hallo zusammen,
meiner Verärgerung habe ich ja nun etwas Luft gemacht, das ist manchmal ganz gut.... danke auch für Eure Meinungen hierzu.
Zur Originalität, speziell dieser Lok: (verständlicherweise steht diese Anforderung an eine Lok bei anspruchsvollen Sammlern hoch im Kurs)...damit kann auch ich leben.
Wie schon von mir berichtet, war die Lok beim Auffinden nicht mehr in allen Teilen original. Die Stirnlampe mit der aufgelöteten Haltelasche für die einzige noch vorhandene Original-Lampe gibt es nicht beim Original von 1913. Die Lampe war außerdem unten verlötet worden. Die beiden unteren Lampen sind ja ebenfalls nicht mehr original, die Bohrungen bzw. Verkabelung verändert. Die Räder auf den - zu kurzen - Originalachsen waren verlötet, da sie keinen Halt auf den Achsen hatten. Gehäuse und Tender weisen tw. Umlackierungen auf.
Soweit zum Fundzustand. Wie hätte denn nun abweichend zu unserer Aufarbeitung eine sogenannte "fachmännische Reperatur" aussehen sollen ?.
Originalkollektor kleben ?....hält von morgens bis mittag. oder, einen Kollektor exakt nach dem Vorbild neu fertigen?.. wäre möglich gewesen, wollte ich aber nicht, da die Lok für meinen Fahrbetrieb schon etwas Leistung bringen muss. . Neue Achsen drehen und Räder dann mittels Kleber fixieren ?.. auch nicht so der Hit.
die teilweise defekte Wicklung soweit abdrehen wie möglich und dann mit (nicht vorhandenem passenden alten Spulendraht) wieder aufbauen?..wäre möglich ..wenn Ersatz gefunden wird.
Ungleichmäßige altersbedingte Magnetfelder des Harteisenkerns?.. ich bin gespannt, wie man das hinbekommen kann (einen Versuch habe ich ja jetzt gestartet), bin für Vorschläge offen.
Ausgeschlagenes Ankerlager ...Soll ich den Anker umwickeln ?...
Endex 21,... ich finde es nicht in Ordnung, wenn Du hier pauschal von "nicht fachmännischer Reperatur" sprichst, aber keinerlei Hinweise darauf gibst wie es besser gehen soll.
Zum vermeintlichen Wertverlust der Lok: An dem Gehäuse und Tender wird äußerlich nichts verändert, mit Ausnahme der beiden unteren Stirnlampen. Nachbauten dieser Lampenart vor dem 1. Weltkrieg gibt es nicht am Markt. Ich habe in den vielen Jahrzehnten meines Sammelns auch nie solche Lampen einzeln kaufen können. Ein Nachbau ist sehr aufwendig, das können wir in unserer Werkstatt so nicht leisten... und Einzelanfertigung bei den einschlägigen Replikateuren düfte nicht gerade billig werden.
Aber.. Sollte sich ein passender funktionsfähiger Schwachstrommotor doch mal einzeln finden, wäre es kein Problem, die Lok mit diesem zu bestücken... 4 Schrauben lösen, einbauen, fertig,
whow... 100 oder 200 % Wertsteigerung ??? Aber klar.. sonst hat die Lok natürlich jeden Wert verloren.
Zur Lok selber... ich habe sie weiterhin noch nicht in der Literatur so in dieser Ausführung gefunden. International war sie aber um 1913 in abweichender Ausführung tw. mit anderem Tender, anderer Farbgebung und anderer Beschriftung im internationalem Programm. Eine vergleichbare Lok dieser Ausführung dürfte eher selten wenn überhaupt in angemessenere Zeit zu finden sein. ..
Und hier fällt nun die Entscheidung .. ....
So wegpacken und auf das Prinzip Hoffung setzen.. ( wir haben übrigens weitere Loks, Zubehör usw. in den Kartons bzw. Regalen liegen, bei denen wir hoffen, diese mittels Origianlteilen instand setzen zu können. .. tw. warten wir da schon viele Jahre und ich könnte hier Bände erzählen, will ich aber jetzt nicht).............
... oder aber den Weg wählen, den ich gegangen bin.. zeitnah bestmöglich zum Fahrbetrieb aufarbeiten und dann umgehend wieder zum Leben erwecken. Auch ich überlege und wäge hier genau ab, ob ich diesen Schritt gehe, die vorgenannten Gründe haben mich dazu bewogen.
Danke für den Hinweis auf das was Sammler so sehr schätzen. Mir geht es sicher nicht anders, aber im Gegensatz an diese Anforderungen kann ich durchaus noch Freude an einem technisch instand gesetztem Stück finden, gern auch mal optisch nicht ganz mehr taufrisch, wenn es für mich als Spieler gut in die Sammlung passt.
Der Hang zur absoluten Originalität bei den Sammlern treibt ja manchmal wundersame Blüten.. An die Schwarzlichtlampe, Lupe usw. hab ich mich ja schon gewöhnt und ich möchte das hier nicht diskreditieren. Etwas verwundert bin ich, wenn-- wie mir kürzlich bei einem renommiertem Auktionsaushaus geschehen- eine alte durchaus gut erhaltene Lok in der Auktion stehenbeliebt, um dann im Nachverkauf nochmals günstiger angeboten zu werden. Ich hatte dort angerufen und nach dem Zustand gefragt.. Man sagte mir, dass die Lok Farbausbesserungen hätte (so war es übrigen auch im Auktionskatalog beschrieben worden)....und daher wohl totz einiger Begutachtungen nicht wegging. Nun gut, nachdem die Lok bei mir ankam fand ich zu meinem Erstaunen eine absolut original erhaltene optisch ansprechende und in sehr gutem technischen Zustand erhaltene Carette Spur 1 Spirituslok vor. Offensichtlich hielt sich das Interesse der fachkundigen Sammler eben wegen der "Farbausbesserungen" in Grenzen, denn einige Katalognummern weiter war eine bauartgleiche optisch ebenbürtige und als original beschriebene Lok zu einem deulich höherem Preis versteigert worden.
Es wäre schön, wenn Kollegen hier im Forum bei ihren Beiträgen trotz ggf. anderer Auffassung in der Sache beim "Tonfall" mal überlegen, bevor gepostet wird. Ich mache mir hier die Mühe, etwas ausführlicher zu der Aufarbeitung Lok zu schreiben,.... nicht, weil ich mich hier beweisen muss...., sondern weil ich Spass an der Aufarbeitung habe, den ich gern in Wort und Bild an die Kollegen hierweitergebe. Evtl. ist ja der eine oder andere Hinweis mal brauchbar. Und umgekehrt fällt für mich ja auch mal etwas Konstuktives ab, denn ich kann sicher auch nicht alles richtig machen bzw. wissen.
Viele Grüsse.. Michael...