heute schreiben wir Euch, weil sich in diesen Tagen auf unserer Modellbahnanlage Historisches ereignet … ok, alles ist relativ: Wir sind im Maßstab 1 : 160 …. Beziehungsweise, weil sich ein Kreis schließt … nein, kein Gleiskreis.
Vielmehr begab es sich im Jahr 2007, als Vater (43) und Sohn (4) zum ersten Mal gemeinsam einen Modellbahnladen betraten, um die ersten Artikel für das gemeinsame Projekt zu erwerben. Darunter war auch ein erster „Häuschen-Bausatz“: die Tankstelle 232219 von Faller zum Preis von 19,95 Euro (kostet heute 10 Euro mehr).
Zusammengebaut wurde diese Tankstelle jedoch erst mal nicht. Vielmehr wurde die Anlage von Grund auf konzipiert und entwickelt. Näheres lest ihr hier:
Jetzt, ca. 15 Jahre später, war endlich die Tankstelle an der Reihe. Der Weg ist das Ziel!
Das Modell zeigt eine Architektur etwa aus den 1960er Jahren, mithin passend zu unserer Anlage, die 1968/69 spielen soll. Faller hatte dem Bausatz Dekorationen mit Motiven aus den 1990er Jahren beigegeben (die übrigens ihre Sebstklebekraft verloren haben). Insbesondere das „BP“-Design und die Werbung für einen Audi weisen auf die Epoche V hin:
Wir haben das Erscheinungsbild der Tankstelle entsprechend ihrer frühen Jahre wiederhergestellt. Denkmalgerecht, sozusagen. Wir sehen jetzt also nicht nur das BP-Logo der 1960er Jahre, sondern auch die Sprit-Preise von 1969. Die Zapfsäulen zeigen in einer Schriftgröße von „1 pt.“ für 29,1 Liter Benzin einen Preis von 17,64 DM und für 32,71 Liter Super einen Preis von 21,23 DM. Glaubt’s uns!
Ein Aufstellschild zweckentfremdeten wir zu einem hoch aufgehangenem Preisschild.
Angeschlossen an den Tankstellenbetrieb ist eine Werkstatt, die Opel- und Volvo-Service anbietet, wie die Blechschilder verraten.
Im Verkaufsraum haben wir ein Regal weggelassen, weil Tankstellen damals kein Kiosk waren, sondern tatsächlich dem automobilen Vorwärtskommen dienten und daher im Wesentlichen nur ein gewisses Kontingent an Öl, Glühkerzen, Starter-Batterien, Sicherungen und Auto-Lampen anboten. Die Wasserkannen haben wir blau lackiert, die Zapfschläuche und die Ersatzreifen schwarz. Die Zapfsäulen sollen noch einen grünen Rahmen erhalten. Die Eingangstür erhielt durch silbergrauen Farbauftrag einen Griff.
Anstelle der von Faller vorgeschlagenen Glühlämpchen haben wir kaltweiße LED eingebaut und in Reihe geschaltet, damit sie weniger hell strahlen. Für die Kabel haben wir die Wände an anderer Stelle durchbohrt als werkseitig vorgesehen.
Ein Tankwart wartet schon dienstbereit hinter der Kasse.
Alles nur kleine Maßnahmen, und dank Internet-Bilder nicht aufwendig. Dafür doch recht effektvoll, finden wir.
Wahrscheinlich sollten wir anstelle von Papier-Bildern Decals anfertigen lassen … aber wir sind ja hier bei „Alte Modellbahnen“ – und mit dem üblichen Betrachterabstand fällt dieser kleine Unterschied ja kaum auf …!
Interessanterweise fehlte dem Bausatz (mittlerweile?) die Hälfte des schönen Schornsteins (die andere Hälfte lag lose dabei). Aber Faller sandte uns dankenswerterweise Ersatz zu.
Sobald wir die Tankstelle in unsere Anlage integriert haben, melden wir uns wieder.
Opel Kadett A, Opel GT und der Volvo PV444 warten schon!
Nebenbei: Waren Tankstellen so nah am Bahndamm eigentlich zulässig? Von wegen "Funkenflug" ...
Viele Grüße
Klaus & Timo
P.S. Der Modellbahnladen, in dem wir die Tankstelle erwarben, die Fa. Schellhaß an der Langen Reihe in Hamburg, gibt es seit etlichen Jahren leider nicht mehr. Dort erwarb z.B. meine Frau für uns auch eine unserer E44 von Roco.
hier ein paar "historische" Photos aus der Sammelkiste, mittlerweile leicht unscharf ...
Die Tankstelle war noch zu neu, um echte Patina angesetzt zu haben. Außerdem ist das Dach noch nicht anklebt, weil von unten noch eine Beleuchtung montiert werden soll.