unser Forums-Mitglied Uwe hat in der letzten Zeit viele ROKAL-Modelle umgebaut und neu lackiert. Einige dieser Modelle wurden schon in anderen Beiträgen vorgestellt. Da diese kleinen Kunstwerke aber so schön sind und exzellent gemacht sind, werde ich sie hier nach und nach alle noch einmal vorstellen.
Beginnen möchte ich mit zwei Kesselwagen
Der erste Prototyp eines 2-achsigen Kesselwagens, der bei ROKAL ab 1950 konstruiert wurde, hatte einen weißen Kessel mit GASOLIN Aufkleber. In dieser Form kam er auch 1951 auf den Markt, kurz nach dem SHELL, ARAL, ESSO und BP Kesselwagen. Als seltene Variante gab es das Modell auch mit MOTANOL-Aufkleber auf weißem Kessel. In streng limitierter Auflage von nur 7 Stück gibt es nun diesen silbernen MOTANOL-Kesselwagen.
Meine beiden Jungs sind Bayern-Fans. Liebe Fußballfreunde, ich konnte es nicht verhindern, die Nähe zu München und der Gruppenzwang in Kindergarten, Schule und Fußballverein haben die Jungs vom rechten Weg abgebracht. Uwe hat nun als Weihnachtsgeschenk für die beiden zwei ROKAL-Kessel umlackiert. Wer sich für Fußball interessiert und weiß, dass Uwe Eintracht Frankfurt Fan ist, der kann ermessen, was es ihn an Überwindung gekostet haben muss, das Bayern Symbol auf die Wagen zu kleben. Dies dürften somit die wohl seltensten Fan-Artikel sein. Was ist dagegen schon eine Autogrammkarte von Oliver Kahn.
Demnächst mehr in diesem Kino
Edit: Bilder vom Motanol waren zwischenzeitlich bei abload.de gelöscht
#2 von
Rokal-Bahner
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gelöscht
)
, 26.12.2008 20:59
Hallo Stefan,
ich hoffe ihr hattet schöne Weihnachtstage. Die Wagen sehen wirklich gut aus. Zum Bayern-Münchenwagen fehlt nur noch der passende Hoffenheimwagen. (Pst, sag das bloß nicht deinen Jungs) :
streng genommen müsste ich tatsächlich noch einen Hoffenheim-Kessel für mich haben, denn Hoffenheim ist quasi mein Heimatverein. Hoffenheim ist der einzige Ort mit einer 1. Fußball-Bundesligamannschaft, aus dem ich direkte Vorfahren habe. Mein Ur-Ur-Ur-Großvater - drei TickTacks - ein gewisser Johann Adam Bender wurde 1812 in Hoffenheim geboren. Da ist ja wohl klar, für wen ich halten muss.
hast ja recht und bevor ich es mir mit Dir verscherze, puste ich die SAPler lieber wieder in die dritte Bauernliga. Für Deinen BL-Zug kann ich Dir die Vorlagen für die Nass-Schiebebilder liefern. Meine Jungs haben alle Vereinswappen in ihren Panini-Heften (diese grausamen Ich-versenke-mein-Taschengeld-in-sinnlose-Fußball-Bildchen-Sammelhefte) Als Balsam für Deine Eintracht-Seele stelle ich hier schnell noch mal das Bild Deiner "V 200" ein
#7 von
Rokal-Bahner
(
gelöscht
)
, 29.12.2008 22:51
Hi Stefan,
interessante Sache mit deinem Ur-Ur-Urgroßvater. Vielleicht hat er ja den Klub mitbegründet (1899). Kommt ganz knapp hin! Auf deiner Website steht, das die Dokumentation für Zubehör in Vorbereitung ist. Ich habe in letzter Zeit viele Foto`s von Zubehör gemacht (im speziellen Fall von Oberleitung, Signalen, Hochspannungsmasten und Häusern). Wenn du möchtest schick ich dir die Fotos zu und du bindest sie bei Zeiten, wenn du mal Zeit hast, in deine Website ein. Bis aber der ganze Zubehörsektor abgegrast ist, dauert es bei mir auch noch eine Weile. Und ich weiß, das du auch wenig Zeit hast. Ich denke mitte 2009 bin ich fertig, alle Zubeörsachen zu fotografieren und zu dokumentieren.
Hallo, finde dies eine tolle Sache, einerseits. Andererseits überlege ich, ob es nicht schöner ist, die originalen Zustände zu erhalten. Bin mit mir noch nicht im reinen...! Wenn ich gleiches vorhätte bekäme ich die richtigen Farbangaben und Aufkleber woher? Es frustiert schon, wenn abgespieltes Material nicht mehr schön anzusehen ist. Gutes neues Jahr Bandit
Grundsätzlich geht es mir natürlich darum die Modelle im Originalzustand zu belassen. Die meisten meiner Umbauten sind defekte Wagen, Wagenteile oder Lokomotivgehäuse die ich wieder instandsetze. Diese haben in der Regel keinen sogenannten Sammlerwert mehr. Durch meine Umbauten habe ich mir nun aber einige Modelle erstellt, die nur ich oder einige wenige Rokalfreunde besitzen. Die Vielfalt der Modelle wird hiermit für mich -ganz individuell- erhöht.
Die Farben, soweit es RAL-Farben sind kann man in den diversen Bastelgschäften erwerben. Da Rokal allerdings sehr unterschiedliche Farben benutzt hat mische ich mir -oder lasse ich mir- die Farben zusammenmischen. Wie man bekannterweise von Farbdrucker oder auch vom Fernsehgerät her weiß, aus den Farben rot, blau und gelb lassen sich nach der Farbenlehre alle Farben mischen. (Mit ein wenig Geduld klappt das meist auch.)
Die Abziehbilder ( auf Neudeutsch decals) stelle ich mir selbst her. In den einschlägigen Fachgeschäften findet man die entsprechenden Folien hierfür.
wie machst Du das mit den Abziehbildern? Ich kenne dieses Verfahren nicht! Druckst Du da was aus und kannst es dann aufs Modell aufbringen oder wie funktioniert dies? Es wäre sehr interessant für mich zu erfahren wie es funktioniert!
Hallo Uwe, Deine "neuen" Modell sind einfach super; es ist toll, wenn man seine Sammlung mit solchen "Sondermodellen" vervollständigen kann. Euch allen ein frohes und gesundes Neues Jahr. Manfred
es gibt von unterschiedlichen Hersteller z.B. Hobby Color, sogenannte Decalfolien für Tintenstrahl- oder Laserdrucker. Mit diesen kannst Du dann die Abzeihbilder herstellen. Die Motive musst Du dann natürlich suchen und im entsprechenden Maßstab erstellen. Weiterhin gibt es auch professionelle Decalhersteller wie z.B. TL-Decals. Hier findest Du ein Angebot im Maßstab 1:120. Ein besonders großes Angebot im Maßstab 1:120 hat die Fa. Kreye. Diese stellen auch Decals auf Bestellung her (allerdings kostet das schon so manchen Euronen).
Hallo Manfred, ich hoffe, dass Du gut rüber gekommen bist und es Dir gut geht. Auch Dir meine besten Wünsche zum neuen Jahr!!!! Ich freue mich, dass Dir meine Modelle gefallen!!!
vielen Dank für Deine Tipps. Werde mir die Möglichkeiten mal ansehen. Ist ja schon klasse, dass es überhaupt so eine professionelle Möglichkeit gibt. Wegen der Farben werde ich wohl mal eine Farbtafel organisieren und dann "Maß" nehmen am vorhandenen Objekt. Im Moment denke ich darüber nach, eine Airbrush-Pistole zu kaufen um gute Lackierergebnisse zu erzielen. Ich gehe davon aus, entsprechende Schienenalterung ect. ebenfalls damit realisieren zu können.
Du findest hier auch Farbpaletten der gängigen Airbrushfarben Hersteller. Ich verwende in der Regel die Acrylfarben von Gunze. Diese kann man mit Wasser verdünnen und in der Regel noch nach 24 Stunden mit Wasser entfernen. Die Farben erhältst Du über die Fa. Aircolor im Internet. Gruß Uwe
da fange ich ein Thema an und dann kommt nichts mehr. Schande über mich. Aber das wird jetzt schnell geändert.
Ich möchte Euch mal ein Beispiel zeigen, was Uwe aus Bastelschrott noch so alles zaubern kann. Grundsätzlich ist es auch mein Bestreben, defekte Modelle zu reparieren und in einem möglichst optimalen Zustand im Original zu erhalten. Manchmal macht es allerdings keinen Sinn, wie ich es am Beispiel von vier D-Zug-Wagen zeigen möchte, die Uwe für mich umlackiert hat.
Kobaltblau und Chromdioxydgrün, das waren die Farben, die den Reisezugverkehr der 'DB' in der Epoche IIIb prägten. Die F-Züge mit den blauen 1. Klasse Wagen der Baureihe Aüm waren die Intercitys der 1960er Jahre. Als die TEE den gehobenen Schnellzugdienst übernahmen, wurden die blauen Reisezugwagen auch in D-Zügen eingesetzt. Ansonsten kamen bei den D-Zügen die grünen Büm und einige ABüm zum Einsatz. Für den Nahverkehr wurden Mitteleinstiegswagen entwickelt, Vorgänger der Silberlinge. Artrein wurde damals aber nur selten gefahren. Vorkriegswagen verschiedener Bauarten wurden, teilweise als Kurswagen, mitgeführt.
ROKAL hat diese Wagen in seinem Sortiment geführt, leider jedoch nicht in gleicher Baulänge und Ausführung. Die blauen 1. Klasse Wagen 01255 waren länger als die LS-Wagen 01228/-32, die Mitteleinstiegswagen 01226 oder die Touropa-Liegewagen 01230. Eine Kombination der Wagen in einem Zug war damit eigentlich ausgeschlossen. Um Züge der Epoche IIIb nachbilden zu können, hat mir Uwe vier Wagen umgebaut, drei als Büm und einen als ABüm.
So wie auf dem nachfolgenden Bild sahen mehrere meiner blauen D-Zug Wagen (01255) aus. Die Dächer waren verkratzt oder die Farbe war durch Reinigungsmittel beschädigt. Anbauteile wie Trittstufen waren abgebrochen und Puffer fehlten. Selbst für die Anlage waren die Wagen ungeeignet. Sie waren geradezu prädestiniert für einen Umbau.
Im ersten Schritt wurden alle Kleinteile wie Fenstereinsätze und Faltenbälge entfernt. Diese Teile waren eingeklebt und mit den Jahren spröde geworden, wodurch das Herauslösen äußerst schwierig war. Anschließend wurde die alte Farbe vollständig vom entkernte Gehäuse abgelöst. Hierbei mußte man beachten, dass der Kunststoff vom Lösungsmittel nicht angegriffen wurde.
Im nächsten Schritt wurden Fehler an den Gehäuse behoben. Risse wurden gespachtelt und Abbrüche ergänzt. Auf dem Bild oben kann man diese Arbeiten am Dach erkennen. Danach wurden die Gehäuse grundiert und im Airbrush Verfahren lackiert. Als Grundfarben wurden wie beim Vorbild die wasserlöslichen Farben RAL 6020 Chrome Grün und RAL 9006 Weißaluminium verwendet.
An den lackierten Chassis wurden nun die Detailarbeiten vorgenommen. Für die Wagenklasse wurden Dekals aufgeklebt und die erhabenen Schriftzüge wie der DB Keks und die Wagen- bezeichnungen am Rahmen wurden weiß und rot lackiert. Lediglich die ohnehin kaum erkennbaren Gattungsbezeichnungen neben den Türen wurden nicht angepasst.
Als Ergebnis entstanden drei 2. Kl. Wagen der Bauart Büm und ein 1./2. Kl. Wagen der Bauart ABüm. Mit modernen elektronischen Beleuchtungsplatinen ausgerüstet, sind sie nun ein Highlight meiner Sammlung.
Die Umbauten des ROKAL-Modells der V 200 von Uwe wurden in einem anderen Beitrag bereits vorgestellt, trotzdem lohnt es sich, die Loks auch hier noch einmal zu zeigen.
Die 'Eintracht Frankfurt' Fan-Lok gab's ja schon am Anfang als Entschädigung für den 'Bayern' Kesselwagen.
Die V 200 im Design der 'MAYBACH MANUFAKTUR' gibt es als Sonderzug von Märklin mit Fahrzeugen der Firma Herpa. Die Lok zieht einige Tafelwagen mit Edelkarossen unter Acrylglas Boxen. Uwe hat dieses Modell im Maßstab 1:120 als Einzelstück nachgebildet.
Im Design der Schweizer Bundesbahn SBB entstand eine kleine Serie von drei Modellen der 'Am 4/4'. Insgesamt hatte die SBB sieben V 200.0 von der DB übernommen. Beim Modell fallen neben der sauberen Lackierung und Beschriftung besonders die aufgesetzten Griffstangen auf
Passend zum Modell gibt es Reisezugwagen der SBB als ROKAL-Modell.
Bevor ich Euch noch zwei komplette Serien zeige, kommen jetzt erst noch ein paar Einzelmodelle.
Ein Dieseltriebwagen und eine BR 03 wurden unter seinen fachkundigen Händen zu kleinen Kunstwerken
Der General, so wird ein 1956 als Salontriebwagen für die US Army gebauter VT 08 genannt. Die US Army beschaffte ab 1956 sechs Einheiten der Reihung VT+VS, die als VT/VS 08.8 eingereiht wurden. Neben VT/VS 801 wurde 802 als Salontriebwagen für hohe Offiziere konzipiert, VT/VS 08 803 bis 806 als Lazarettzüge. 1973 wurden fünf Triebzüge ausgemustert, erhalten geblieben ist 608 801.
Von 1950 bis zur Neubekesselung 1957 waren drei Loks der Baureihe 03.10 im Stahlblau der F-Züge lackiert. Zu diesen Maschinen gehörte die 03 1014, das Vorbild des ROKAL-Modells. Leider scheint es kein Farbbilder des Originals aus dieser Zeit zu geben, aber das überarbeitete Modell vermittelt einen Eindruck dieser außergewöhnlichen Lok, die noch heute als 'Blaue Mauritius' bezeichnet wird.
Am Anfang dieses Threads habe ich Euch den 2-achsigen MOTANOL-Kesselwagen gezeigt. Uwe hat zusätzlich diesen kleinen schwarzen Wagen mit 'Hoechst'-Emblem in einigen wenigen Exemplaren hergestellt.
Und auf Basis des 4-achsigen Kesselwagens entstand ein GASOLIN-Kesselwagen.
ROKAL hatte einen 3-achsigen preußischen Abteilwagen in seinem Sortiment. Diese Personenwagen wurden noch in den 1950er Jahren bei der DB im Nahverkehr eingesetzt und mit Donnerbüchsen zu bunt gemischten Zügen zusammen gestellt.
Uwe hat vier dieser Abteilwagen als Epoche I Wagen der preußischen Staatsbahn veredelt. Das grüne ROKAL-Modell als 2.Klasse Wagen blieb weitgehend unverändert, allerdings prangt nun an der Seite der preußische Adler als erhabenes Emblem
Zweiter Wagen ist dieser Halb-Wagen der 2. und 3. Klasse, der durch einen reinen 3. Klasse Wagen ergänzt wird.
Und wie es in der Epoche I und am Anfang der Epoche II noch üblich war, darf auch die 4. Klasse nicht fehlen.
Speziell für den belgischen Markt gab es zwei Güterzug Packungen mit grün lackierten Güterwagen der Bauart „Essen“ und „Kassel“. Um diese Wagen ranken sich viele Gerüchte und es befinden sich nur einige wenige Exemplare in Sammlerhänden.
Uwe hat die vier Varianten, die von diesen Wagen bekannt sind nachgebildet. Neben einem geschlossenen Güterwagen 'Kassel' gab es einen offenen Güterwagen 'Essen', vemutlich auch mit Kohle beladen und mit grünem Bremserhaus.
Leider gibt es keine eindeutigen Informationen, wer die Wagen hergestellt hat. Ich habe meinen Kenntnisstand hier zusammengestellt. Relativ sicher ist, - dass zwei Güterzugpackungen mit belgischen Wagen ausgeliefert wurden - dass rund 100 dieser Güterzugpackungen in die Beneluxländer exportiert wurden. - dass die Zugpackungen nicht nur mit grünen Wagen bestückt waren. - dass die grünen Güterwagen nicht einzeln verkauft wurden. - dass nicht alle Wagen das gelbe Symbol der Belgischen Staatsbahn SNBF trugen.
Die beiden Zugpackungen trugen die Nummer L 10005 und L 10007. Bestückt waren sie mit der Schlepptenderlok B1003, einem Schienenkreis und unterschiedlichen Wagen. Die beiden nachfolgenden Bilder zeigen zwei mögliche Kombinationen (hier mit einer B1002), wobei die Anzahl grüner und brauner Wagen variieren konnte.
Zugpackung L 10005 - Langholzwagen, offener Güterwagen, geschlossener Güterwagen
Zugpackung L 10007 - geschlossener Güterwagen, zwei offene Güterwagen
Der ehemalige ROKAL-Importeur für Belgien, heute über 90jährig behauptet, er habe von ROKAL nie Güterzug-Packungen mit grünen Wagen importiert. Seine Anfrage bei ROKAL nach Sondermodellen sei damals abgelehnt worden. Er vermutet, dass die Modelle im Auftrag der Einkäufer oder Händler nachträglich in Belgien lackiert wurden. Dies sei damals durchaus üblich gewesen.
Das erscheint durchaus plausibel, wenn man bedenkt, dass der belgische Markt sehr klein ist. Selbst die großen Modellbahn Hersteller haben kaum belgische Modelle aufgelegt. Sollten die Wagen wirklich in Heimarbeit in Belgien entstanden sein, könnte dies auch die Ausführungsvarianten erklären.
Laut Aussage eines ROKAL-Sammlers wurden die Modelle sehr wohl bei ROKAL hergestellt. Von einem ehemaligen ROKAL-Mitarbeiter weiß er, dass ROKAL grüne Güterwagen mit gelbem Symbol - und ganz wenige ohne Symbol - produziert hat. Die Packungen wurden jedoch nicht ausschließlich mit grünen sondern auch mit normalen braunen Güterwagen bestückt. Die Zugpackungen für den belgischen Markt hatten keine eigenen Produktnummer, d.h. sie waren auf Lieferscheinen oder Preislisten nicht als Sonderserie zu erkennen. Einzeln konnte man die grünen Güterwagen nicht kaufen. So konnte nur der Händler sehen, was wirklich in den Packungen geliefert wurde.
Es spricht einiges für die zweite Variante, letzlich wird man den Sachverhalt aber wohl nicht klären können. Man kann zumindest festhalten, dass diese Modelle äußerst selten sind und dass eine Zugpackung mit braunen und grünen Wagen authentisch sein kann.
Vielen Dank an Sip Hartman, der mir seine Informationen zur Verfügung gestellt hat.
Damit endet vorläufig das nachträgliche Sylvester-Feuerwerk mit Bildern der Umbauten, die Uwe für sich und einige ROKAL-Freunde hergestellt hat. Ab März hat Uwe viiieeel mehr Zeit, da kann er sich dann richtig austoben. Und dann gibt es mehr in diesem Kino.
Hallo, Hut ab vor dieser tollen Arbeit. So verstehe ich die Werterhaltung und Darstellung von alten Rokal-Wagen. Klasse! Die preußischen Wagen finde ich besonders schön.
Auch Dir lieber Stefan ein großes Lob für die erstklassige Beschreibung und Darstellung dieser Schmuckstücke!
Erst kommt die Inspiration - dann die Transpiration
Die Idee zu einer Baureihe 71.0 in Fotolack stammt von einer Originalaufnahme der 71 003, dem Vorbild des ROKAL-Modells, aus dem Jahr 1936. Leider darf ich aus Copyright-Gründen dieses Bild hier natürlich nicht zeigen.
Als ich Uwe dieses Bild zeigte, war er sofort Feuer und Flamme und da er rein zufällig noch zwei olle 71er Gehäuse rumliegen hatte, entstanden zwei Fotolack-Nachbildungen.
Was hat das nun mit Transpiration zu tun? Nun, es wollte mit meinem Modell nicht so recht klappen. Entweder verliefen die feinen schwarzen Linien auf der hellgrauen Grundfarbe oder der Fixierer-Lack löste die Grundfarben wieder ab oder es kam sonst etwas dazwischen. Ich glaube, Uwe hat meine Lok mindestens vier mal komplett bearbeitet, bis es gepasst hat. Und das hat ihm halt viel Nerven und noch mehr Schweiß gekostet.
Ach so, von wegen Copyright. Ich habe meine 71 003 Fotolack fotografiert. Der Bilderrahmen im Hintergrund hat nichts mit meinem Motiv zu tun, das ist reiner Zufall, dass der da rumstand
Mit einem leicht schlechten Gewissen (nach der vielen Transpiration) schickte ich Uwe ein Gehäuse der E-10 mit der Bitte, diese in den TEE-Farben der frühen 1960er Jahre zu lackieren. Zur Erinnerung: Die für die ersten TEE mit elektrischer Traktion vorgesehenen E 10.12 waren nicht rechtzeitig fertig geworden. Daher zweigte man sechs normale Kasten E-10er ab (E 10 139 - 144), lackierte sie in TEE Farben und verpasste ihnen die 160 km/h Schnellfahr-Drehgestelle. Sie erhielten kurzzeitig die Nummern E 10 1239 bis 1244. Zusätzlich wurden einige fabrikneue Kasten-10er direkt in TEE Farben ausgeliefert. Nachdem alle regulären E 10.12 mit Bügelfalte ausgeliefert waren, baute man alle Kasten-10er wieder zurück auf die Standard-Drehgestelle und lackierte sie wieder blau.
Die E 10 1239 wurde 2009 als Museumslok wieder in der alten TEE Farbe lackiert und ist im DB-Museum Koblenz beheimatet. Diese Lok hat als Modell den Weg in Uwes BW gefunden.
Das Vorbild meiner TEE E-10 ist die E 10 1243. Ich stelle diesen Beitrag aus gegebenem Anlass heute ein, da diese Lok heute, am 19.10.2010 als 110 243-3 ihren letzten Tag im regulären Dienst hat. Morgen, am 20.10.2010 hat sie Fristablauf und wird z-gestellt. Der weitere Weg dürfte wie bei vielen anderen 110er der Schmelzofen sein.
Ich habe noch mal auf meiner Archiv-Festplatte gestöbert und noch einige nette Sachen aus Uwes Bastelkeller gefunden
Da wären zunächst zwei vierachsige Kesselwagen der SBB. ROKAL hat mit dem Modell der Ae 6/6 eine Güterzuglok der Gotthard-Strecke nachgebildet, allerdings keine Güterwagen der SBB produziert. Diese kleine Lücke wird Uwe nun nach und nach mit seinen SBB-Kesselwagen schließen. Die Wagen passen natürlich auch zur Am 4/4 (ex V 200), die einige Beiträge vorher als Umbau vorgestellt wurde.
Die Standmodelle der Firma Atlas im Maßstab 1:100 sind prädestiniert für einen Umbau mit ROKAL Fahrgestellen.
Besonders die Bayerische S 3/6 wurde bereits von mehreren ROKAL- und TT-Freunden mit dem Fahrgestell der ROKAL 03.10 (01165) zu einem fahrbereiten Modell umgebaut. Es sind allerdings umfangreiche und teils knifflige Anpassungen am Standmodell vorzunehmen, damit alles passt. Zudem müssen das ROKAL-Fahrgestell, Vor- und Nachläufer sowie die Tender-Drehgestelle farblich angepasst werden.