eine friedliche Adventszeit wünscht das Forum alte Modellbahnen

moderne Zeiten II

#1 von adlerdampf , 25.04.2011 15:38

Hallo Leute und noch fröhliche Ostern,

eigendlich begannen die "modernen Zeiten" bei den Nebenbahnen. Das Volk war zwar froh, dass es einen Gleisanschluß hatte,
aber gerade das Volk hatte kaum Geld um sich Reisen in alle Welt zu leisten. Gerade mal die Fahrt in die nächste Stadt war drin.
Folglich wurde auf den Nebenbahnen kaum oder gar kein Gewinn erwirtschaftet. Es mußte also Abhilfe her, wollte man die Strecken
nicht einfach wieder stilllegen. Die Zugverkehr mit Dampflokomotiven oder überhaupt mit lokbespannten Zügen war nicht rentabel.
Man ersann daher den Triebwagen. Anfänglich mit Dampf, dann elektrisch und zum Schluß mit Verbrennungsmotor. Die Erfahrungen,
die man hierbei machte, flossen dann in die Entwicklung von Triebwagenzügen für den Fernverkehr ein.
Es kam zu allerlei Konstruktionen die ich mal versuchen werden zu zeigen.

Elektrische Triebwagen 1:

Schon bei den preußischen Staatsbahnen wurden Triebwagen verwendet. Die bekanntesten Vertreter waren wohl die der Bauart Wittfeld.
Diese Triebwagen wurden elektrisch betrieben, mit Akkumulatoren -kurz Akkutriebwagen. Die ersten Akkutriebwagen gab es ab 1907.

Bezeichnet als At3 der K.P.E.V.(Liliput-Bachmann, Liliput-Wien)


Es gab diesen Zug auch dreiteilig, hier als ETA178 der Deutschen Bundesbahn. (DMV-Bausatz)



Die letzte Version eines Akkutriebwagen war dann der ETA515. (Lima)


Elektrische Triebwagen 2:

Die Schöneberger U-Bahn stellte 1910 den AIT S1 in Dienst. (Ausschneidebogen aus Pappe, Hersteller nicht mehr bekannt)


Auch für Oberleitungsbetrieb hatte die K.P.E.V. Triebwagen vorrätig.
So wurde etwa 1914 der ET833 in Dienst gestellt. (Trix)


1924 entstand der ET85. Dieser wurde aus einem Dampftriebwagen bayrischen Ursprungs umgebaut. (Roco)


Aus dem ET85 wurde dann 1949 der ET90. Diese seltsame Zugzusammenstellung wurde als Dienstpersonenzug des BW-München eingesetzt. (Roco)


In den 1920er Jahren wurde die große "Elektrisierung" der Berliner Stadt-, Ring-, und Vorortbahnen eingeleitet. Die hierfür
beschafften Fahrzeuge höhrten u.a. auf die Bezeichnung ET165. Von dieser Bauart wurde die größte Anzahl an Fahrzeugen
für deutsche Eisenbahnen beschafft, bis heute. Der Einsatz dauerte von 1928 bis 2004! (alle Lima)


1930 wurde der ET25 gebohren. (Kato)


Ab 1956 sah man dann den ET30. Konzipiert für das Ruhrgebiet, fuhren diese Züge jedoch zuerst im Raum Nürnberg. Erst als im
vorgesehenen Einsatzgebiet der Fahrdraht hing, kamen dieses fahrzeuge dort zum Einsatz. (Lima)


Zu den Olympischen Spielen 1972 in München wurde der ET420 in Dienst gestellt. Zuerst nur in München, später dann auch in Stuttgart,
Frankfurt/Main und Köln-Dortmund, wobei die Züge dort bald gegen andere Zugarten ausgetauscht wurden. Heute fahren diese Züge noch in Frankfurt/Main und Stuttgart. (Roco)



Bei der Nürnberger U-Bahn gibt es seit 1993 den Typ DT3. (mir unbekannter Hersteller)


In Berlin wurde im Jahre 2003 die Baureihe 481 auf Reisen geschickt. Die stellen die bisher letzte Entwicklung für die S-Bahn Berlin dar. Aufgrund von hervorragender "Personal- und Wartungsoptimierungen" sind nicht mehr alle Fahgrzeuge einsatzfähig. (mir unbekannter Hersteller)


Verbrennungstriebwagen:

Um 1926 herum wurde von der Deutschen Reichsbahn Gesellschaft der VT858 in Dienst gestellt. (Trix)


1932 wurde von der Waggonfabrik Wismar das berühmte "Schweineschnäuzchen" vorgestellt. Bei der DRG hieß das Fahrzeug dann VT133/VT135. Der Triebwagen war auf Nebenbahnen im Einsatz mit nur sehr geringen Fahrgastaufkommen. Er wurde für Regel- und für Schmalspur gebaut. (Bemo)


1933 erblickte der VT135 055 das Licht der Bahnsteige. (Trix)


1934 wurde der Triebwagen der Bauart VT137 058 -067 gebaut. (VEB-Piko)


1937 wurde der Einheits-Nebenbahntriebwagen als VT135 entwickelt um alle anderen Typen abzulösen. (Umbau aus VEB-Piko)

Zwei Triebwagen wichen jedoch von der Regel ab. Die Wagenkästen wurden aus einer Leichtmetalllegierung hergestellt.
Diese beiden "Hydronalium-Triebwagen" wurde bei der Deutschen Bundesbahn als VT70 970 und VT70 971 eingereiht. (VEB-Piko, Sachsenmodelle)


1950 erschien der "Retter der Nebenbahnen" auf der Bildfläche.
Ursprunglich gab es nur einen Beiwagen, sodaß am Streckenende umgestezt werden musste. (Fleischmann)

Erst später wurden größere Beiwagen beschafft, die dann auch als Steuerwagen bestellt wurden. (Fleischmann)

Auch wurden diese Triebwagen gerne mit weiteren Wagen ergänzt. Sechs- oder Acht-Wagenzüge wurden gebildet. (Fleischmann)

Auch kam es vor, dass mit den Triebwagen PmG´s gebildet wurden. (Fleischmann)

oder aber bei besonders großem Andrang, auch Eilzugwagen angehängt wurden. (Roco)


1971 wurde von MAN und Uerdingen die Baureihe 614 präsentiert. Im Regelbetrieb ist dieser Dieseltriebwagen dann zwei-, drei-, oder vierteilig gefahren, oder eine Mischung hieraus. (Fleischmann)




Auch Güterwagen wurden hin und wieder mitgeführt. (Fleischmann)


1974 war das Erscheinungsjahr der Baureihe 628
hier als 628.0 (Lima)

und ab 1986 als 628.2 (Roco)



1996 erschien der 643 oder Talent. Er wird u.a. im Kölner Raum intensiev im Nahverkehr eingesetzt. (Brawa)


Im Jahre 1998 erschien dann der 612 auf der Bildfläche. Nach diversen Softwareupdates und Materialmängeln, die heute immer noch auftreten können und zu entsprechenden Unmut führen, scheinen die nun zuverlässig zu laufen, (meistens). Jedoch gibt es gerade in den Wintermonaten immer wieder erhebliche Problme mit dieser Zugart. Dies kann auch soweit führen, dass es während der Fahrt zu einer Notbremsung, ausgelöst vom Zugrechner, kommt. Zum Beispiel wenn der Zugrechner der Meinung ist, dass sich der Zugverband getrennt hat. Dies geschied dann, wenn es zu Übergangswiderständen auf der Busleitung kommt, welche über die Scharfenbergkupplung geführt ist. Problme dieser Art hat das Modell glücklicher Weise nicht. (Piko)


So genug geschrieben für heute. Einen schönen Restostermontag noch.


Herzlich gegrüßt aus der heimlichen Bierhauptstadt Deutschlands, Kulmbach
Karsten


Fleischmann H0, die einzig wahre Gleichstrombahn


 
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RE: moderne Zeiten II

#2 von volvospeed , 25.04.2011 17:21

Hallo und frohe Ostern,

das ist ein wirklich interessanter Thread, mit einigen Fahrzeugen die auch auf meiner Wunschliste stehen. Echt toll, danke für die Bilder


Mit freundlichen Grüßen
Manuel

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mein YT Kanal https://www.youtube.com/user/truckspeed/videos


 
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RE: moderne Zeiten II

#3 von martin67 , 25.04.2011 21:41

Hallo Karsten,

die Nürnberger U-Bahn (gab es auch in weiss-blauer Münchner Ausführung) stammt von Hödl Linie 8 aus Germering, produziert wurde sie wahrscheinlich in Österreich.

Schöne Grüsse,

Martin


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RE: moderne Zeiten II

#4 von plastiklok , 25.04.2011 22:11

Hallo Karsten,

laut dieser Quelle wurden die U-Bahnzüge von Stängl in Österreich für Hödl produziert. Bei Hödl noch für 29,- Euro gelistet, aber nicht mehr lieferbar.

Ein weiterer U- und S-Bahn Hersteller ist Leopld Halling.

Gruss Ralph


 
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MS 2 am 31.12.2011 noch eingetroffen
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