bei einer der letzten Auktionen habe ich über Lottissimo relativ spontan und kurzentschlossen auf "Bieten" geklickt und bin jetzt stolzer Besitzer eines arg ramponierten Storchenbeins.
Ich plane nicht, in den Uraltsektor einzusteigen, aber ein Storch steht schon lange auf meinem Wunschzettel.
Leider ist der Storch arg mitgenommen. Die Hauptprobleme sind:
Das Uhrwerk ist defekt (Feder gerissen, Zahnräder verbogen, teilweise mit Lot gepfuscht) Das Führerhaus wurde irgendwann mal mit reichlich Zinn wieder an den Kessel gelötet... leider aber schief, bzw verdreht Der grauenhafte Schornsteinersatz und die riesige Beule an dieser Stelle
Der Plan ist, diese Schäden zu beheben und dabei die Originalsubstanz und den Originallack so gut es geht zu behalten.
Mal sehen, wie das gelingt. Ich werde berichten.
PS: Sollte jemand von einem passenden Tender wissen, würde ich mich über eine Nachricht freuen.
Gruß,
Felix
"Das Land steckt in einer Krise, Johnny!" "Wir latschen von einer Krise in die nächste..."
Zitat von ElwoodJayBlues im Beitrag #6Ich hoffe auf eine Einschätzung von Bodo.
Hallo,
die Datierung der frühen Maschinen gründet noch immer auf dem Vortrag "AKTENZEICHEN A1", den Max Heusser und Dr. Fritz Rinderknecht auf dem 6. Tinplate Forum 1992 gehalten hatten.
Markant ist der Wechsel des Kesselschildes von "GM&C" auf "- 0 -".
Eindeutig zu sehen ist der Beginn dieser Umstellung übrigens an der Darstellung der M 1021 BN (Hauptkatalog "F", Tafel 24) sowie der 5021 (Hauptkatalog "F", Tafel 26). Beide Klischees zeigen Neuheiten des Jahres 1898.
Max und Fritz datierten die Spur 0 Maschine in ihrem Vortrag in dieser Ausführung in das Jahr 1899.
Als erste Arbeit habe ich gestern den furchtbaren "Schornstein" entfernt.
Ich habe mir bei meinem Großhändler dafür spezielle Fräser besorgt, mit denen man das überschüssige Zinn gleichsam wegschnitzen kann. Beschädigungen des Bleches sind damit fast ausgeschlossen. Es dauert zwar etwas, aber der Vorgang ist sehr schonend.
Nachdem der Schornstein weg war, habe ich das meiste Zinn entfernt und dann die riesige Beule im Kessel von innen rausgedrückt. Das ging mit sanfter Gewalt sehr gut.
Jetzt werde ich einen passenden Schornstein anfertigen, einlöten und mir dann überlegen, wie ich das viel zu große und schief eingefeilte Loch abdecke.
Mal sehen.
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Zitat von ElwoodJayBlues im Beitrag #11........................ Ich habe mir bei meinem Großhändler dafür spezielle Fräser besorgt, mit denen man das überschüssige Zinn gleichsam wegschnitzen kann. Beschädigungen des Bleches sind damit fast ausgeschlossen. Es dauert zwar etwas, aber der Vorgang ist sehr schonend.
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Felix, kannst Du einen solchen Fräser mal zeigen?
Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.
ein kleiner Tipp, wie Ihr sehr günstig an Miniatur-HSS-Fräser kommt: Fragt Euren Zahnarzt, ob er ausgesonderte Fräser abgibt. Ich habe mehrere Sätze mit Kurz- und Langschaft und den verschiedensten Formen (Kugel-, Walzen-, Kegel- und Scheibenfäser).
Hallo Felix Zu der Angelegenheit mit dem zu großen Loch und dem kleineren Schornstein. Das wäre warscheinlich die einfachste Lösung. Eine Scheibe gerade so groß das sie das zu große Loch verdeckt aufgelötet, anschliesend ein neues Loch für Deinen passenden Schornstein gebohrt. Ist halt auch die Frage in wie weit Du vom Original abscheichen willst/kannst.
Hallo zusammen, Scheibe von ober würde dem 1:1 Vorbild entsprechen. Da wurde die Esse ja auch von ober auf in den Kessel eingesetzt, ist sehr gut bei den mit der Giesl-Quetschesse ausgerüsteten Fahrzeugen zu sehn.
Gruß Gerd aus Dresden
Wieder mal typisch, keine Ahnung von Blechbahn aber in die Tasten gehauen. Gruß Ede
Zitat von Eisenbahn-Manufaktur im Beitrag #16Frank, Deine Idee ist gut. Ich würde aber die Scheibe von unten einsetzen, dann den Kamin auflöten, und die verbleibende Vertiefung auszinnen.
Genau das wird passieren!
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Ich habe einen Schornstein für den Storch gebaut. Aufgrund der zeitlichen Einordnung und des riesigen Lochs in der Rauchkammer müsste er das zweite Schornsteinmodell gehabt haben, Schultütenform, aber kurz und dick. Die erforderlichen Maße konnte ich zum Glück bekommen, vielen Dank dafür!
Erst ein Papiermodell, dann der wahre Jakob aus Blech:
Dann bekam der Blechschornstein mittel eines Spezialwerkzeugs die Krempe:
Schließlich habe ich den Schornstein mal provisorisch mit Zinn angeheftet. Das sieht leider nicht besonders schön aus, da das uralte rostige Blech und das ebenfalls uralte Zinn sich nicht besonders schön löten lassen. Außerdem muß man natürlich behutsam vorgehen, um nicht noch mehr Lack in Mitleidenschaft zu ziehen.
Nächster Schritt wird der Versuch, daß exzentrische Loch entsprechend abzudecken.
Und dann werde ich mir mal ansehen, wie man ein Uhrwerk repariert. Mal sehen, ob das klappt.
Gruß,
Felix
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Der Schornstein ist verlötet und die Lötnaht verschliffen.
Leider lässt sich das verschliffene Zinn nicht so gut fotografieren. Es sieht in natura wesentlich besser aus als auf den Bildern.
Der Schornstein war ja auf der einen Seite mit dem Kessel verlötet und zwar dort, wo die Öffnung im Kessel nicht ausgefeilt war.
Ich habe dann einen Blechstreifen mit einem Ausschnitt im Durchmesser des neuen Schornsteins gemacht, verzinnt und mit einem Magneten von Innen in den Kessel geheftet, so daß er die offene Stelle überdeckt. Dann habe ich den Schornstein von außen satt verlötet. Hat wunderbar funktioniert.
Gruß,
Felix
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die Blecharbeiten sind abgeschlossen, am Montag geht der Storch auf seine Reise zum Lackspezialisten.
Derweil das Gehäuse beim LAckierer ist, versuche ich das Uhrwerk fertig zu bekommen. Für die Bilder habe ich das Uhrwerk provisorisch zusammengesteckt.
Gruß,
Felix
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Und während Lok- und Tendergehäuse beim Lackartisten sind, habe ich das Uhrwerk fertigbekommen.
Die beiden Zwischenzahnräder wurden in der Drehbank gerade gerichtet, sowohl die Wellen, als auch die Räder selbst. Beim ersten Rad habe ich etliche Zähne wieder gerade gerichtet, beim zweiten Rad habe ich Unmengen Lötzinn entfernt und dann das Rad wieder auf dem Trieb verlötet, da die Vernietung nicht mehr gehalten hat. Dann habe ich das Zinn aus den Triebzähnen gefräst und Rad un Trieb auf der Achse versetzt, damit das vorherige Rad in den unbenutzten Teil des Triebes greifen kann. Ohne die Maßnahme hat das Getriebe bei jeder Umdrehung blockiert. Die Zapfen der beiden Räder wurden poliert und neue Lager in die Platinen gesetzt. Am Federrad musste ich den Federhabken ersetzen, weil der alte beim Versuch, ihn zu richten, abgebrochen ist. Außerdem habe ich die Sperrklinke neu vernietet. Dann habe ich noch den Prallstift in der Platine neu vernietet und etwas gekürzt. Dann habe ich eine neue Feder eingezogen und das Uhrwerk wieder vernietet.
EIGENTLICH war das Uhrwerk nur noch Schrott. Aber was solls...
Jetzt warte ich auf die Räder und das Gehäuse.
Die Vorfreude steigt!
Gruß,
Felix
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