hallo zusammen,
nachdem mich zwischenzeitlich sehr viele Kollegen angesprochen haben und sich auch positiv zur Aufarbeitung der Lok geäußert haben, möchte ich Euch nun doch noch mal vom derzeitigen Baufortschritt informieren.
Ich habe gestern wieder mit meinem Kollegen ca. 4 Std. intensiv in unserer Werkstatt die Zeit genutzt und komplett neue Achsen gefertigt. Dafür waren diverse Arbeitsgänge erforderlich, die ich gleich noch nenne. Wichtig ist: ... die Achsen sind nun verschraubbar und die Räder sitzen wieder perfekt auf den Achsen, ohne dass hier rumgelötet werden muss.
Die Beibehaltung des Originalzustandes war nicht möglich !, denn...der Vorbesitzer hatte ja schon gelötet, damit die Räder überhaupt auf den Achsen Halt hatten,... das wäre an sich nicht weiter tragisch, die alten Achsen hätten wir stauchen können und dann irgendwie wieder aufpressen können. Problematisch war aber, dass das erforderliche Innenmaß von 37,5 cm nicht erreichbar war (die Achsen waren schlicht gesagt zu kurz--- warum auch immer) Wenn ich bündig aufgesteckt hatte, wurde dieses Innenmaß deutlich unterschritten.
Ansicht der neuen Achsen, die bereits auf die Räder aufgeschraubt sind:
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Ihr seht hier gleichzeitig die beiden von uns angefertigten Messinghülsen (Breite 4 mm), die bei Montage auf der ritzellosen Seite dann auf die Achsen gesteckt werden, damit nun das richtige Innenmaß erreicht wird.
Außerdem seht Ihr dort die die Muttern M 4, die wir noch passend für das Achs-Gewinde zurechtgeschnitten haben. Außerdem noch die gezackten Sicherungsunterlegscheiben, sicher ist sicher...auf die Zahnräder innen (siehe Foto) kommen dann noch 2 dünne Unterlegscheiben, die wir ebenfalls passend fertigen mustten, da gerade keine richtigen zur Hand waren.
Arbeitsskizze für die neuen Achsen:
Außenmaß : 6,0 cm. Zahnradsitz ca. 2 mm von den Platinen entfernt. Passenden Rundstahl für die Achsen 6 mm gibt es im Handel. Wir haben die Platinen , ebenso die beiden Zahnräder auf 5,8 mm vorgebohrt und dann mit der Reibale auf das Maß von 6 mm erweitert.
Die beiden Zahnräder haben wir in der Drehbank vorischtig aufgepresst, das klappte sehr gut
Ebenso mussten nun die Räder eingefräst werden um später die Schraubmuttern aufzunehmen..(denn die Kuppelstangen sollen ja frei laufen)...alles kein Problem für uns. Mit einem passendem Fräser (8,0 mm) ebenso in der Drehbank leicht zu erledigen... aber bitte behutsam, und mit nicht so viel und schnellem Vorschub ,damit das Rad auf jeden Fall heil bleibt.
Hier nach Montage ein Bild des Motors (Seitenansicht):
Da könnt Ihr gut sehen, wie sich nun die Verscharubung m.E. harmonisch in das Motorbild einfügt.
Bereits in der letzten Woche hatte ich 2 Distanzklötze aus Buchenholz gefertigt. Hierdurch wird erreicht, dass sich die Platinen wirklich beim Zusammenschrauben nicht verkanten und weiterhin.. Auf der Motorrückseite war keine Befestigungsmöglichkeit zur Aufnahme eines zweiten Schleifers vorhanden. Insoweit habe ich mir hier selbst eine Aufnahmemöglichkeit geschaffen. Leider war mein vorhandener origialer Doppellöffelschleifer nicht montierbar, da der Anker zu weit nach unten in das Gleis ---Richtung Stromschine--- ragt. Die Distanzklötze hätten wir auch aus Pertinax fertigen können, so ging es deutlich schneller (evtl. arbeiten wir hier aber noch nach). Alle von mit gebohrten Geindegänge für die Schrauben im Holz sind aber gut haltbar, (hierbei darauf achten, dass für die Schrauben M 3 ein sehr dünner Bohrer genommen wird, und nur ganz kurz mit dem passenden Gewindebohrer einschneiden, alles anderes findet die Schraube dann von selbst). Aber...die richtige Schraubenlänge finden, da sonst die Schraube auf den Harteisenkern kommt,.. das gibt Kurzschluss... .. ist mir promt passiert und ich wundere mich, dass der Motor nicht läuft.
Zunächst Motoransicht von unten.
Ihr seht nun.., hier war nicht viel Platz für die Bürstenhalter.. ich musste auch noch die in meinem letzten Beitrag beschriebenen Kontermuttern auf den Bürstenhülsen abdrehen (diese wurden dann von uns mit einer Rändelung versehen).
Was mir noch fehlt ist eine zweiter Schleifer.. einen Löffel habe ich, den Rest werde ich demnächst bauen.
Motor-Ansicht von hinten:
der Motor hat nun einen Stromaufnahme von ca. 3,0 Ampere und läuft bei bis zu 10 Volt ! recht kräftig.
Die Zugkraft werde ich ja feststellen, wenn alles montiert ist.. ich bin da sehr zuversichtlich.
Aber auch ich bleibe vor kleinen Rückschlägen nicht verschont...Nachdem ich heute auf einem gesteckten Testoval eine längeren Testlauf des Motors durchführte, gab es eine Leistungsabfall....
was war passiert?... der Kollektor hatte sehr starke Verschmutzungen, ich gehe davon aus , dass die von mir verwendete Messingbürste sich nicht sehr gut auf dem Messingkollektor macht !
Ansicht des nun wieder geöffneten Motors mit bereits gereinigtem Kollektor
Hier die eine Platine mit der fertig montierten Bürstenhalterung:
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ich werde nun weiter testen und zunächst mal neben der weiterhin verwendeten Kolebürste eine härtere Bürste aus Bronze/ Kupfer verwenden (diese muss ich noch fertig drehen).
ich gehe davon aus, dass Die gesamte Aufarbeitung der Lok zum Schluss insgesamt bis zu 40 Stunden betragen wird . Natürlich ist das viel.. aber es lohnt sich .. und wie gesagt, ich habe hier bewusst zwischen Originalität und Funktionalität abgewogen.. Denn diese Lok soll mal wieder auf einer unserer nächsten Fahranlagen zeigen, was in ihr steckt.
Viele Grüsse.. Michael..