproduktion zu tun hatte, haben sie ab 1946 Aluminiumgussteile für die italienischen Staatsbahnen gefertigt. Nachdem die italienischen Staatsbahnen selbst begonnen hatte zu produzieren, hat Lima sich neu orientiert und ab 1948 eine Spielzeugproduktion aufgebaut (Kochherde, Blechautos, Boote etc). Ab 1957-58 kamen dann erste Spielzeugeisenbahnen hinzu, was dann ab Anfangs 60iger Jahre zum primären Zweig wurde.
Der ETA150 wurde ab 1991 in einer überarbeiteten Ausführung (detaillierter) weiterhin mit dem alten G-Motor in verschiedenen Ausführungen auf den Markt gebracht. Knapp 13 Jahre vor dem Konkurs welcher durch interne Meinungsverschiedenheiten hervorgerufen wurde.
Zitat wenn ich ein wenig Kritik übe: deine Farbübergänge sind schon "sehr freelanced"!
Das sehe ich auch so. Pimpen ist grundsätzlich okay, aber gerade wenn's um die Farbe geht, erkennt man praktisch immer, dass da nachlackiert wurde (ich könnte es auch nicht besser und würde mich da erst gar nicht dran wagen). Daher bevorzuge ich tendentiell die Originale Farbgebung - auch wenn diese eher am Vorbild vorbei geht. Aber jeden, wie es ihm gefällt .
PS: Auf dem einen Bild fehlt augenscheinlich ein Puffer