Stefan hatte schon vor zehn Jahren im Forum berichtet, dass die von Editions Atlas als statisches Modell des Bayerische S 3/6 hergestellte Lok, mit Hilfe von einer BR 03 von Rokal, in einer fahrbereiten Maschine umgewandelt werden kann. https://www.altemodellbahnen.de/t2774f37-RE-ROKAL-Umbauten.html
Seit vielen Jahren war es auch ein Projekt von mir solch einen Umbau durchzuführen aber immer zu faul gewesen um es umzusetzen. Doch letztlich bin ich aus meiner Lethargie heraus gekommen und doch noch das Willen gefunden um einen Hacken in der Projektliste aufbringen zu können.
Hier das Ergebnis:
Und weil es vielleicht hier mehrere Rokalfans die daran denken auch solch einen Umbau zu machen gebe ich hier einige Anweisungen wie es praktisch gemacht wird. Die Arbeit ist nicht äußerst schwierig, die grösste Herausforderung liegt bei der präzisen Herstellung von des Zylinderblocks.
Als erster Schritt muss die Innenseite des Atlas Gehäuse bearbeitet werden um sich an der Chassis Form des BR 03 anpassen zu können. Seitlich des Kessels, kurz vor dem Lokführerstand muss ein Teil abgeschliffen werden wie hier zu sehen ist.
Vorsicht dabei das Gehäuse nicht durch zu schleifen. Zum Glück ist dort die Dicke des Gehäusesmaterial ausreichend um dies zu vermeiden. Dennoch langsam an der Sache rangehen.
Um die Anpassung zu verfeinern kann man auch die gesamte Länge der oberen Fläche des Gehäuse ein wenig abschleifen. Dies hilft zur reduzierung des Sprunges zwischen die untere Ebene des Kessels und die Räder der Lok.
Dann kommt die schwierigste Phase: Herstellung des Zylinderblocks. Ich habe der originaler Rokalzylinderblock erhalten dennoch ein wenig modifiziert. Der halbrunder Vorderteil des Zylinderblocks ist flach abgeschliffen worden um sich an die vordere Fläsche des Atlas Zylinderblocks anzupassen. Hier die Aussicht:
Von dem Atlas zylinderblock werden nur der Vorderteil und die Zylinderabdeckung erhalten. Die beiden links und recht Abdeckungen müssen vorsichtig vom Zylinderblock heraus geschnitten werden. Der Vorderteil muss dann durchgebohrt werden um sich präzis an der Geometrie von der Rokalsteuerung anzupassen:
Wenn alles stimmt können modifizierter Rokal Zylinderblock, wie vorher erwähnt, und Atlas Teil zusammengeklebt werden. Ich habe schnelltrocknend Epoxykleber benutzt.
Weiter müssen jetzt die Abdeckungen des Altas Zylinderblock bearbeitet werden. Und zwar müssen diese sehr dünn geschliffen werden um zwei Ziele zu erreichen:
1. Sie müssen sich Formweise möglich bestens an der Aussenform des Rokalszlinder anzupassen. Deswegen müssen diese eine gewisse elastizität haben um die Gewölbe des Rokalszylinder sehr nah umarmen zu können. 2. Die gesamte außenmaß des gefertigten Zylinderblocks muss so eingehalten sein so dass, die Überquerung von Weichenlaternen problemlos erfolgt. Hier paar Aufnahmen davon:
Weiterhin müssen die Führerstandsleiter vom Gehäuse getrennt werden und erneut geklebt wie hier zu sehen ist. Dies vermeidet auch Probleme bei der Durchquerung von Weichen die mit Laternen ausgerüstet sind.
Druckluftbehälter werden Kesselseitig geklebt. Statt der Atlasteil habe ich hier eine Ikea Schraubenschlüssel zerschnitten um etwas mehr Gewicht am Karosse anzubringen. Ich werde dazu noch weiteres später sagen.
Die eine Seite ist etwas kürzer um sich an der Präsenz von dem Kabel dass, entlang des Rokalchassis zur Beleuchtungslampe führt, anzupassen.
Ein Teil des Atlassteuerung ist ausgeschnitten worden und auf der unteren Seite des Gehäuse geklebt angebracht. Vorsicht dabei, es muss präzis positioniert sein so dass, die freie Bewegung der Rokalssteurung nicht behindert wird:
Loklaterne, vordere Kupplung und Lok Frontbefestigung sind alle mit Sekundenkleber befestigt.
In letzter Schritt bohrt man ein kleines Loch um eine flache Schraube zur befestigung des Gehäuse anbringen zu koennen. Dabei kann man den Sanddom leicht abnehmen um das ein und aus schrauben zu erleichtern. Die Schraube ist mit eine goldene Linie die sich an der Bemalung des Gehäuse anpasst verfeinert worden.
Dann geht es weiter mit dem Tender. Hier habe ich die volle Kunststoffversion benutzt. Man kann dennoch die Gussversion auch benutzen und ich denke sogar, dass es besser ist. Hier braucht man nur die Aussendetails beidseitig von den Gestellen so dünn wie möglich abschleifen. Und dann die Atlas Gestellteile auf zukleben.
Die Lok Raeder und Chassis müssen noch schwarz bemalt werden und ich muss noch Lichtleiter vorne anbringen um eine lichtfunktionelle Lok zu haben.
In diese Konfigurierung verliert das Model an Gewicht und deswegen and Zugkraft. Es gibt dennoch viel freiraum wo man zusätzliches Gewicht anbringen kann:
Dafür schlage ich vor dunne Wolframplatten auf der Innenseite des Gehäuses zu kleben. Solche Platten habe ich in eBay gefunden:
super, danke für die ausführliche Beschreibung. Irgendwann werde ich mich wohl auch mal an so einen Umbau wagen. Ein entsprechendes Atlas-Modell steht schon im Regal.
das sieht eigentlich schön stimmig aus! Was mir nicht gefällt ist die Nachlaufachse im Aschkasten, oder täuscht das auf den Bildern? Wenn man die Nachlaufachse ein Stück nach hinten versetzen könnte, würde das Gesamtbild der Lok noch schöner.
Hier sind paar Aufnahmen mit einem anderen Bildwinkel. Es ist schon richtig, dass im Vergleich zum Vorbild, sitzt die Nachlaufachse ca. 5 mm zu weit nach vorne. Es kann prinzipiell mit Geschick verbessert werden, wobei eine neue Achsenführung im Nachläufer durchbohrt werden müsste. Es ist machbar und bei meinem nächsten Umbau einer Atlas S3/6 auf DB BR 18, werde ich dies mal ausprobieren. Besten Gruss. Pascal
danke für den Link. Die Lok wurde aber auf Basis eine 01 von Tillig umgebaut. Weiter unten auf der Seite findet sich aber noch ein ROKAL-Umbau: https://www.tt-board.de/forum/threads/br18-478-db-als-modell-in-tt-vom-atlas-verlag.3480/page-4#post-265742 Das Interessante ist dabei die Verwendung des Fahrgestells der ersten Version der 03.10 von ROKAL. Allerdings hat er den ROKAL-Motor durch einen Bühler-Motor ersetzt, der wohl etwas voluminöser als der ROKAL-Zylindermotor ist und daher einen zusätzlichen Aufbau auf dem Kessel erfordert.
Ja, natürlich würde die BR18 auf Grundlage einer Tillig 01 gebaut. Interessant ist zu sehen wie es gestaltet wurde. Das war mein ganzes Ansinnen mit der Einstellung des Links. Interessant ist auch die S3/6 auf Grundlage einer BR03 1014 Altbau. Dabei ist der Motorumbau ,sehr interessant, unerheblich. Gruß Uwe
Angeregt von Pascals Idee, die S3/6 mit einer Beleuchtung auszustatten habe ich mich dazu hinreißen lassen zu schauen, wo ich entsprechende Utensilien finden kann: [
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Die Gaslaternen und die Einbauplatine habe ich bei Fischer-Modell gefunden. Die Laternen habe ich mittlerweile auf dem Vorläufer montiert. Das Problem ist, wohin mit der Leiterplatine; sie ist doch recht groß. Ich werde wohl das Gehäuse weiter ausfräsen müssen. Sobald ich fertig bin, berichte ich weiter. Gruß Uwe
Es ist geschafft, die S3/6 hat eine Beleuchtung. Ich kann Euch sagen, es war eine fürchterliche Fummelei für einen "Nichttechniker". Allein die kleinen Lötpunkte an der Platine anzubringen und die Verkabelung vorzunehmen brauchten eine ruhige Hand und Viel Geduld. Aber, es hat sich gelohnt!
So ging es weiter: Um die Beleuchtungsplatine anzubringen musste ich das Gehäuse vorsichtig weiter weiterausfräsen.
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Passt!
Jetzt mussten die Lampen montiert und die Verkabelung so vorbereitet werden, dass Vorläufer und Chassis so verbunden wurden, dass die Kabel kaum auffielen:
Schon wieder kam es zu einem Problem: wie schaffe ich es, die Verkabelung so vorzunehmen, dass Vorläufer und Chassis weiter getrennt werden können. Norbert schlug mir Micro Stecker vor. Ich hatte noch ein paar kleine Decoderstecker, die waren aber zu groß. Dann viel mir ein, dass ich gute Erfahrungen bei meinem Umbau des VT95 mit den stromführenden Kupplungen von meinem Freund Peter Horn (PeHo) gemacht hatte. Davon besaß ich noch ein paar und: Sie passten!!
Die verkabelte Beleuchtungsplatine wurde mit einem sehr starken "Doppelklebeband", das ich einmal von einem Messebauer erhalten habe, am Chassis befestigt. Die Kabel selbst mit dem für mich genialen "Hin- und Wegkleber" von Noch. damit lassen sie sich immer noch verschieben und später ggf. wieder entfernen. Jetzt ging die Fummelei erst richtig los und die Kupplungskabel mussten mit der Verkabelung der Leiterplatine und den Lampen die bisher nur provisorisch befestigt waren verbunden werden. Wo habe ich nur die Geduld und die ruhige Hand hergenommen?
Natürlich durfte ich nicht vergessen , die Schraube des Zylinderblocks zu isolieren. Ich wollte ja keine Überraschung erleben. Geschafft, ein erster Probelauf und, die Laternen leuchten!!!
Jetzt konnten die Lampen fixiert werden, ein wenig Farbe, das Führerhaus verglasen, Zusammenbau und.....Die S3/6 ist beleuchtet. Schaut selbst.
Ob ich dem Tender auch eine Beleuchtung spendiere weiß ich noch nicht. Damals hatten die Loks keine rückwertige Beleuchtung aber, mal schauen man weiß ja nie.... Das dritte Spitzenlicht ist das alte Birnchen. Irgendwann tausche ich es gegen ein LED-Birnchen aus.
Jetzt habe ich es geschafft, auch das Spitzenlicht zu aktivieren. Bei ebay habe ich kleine E5,5 LED-Birnchen für einen guten Preis erstanden (ca. 12 € mit Porto für 5 Stück). Die kleine Glühlampe passte ohne Probleme in die Fassung des Fahrgestells und siehe da. sie leuchtet. Ich habe dann das angedeutete Spitzenlicht aufgebohrt, ein Stückchen Lichtleiter eingefügt und schon ging es zum Probelauf:
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Bei der Gelegenheit habe ich noch die Führerhausfester verglast. Für mich ist die S3/6 jetzt fast perfekt.
Da ich noch ein paar Glühlampen übrig hatte, habe ich schnell noch einen TEE-Wagen mit einer neuen Beleuchtung ausgestattet:
So eine Katastrophe, das Licht scheint durch. Ich habe das Dach mit Alufolie ausgekleidet und mit einem Fitzelchen Doppelseitigem Klebeband an den Ecken befestigt und das Problem war behoben.
Ich finde, die kleinen Glühlampen sind eine gute Alternative gegenüber teuren Beleuchtungssätzen.