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An der letzten Auktion vom Basler Auktionshaus, jetzt an der Deutschen Grenze in Rheinfelden, gab es u.a. diese Borsig Schnellzug Stromlinien Dampflok: Spur I, Modell SLH 66/12921 aus dem Hause Twerenbold. Ich bin total zufrieden mit dieser Lok. Sie läuft schnell, ist zugkräftig und ganz auf Märklin abgestimmt. Die politische Instrumentalisierung zu Zeiten des Vorbildes interessiert mich nicht in dem Zusammenhang. Mir gefallen einfach schnell fahrende Lokomotiven.
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Rennen waren früher viel interessanter, weil noch nicht Komputer optimiert, sondern total unterschiedliche Konzepte als Schnellfahrlok entwickelt wurden: die 231 aus Frankreich, die Maillard aus England, die extrem ungewöhnliche, nahezu untaugliche, aber von Sagen umwobene PRR S1 aus den USA, und die BR-05 aus Deutschland. Selbst die Schweiz war 45 Jahre zuvor aktuell in Sachen Tempo, wo dies auf Talstrecken möglich war: die nur gerade 10,50 Meter kleine Tenderlok, aber mit Raddurchmesser 1870mm GB Ea 2/4 31-33 Bj. 1890, ausnahmsweise nicht von der SLM, sondern von Maffei geliefert, da fuhr 1895 die Ea 2/4 "32" problemlos respektable 120 km/h. (Quelle Alfred Moser, Schweizer Dampflokomotiven, Birkhäuser Verlag).
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In den 1930-er Jahren ging es um 200 km/h. Zu derzeit war das kein Thema für die Schweiz, sondern kraftvoll Güterzüge über den Berg fahren.
Bekanntlich gibt es die Märklin Borsig Lok SLH BR-05 in Spur 0. Jedoch die Spur I befand sich schon damals auf dem absteigenden Ast, die BR-05 wurde im Katalog nicht mehr als spur I Modell im Katalog aufgeführt. Mir gefallen Replicas am besten, wenn es Varianten sind, die der ursprüngliche Hersteller so gar nicht angeboten hatte.
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Die Twerenbold Borsig Stromlinien Dampflok ist zwar deutlich kürzer, als was es in 1:32 erfordern würde. Die Ausführung entspricht dem Märklin Spur I 1930-er Jahre Stil. Dennoch ist auch die verkürzte Ausführung so lang, dass man sich alle Mühe geben muss, dass sie überhaupt noch ins Bild passt. Mag auch die Achsfolge nicht ganz exakt stimmen, so ist dennoch die Deutsche Rekord Lok BR-05 gut zu erkennen. Von der Fertigung her, ist das Modell stark an Märklin angelehnt, inklusive dem 66-er Motor. Die Lok ist einwandfrei ausgeführt und fährt perfekt.
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Preise für Tin - Plate /alte Modellbahnen
Möglicherweise ist bei Märklin H0 die Talsohle durchschritten, speziell in H0 sind alte Märklin Bahnen gefragter als auch schon. Bei anderen Firmen sowieso, Kleinbahn, Lima, Rivarossi und viele weitere Hersteller auch. Aber im Unterschied zu Märklin wo das gesamte Märklin-Programm begehrt war (ist), sind es bei anderen Hersteller wie z.B. Kleinbahn und Lima nur deren Raritäten, die aber teils extrem hoch. Jedoch das Grundprogramm anderer Hersteller ist so günstig wie eh und je. Sind angebotene Modelle stark bespielt, reicht "ein bischen günstiger" nicht mehr. Die Zeiten sind vorbei, wo der Anbieter das Preisgefüge bestimmen konnte. Wer nicht günstig genug ist, bleibt als Anbieter von gebrauchten Modellen gnadenlos drauf sitzen.
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Allgemein sind die Replica Hersteller früher entstanden, weil die Märklin Sammler Preise durch die Decke gingen. Aller spätestens mit den Auktionen vom Krefelder Willy von der Warth, wurde das Modellbahn sammeln populär und - zumindest für einwandfreie Ware - stiegen die Preise Jahr für Jahr kontinuierlich. Etwa mit dem Höhepunkt um 1990-1995 herum. Jetzt im Jahr 2020 ist es anderst. Wirklich qualitativ hochwertige Replicas kosten genau so viel, wie das Original! Mindestens bei Spiel-Modellen. In Spur I ist dies etwas weniger auffällig, da die Auflagen so oder so klein sind. Bei Spur 0 ist es mittlerweile gar umgekehrt: z.B. die Buco Spur 0 Uhrwerk B-Lok Lok 1947 - 1956 kostet derzeit mindestens 50% weniger, als Replica Nachbauten.
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Ganz so krass ist es bei der Märklin Spur I nicht, aber ich bekam die Twerenbold "Märklin" Spur I SLH 66/12921 "kampflos" günstig zum Ausrufpreis.
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hier sieht man ganz deutlich, dass die alte Spur I und die "neue" Spur I im Grunde 2 verschiedene Spurweiten sind. Die Differenz macht zwar "nur" durchschnittliche 4-5 mm aus. Aber wenn man dies nicht berücksichtigt, ist kein störungsfreier Fahrbetrieb möglich. Die Räder überdecken die Fahrschiene nur um 1-2 mm, dafür liegt der Spurkranz verloren im "Aus", er muss zwar nicht direkt an der Schiene anliegen, aber so viel Spielraum wie hier, ist nicht zweckdienlich. Jedenfalls beim Vorbild 1:1 würde die Fahrerlaubnis mit sofortiger Wirkung entzogen.
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Sind die Weichen darauf ausgerichtet und die Radien gross genug, funktioniert das Unmögliche im Modell ganz passabel! Es sollen auch die alten Bahnen wie die neuen Züge auf langen Strecken fahren dürfen, das war meine Priorität, ich wollte mich nicht festlegen, welche Züge schöner sind, alles soll fahren. Von der See-Berg-Bahn kann ich derzeit noch nichts Neues berichten, sobald die Beleuchtung fertig montiert ist, folgen neue Fotos. Das dauert sicher noch bis zum Frühling. Vorher folgt noch ein Thema zu den Preisen.
Gruss
Hermann