im Jahr 1956 wurde die Serienversion der E10, bei der DB in Dienst gestellt. Schon 1960 erschien bei Rokal das Modell der E10 mit der Betriebsnummer E10 200. Zum Vergleich, Märklin brachte sein Modell 3039 erst 5 jahre später auf den Markt
Anfangs noch mit Rundmotor, folgte 1963 die Umstellung auf den Einheitsmotor. Das Gehäuse besteht aus Kunststoff, die Drehgestelle sind aus Metall-Druckguss. Von diesem Modell sollen ca. 3800 Stück hergestellt worden sein und damit entspricht es der am meisten produzierten E-Lokomotive des TT-Herstellers! Dieses Modell erfreute sich also überaus großer Popularität bei den TT-Bahnern und hielt sich daher bis zur Modellbahn-Produktionseinstellung bei Rokal im Programm.
Auszug aus dem letzten Katalog v. 1969...
Die abgebildete E10 entstand in den Jahren 1963-67....
wegen der Vorbereitungen für die ROKAL Jubiläumsausstellung habe ich eine kleine Zwangspause einlegen müssen. Am Wochenende wurde alles aufgebaut und am kommenden Sonntag (2.3.) wird die Ausstellung eröffnet.
Passend zum Thema habe ich in einer Vitrine etwas interessantes entdeckt, den Prototypen des E-10 Modells von Rokal.
Man erkennt noch deutliche Unterschiedliche zum ersten Serienmodell mit Rundmotor.
Bei den Serienmodellen gabe es dann die beiden angesprochenen Varianten mit Rundmotor und Einheitsmotor. Sie unterscheiden sich lediglich in der Art der Motoraufhängung. Beim Rundmotor werden beide Drehgestelle durch Metallplatten gehalten, die seitlich im Gehäuse eingehängt sind. Das nachfolgende Bild zeigt das Modell mit Einheitsmotor. Hier wird das Motor-Drehgestell an der einen Seite durch eine Schraube fixiert und liegt an der anderen Seite mit der Stirnlampe im Gehäuse auf einem Zwischenboden. Eine etwas ungewöhnliche Konstruktion aber es funktioniert.
1968/69 wurden anstatt der einfachen Stromabnehmer Doppelschienen-Pantographen verwendet und es gab eine kleine Fehldruck Serie in grün.
Wie bei der Deutschen Bundesbahn gab es bei Rokal auch ein Einheitslokprogramm. Baugleich wurde das Modell der E40 107, ebenfalls mit Rund- und Einheitsmotor bis 1969 produziert.
Übrigens, das Vorbild der Rokal E10-200 ist immer noch im Dienst. Sofern die 110 200-3 ihre Laufleistungsgrenze nicht vorzeitig erreicht, ist sie noch bis 2011 unterwegs. Die 140 107-4 wurde am 18.10.2007 z-gestellt und wartet zurzeit in Seelze auf den Abtransport nach Opladen. Edit: Bilderlink geändert
....ich wundere mich immer wieder, wo die Prototypen bzw. Handmuster herkommen : Das gilt übrigens für alle Hersteller, besonders jedoch bei solchen wie Rokal, wo doch eigentlich alles abtransportiert und "verscherpelt" wurde, spätestens bei Röwa. Oder hat da ein frustrierter Mitarbeiter ein "Andenken" mitgehen lassen
die Prototypen sind noch zu 'ROKAL Lebzeiten' von den Mitarbeitern in Verwahrung genommen worden, wenn die Produktion angelaufen war. Es gibt eine ganze Reihe Prototypen, von denen auch einige auf der Ausstellung zu sehen sind, z.B. die erste Version der BR 03.10, die BR 85 oder die französische BB 9201. Daneben gibt es auch Handmuster von Wagen. Von einigen Modellen wie der 03.10 scheint es sogar mehrere Handmuster bzw. Prototypen zu geben.
Für die Modelle der E10 und E40 hat ROKAL keine Zugpackung herausgebracht, wie man es für die BR 03.10, BR 24 oder V200 gemacht hat. Vielleicht lag es daran, dass man mit der Zugpackung ein Oberleitungsset hätte ausliefern müssen. Dennoch lassen sich besonders mit den längeren D-Zug Wagen der letzten Jahre sehr schöne Züge zusammen stellen. Den nachfolgenden Zug mit Gepäck-, DSG-Schlaf- und Schnellzugwagen findet man zumindest in ROKAL Katalogen und Gleisplanheften, dort jedoch mit der V200.
Nur für Spaß hab' ich mal den F33 "Gambrinus" nachgebildet. Er fuhr exakt in dieser Wagenreihung mit vier A4üm und einem Schürzen-Speisewagen von München über Frankfurt nach Hamburg.
Für die E40 habe ich mal einen bunten Kesselwagenzug zusammen gestellt. Es dürften fast alle Mineralölgesellschaften vertreten sein, deren Logo ROKAL für seine Kesselwagen verwendet hat. Allerdings hat sich ein Nachbau eingeschlichen, der so nicht von ROKAL gebaut wurde.
letzte Woche wurde das Vorbild des ROKAL-Modells der E 10, die "110 200-3" zur Verschrottung nach Opladen überführt. Sie steht zurzeit noch im "Hochsicherheitstrakt" der Firma Bender und wird wohl im Laufe der Woche zerlegt. http://www.elektrolok.de/news/schrottnews.php
110 200 war im Februar z-gestellt worden, nachdem sich im Januar Flachstellen an den Rädern gebildet hatten. Spätestens im August diesen Jahres wäre aber ohnehin Schluss gewesen, da am 9.8. die Frist abgelaufen wäre und die Lok keine neue HU erhalten hätte. Hier noch ein paar Stammdaten zur Lok: http://www.e10ev.de/db.php?l=200
Am 24. April hatte die Lok noch ihren 53. Geburtstag "gefeiert". Die andere ROKAL-Einheitslok, die "140 107-4" als Pate für das Modell der E 40, hat "ihre" Modellbahn auch um gut 40 Jahre überlebt und wurde im April 2009 nach über 50 Dienstjahren verschrottet.
Somit bleiben von den Vorbildern der ROKAL-Modellbahn nur noch die E 03 004 (DB Museum Lichtenfels), die Ae 6/6 11413 der SBB (VHS Luzern) und die BB 9201 der SNCF (Depot Paris Austerlitz) erhalten.