nach dem gestrigen kleinen Erfolgserlebnis.... habe ich mich heute vormittag gleich an den weiteren Zusammenbau gemacht.
Hier seht ihr den Motor mit dem angeschlossenen Gleichrichter:
und mal eine Nahaufnahme des Gleichrichters, ... da genung Platz ist, habe ich die etwas grösserer Variante gewählt. Die Kabel-Lötenden am Gleichrichter sind sicherheitshalber mit Schrumpfschlauch versehen.
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Die Kuppelstangen werde ich nachher noch montieren und die Räder exakt ausrichten. Einen Testlauf habe ich eben noch "aufgebockt" durchgeführt... alles bestens...
In den nächsten Tagen werde ich dann mal das Lokgehäusse behutsam reinigen....die beiden 30 er Jahre Loklaternen tauschen und dann alles zusammenfügen.
Auf den Einbau einer Anschlussvorrichtung für Zugbeleuchtung werde ich verzichten, da ich sonst in die Führerhauswand Löcher bohren bzw. etwas Blech ausschneiden musste. . Diese Schwachstromvarianten haben ja wohl nie eine derartige Vorrichtung gehabt. Außerdem lassen sich angehängte Personenwagen ja auch mittels Schleifer an einem Waggon gut beleuchtungstechnisch mitführen.
heute bin ich ein ganzes Stück weitergekommen...... das Lokgehäuse habe ich vom Schmutz der Jahrzehnte gereinigt. Der Vorbesitzer ist ja sehr ruppig mit der Lok umgegangen.,,, das Dach weist erhebliche Lackschäden auf, ebenso Beulen, die ich nur zum Teil wieder herausbekommen habe. Interessant ist die helle Originallackierung, die ich so noch nicht anderweitig gesehen habe.
Hier mal der aktuelle Zustand:
ich glaube er hat die Lok vor dem Flohmarktverkauf wohl irgendwo in einer Werkstatt aufbewahrt,... denn auf dem Dach war ein Rest getrockneter Leim, den ich entfernen konnte. Ebenso war die Lok mit diversen blauen Farbspritzern dekoriert, die ich zum Glück größtenteils alle mit Autopolitur wegbekommen habe.
Ein Blick in das Führerhaus.. schlicht und einfach...
Ein Blick auf den eingebuaten Motor. ich habe auch noch ein passendes Original-Messingschild (Gleich- und Wechselstrom) in meiner Ersatzteilkiste gefunden, das am Gehäuse fehlte.
Und hier die neu eingebauten M.- Lampen aus den 20 er Jahren.
Es fehlt noch der zweite Schleifer......
mit dem Vorläufer / Tender werde ich mich morgen mal befassen. Dann kann es bald auf die Reise gehen.
Einen Schönheitspreis hinsichtlich des Erhaltungszustandes wird die Lok sicherlich nicht gewinnen.. trotzdem finde ich hat diese handlackierte Maschine -noch gearbeitet aus dickem Blech und vollständig gelötet - eine schöne Patina...
..immer wieder interessant den weiteren Fortschritt deiner Arbeit hier zu sehen. So bleibt die Lok fahrbar, und so weit wie eben nur möglich noch original erhalten.
nun ist "George The Fifth", eine Schwachstromlok aus Göppingen, die ca. 1913 das Licht der Welt erblickte, soeben aus dem "Ausbesserungswerk" entlassen worden.
Auch wenn es manchmal mehr zurück als vörwärts ging und es auch Überraschungen bei der Aufarbeitung gab, kann ich sagen,dass mir die letzten Wochen sehr viel Spass bereitet haben. An Euren Kommentaren habe ich ja gesehen, dass auch Ihr daran regen Anteil genommen habt. Dafür nochmals danke.
An die Kollegen, denen das ganze wegen der technischen Änderungen nicht so sehr behagte.. ich kann das z.T. nachempfinden, leicht ist mir der "Eingriff" auch nicht immer gefallen, trotzdem habe ich mich für eine taugliche Fahrlok entschieden, die in auf unseren Fahranlagen sicherlich gelegentlich zum Einsatz kommen wird.
Die Lok ist hier nun mal in Aussenansicht zusehen:
Der Motor ist nun sehr kräftig und dürfte bei bis zu 20 Volt einiges an Leistung bringen... einen Belastungstest auf freier Stecke mit Zug werde ich demnächst mal durchführen.
Euch einen schönen Abend und viele Grüsse.. Michael...
zum Abschluss dieses Themas kann ich Euch noch mitteilen, dass die Lok ihre erste Testfahrt gut bestanden hat. Immerhin konnte sie mühelos einen Schnellzug mit 4 schweren Mä. 43 cm Wagen samt Inneneinrichtung und Gussrädern ziehen. ....das bei bis zu 20 Volt und ca. 0,5 Ampere Stromaufnahme. Damit erfüllt die Lok meine Erwartungen mehr als genung.
ich hab meiner Frau vorhin spontan angekündigt, dass es kein Mittagessen ...gemütlich auf der Terasse gibt...
Stattdessen musste ich aus dem Keller Schienen heranschleppen, was ich aber gern gemacht habe. So nach 15 Minuten war alles fertig...
und hier könnt Ihr "George The Fifth" dann mal in Aktion sehen. Aber bitte keine weiteren Fotowünsche... denn ich habe alles bereits wieder im Keller verstaut...
#60 von
Dampfmaschinenjoe 1967
(
gelöscht
)
, 05.11.2010 09:29
Hallo, Michael, Du hast gesagt, dass die Lok keinen Schönheitspreis gewinnen könne. Ich gebe einmal folgendes zu bedenken: Eine Lok die nur in einer Vitrine steht und nur gut ausschaut , hat ihren Job verfehlt . Ich liebe es, das alte Schienengold auch mal im Einsatz zu erleben ! Daher finde ich auch deine, wenn auch für manchen Originalitätsfreak problematische, Restaurieung in den bestmöglichen Fahrzustand gerade richtig !
ich kann nur sagen, dass dieses alte Stück nun wirklich ansehnliche Fahrleistungen erbringt. Das wäre auch - so denke ich - in einer irgendwie beibehaltenen Schwachstromausführung nicht so möglich gewesen. Zu der Zeit, als diese Maschinen so entstanden sind wurde ja noch mit Akkumulatoren rumexperimentiert...in manche Haushalte hatte die Elektrizität eben noch nicht Einzug gehalten. Ich denke....ein stilechter Schwachstrombetrieb wäre heute ein schwierigeres Unterfangen...Natürlich könnte man - al la- Kaufhausbahnen - moderne Batterien nehmen... beim Normalbetrieb wäre es aber problematisch, die Lok auf grösseren Anlagen neben den üblichen 20 Volt Maschinen in den Plandienst zu integrieren. Eine Unachtsamkeit und die Lok "schiesst" bei zu hoher Spannung davon bzw. es tun sich andere elektrische Problem auf...
Da ich mir diese Lok nicht für die Vitrine angeschafft habe (ich habe nämlich gar keine Vitrinen) ... ist eben die Fahrtauglichkeit bei mir ausschlaggebend gewesen.
Übrigens.. "George the Fifth" hat kürzlich auch auf Hauptstrecken ihren Dienst gut verrichet. Das könnt Ihr hier sehen.
Hallo Michael ! Ich bin ja eigendlich Autosammler ,aber ich finde alles spannend was mit Modellbahn zu tun hat . Ich verstehe vieleicht nicht alles in deinen Berichten mit Wicklungen usw. Aber Sie sind interessant ,und Nietenzähler giebt überall . Das Video beweist es doch du hast einer alten Maschine wieder neues Leben eingehaucht . Also mach weiter so Gruss andi
es freut mich, dass Dir Andi als Autosammler auch diese alten Blechbahnen zusagen. Aber auch Autos und Eisenbahnnen passen ja auch recht gut zusammen, was an anderer Stelle in diesem Forum schon gelegentlich gezeigt wurde. Natürlich würde auch eine alte zeitgenössische Blechautorennbahn gut zu einer Spur 0 oder I Fahranlage passen.
Kollegen, die hier die Art und Weise der Aufarbeitung kritisiert haben, würde ich jedoch nicht als "Nietenzähler" bezeichnen. Dazu muss man fairerweise schon sagen, dass der Eingriff in die Originalität von "George the Fifth" erheblich war; die Gründe dafür habe ich ja mehrmals genannt. Es kommt nun eben für jeden persönlich selbst darauf an, welchen Schwerpunkt er sich beim Umgang mit den alten Stücken setzt... und da lässt sich manches beim Sammler oder beim Spieler eben so oder so definieren.
Auch ich selber habe mich früher sehr viel schwerer damit getan, Eingriffe in die Originalität zugunsten der Funktionalität zu akzeptieren. Aber wenn man nun sehr viel Wert auf einen möglichst reibungslosen Fahrbetrieb legt, bleiben manchmal keine anderen Lösungen; mir sind jedenfalls hier keine besseren eingefallen.
den Flohmarkt hätte ich auch gern besucht...und die R 1 gefunden. Glückwunsch....zu dem Klassiker.
Ein Passendes Wasserstandsglas taucht ja auch mal gelegentlich auf, und dann kannst Du wieder nach nach Augenmaß befüllen. Aber diese gutmütige Lok lässt sich ja eher nicht aus der Ruhe bringen... Viele Grüsse.. Michael...
#66 von
Dampfmaschinenjoe 1967
(
gelöscht
)
, 20.01.2011 16:24
Was für Traumlokomotiven, da kann man ja neidisch werden ! Ich bin aber für meinen Teil zufrieden. Die Echtdampflok hätte ich auch für den vollen Preis nicht liegenlassen, Fritz. Bei elektrischen Loks bin ich, mangels elektrotechnischer Kenntnisse, auf sofortige Funktion angewiesen. Daher bewundere ich Michael und seine Mitstreiter für ihre kenntnisreichen Restaurationen. 15 von 10 Punkten würde ich dafür vergeben! immer Hp1 Joe PS: Meine Loks werden auf Treffen auch gefahren, machen aber auch die übrige Zeit im Regal eine ganz gute Figur
Hallo AG Tinplate 1, da sich Niemand meldet, vielleicht können Sie mir helfen....Bitte am besten melden Sie sich, bitte, bei mir, ich rufe Sie zurück oder schreibe. Vorerst danke. M.U.
George V. ist mal wieder ganz großes Kino. Gibt es zu der Lok eigendlich ein spezifisches Vorbild ? In England gab es ja ettliche Maschinen die deinem Modell sehr ähnlich sehen. Würde mich mal interessieren auch wenn es bei Thin Plate nicht so üblich ist.
Hallo Jonas, bin zwar nicht Michael aber als Sammler speziell englischen Layouts kann ich hier auch etwas sagen.
Die 2-B, oder englische Schreibweise 4-4-0, waren in England Ende 19. bis zum 1. Weltkrieg ein sehr beliebtes Baumuster bei allen Bahngesellschaften auf der Insel. Falls Du mal auf die Insel kommst, dann sei Dir das hier empfohlen: http://www.nrm.org.uk/ Hier findest Du auch die Originale. Die Engländer schmeissen eben nix weg...
Da die englischen Modellbahner schon sehr früh realitätsnahe Modelle haben wollten, stellten die meisten deutschen Hersteller teilweise sehr schöne Modelle in dieser Bauform für den englischen Markt her.
Hier z.B. die "Black Prince" von Bing für Bassett-Lowke produziert:
Die Engländer liebten schöne glattflächige, oft mit Innentriebwerk ausgestattete und je nach Bahngesellschaft typischen bunten Lackierungen. War aber auch zu der Zeit bei vielen Länderbahnen in Deutschland typisch bevor das Einheitsschwarz kam. Das kam natürlich einer einfachen aber doch recht ansprechenden Umsetzung in Weissblech entgegen! Für die Modelle wurde meistens die einfachen B-Kuppler-Antriebe aus dem deutschen "Spielzeug"-Sortiment genommen und entsprechend mit einem vorderen Drehgestell versehen.
Gutes Bsp. für eine einfache aber gelungene Umsetzung in Spur 0, die Bing'sche "George the Fifth"
Für den deutschen Markt hat es dann noch ein paar Jahre gedauert, bis sich der Modellgedanke stärker verbreitete. Mir sind aus der Pre-WW1 nur die Bing'schen bayr. S2/5 (2-B-2) und S3/6 Pacific als gelungene Modelle deutscher Vorbilder bekannt.