Hallo zusammen, heute möchte ich euch mal meine alte JEP Dampflok vorstellen. Sie wurde in der Zeit zwischen 1948 - 1952 gebaut und fährt mit 3L Wechselstrom. Sie ist stolze 31 cm lang und voll aus Metall! Die Fahrtrichtungsumschaltung erfolgt wie bei den großen alten Spuren durch Aus- und Einschalten der Fahrspannung. Die einzige Farbe am Modell ist die auf der Pufferbohle, ansonsten ist die Lok matt brüniert und trägt auf der Tenderseitenwand ein SNCF-Symbol. Die Puffer sind beiseitig vernickelt. Die Tenderkupplung erinnert sehr stark an die Fleischmann-Kupplung, man kann ohne weiteres auch Märklin Wagen anhängen, die Kupplung hält. Der Tenderaufbau erinnert sehr stark an einen der alten Le Mans Rennwagen mit Langheck. Das Tenderfahrgestell besteht aus zwei unterschiedlichen Drehgestellen. Die Tender-Lokkupplung ist anders konstruiert als bei alten deutschen Fahrzeugen, hier wird die Lok beim Tender eingehängt. Es gibt vorne nur ein beleuchtetes Spitzensignal. Bekanntlich hat JEP ab 1948 bis Mitte der 50iger Jahre ein Blechgleis hergestellt, dass dem Märklin Vorkriegsgleis mit breitem Schwellenabstand sehr ähnelt und nur auf Anhieb durch den Firmenaufdruck zu unterscheiden ist. Daher fährt diese Maschine ohne Probleme auch auf meiner Anlage. Sie hat einen sehr kräftigen Motor und hat aufgrund ihres hohen Gewichts keine Probleme mehrere DZ-WG. über eine Steigung zu befördern. Sie hat ein Gewicht von stolzen 850g und befindet sich damit in der gleichen Schwergewichtsklasse wie eine Märklin SK 800 aus der gleichen Zeit. Es gab diese Lok als technische Weiterentwicklung ab 1952 auch in 3L-Gleichstromausführung mit langem, weißem Streifen auf dem Lokgehäuse. Im unserem Katalog-Archiv hat Heinz-Dieter unter "Sonstiges" die alten JEP-Kataloge eingefügt. Dort sind beide Ausführungen zu sehen. Sie macht mir sehr viel Freude im Fahrbetrieb!
Hier einige Bilder:
Ich hoffe, mein kleiner Beitrag hat etwas Freude gemacht.
tolle Lok die Du uns da zeigst. Auf Deinen Bildern wird Eleganz der Lok richtig betont. Sehe ich das richtig das bei der Lok sowie beim Tender jeweils ein Drehgestell starr ausgeführt ist?
Hallo Hans-Gerd, ich kann mich Ralf nur anschließen, was für ein schönes Stück.
Besonders interessant ist, dass man auf der Stehkesselrückwand ZWEI Regler sieht. Die Franzosen hatten ein Faible für vierzylindrige Triebwerke. Und bei bestimmten Maschinen waren diese getrennt voeinander zu regeln. So auch hier.
Auch sehr schön ist, dass die Regler mit Griffstück nach LINKS zeigen, denn anders als in Deutschland wird in Frankreich immer noch links gefahren und deshalb sind auch die Arbeitsplätze von Lokführer und Heizer aus unserer Sicht "vertauscht"...
Die Baureihe vom Vorbild dieses Modelles hier, sofern es denn überhaupt eines hat, kann ich nur raten - sie erinnert mich aber ein wenig an die 232U1. So gut ist mein Kenntnisstand von französischen Lokomotivbaureihen auch nicht.
tolle Lok die Du uns da zeigst. Auf Deinen Bildern wird Eleganz der Lok richtig betont. Sehe ich das richtig das bei der Lok sowie beim Tender jeweils ein Drehgestell starr ausgeführt ist?
Gruß sh
Hallo sh, keines der Drehgestelle ist starr eingebaut, sie käme sonst gar nicht durch einen Radius. Für den Fahrbetrieb tausche ich das vordere Drehgestell gegen ein Drehgestell der Märklin SK 800 mit schwarzen Rädern. Das vordere JEP Drehgestell hat einen etwas längeren "Radstand", daher entgleißt es an bestimmten Stellen meiner Anlage wo ein Radius und eine Bergaufstrecke zusammen kommen, ebene Strecken und Radien meistert sie. Mit dem Märklin Drehgestell gibt es keine Probleme.
Zitat von ET426 ... Die Baureihe vom Vorbild dieses Modelles hier, sofern es denn überhaupt eines hat, kann ich nur raten - sie erinnert mich aber ein wenig an die 232U1. ...
232 ist es auf alle Fälle , allerdings ne Ecke älter! Dürfte eine Nord-Lok sein, 232 R (siehe Titel) hieß sie, glaub ich bei der SNCF später, die U1 war ja die letzte Entwicklungsstufe in Fronggreisch. Ist auf alle Fälle ein Supermodell!
Zitat von ET426Hallo Hans-Gerd, ich kann mich Ralf nur anschließen, was für ein schönes Stück.
Besonders interessant ist, dass man auf der Stehkesselrückwand ZWEI Regler sieht. Die Franzosen hatten ein Faible für vierzylindrige Triebwerke. Und bei bestimmten Maschinen waren diese getrennt voeinander zu regeln. So auch hier.
Auch sehr schön ist, dass die Regler mit Griffstück nach LINKS zeigen, denn anders als in Deutschland wird in Frankreich immer noch links gefahren und deshalb sind auch die Arbeitsplätze von Lokführer und Heizer aus unserer Sicht "vertauscht"...
Die Baureihe vom Vorbild dieses Modelles hier, sofern es denn überhaupt eines hat, kann ich nur raten - sie erinnert mich aber ein wenig an die 232U1. So gut ist mein Kenntnisstand von französischen Lokomotivbaureihen auch nicht.
Grüße, Flo
Hallo, Flo etwas anderes wie die SNCF 232 U1 habe ich auch nie im Netz gefunden. Die Frontpartie und der Tender der 232 U1 sehen ja ganz anders aus. Aber die wuchtige Frontpartie des Modells und die ungewöhnliche Form von Lok und Tender haben auf mich eine große Faszination ausgeübt.
Zitat von ET426 ... Die Baureihe vom Vorbild dieses Modelles hier, sofern es denn überhaupt eines hat, kann ich nur raten - sie erinnert mich aber ein wenig an die 232U1. ...
232 ist es auf alle Fälle , allerdings ne Ecke älter! Dürfte eine Nord-Lok sein, 232 R (siehe Titel) hieß sie, glaub ich bei der SNCF später, die U1 war ja die letzte Entwicklungsstufe in Fronggreisch. Ist auf alle Fälle ein Supermodell!
Danke, Hans-Gerd , Peter
Hallo Peter, wie hies die Nord mit offiziellem, franz. Namen!
meinst du die Bahngesellschaft? Die hieß "Compagnie des chemins de fer du Nord" oder kürzer "CF du Nord". Wie die 232 R zu Nord Zeiten hieß, weiß ich leider nicht. Wäre ne Frage für den Sulka, der schreibt bloß hier nicht mehr viel.
es ist keine Nord, die 232 R wurde in 3 Exemplaren 1940 an die SNCF geliefert, war also immer eine 232 R. Sie war übrigens eine Dreizylinderlok. Es gab noch eine vierzylindrige Variante, die 232 S. Eine vierte 232 R wurde dann die 232 U. So, ich hoffe, ich hab das so korrekt wiedergegeben. Infos von Railfaneurope:
meinst du die Bahngesellschaft? Die hieß "Compagnie des chemins de fer du Nord" oder kürzer "CF du Nord". Wie die 232 R zu Nord Zeiten hieß, weiß ich leider nicht. Wäre ne Frage für den Sulka, der schreibt bloß hier nicht mehr viel.
Gruß, Peter
Hallo Peter ich habe mal schnell nach französischen Dampfloks der CF du Nord gegoogelt, bin aber leider nicht fündig geworden.
Zitat Wäre ne Frage für den Sulka, der schreibt bloß hier nicht mehr viel.
.Ihr habt doch mich!
Martin
Hallo Martin, wir sind ja froh, dass wir Dich haben! Die ersten beiden links hatte ich schon entdeckt, aber der 3. link ist ja sehr interessant. Ich werde mal de google-Übersetzer drauf hetzen! Danke sehr!!!
Die SNCF wurde 1937 gegründet. Da das Vorbild der Lok später erschien, wird man bei den Vorgängerbahnen nicht fündig.
Martin hat schon richtig geschrieben, daß es eine SNCF 232R ist. Jedenfalls kam die Lok unter der Bezeichnung 1948 in die Läden. Eine 232U gab es zu dem Zeitpunkt noch nicht, sonst hätte man sie wohl so bezeichnet.
Exkurs: Die SNCF bezeichnete Dampflokomotiven gleicher Achsfolge fortlaufend mit einem Buchstaben, wobei die Buchstaben ab "A" für die von den Privatbahen übernommenen Lokomotiven vorgesehen waren, während man bei Neukonstruktionen mit dem Buchstaben "P" begann: 232P gebaut 1943 Hochdrucklokomotive mit Einzelachsantrieb (á la DRG 19 1001) 232Q gebaut 1940 Turbinenlok 232R gebaut 1940 mit Dreizylindertriebwerk. 232S gebaut 1940 mit Vierzylinder-Verbundtriebwerk. 232U gebaut 1949 mit Vierzylinder-Verbundtriebwerk.
Das Modell wurde mit dem gezeigten Motor von 1948 bis 1951 angeboten. 20 Volt mit Umschaltung durch Überspannung.
Ab 1952 bekam die Lok einen fünfpoligen Gleichstrommotor, erkenntlich an den äußerlich fehlenden Kohlenkappen.
Dann hab ich hier noch was gefunden. Eine Verkaufsseite, die das aktuelle Modell von Fulgurex zeigt. Da ist auch eine verkeidete 232 S zu sehen, mit einem Deckel für die Front. Einfach auf die Bilder klicken zum vergrössern!
Zitat von GeorgDie SNCF wurde 1937 gegründet. Da das Vorbild der Lok später erschien, wird man bei den Vorgängerbahnen nicht fündig.
Martin hat schon richtig geschrieben, daß es eine SNCF 232R ist. Jedenfalls kam die Lok unter der Bezeichnung 1948 in die Läden. Eine 232U gab es zu dem Zeitpunkt noch nicht, sonst hätte man sie wohl so bezeichnet.
Exkurs: Die SNCF bezeichnete Dampflokomotiven gleicher Achsfolge fortlaufend mit einem Buchstaben, wobei die Buchstaben ab "A" für die von den Privatbahen übernommenen Lokomotiven vorgesehen waren, während man bei Neukonstruktionen mit dem Buchstaben "P" begann: 232P gebaut 1943 Hochdrucklokomotive mit Einzelachsantrieb (á la DRG 19 1001) 232Q gebaut 1940 Turbinenlok 232R gebaut 1940 mit Dreizylindertriebwerk. 232S gebaut 1940 mit Vierzylinder-Verbundtriebwerk. 232U gebaut 1949 mit Vierzylinder-Verbundtriebwerk.
Das Modell wurde mit dem gezeigten Motor von 1948 bis 1951 angeboten. 20 Volt mit Umschaltung durch Überspannung.
Ab 1952 bekam die Lok einen fünfpoligen Gleichstrommotor, erkenntlich an den äußerlich fehlenden Kohlenkappen.
Viele Grüße Georg
Hallo Georg, danke für die vielen Informationen! Meine Maschine hat keine Umschaltung durch Überspannung. Von JEP wurde eine Schaltung eingebaut, die bei Spannung den Hebel zur Spule zieht und den nächsten der beiden Fahrtrichtungskontakte durch einen Hebel bedient. Bei der geöffneten Maschine kannst Du die Schaltung sehen, die Spule mit dem senkrechten Hebel links von der Spule. Rechts von der Spule der andere, wagerechte Hebel, der die beiden nebeneinanderliegenden Kontakte abwechselnd bedient. Die Maschine hat ein Fahrverhalten wie eine große Märklin HR in Spur Null: Vorwärts - halt - rückwärts - Halt - usw. JEP hatte in Spur 0 ja schon viel Erfahrung.
das wesentliche zum vorbild und den verwandten 232 R, S, U wurde schon gesagt. ein bild einer 232 S findet ihr hier. gebaut wurden von den 3-zylindrigen 232 R mit einfachexpansion 4 exemplare, von der 4-zyl-compound 232 S waren auch 4 geplant aber nur 3 vollendet. die 4. maschine wurde von marc de caso komplett überarbeitet und in form der legendären 232 U 1 (in H0 u.a. von jouef umgesetzt) 1949 ausgeliefert. sie steht heute im sncf-museum in mulhouse. auch wenn die 232R und S erst 1939/40 auf die gleise kamen rühert ihr entwurf doch noch aus zeiten der NORD. unschwer zu erkennen am (auch bei den späteren "einheitsloks" 141P, 241P und 150P) verwendeten tender der NORD bauart mit den signifikanten drehgestell-rahmenwangen und an der "hundehütte" welche die NORD bereit war ihren lokpersonalen zu "gönnen".
zum gezeigten modell: die frühe brünierte version kommt wunderbar archaisch daher. passend zur lok gab es von JEP einen zug aus sogenannten "saussicons" (würste) mit runden fenstern und aerodynamischen endwagen. meines wissens gab es drei unterschiedliche wagen.
Zitat von sulka ... auch wenn die 232R und S erst 1939/40 auf die gleise kamen rühert ihr entwurf doch noch aus zeiten der NORD. unschwer zu erkennen am (auch bei den späteren "einheitsloks" 141P, 241P und 150P) verwendeten tender der NORD bauart mit den signifikanten drehgestell-rahmenwangen und an der "hundehütte" welche die NORD bereit war ihren lokpersonalen zu "gönnen". ...
das macht mich jetzt wieder glücklich! Dachte schon, ich bin ganz daneben und hab an mir gezweifelt
ja - diese "Edelmetall"-Schöpfung aus Zamac von JEP ist nicht nur ein echter Hingucker, sondern auch echtes Schwermetall ! Die grüne Gleichstrom-Dreileiter-Variante (6005 LT, gebaut 1952-1954) bringt satte 910 Gramm auf die Schienen.
Die mittig im Bild zu sehende Maschine ist die relativ seltene Wechselstrom-Ausführung mit silbernem Zierstreifen (5653/ 5635, gebaut 1948-1951). Ob die runde Vertiefung über dem vorderen Drehgestell und die vordere, rechte Lampe (französische Loks hatten früher unten nur rechts eine Lampe; links befand sich stattdessen eine Art Tafel !) ebenfalls original JEP ist, oder nachträglich nachgesilbert wurde, konnte ich bisher noch nicht in Erfahrung bringen.
Die rechts im Bild erkennbare Lok ist ebenfalls eine 5653/ 5635 der Baujahre 1948-1948, aber in der Standartausführung - hier wurde das brünierte Gehäuse sorgfältig und äusserst sparsam eingeölt, was der Maschine einen wunderschönen, tiefschwarzen Seidenglanz verleit.
Der versierte Kenner bemerkt natürlich sofort den Widerspruch auf dem von mir gezeigten Foto: Die mittlere 5653/ 5635 steht auf Primex-Gleisen ! Welch unschöne Probleme ergäben sich hier doch beim Fahren ... Pilzschleifer auf Pukos - wahrlich ein Fauxpass der übelsten Coleur :
Gefahren wird bevorzugt in Doppeltraktion und mit Rateau-Pullman-Wagen aus lithographiertem Blech und Guss-Drehgestellen, welche JEP von 1958-1963 mit systemversehener Fallhakenkupplung anbot.
An der Französisch/ Schweizer Grenze wird (in meinen imaginären Gedankenspielen) auf ein braunes Märklin-Krokodil 3015.9 umgespannt .....
Aber anstelle auf eine 30159 umzuspannen könntest Du, und das wäre meiner Meinung nach viel stilvoller, auf eine oder noch besser zwei CAR/Jibby/BUCO/HAG Ae4/7 umspannen...