heute will ich euch mal einige Waggons von Kraus-Fandor für den Schwerlastverkehr zeigen, davon zwei Eigenbauten. Zuerst einmal das gesamte Bild.
Als Erstes sieht man den Kranwaggon mit den beiden Drehgestellen. Hier ist das Dach grün und der Ausleger rot. Ich habe diesen Wagen aber auch schon mit rotem Dach und grünen Ausleger gesehen. Der scheint sehr selten zu sein. Es gibt den Kran auch mit zwei Achsen, aber der hier sieht schöner aus. Und es gibt den superschönen Kran von Kraus-Fandor aus der Spur 1 auch für die Spur 0. Der wurde einmal bei eBay angeboten und erzielte weit über 600 Euro. Ich habe mir verwundert die Augen gerieben.
Hier sieht man zwei verschiedene Ketten und den Kranhaken. Die Ketten sind beide original. Die Ankerkette ist die ältere; später wurde die Kette mit den dreieckigen Gliedern verwendet. Beim Kauf eines Kranwagen muss man darauf achten, dass innen die Sperrfeder, die den unkontrollierten Ablauf der Kette verhindert, nicht gebrochen ist. Das scheint öfters der Fall zu sein, denn ich habe auf Börsen eigentlich nur solcherart defekte Kranwaggons gesehen. Und selber war mein erster gekaufter Kranwaggon auch defekt. Den habe ich später umgebaut. Kommt gleich....
Den zuvor erwähnten defekten Kran habe ich umgebaut. Dazu habe ich ein langes Fahrgestell von Kraus genommen (vom langen D-Zug-Waggon), den Kran hinten aufgesetzt und vorne eine Ladefläche, ich glaube von BING, verwertet. Dann kam aus der Restekiste noch ein Bühnengeländer mit Stufen hinzu.
Nicht von Kraus, sondern von Konrad Dressler ist dieser nicht häufig zu sehende Kranwaggon aus der Nachkriegszeit. Mit einem der beiden Kurbeln kann man den Kranarm auf- und abbewegen.
Auch in der Restekiste lagen diese Teile, um einen Schwerlastwaggon zu bauen. Oben drauf kam eine Bierdose der Löwenbrauerei München von 1952, noch mit Kronenkorkenverschluss und aufgeklebtem Etikett, auch in Nürnberg hergestellt ! An einem der aufgebauten Bühnengeländer wurde eine Handkurbel für die Bremse montiert. Den Knauf habe ich aus einem Holzstöckchen, das in eine Bohrmaschine eingespannt war, mit Hilfe einer Feile gedrechselt.
Die Dose liegt auf zwei geformten Holzbalken und ist mit verstellbaren Ketten gesichert.
Vor dem Vierachser befinden sich zwei zweiachsige Tiefladewaggons von Kraus, die diese Firma von BING übernommen hat. Deutlich sieht man einen Unterschied bei den verwendeten Puffern - große Puffer noch von BING, kleinere Puffer wieder von Kraus, als die BING-Puffer aufgebraucht waren.
Zwei Kranwaggons treten in Aktion, um die Bierdose anzuheben.
vielen Dank auch von mir für die tollen Bilder! Und auch dafür, dass Du das Thema Kraus-Fandor immer wieder in den Fokus rückst. Ich habe vor fast zwanzig Jahren bei meinem damaligen Gebraucht-MoBa-Händler eine H0-Lok gegen eine elekrtisch betriebene Kraus-Fandor Dampflok getauscht. Es waren noch zwei Wagen dabei. Seitdem habe ich immer wieder auf Börsen und Flohmärkten Kraussachen mitgenommen, u.a. wartet noch der einachsige Kranwagen (den Du im Beitrag erwähnst) bei mir auf ein neues Dach. Bei anderen Sammlern und manchem Händler erntete man früher mit Kraus-Fandor eher ein müdes Lächeln. Das scheint sich ja jetzt gewandelt zu haben...
Hallo Gerd Es gab TATSÄCHLICH einachsige Eisenbahnfahrzeuge, Hier mal ein Bild von dem einachsigen Gepäck und Fahradtransportanhänger für den VT 95. Ich habe dieses Teil seinerzeit selbst mal in Passau gesehen.
Dieses leichte Teil war der geringen Motorleistung des VT 95 geschuldet die mehr oder minder aus Strassenbustechnologie bestand.
Hallo Ihr , was mich betrifft, ist wohl heute alles zu spät...(oder war es noch zu früh am Morgen?) Also, totale Fehlleistung: zwei Achsen hat der Wagen natürlich, wenn auch sonst recht sparsam gemacht...
Hallo Florian, es hätte ja sein können... Einachsige Anhänger gabs mehrere, außer dem "Rucksack" für den VT auch noch Baumaterialhänger auf Schmalspurbahnen... Außerdem war da mal vor Jahrzehnten mal ein Bericht über die damals wohl noch jugoslawischen Bahnen. Da gabs eine Schmalspurbahn bei dem ein einachsiger Personenwagen wie ein Sattelauflieger an einer Dampflok hing.
Vielleicht sollte ich meinem Kranwagen nicht nur ein neues Dach verpassen, sondern ihn auch auf Einachsbetrieb umbauen, dann hätte ich immerhin eine Achse in Reserve...
schön, dass du dich auch mit Eisenbahnen von Kraus-Fandor befasst.
Das mit dem Dach für deinen zweiachsigen Kranwagen wird schwierig, erstens, weil es nicht angeboten wird und zweitens, weil die Befestigungsnasen am Krangehäuse abgebrochen sind. Eine Lösung: Bei eBay wird manchmal Wellblech aus Messing angeboten. Dieses etwas warm machen, Lederhandschuhe anziehen und das warme Blech über einen runden Körper biegen. Danach auf Maß schneiden bzw. wegen der Wellen auf Maß flexen. Und dann ankleben.
Aber vorher das Ratschenblech innen an der Welle prüfen, ob es noch in Ordnung ist. Ansonsten erneuern.
das ist genau mein Problem gewesen. Ich versuche mal so ein Blech zu ergattern. Die Kranspule samt Blechstreifen funktionieren noch einwandfrei, sonst ist der Wagen ja recht ramponiert. War aber auch sehr preiswert...
Ja, mit solchem Dosenblech hatte ich eigentlich geplant, habe ich schon öfter benutzt. Für die LGB von meinem Bruder habe ich daraus vor Jahren mal eine Wellblechbude gebaut. War aber sehr verletzungsintensiv. V.a. das Aufschneiden und Aufbiegen der Dosen ist immer ziemlich nervenaufreibend. Trotzdem hat das Material viele Vorteile, u.a. dass es schon die Wölbung besitzt und billig ist. In der Speisekammer steht eine Maisdose, die Riffelung wäre genau richtig...
Florian, das Wellblech schneidest Du am besten mit dem Dremel und einem feinen Blatt. Aber am besten im Freien und mit Augenschutz! Die dünnen Scheiben brechen gern. Dafür bleibt die Welle im Blech gut erhalten.
die Riffelung von so einem Maiskolben-Döschen ist tatsächlich genau richtig (ich habe es verglichen), aber nicht die Biegung. Da musst du erst einmal versuchen, ob man die Biegung vergrößern kann. Heiß machen und mit Lederhandschuhen. Vllt geht es ja.
Lederhandschuhe sind in jedem Fall ein Muss, das habe ich auch schon gemerkt bei verschiedenen Basteleien mit Blech. Leider ist das Wetter für Draußen-Bastelaktionen ja gerade nicht mehr so gut geeignet. Außerdem fehlt mir noch eines: Zeit! Vielleicht komme ich ja mal über die Feiertage am Jahresende dazu, mich dem Dach zu widmen.
Och, Wolfgang, dich hat es nur noch nicht so richtig erwischt. Ein Blech kann das Fleisch so durchtrennen, dass es nur noch vom Knochen gestoppt wird. Danach 112 anrufen.
Wie so ein mit einer feinen Trennscheibe geformtes Teil aus einer Dose für Sauerkirschen aussieht, wird hier gezeigt
um mal auf die Frage von Gerd nach den "einachsigen Kranwagen" nachzugehen, denke ich, dass Gerd da einen interessanten Denkanstoß gegeben hat. Denn ich könnte mir vorstellen, dass so ein einachsiger oder üblicherweise auch mehrachsiger Kranwagen durch einen eingebauten riesigen und mit zigtausend Umdrehungen rotierenden horizontalen Kreisel eine besonders hohe Stabilität aufweist, die ein Nach-Vorne-Kippen des Kranwagens unmöglich macht.
Ist das so richtig gedacht ? Oder liege ich da falsch ?
Udo zwei gegenläufige Kreisel bitte. Siehe Diskussion um die zweimotorigen Flugzeuge. Man darf aber auch nicht die Energie unterschätzen die so ein Kreisel speichert. In Fahrzeugen sind Kreiselspeicher nicht ganz ungefährlich.
ja, zwei gegenläufige Kreisel. Ist ja eigentlich klar. Und dass die Kreisel in Fahrzeugen nicht ungefährlich sind, zeigen die Versuche in Kraftfahrzeugen, die Bremsenergie zu speichern und die daraus folgenden Probleme, nach einer starken Bremsung bei einem nachfolgenden Unfall den Kreisel zu stoppen.
Aber immerhin: Bei einem Kran könnte ich mir einen Erfolg vorstellen.