hier im Forum gelesen hatte, war es mein Wunsch, dieses Stellwerk, das als Kulisse für die Filme der Olsenbande ("Olsenbanden" oder "Die Panzerknacker") gedient hatte, aus Blech für die großen Spuren nachzubauen.
Zunächst einmal habe ich mir ein Modell aus Pappe gebaut, um die Größenverhältnisse zu haben. Ich stellte fest, unten zu kurz und oben zu hoch.
Danach wurde angefangen, die Teile aus Blech nachzubauen.
Bei einem Blechhandel in Köln fand ich für Fenster und Türen passende ausgestanzte Teile.
Auch für die Beobachtungskanzel auf beiden Seiten des Stellwerks konnten diese ausgestanzten Teile verwendet werden.
Die "Stahl"balken für das Erdgeschoss wurden angelötet.
Das Obergeschoß mit den beiden Plattformen ist angelötet.
Für das gebogene Dach mit den Rippen braucht man eine Unterlage. Das Dach soll abnehmbar sein und kann später am Obergschoß festgeklemmt werden.
Hier das alte Pappdach. Die einzelnen Segmente wurden gelöst und auf eine große Dose mit Rippen übertragen und mit einer kleinen Flex ausgeschnitten. Wilde, dreckige Arbeit. Aber es geht.
Die vier Segmente ausgeschnitten, zusammengesetzt und zusammengelötet, zum Schluß noch einen Kamin eingebaut und auf das Stellwerk aufgesetzt. Hört sich alles leicht an, aber das war schon eine Fummelei, um auch alles richtig gerade zu bekommen.
Jetzt fehlt die Treppe zum Obergeschloss. Zuerst habe ich eine gerade Treppe aus einem defekten Übergangssteg gebaut. Unten mit mehreren Nasenlöchern zwecks Positionierung. Das hat mir aber nicht so gefallen.
Original ist bei diesem Stellwerk eine Wendeltreppe. Also, die gerade Treppe wieder entfernt und die Stufen von einer Seite her freigeschnitten. Dann das Ganze in sich gewendelt. Zuerst wurde in die Mitte ein gerader Draht eingelötet und danach außen ein gewendelter Draht, an den jede Treppenstufe angelötet wurde. Zuvor habe ich jede Stufe mit einem Lötpunkt vorgelötet. Zum Schluß kam auch noch ein Handlauf an die Treppe.
Die beiden Balkone wurden mit den Gittern des Übergangsteges versehen. An der Grundplatte montierte ich acht alte Märklinbuchsen und seitlich drei Stecker. Im Erdgeschloß befinden sich vier Tastschalter zum Schalten von Signalen und Weichen. Die Grundplatte bekam eine Verlauflackierung, das Dach mit den Rippen wurde rot gespritzt mit schwarzem Schatten und das Erdgeschoss bekam die Farbe von alten Brettern zwischen schwarzen Stahlträgern.
bei dem Stellwerk fehlt der Anbau für den Relairaum. Im Orginal ist es ein Drucktastenstellwerk von Siemens. Das original Stellpult ist im Film im Hintergrund zusehen.
Ein Traum ! ...und eine Anregung aus einfachen Materialien ein Unikat zu schaffen. Abstrahiert - aber identifizierbar. Echtes Spielzeug. Danke für die Motivation, auch selber weiter zu machen. P.
Lieber Udo, meine Bewunderung ist Dir sicher! Vor allem das Dach aus der Konservendose findet meinen Respekt. Das Stellwerk ist Dir gut gelungen, es sieht sehr gut aus. Herzliche Grüße aus dem Südschwarzwald Karl
danke ! Schön, dass euch meine Arbeit gefallen hat. Also, los und auch etwas machen !
Mir war der Name des Blechlieferanten entfallen, nun habe ich ihn wieder: Wilms Bleche, Widdersdorfer Straße 215, 50825 Köln. Die Blechnummer für das Lochblech mit den ausgestanzten Quadraten müsste ich noch raussuchen, würde ich aber finden. Das war eine große Blechtafel, die war falsch gestanzt worden. Da habe ich mir von dem riesigen Stück zwei Streifen abschneiden lassen. Es gibt noch genug davon für andere Bastler.
Hallo, Bernd, dein Rollmaterial ist natürlich passend für das dänische Stellwerk.
Nun, das Stellwerk kann man nachbauen. Dafür bringe ich ja den Baubericht. Wenn du genauere Maße haben willst, die kann ich dir per PN schicken. Und viel Material braucht man nicht - Blech, Lochblech, Draht, Konservendose (anstatt Kirschen kann man auch Gurken, dicke Bohnen oder so etwas nehmen, aber Kirschen schmecken besser. Mir jedenfalls. Drei Wochen Kirschen gegessen, dann war alles weggeputzt), Übergangssteg, Lampe, Buchsen und Stecker. Fertig.
Was man aber braucht, ist Geduld, vor allem beim Dach, bis das richtig passt. Wenn etwas Blech übersteht, kann man das am Schleifstein oder mit einem Schleiffächer abschleifen.
Noch einen Hinweis zu den schwarzen Schatten am roten Wellblechdach: Da habe ich das alles erst einmal rot gespritzt und dann die Sprühdose mit der schwarzen Farbe parallel zum Dach gehalten, gesprüht und langsam an die Rippen herangegangen. Man sieht dann, wie sich Schatten absetzen und kann rechtzeitig aufhören. Die Schatten-Wirkung sieht ganz toll aus. Kommt auf den Bilder nicht so richtig rüber.
natürlich schleife ich mit einem Fächerschleifer usw. in dem Bereich der Dosenlackierung den Lack weg. Sonst geht das Löten nicht. Aber das Wegschleifen und auch etwas Nachfeilen geht ganz gut.
Ganz toll finde ich deine Fenster. Ich habe hier ( eigene Schlosserei ) bestimmt Reste von 30 Sorten Lochblech. Die Idee mit den Fenstern hatte ich schon vor ein paar Jahren.
Aber alle Bleche hatten viel zu dicke Stege. Der Rest, den du da glücklich gefunden hast, ist Gold wert.
Bernd, das mit den dicken Stegen bei den Lochblechen kenne ich. Deshalb war ich ganz froh, diese Blechtafel bei Wilms gefunden zu haben. Die verschicken auch Blech, glaube ich. Das müssen ja keine langen Stücke sein. 50 cm lang oder so reicht ja allemal für unsere Bedürfnisse aus. Und die sind froh, wenn sie diese überflüssige Blechtafel so nach und nach verklickert bekommen.
Übrigens, aus diesem Lochblech kann man auch schön Geländer basteln - für eine Hochbahn oder so etwas. Ich denke, Firmen, die Lochbleche herstellen, haben bestimmt 100 Sorten mit einer für unsere Bedürfnisse richtigen Stegbreite. Hier in der Nähe war so eine Firma, aber die hat zugemacht. Diese Bleche heißen Trieure und werden zum Sortieren beispielsweise von Früchten (Getreide, Erbsen, Bohnen, Äpfel usw.) hergestellt. Man müsste mal Kontakt zu so einer Firma haben und dann in deren Ausschusslager reinschnuppern.
Gelände für Hochbahnen mit interessanten Zwischenräumen habe ich auch im Baumarkt gefunden, im Bereich von Fenster, Rolladen, Putzkantenbleche und so etwas. Auch in Stahl. Da werde ich später mal, wenn ich soweit bin, berichten.
Udo, sehr gut gemacht, insbesondere das Dach ist imposant. Du bist ja ein As in der Zweitverwertung. Was man alles so gebrauchen kann. Leere Dosen von Sauerkirschen! Bei nächster Gelegenheit, spätestens am 25. Mai wenn, wir wieder nach Frankfurt fahren, erzähle ich Dir die Story mit dem Tonrohr! Schöne Grüße Wolfgang
Eine Weiterverwertung eines Tonrohres ? Hast du da den Kessel einer Dampflok draus gemacht ? Oder einen Wasserturm ? Tunnel ? Na, ich bin mal gespannt, was du mir da zu erzählen hast.
ich bin begeistert von dieser Arbeit! Ich hatte auch bei diesem Aufruf mitgemacht und meine Stimme für den Erhalt dieses interessanten Bauwerks abgegeben.
Wundervoller Tin-Plate-Effekt! Besser gehts kaum bis gar nie.
Hast Du etwas gehört? Hat die Stimmensammlung Erfolg gehabt?
es scheint wohl so zu sein, dass das Stellwerk anstatt abgerissen versetzt wird. Das kostet ja so einiges und es ist schwer, Gelder loszueisen. Da versucht man eben alles in dieser Richtung.
Ich gehe davon aus, dass das Stellwerk auch in den nächsten Jahren zu sehen ist. Vllt können Karl oder andere Dänensammler dazu mehr sagen.
Zum Stellwerk aus Blech: Zwar gab es in Dänemark nach dem Rettungsaufruf auch einige Nachbauten in Pappe und Papier für Spur H0, aber als die Dänen mein Blechgebäude für Spur 0/ 1 sahen, hat es da die Runden gemacht. Die haben sich riesig gefreut.
Hallo, so weit ich verstanden habe (ich kann zwar kein dänisch, aber ein paar Brocken schwedisch), wird das Stellwerk, das jetzt im Güterbahnhof Kopenhagen steht, behutsam zerlegt und in Gedser, einem Eisenbahnmuseum namens "Remise" wieder aufgebaut. Das Geld dafür ist beisammen, es soll aber auch noch renoviert werden und dafür wird noch gesammelt. Siehe auch meine Fotos zu Gedser in einem anderen Thread Rettet mit das Olsenbande Stellwerk -- helft alle mit! Gruß Karl
Horst-Dieter, dein PC ist defekt. Der will nicht mehr und zeigt dir nur kleine Bildchen.
Nein, Spaß beiseite: Die Bilder sieht man alle in normaler Größe. Es könnte aber sein, dass die gerade in dem Augenblick, als du die Seite aufgerufen hast, nicht zu sehen waren, weil picr.de gewartet wurde oder so etwas. Probier es nochmals aus.
Zum Blech-Stellwerk als solches: Ich hoffe, dass dieses Stellwerk, weil es sehr stabil gebaut worden ist, mindestens noch 100 Jahre überlebt. Irgendeiner wird es iwann für seine Sammlung bekommen usw. usw. Und die anderen von mir gebauten Blechsachen auch, es sei denn, ein Uhrwerkzug geht in Flammen auf.