eben kam von Lankes ein Paket mit dem ersteigerten Märklin 1766 -Plattform-Wagen mit rotem Auto-.
In der Auktionsbeschreibung hieß es: Replika-Auto.
Hier die Bilder:
- Das Auto ist akutat gefertigt, alle Sicken sind so exakt, daß ich davon ausgehe, daß das Auto auf einer Preß-Form entstanden ist.
. Das Auto ist aus Messing-Blech.
- Die Befestigungs-Schraube (M3) ist ohne zusätzliches Gewinde-Stück (Löt-Mutter) in die Bodenpatte des Autos geschraubt.
- Das Auto macht einen sehr alten Eindruck, also nicht aus den letzten 35 - 40 Jahren.
- der Unterwagen ist definitiv original.
Soweit die Fakten.
Wenn das Auto ein Replika ist, muß es von diesen noch etlich geben. Die Prägeform ist zu exakt und zu aufwändig für nur eine Handvoll Autos.
Für ein Replika spricht die Machart aus Messing (woraus ist das originale Märklin-Auto? Weißblech?), und die mutternlose Schraubbefestigung mit M3-Schraube.
Gegen ein Replika spricht die exakte Machart aus sehr früher Fertigung.
Ich weiß es nicht. Was habe ich mir da eingeheimst?
Was meint ihr?
Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.
Ich finde, es hat ich auf jeden Fall gelohnt, dass Du dich im Bietergefecht durchgesetzt hast! Mich hat man immer niedergerungen, ein paar Sachen hätten mich interessiert, aber es hat nicht sollen sein.
Zum Auto: weisst Du, was da in Ungarn läuft? Ich bin schon vor einiger Zeit (wegen anderen alten Modellautos) auf ungarische Facebookseiten gestossen, kann mir da aber auch Märklin-technisch keinen Reim drauf machen.
>Hier z.B.< steht ja, das Anfang der 90er teilweise Rennwagen aus Originalformen hergestellt wurden.
Vielleicht kommt Deiner auch aus Ungarn? Jetzt bin ich nicht bei FB angemeldet und die ungarische Sprache ist mir komplett fremd. Aber wenn Märklin seit Jahren (Jahrzehnten) keine alten Blechspielzeuge mehr herstellt, warum stellen sie -offensichtlich?- soviel Blechspielzeug NEU her? Diese Baukastenautos, OK, dass habe ich auch mittlerweile mitbekommen, da gibt es Neuauflagen, aber das ist ja bei weitem nicht alles, was da gebaut wurde und evtl. wird. Jetzt weiss ich auch wieder, wo ich einmal ein weisses Krokodil gesehen habe.
viele Grüsse, Daniel
P.S.: Sorry für die FB-links und die damit verbundenen Popups!
Hallo Klaus Sollte ungarisch der Schlüssel für des Rätsels Lösung sein kann unser Spur 0 Forums-Mitglied Sandor sicher helfen. Zum Objekt selbst kann ich auf Grund der hervorragenden Arbeit nur sagen auf keinem Fall ein Fehlkauf. Gruß Frank
das zweite FB Link mit dem Rennwagen würde ich auch mit Santhion und/oder der Ungarischer Märklin Fabrik verbinden.
Bezüglich professionelle Pressformen für eine Einzelanwendung: vor einigen Jahren traf ich mal jemand auf einer Ungarischen Ausstellung, der sich umbedingt eine Spur 0 Nohab Lok haben wollte und er baute sich die Pressformen dazu. Keine Kleinserie, nur für sich.
Ich könnte mir das auch von einem Fachmann, besonders aus der DDR, gut vorstellen, daß er sich sowas baute, um das fehlende Stück zu haben. Aber das ist alles nur Gedankenspiel.
Aus der Firma Santhion werde ich nicht schlau, wenn ich mir die Bilder so ansehe, könnte ich denken, das ist die Abteilung "Märklin classic" o.ä., andererseits habe ich auch schon das Wort Fälschung gelesen... Das rote Auto auf dem Waggon von Klaus sollte aber -theoretisch- für die Firma machbar sein. Es ist halt nichts neues, sondern wäre eine Neuauflage.
Sandor, danke, könnte ich Dich um eine kleine Übersetzung bitten? Ich habe nämlich >dieses Bild< gefunden, auch Autotransporter. Weisst Du was "Gyártó ismeretlen Autounion versenyautó, aluöntvény" so grob auf deutsch heisst? Ist da vielleicht ein Herstellername mit dabei? Klaus hat seine roten Familienkutschen, ich habe die Auto Union.
P.s. ich möchte noch auf eine interessante Namensderivative hinweísen: SZÉPLIN und es gab noch auch ROGLIN. Beide sind Mosaikwörter aus Namensanfangen der Werkstattinhabern mit (Märk)LIN am Ende. Die primäre Produkte waren paar 00 Bahnen in Kleinserien. Eine sehr gute damalige Marketingidee.
Vielen Dank! Hersteller unbekannt, den mit Abstand grössten Produzenten alter Spielwaren gab es also auch in Ungarn.
Es ist aber schon Interessant, entweder war und ist Ungarn ein kleines Spielzeugmekka, oder die Geschichte ist sehr gut aufgearbeitet. Langsam verstehe ich, warum die KB Modellautos manchmal auch in Richtung Ungarn verortet werden.
Kann vielleicht mal jemand, der das Original besitzt (auch in Spur 1, da stehen halt zwei der Autos auf dem Unterwagen), mal einen Magneten an das Auto halten?
Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.
Schiffmann warnt bei seiner Beschreibung zu dem 1766 von 1932 - 1933 vor Nachbauten und Fälschungen, allerdings bei der Version des Autos, bei dem die Autotür-Ränder glatt und gemalt sind, also nicht geprägt.
Bei der Version ab 1933 (Autotür-Ränder geprägt) spricht Schiffmann keine Warnung mehr aus.
Und wie ich bereits schrieb: das Auto ist ziemlich alt, meiner Schätzung 40 Jahre oder mehr.
Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.
Schiffmann listet in aktuellen Ausgaben drei Varianten auf. Im Textteil schließt die Abkürzung "desgl." bei der zweiten und dritten Ausführung den Hinweis auf die Nachbauten und Fälschungen ein.
Kann vielleicht mal jemand, der das Original besitzt (auch in Spur 1, da stehen halt zwei der Autos auf dem Unterwagen), mal einen Magneten an das Auto halten?
Hallo Klaus, die Märklin-Limousinen sind aus Stahlblech. Vor einigen Jahren habe ich mal einen 1766/0 'modernisiert'. Er war leider völlig verrostet.
Sag, kann das sein, dass die Bodenplatte Deines Autos aus versehen verkehrt herum gepresst wurde? Die Prägung (oder evtl. Gravur) der Trittbretter erkenne ich nur auf einer Seite - unten. Ich kann mich allerdings auch vergucken und sie ist oben nur sehr schwach. Aber anders herum würde es für mich trotzdem mehr Sinn ergeben.
habe soeben meinen Autotransport-Wagon vom Regal genommen und diese Fotos gemacht. Also sind da zum Messing-Auto deutliche Unterschiede festzustellen. Hier könnte man vermuten, daß es sich bei deinem Auktionsgewinn auch um ein Handmuster-Auto handeln kann. Die Holzräder sind 100% ECHT ! Das Chassis ist nicht gelascht und müsste somit der Karosserie verlötet sein.... Hier die Fotos zum Vergleich :
Hallo Fritz, wenn es ein Märklin-Handmuster wäre, hätte es keine geprägten Türen (die Autos von 1932 und 1933 hatten aufgemalte Türen). Und für die späteren Autos mit geprägten Türen hat man mit Sicherheit kein neues Handmuster angefertigt, und schon gar nicht ohne die Riffelung am Kühler.
Nein, mein Auto ist definitiv ein Replika.
Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.
Klaus, du glaubst an ein Replikat. Ich bin anderer Ansicht. Es ist sicherlich k e i n Handmuster, nein, es muß in jedem Fall in Messingblech mit einer Stahlform geprägt worden sein, die später dann mit dem geriffelten Kühlergrill Verwendung fand. Wie sonst sind an der " REPLIKA " die orig. Räder schon verbaut ? Wie soll der REPLIKA-Hersteller das hinbekommen haben ?? Für mich ist dein Auto 100 % von MÄRKLIN gefertigt worden. Auch vor 35 - 40 Jahren hätte sich niemand mit einer Stahlform belastet und glaube mir, in dieser Zeit wären einige dieser roten Limousinen in der Sparte aufgetaucht. Gratulation zu diesem Sonderstück aus GÖPPINGEN !!!
Viele Grüsse und freue dich darüber! Schreibt dir Fritz
Hallo zusammen, sollte es sich um einen Nachbau handeln, und ich bin mir nicht sicher, dass es keiner ist, so genießt der Erbauer meinen allergrößten Respekt. Handelt es sich um ein Märklin-Original, ist es auf jeden Fall ein ganz besonderes Exemplar. Abhilfe am Zweifeln könnte das Untersuchen des Lackes bringen. Wer kennt sich damit aus? Beste Grüße, Henner
Die Front hat auch keine Sicke oben, einmal längs die Haube (quasie das Scharnier der zweiteiligen Motorhaube), dass konnte ich sonst nie finden. Deshalb dachte ich auch zwischenzeitlich an eine Reparatur, bei der ein Frontschaden wieder instand gesetzt wurde. Vielleicht lohnt es sich bei Lankes selber nachzufragen, warum sie Replik und nicht Replik von... geschrieben haben, mit etwas Glück ist der Erbauer nur scheu, oder der Einlieferer wollte es nicht komplett öffentlich angeben, weiss es aber?
Viele Grüsse, Daniel ...der jetzt gerne Botho fragen würde...
verschiedene sehr schöne Repliken von Märklin Autos hat Henri Zwicky in kleiner Stückzahl angeboten. Die mir bekannten Modelle sind allerdings deutlich gekennzeichnet - vorbildlich! Normalerweise sind diese Autos mit einer individuellen Nummer auf dem Unterboden versehen. Bei diesem Auto fehlt diese Nummer:
Von Zwicky gab es durchaus ein spannendes Spektrum der Märklin Gussautos. Ob er auch ein Blechauto angeboten hat, entzieht sich leider meiner Kenntnis. Ausschließen würde ich es nicht.
Hallo Christian, diese Autos sind aber aus Guß! Es gab einige Hersteller, die die Guß-Autos nachgegossen haben, z.B. Hehr (Adler-Limousine).
Eine Silikon-Form für einen Abguß aus einer Blei-Zinn-Legierung kann heute jeder geschickte Bastler "am Küchen-Tisch" herstellen. Solch eine Form "lohnt" sich schon, wenn man sein Ur-Modell auch nur verdoppeln möchte. Eine gute Silikon-Form verträgt bis zu 100 Abgüsse.
Mein Auto ist aber aus Blech, und die Stanz- und Präge-Formen sind um einen stattlichen Faktor schwerer und komplizierter anzufertigen. Das macht man nicht mal eben am Küchentisch. Dazu braucht man eine sehr, sehr gut ausgerüstete Werkstatt, und extrem viel Know-How.
Die Fertigung aus Blech lohnt sich erst bei größeren Stückzahlen.
Dazu kommt (auch wenn ich mich jetzt wiederhole): das Auto ist mindestens 40 Jahre alt. An meinem Auto ist eine Lötnaht aufgebrochen, und an deren Zustand (Oxidations-Grad des Löt-Zinns) kann man erkennen, daß das bereits vor vielen, vielen Jahren passiert sein muß.
Ich schätze nach alledem, daß das Auto irgendwann in den 1960er Jahren, spätestens in den 1970er Jahren angefertigt wurde. Aber wo? Und von wem? Vielleicht wissen unsere Kollegen aus den neuen Bundesländern da ja irgendwas.. Schließlich trägt der Unterwagen ja das Emblem eines Leipziger Geschäftes. OK, das muß nichts heißen....
Die Nachfrage bei Lankes bringt nichts, das ist ein reiner "Zwischen-Händler". Früher bei Willy-van-der-Warth wäre das anders gewesen...
Hier noch einmal die Unterschiede zu dem Märklin-Original:
- komplett aus Messing-Blech (statt Weiß-Blech) - verlötet (statt verlascht) - glatter Kühler-Grill (statt geriffelter) - Prägungen unter den Tritt-Brettern deutlich gröber und schwacher ausgeprägt als beim Original - fehlender Gewindering, Befestigung mit M3 (statt Märklin-Gewinde 2,8 x 0,55)
Die Scharnier-Sicke auf der Motor-Haube ist vorhanden.
Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.
das mit der DDR könnte eine heiße Spur sein. Im Nachbarforum wurde vor einiger Zeit das Gehäuse einer HR 800 gezeigt, das sehr aufwändig und komplett aus Messing hergestellt wurde. Es stammt vermutlich aus Thüringen. In diesem Zusammenhang wurde berichtet, dass es in Thüringen verschiedene Modellbauer gab, die den Modellbau mit Messing meisterlich beherrscht haben.