Hallo,
ich habe mal den kompletten Thread gelesen (jedoch teilweise recht diagonal). Zum Glück habe ich festgestellt, dass ich mit meinen Annahmen nicht auf dem Holzweg war.
Zunächst die Beantwortung Deiner Fragen, Stefan:
Zitat von Märklin3047 im Beitrag #170
Und wie viele braucht man davon pro Trafo, etwa zwei?
Nur einen.
Zitat von Märklin3047 im Beitrag #170
Ist da eine Kennzeichnung wie man diese wo anlötet?
Nein, die von mir vorgeschlagenen Bauteile (Suffix "CA" !) sind voll symmetrisch. Damit ist die Polung beliebig.
Zitat von Märklin3047 im Beitrag #170
Werden diese so eingebaut, wie bei hp-modellbahn beschrieben?
Ja.
Zitat von Märklin3047 im Beitrag #170
Und was ich bei Deinem Artikel nicht verstanden habe ist, daß Du schriebst, daß die Spannung bei einem dazwischengeschalteten Varistor nicht unbedingt bei betätigen des Umschaltimpulses herabsinken muß.
Varistor oder Überspannungs-Schutzdiode kappen nur die Spitzen der sinusförmigen Wechselspannung (durch Kurzschließen) ab. Wenn also nur dieser obere Teil der Sinuskurve fehlt, hat das nicht unbedingt sofort einen durchschlagenden Effekt auf den mit dem Messgerät festgestellten
Effektivwert.
Die letzte Frage - ebenso wie div. vorausgegangene Beiträge - zeigen mir jedoch, dass offenbar Unklarheiten darüber bestehen, wo das tatsächliche Problem liegt. Daher folgende Erklärung:
Für den von Zerstörung bedrohten Decoder ist es völlig egal, wie hoch der Effektivwert der Wechselspannung im Falle des Umschaltimpulses ist. Hier ist einzig der erreichte
Spitzenwert relevant. Nun hängen Effektiv- und Spitzenwert im Falle einer reinen Sinusschwingung tatsächlich direkt miteinander zusammen, und zwar ist der Spitzenwert um den Faktor ca. 1,4 (genau Wurzel aus 2) höher als der Effektivwert. Wenn nun aber die Sinuskurve durch einen Varistor oder eine Überspannungs-Schutzdiode beschnitten wird, gilt dieser Zusammenhang nicht mehr. Für den Decoder hat sich jedoch der über sein Leben entscheidende Spitzenwert reduziert!
In vorausgegangenen Beiträgen dieses Threads wurden Vorschläge abgearbeitet, den Trafo durch Verbraucher (z.B. Glühlampen) zu belasten. Dies wirkt auf die gesamte Sinuskurve und ist daher besonders ineffektiv.
Die Idee, mit Hilfe eines Varistors oder einer Überspannungs-Schutzdiode, die Spitze des Sinus zu kappen, ist da schon effektiver. Leider geht aber auch das wegen des kurzschließenden Charakters mit einer starken Wärmeentwicklung einher. Der Ansatz ist also ebenfalls wahrlich nicht "der Sack der Zwerge". (Und die Grünen toben wegen der Energieverschwendung!)
Am sinnvollsten wäre sicherlich eine Nachregelung der von dem Trafo abgegeben Spannung. Das aber ist aufwendig. Außerdem reduzierte ein solcher Zusatz die vom Trafo abgegebene Spannung generell etwas. Da wäre es dann wirklich zielführender, die alten Trafos zu entsorgen und stattdessen die weißen Trafos einzusetzen. ... Aber auch über die weißen Trafos ist leider bekannt, dass sie Decoder zerstören können. Ich selbst kann das bestätigen.
Nun einige weitere Anmerkungen zu den Varistoren bzw. Überspannungs-Schutzdioden:
In meinem Beitrag #169 hatte ich geschrieben:
Zitat von t.horstmann im Beitrag #169
Ein weiterer Test ist im normalen Fahrbetrieb bei max. aufgedrehtem Trafo nötig.
Der "normale Fahrbetrieb" ist eigentlich gar nicht so wichtig, weil der Leerlauf des Trafos für das begrenzende Bauteil der eigentliche "Gau" ist. Damit ist der Test jedoch sehr einfach: Nur der ansonsten komplett unbelastete Trafo muss voll aufgedreht werden. Das begrenzende Bauteil darf sich dabei nicht spürbar erwärmen.
Bei Auslösung des Umschaltimpulses
muss das begrenzende Bauteil hingegen nach kurzer Zeit heiß werden. Ansonsten ist es unwirksam. Auf diese Weise könntest Du zunächst Deinen Varistor überprüfen.
Ich selbst habe heute einmal eine SM6T30CA an einem
weißen Märklintrafo getestet. (Ein anderer Trafo steht mir nicht zur Verfügung.) Bei voll aufgedrehtem Trafo ist tatsächlich alles im grünen Bereich. Das Ding erwärmt sich nicht. Bei Auslösung des Umschaltimpulses erhitzt sich die Diode jedoch bereits nach wenigen Sekunden so stark, dass das Lötzinn des angelöteten Drahtes schmilzt und sich der Draht ablöst. Das geht leider überhaupt nicht, weil die Diode damit weit jenseits ihrer zulässigen Grenztemperatur beansprucht wurde. Abgesehen davon ist die Wirkung nach dem Verlust des Anschlussdrahtes dahin.
Das Ergebnis lässt sich natürlich nicht auf andere (blaue) Trafos übertragen, weil diese sich etwas anders verhalten könnten. Es ist aber damit bereits jetzt klar, dass man den von mir urspr. auch vorgeschlagenen Typ SM6T24CA komplett vergessen kann.
Ein weiterer Test mit
SM6T36CA erbrachte selbst bei langer Auslösung des Umschaltimpulses keine Erwärmung des Bauteils mehr. Das Bauteil ist hier also unwirksam. Für die anderen (blauen) Trafos gilt das wiederum nicht zwingend genauso. Jedoch erkennt man, wie kritisch die Dimensionierung ist!
Die Mitte zwischen SM6T30CA und SM6T36CA markiert noch
1N6283CA. Diese Diode ist höher belastbar und von vornherein bedrahtet. Sie liegt mir für einen Test jedoch nicht vor.
Der langen Rede kurzer Sinn: Ich würde SM6T30CA, 1N6283CA und SM6T36CA bestellen und testen.
Um es abschließend einmal klar zu sagen: Es ist keineswegs sicher, dass bei der als kritisch erkannten Dimensionierung überhaupt eine befriedigende Lösung zu finden ist!
Mir fällt als Alternative zwar spontan eine etwas andere kurzschließende Lösung ein, die ihre Abwärme auf ein kleines Kühlblech bringen würde, also nicht ganz so schnell selbst "verglühte". Diese Lösung bestünde aber aus 6 Bauteilen und besagtem Kühlblech (pro Trafo). Ich halte diese Lösung jedoch bereits für zu aufwendig.
Viele Grüße
Thomas