Hallo zusammen,
heute möchte ich mal eine kleine Besonderheit, welches mir eigentlich nur als Test dienen sollte vorstellen. Es geht um die alte Faller Tankstelle 217, 2. Version mit rundem Anbau. Diese Tankstelle wurde um 1953 von Faller hergestellt. Die Tankstelle wurde nur 3 Jahre später von dem heutigen Faller Klassiker B 217, der Shell Tankstelle aus Plastik ersetzt.
Ein nette Kollege hatte mich angefragt, ob ich vielleicht die Zapfsäule für das alte Modell erstellen könnte, blauäugig, wie ich bin hab ich natürlich gesagt, ja ich kann das versuchen. Da mir aber die Tankstelle selbst gut gefällt und ich leider dieses Original Modell nicht besaß, dachte ich mir, versuche es doch gleich mal ganz zu rekonstruieren.
Als Referenz nahm ich die Bilder von hier zum Vergleich schau mal hier
Hier fand ich auch die Grundmaße, weitere Maße bekam ich vom Kollegen, fehlende Maße erstellte ich einfach nach gesundem Augenmaß.
Hier mal mein Vorentwurf per Tinkercad erstellt. Um die Tankstelle natürlich auch zu bauen, konstruierte ich das gesamte Modell gleich als Bausatz. Die Schwierigkeit hierbei war, die Struktur des Daches und des Bodens.
Die Struktur des Daches ist mit dem Programm nicht wirklich überzeugend, deshalb habe ich das im Nachgang einfach glatt konstruiert. Die Prägung der aus MDF Platten bestehenden Grundplatte jedoch klappte dagegen prima. Nach dem ersten Probedruck veränderte ich die Maße der noch nicht stimmigen Größen von Zapfsäulen und dem T - Schild. Inzwischen ist es jedoch ein gut ausgereifter Bausatz geworden.
Hier zu sehen, alle Teile des Bausatzes. Recht überschaubar und einfach zusammen zu bauen.
Der erste Probedruck sah schon sehr vielversprechend aus
Hier dann die finale Version aller Teile. Das Dach habe ich jedoch schon angefangen
Baubericht der Tankstelle
Das Dachteil sieht im Rohzustand so aus.
Um nun die Optik des Original Faller Gebäudes hin zu bekommen, beklebte ich die Flächen mit Abdeckband überlappend. Wie im echten Leben fangen wir mit der untersten Lage an. Den Abstand habe ich einfach nach Augenmaß gewählt, da bei dem Original Modell die Fläche auch nicht so akurat ist.
Mit einem schon etwas ausgenudelten und nicht all zu scharfen Schraubendreher habe ich dann zusätzlich die Prägung eingearbeitet
Das Dach lackierte ich mit Revell 39, da die Farbe recht passend ist. Wichtig ist hier, das man über die Kanten des Abklebeband satt drüber lackiert. Fixiert der Lack das Abdeckband zusätzlich auf dem Dach. Wenn das durchgetrocknet ist und das Abklebeband dennoch irgendwo leicht absteht, dann fülle ich den Spalt zusätzlich mit Farbe auf. Damit wird das Ganze stabil.
So bearbeitet, kommen wir dem Original doch schon recht nahe. Die Spalten an der Schnittkante, kann man nun noch mit Revell 39 aus klecksen
Weiter geht es mit der Hütte. hierzu benötigen wir Weissleim und feinsten Chinchilla Sand. Der Vorderbau weißt beim Original Modell eine glatte Oberfläche auf, während der hintere Anbau besandet wurde. Entsprechend schliff ich erstmal die hintere Fläche mit feinem Schleifpapier an, um dem Weissleim etwas mehr halt zu geben.
Der Weissleim sollte ein wenig mit Wasser verdünnt werden, dann bestreut man satt die Fläche mit Chinchilla Sand und klopft das überschüssige Material direkt wieder ab. Das sollte dann so aussehen. Ist das getrocknet kann man die Fläche mit weißer Dispersionsfarbe und einem harten Borstenpinsel mit Fabre betupfen ( nicht streichen!!!! ). Wichtig ist tupfen, beim Streichen würde man sich die Oberfläche ruinieren und der Effekt wäre dahin.
Kommen wir jetzt bereits zu den Fenster. Im hinteren Bereich wurde beim Original feine Fliegengaze hinter die Fenster geklebt. Selbiges machen wir natürlich auch. Etwas schwieriger war es natürlich passend milchiges Klarsichtmaterial für den Vorderbau zu finden. Mir fiel da aber eine Eisdose hin die Hand, aus der ich einfach ein Stück heraustrennte. Das Material der Dose ist dünn, aber auch gleichzeitig genug um die Biegung mit zu machen. Blöderweise besteht die Dose aus einem Material, welches sich nur ungern verkleben lässt. Mit Sekundenkleber und ein paar Klammern fixierte ich das Teil erstmal in den halbrunden vorbei ein. Um es dann richtig fest zu bekommen nahm ich UV Kleber und belichtete die Klebestellen ein paar Sekunden mehr als notwendig. Damit hält die Scheibe nun auch bombenfest.
Die Zapfsäulen und das T-Schild lackierte ich erst in Revell 56 blau, um den Kunststoffglanz zu imitiere, versiegelte ich die Teile mit Revell Nr. 1
Das Dach klebte ich ganz zum Schluss auf. Da sich über das Dachteil, die leicht verzogenen ( das ist ganz normal ) richtet, ist es empfehlenswert, die Bodenplatte mit aufgeklebten Gebäude und Stütze erstmal auf einer Glasplatte zu fixieren und dann das Dach aufzukleben.
Final mischte ich Weissleim und gefärbtes Sägemehl zu einem Brei zusammen und brachte den obligatorischen Blumenschmuck auf. Eine selbst erstellte Marke auf dem Boden vervollständigt das Modell.
Das fertige Replikat
Aber seht selbst, ich finde sie passt sich sogar sehr stimmig in die Gesamtszene ein und wirkt weder langweilig noch plump. Ein paar Figuren fehlen hier noch , um die Szene abzurunden. Ein Wiking Abschleppwagen wäre auch nicht schlecht.
Ob ich die Säule die auf dem Kipper liegt vorne auf die kleine Insel der Tankstelle, als Werbung setzten werde weiß ich noch nicht, was meint Ihr ?