Hallo Leute Zur Zeit arbeite ich mal wieder an verschiedenen Baustellen da hier und da die Teile fehlen. Aber so kann ich zwischen den Projekten hin und her springen ohne das die Sache eintönig wird. Bei unserem Spielertreffen in Nordhessen sprach mich ein Sammler auf meinen 29,5er Postwagen an und fragte ob ich so einen ähnlichen Wagen auch in 26,5 cm bauen könnte. Es würde reichen wenn der Wagen an diese Serie vom äußeren angelehnt wäre, also die gleiche Länge ein Oberlichtdach besäße und die Drehgestelle gleich sind. Ich erbat Bedenkzeit und zu Hause kramte ich aus der Restekiste einige brauchbare Teile heraus, stellte fest das Kopfteile und Türen genügend vorhanden waren. So sagte ich schließlich zu.
Hier entstehen die Bodenplatten für die Unterwagen. Man sieht verschiedene Anzeichnungen für Drehpunktaufnahmen und die Löcher der Kupplungen. Außerdem sind an einem der Bleche schon die Endkanten zurecht geschnitten.
Die Drehgestelle, die nicht mehr so einfach zu finden sind und die Achsen incl. der Räder habe ich auch schon besorgt.
Die Kanten für die Bodenbleche fertige ich aus U-Profilen an.
An den entsprechenden Stelle schneide ich diese ein wenig ein und biege sie in Position.
Hier die Pufferbohlen.
Diese Teile einmal miteinander verlötet.
Aus diesen Teilen entstehen die Kopfteile mit den Einstiegen.
Auch hier alles zusammengefügt.
An den Seitenteilen baue ich zwei paar Doppeltüren ein die ich erst aus den vorhandenen Türen passend schneiden musste.
Alle Türen geschnitten, mit Hülsen versehen und verschliffen. Eine sehr zeitraubende Arbeit wenn alles in Handarbeit entsteht.
Hallo Leute Es kann weitergehen. Letzte Woche kamen die Fensterrahmen und in meinem Modellbauladen waren die Halbrundprofile angekommen.
Hier die Ätzungen der Fensterrahmen.
Die Seitenteile in den verschiedenen Bearbeitungsstadien. Anschließend heist es Löcher bohren. Eigentlich ganz einfach, anzeichnen, Kreuzchen machen und bohren. Trotzdem von acht Löcher waren zwei schief.
Also aufbohren und ein Blech von hinten anlöten.
Von außen das Loch verlöten ...
... und verschleifen, dann das Ganze von vorn.
So sollen später alle vier Seitenwände aussehen.
Hier ist der erste Wagenkasten sowie das Unterteil komplettiert.
Nachdem ich maßgenommen habe wurde ein passend großes Blech geschnitten ...
... und anschließend über zwei ...
... verschieden großen Formen zurecht gebogen. Ich lege das Blech auf und bewege es auf der Rundung des Messingrohr hin u. her. Das Messingrohr bzw. die Spraydose dreht sich dabei mit.
Hier das Ergebnis.
Für die Befestigung des Dach habe ich mir diese Lösung ausgedacht. Zwei kleine Winkel innen angelötet sollen später das Dach halten.
So, die Mutter muss noch angelötet und das Gewinde gekürzt werden.
Jetzt kommt das Oberlicht dran, wieder einen längeren Blechstreifen benutzt und darauf zwei passende schmale Bleche senkrecht aufgelötet. Die Ecken habe ich vorher entsprechend mit der Feile behandelt.
Danach klappe ich einfach das überstehende Blech nach oben um, verlötete nochmals und schneide quer bündig ab.
Jetzt noch eine dem Dach entsprechende Rundung einschneiden und das Oberlicht ist fertig.
Die Muttern sind inzwischen auch befestigt.
Jetzt mal zur Probe aufgelegt und die Position festgelegt, anschließend das Oberlicht mit dem Dach verlötet.
Zum Schluss schleifen ... schleifen ... schleifen ...
... fertig. Ach ja, die Dachenden habe ich auch noch nachgefeilt.
Ein schöner, gut erklärter Bauabschnitt, vielen Dank dafür!
Bei Dir sieht das immer so locker aus der Hand geschüttelt aus, dabei ist es z.B. alles andere als easy die langen, schmalen Blechstreifen wirklich gerade und passend ausgerichtet anzulöten. Die Rundungs-Roll-Idee raubkopiere ich Dir am Wochenende, ich sag es lieber vorher...
Viel Erfolg und genauso viel Spass beim weiteren Bau!
Hallo Daniel Null Problemo, dafür ist das Forum ja da. Es funktioniert so ähnlich wie Teig rollen nur kommt das gute Stück hinterher nicht in den Ofen. Wenn Du das Blech auf dein Werkzeug legst, bei mir war das ein Rohrstück und eine Dose dann musst Du oben mit den Fingern beider Hände und unten mit den Handballen das Ganze mit mäßigem Druck hin u. her rollen. Vorher kontrollieren das Blech und Rundmaterial im Winkel zu einander stehen. Zwischendurch immer mal wieder auf das Gegenstück in meinem Fall der Wagen auflegen und kontrollieren. Viel Erfolg und mache bitte Vollzugmeldung. Gruß Frank
Hallo Frank, kann mich Daniel nur anschließen. Top gemacht und schön erklärt. Die spätere Eleganz des Wagens ist schon erkennbar. Eine Frage die sich mir noch stellt: Das Dach lackierst Du ja sicherlich einzeln und dann wird erst zum Ende hinverschraubt. Wie kommst Du dann von innen an die Schraube? Ich könnte mir vorstellen, dass dies dann durchaus noch eine Herausforderung wird. Oder habe ich etwas übersehen ? Stephan
Mein Wochenende war eigenwillig, viel herumgerollt, trotzdem nichts von der Welt gesehen, kein Wunder, immer nur vor und zurück... Was ich damit sagen will: es hat gut funktioniert, dass Dach ist schön geworden, ich fand die Biegehilfen mit dem grösseren Radius etwas angenehmer im Umgang als das Rohr, bei dem ich mehr gedrückt als gerollt habe. Was ich auch empfehlen kann, ist ein gutes altes Nudelholz, als solches verwendet kann man die Rundung wirklich sehr geschmeidig "ausrollen", keine Knicke/Dellen.
Vielen Dank nochmals für Deine Idee und die Erklärung dazu! Wer möchte >kann hier< ein paar Bilder dazu von meinem Dach sehen.
Hallo Daniel Freut mich das ich Dir helfen konnte. Ist halt eine Methode mit den einfachsten Hilfsmitteln. Aber es funktioniert. Wünsch Dir gutes Gelingen für den Rest Deiner Arbeit. Gruß Frank
Hallo Leute Das ich vorhabe evtl. Inneneinrichtungen für die Wagen anzufertigen hatte ich ja schon mal in Erwägung gezogen. Dieses Vorhaben habe ich nun in die Tat umgesetzt. Hier der Baubericht.
Das Bodenblech mit den Kopfteilen und den Toiletten habe ich schon miteinander verlötet.
Da meine Postwagen mit Kohleöfen beheizt werden brauche ich pro Seite zwei Stück. Zehner Rundmaterial und unten Füßchen eingefräst kommt zum Einsatz.
Die Ofenplatten entstehen durch kleine Bleche ich anschließend rund feile.
Jetzt noch die Ofenrohre und fertig ist die Heizung.
Hier baue ich gerade die Pack/Sortiertische.
Fertig.
Andere Ansicht.
So sieht die Inneneinrichtung im Wagen eingesetzt aus. Im Hintergrund sieht man ein Dach mit den Kaminen.
Damit sind die Blecharbeiten fertig gestellt und die Lackierung kann beginnen.
Hallo Frank, die Idee einer Inneneinrichtung für meinen Postwagen und meinen Gepäckwagen bei meinem internationalen Schlafwagenzug schwebt bei mir schon lange im Kopf rum. Von daher für mich mal wieder ganz spannend Deine Bauerei. Die Öfen finde ich richtig schick, die Idee werde ich sicherlich übernehmen. Bastelt Du auch noch Briefsortierfächer. Daran ist bei mir die Idee bisher in der Umsetzung gescheitert. Aber vielleicht denke ich da ein wenig zu Detail verliebt. Von daher bin ich gespannt, wie es weitergeht. Stephan
Hallo Stephan Selbstverständlich sind mir diese Sortierfächer auch durch den Kopf gegangen. Da ich aber das Dach festgeschraubt habe und dieses Detail kaum zu sehen ist denke ich darauf verzichten zu können. Gruß Frank
wie man passgenau die Fernsterahmen- Halbrundprofile biegt??
Hallo,
die Halbrundprofile lassen sich einwandfrei biegen, nachdem man sie gründlich ausgeglüht hat, so wie alle Messinghalbzeuge. Bei starken Biegungen: Ausglühen, teils biegen, nochmal ausglühen, etc. Nur nicht abschrecken.
"Das Land steckt in einer Krise, Johnny!" "Wir latschen von einer Krise in die nächste..."
Hallo Wolfgang Zu dem Biegen von Halbrundprofilen hat Felix die Antwort schon vorweggenommen. Das mit dem Verdrehen kenne ich auch, ist aber nicht schlimm das biege ich einfach mit zwei Flachzangen wieder zurück. Durch das Biegen baut sich an der flachen Seite des Halbrundprofil im Winkel Material auf aber das feile ich dann wieder glatt. Allerdings habe ich bei diesem Bau vom Postwagen keine Biegungen am Messingprofilen vorgenommen deshalb verwirrt mich Deine Frage etwas. Die Fensterrahmen sind Ätzungen und dementsprechend flach. Was ich im Bericht vergessen hatte zu erwähnen ist die Tatsache das ich den unteren Rand der Rahmen abgeschnitten habe so das ich ein "U" übrig hatte. Dies habe ich dann umgekehrt aufgelötet so das der untere Rand auf dem umlaufenden Blechband aufliegt.
Die Messingschrauben brauche ich nur für den Probeaufbau. Final nehme ich später geschwärzte Schrauben. Die bekomme ich extra von einem Freund aus dem Württembergischen.
Wie war das noch, frei nach Wilhelm Busch: ... um die Ruhe wars getan, er biss sich auf den hohlen Zahn...
Es war der Stephan mit seinem Beitrag, er hat den Zahn bei mir zum tuckern gebracht.
Ich grübelte und grübelte, aber er hat Recht, in einen Postwagen gehören diese Briefsortierkästen doch herein. Der Hang nach dem fast Perfektem lies mir dann doch keine Ruhe. Egal wie weit man da hinein schauen kann. Irgend jemand steckt da mal sein Glasauge rein und ausgerechnet dem fällt dann ein dass da etwas fehlt.
Also bauen, aber wie?
Hier, meine Lösung, aber mir fiel nichts besseres ein.
Kleine Blechstreifen zur Hälfte eingeschlitzt.
Noch kleinere Bleche als Gegenstück ebenfalls eingeschlitzt.
Das Ganze wie ein Setzkasten zusammen gesteckt, eine Arbeit für einen der Vater u. Mutter erschlagen hat.
Alles mit einer Rückwand verlötet, dann rund herum abgeschnitten ...